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Anzahl gefundene Artikel: 28

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 DatumOrtKapitelPersonenStichworteArtikel
28.06.2018 Schweiz
Antikommunismus
Vorwärts

Antikommunismus
Repression
Volltext
„Eine abgrundtiefe Ungerechtigkeit“. Im Kalten Krieg wurden Staatsangestellte und Beamte entlassen aufgrund Ihrer kommunistischen Einstellung oder ihrer Nähe zur PdA. Ein Postulat forderte In Waadt, dass diese Geschichte im Kanton aufgearbeitet werden sollte. Es wurde abgelehnt - aus politischen Gründen. Der Grosse Rat im Kanton Waadt wird nicht Licht in ein dunkles Kapitel der Geschichte des Kantons bringen. Im Kalten Krieg wurden kantonale Angestellte entlassen oder Personen nicht angestellt, weil sie der PdA angehörten und/oder KommunistInnen waren. Vor zwei Wochen lehnte das waadtländische Parlament mit 63 zu 48 Stimmen ein Postulat des ehemaligen PdA-Grossrats Julien Sansonnens ab, das die Schaffung einer historischen Kommission oder die Finanzierung einer universitären Forschung zum Thema forderte. Das Ziel wäre gewesen, die betroffenen Personen moralisch zu rehabilitieren, deren „persönliches und berufliches Leben geschädigt wurde, weil ihre gesellschaftlichen Ideale von der allgemeinen Norm abwichen“. Als unzuverlässig eingestuft. Auf eidgenössischer Ebene hatte eine Untersuchung nach der Fichenaffäre zehn Fälle von Entlassungen festgestellt und 24 Fälle, bei denen der Beamtenstatus mit einem schlechter geschützten Status ausgetauscht wurde. Die Fälle fanden während der Zeit der Angst vor dem Osten und des starken Antikommunismus statt. Kündigungsdrohungen wurden auch oft von den ZeitzeugInnen erfahren. Die Fälle erfolgten insbesondere nach der Verabschiedung einer (…).
Vorwärts, 28.6.2018.
Vorwärts > Antikommunismus. Repression. Vorwärts, 2018-06-28.
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25.04.2018 Serbien
Geschichte
Junge Welt

Antikommunismus
Geschichte
Volltext
Umgeschriebene Geschichte. In den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens soll die Erinnerung an den Sozialismus aus der Öffentlichkeit verbannt werden. Der Geschichtsrevisionismus in Serbien nimmt immer skurrilere Formen an. Am 27. Februar hat der Bürgermeister der Stadt Zrenjanin, Cedomir Janjic, dem Ministerium für öffentliche Verwaltung und lokale Selbstverwaltung den Vorschlag weitergeleitet, seine Stadt in Petrovgrad umzubenennen. Janjic gehört der in Belgrad regierenden Serbischen Fortschrittspartei (SNS) an. Ginge es nach Janjic und seiner SNS, erhielte die Stadt in der Vojvodina, die vor 70 Jahren nach dem Kommunisten und Partisanen Zarko Zrenjanin benannt wurde, den Namen, den sie zwischen 1935 und 1941 getragen hatte. Unterstützt wird das Vorhaben von rechten Gruppen und lokalen Geschäftsleuten. Die Umbenennung von Orten, Strassen und Plätzen ist kein neues Phänomen. Bereits Anfang der 1990er Jahre begannen die neuen Machthaber in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens, diejenigen Namen zu ersetzen, die an Sozialismus, Antifaschismus und die Ideale von „Brüderlichkeit und Einheit“ erinnerten. Die Klassenfrage wurde durch die nationale ersetzt. Neue Namensgeber wurden gesucht und gefunden: Figuren aus der Monarchie, der Zeit der Staatsgründungen im 19. Jahrhundert oder sogar aus den Reihen der Kollaborateure während des Zweiten Weltkriegs. Der öffentliche Raum wurde und wird den jeweiligen nationalen Erzählungen und Mythen angepasst. Die neue Geschichtsschreibung soll dabei die (…).
Junge Welt, 25.4.2018.
Junge Welt > Serbien. Geschichte. Junge Welt, 2018-04-25.
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01.07.2017 Sowjetunion
Funke, Der

Antikommunismus
Oktoberrevolution
Volltext
Die bürgerliche Presse über die russische Revolution. Alternative Fakten in den bürgerlichen Medien. Kaum ein Thema wird in den bürgerlichen Medien so negativ dargestellt wie die Russische Revolution. In ihrer Angst vor dem revolutionären Vorbild werfen sie alle Redlichkeit über Bord. Nacktbaden im Entlebuch (Luzerner Zeitung), seine abschätzige Meinung über die spiessbürgerliche SP (NZZ) und natürlich die Zugfahrt im April 1917: Diese und weitere kuriose Anekdoten finden sich in der Schweizer Presse zuhauf über Lenins Aufenthalt in Bern und Zürich. Die .Darstellung als lächerlicher Kauz passt ins allgemeine Schema: die Oktoberrevolution zu delegitimieren und mit allerlei absurden Argumenten als Wurzel allen Übels des 20. Jh. darzustellen. Revolution oder Putsch. Eine der gängigsten Erzählungen der bürgerlichen Medien ist diejenige der Oktoberrevolution als ein Putsch einer kleinen, verschworenen Gruppe von Revolutionären um Lenin. So wird u.a. in der Aargauer Zeitung von den Bolschewiki als „Minderheitskommunisten" gesprochen. Auch der in bürgerlichen Kreisen gefeierte Osteuropahistoriker Jörg Baberowski bemüht in der NZZ Geschichte (Nr. 8, Januar 2017) die Erzählung eines Putsches, dem jegliche Legitimation gefehlt habe. Erklärungsnotstand. Das Problem der Putsch-These: Wie hätte eine solch kleine Gruppe, ohne jegliche Unterstützung der Bevölkerung, einfach die Macht an sich reissen können? In Wirklichkeit wurde die Absetzung der provisorischen Regierung durch eine überwiegende Mehrheit (…).
Der Funke Juli-August 2017.
Funke, Der > Oktoberrevolution. Medien. Der Funke, 2017-07-01.
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16.06.2017 Kuba
USA
Junge Welt

Antikommunismus
Tourismus
Volltext
Für Reisefreiheit. US-Bürger besuchen jährlich zu Hunderttausenden Kuba. Nun fürchten sie neue Verbote seitens der Trump-Administration. Hunderttausende US-Amerikaner haben bereits die Lockerung des von der Administration in Washington verhängten Verbots von Privatreisen nach Kuba genutzt, um die benachbarte Insel zu besuchen. Doch mit der neuen Reisefreiheit der US-Bürger könnte es bald vorbei sein. Vor der für den heutigen Freitag angekündigten Erklärung von Präsident Donald Trump über seine künftige Kubapolitik fordern militante Antikommunisten, die Lockerungen rückgängig zu machen. Die Contras in Miamis „Little Havana“ und ihre Gefolgsleute in Kuba hoffen, den ständig zunehmenden Besucherstrom auf der Insel eindämmen zu können. Wie das kubanische Nationale Büro für Statistik (ONE) am Mittwoch mitteilte, haben allein in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres knapp 285‘000 Besucher aus den USA die Insel bereist – so viele wie im bisherigen Rekordjahr 2016 insgesamt. Den Zuwachs führt das Onlineportal Cubadebate unter anderem auf die Aufnahme regelmässiger Linienflüge durch zwölf US-Gesellschaften im August letzten Jahres sowie auf die steigende Zahl von Kreuzfahrtschiffen mit US-Gästen in Kubas Häfen zurück. Obwohl Washington seinen Bürgern noch immer touristische Reisen nach Kuba unter Androhung hoher Strafen verbietet, hatte die Administration von (…). Volker Hermsdorf.
Junge Welt, 16.6.2017.
Junge Welt > Kuba. Tourismus. Junge Welt, 2017-06-16.
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31.03.2017 Schweiz
Personen
Work
Christian Koller
Antikommunismus
Volltext
Der Historiker Christian Koller erklärt den helvetischen Antikommunismus: Moskau einfach! Wer ein linkes Anliegen diskreditieren will, beschimpft es als „kommunistisch“. Zum Beispiel der Zürcher SVP-Nationalrat Gregor Rutz. Er will nicht mehr gemeinnützigen Wohnungsbau in der Schweiz und polemisiert deshalb: „Wir sind doch keine kommunistische Republik!" (NZZ am Sonntag, 29.1.2017). Kommunismus = böse = unschweizerisch. „Geht doch nach Moskau!“ riefen die Freisinnigen den 68ern im Kalten Krieg zu. Und: „Moskau einfach!“ Der Antikommunismus in der Schweiz hat eine lange Tradition. Das zeigt der Historiker Christian Koller, Leiter des Sozialarchivs Zürich. „Als sich abzeichnete, dass die bolschewistische Herrschaft in Russland mehr als nur ein Intermezzo sein würde, verbreitete sich in Europa die Furcht vor einer ‚Ansteckung‘ weiterer Länder mit der kommunistischen Idee. So galt die sowjetische Vertretung in der Schweiz in bürgerlichen Kreisen als Revolutionszentrale - und die Führer der Schweizer Arbeiterbewegung als deren Befehlsempfänger. Kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs, am 6. November 1918, beschloss der Bundesrat deshalb die Ausweisung der gesamten Sowjetvertretung - auch auf Druck der Siegermächte. Der Beschluss wurde knapp eine Woche später umgesetzt, just am ersten Tag des Landesstreiks. Nach der Ausweisung der Sowjetvertreter führte die Bundesanwaltschaft eine grossangelegte Untersuchung durch. Sie förderte kein belastendes Material bezüglich der Mithilfe am Generalstreik zutage. (…). Christian Koller.
Work, 31.3.2017.
Personen > Koller Christian. Antikommunismus. Work, 2017-03-31.
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01.07.2015 Portugal
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Otto Böni
Antikommunismus
Volltext
Zeitschriften-Rundschau. Portugals Kommunislenführer und die Demokratie. Heft 26 des Hamburger Wochenmagazins „Stern“ befasst sich unter anderem mit der politischen Lage in Portugal. Unter der Überschrift „Marschieren die Roten in die Pleite“» versucht Peter-Hannes Lehmann, einen realistischen Situationsbericht über die derzeitige politische Entwicklung zu geben. Er berichtet über die Abwanderung vieler Spezialisten aus Mittelstandskreisen nach Spanien und Südamerika, die für Portugal selbst lebenswichtig sind. Nach Schätzungen sollen bereits über 10‘000 dieser „cadres“ das Land verlassen haben. Parallel zu diesem Exodus geht die Kapitalflucht. Die Inflationsrate stieg auf etwa 25 Prozent. Die ausländischen Firmen lassen ihre Investitionsprogramme auslaufen. Der Aussenhandel mit Westeuropa, der vor der Revolution wertmässig fast die Hälfte von Portugals Brutto-Sozialprodukt ausmachte, verkümmert. Dies die negativen Aspekte aus Lehmanns Bericht, nun das Positive. Er fasst darin seine Eindrücke von einer Reise in die Provinz Alentejo, wo die Kommunisten mit 37 Prozent ihren grössten Wahlerfolg erringen konnten, zusammen. So berichtet er von der Landreform und der positiven Einstellung der einfachen Menschen zu den neuen Machthabern, von der Aufklärungskampagne der Militärregierung, die Offiziere, Soldaten, Ärzte und Pioniere in die Dörfer schickt, um den einfachen Menschen zu helfen. Wichtiger als dieser sicher informative Situationsbericht ist das im gleichen Heft publizierte Interview (…). Otto Böni.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 7-8, Juli-August 1975.
Personen > Böni Otto. Portugal. KP. Rundschau, Juli-August 1975.
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01.06.2015 Schweiz
Partei der Arbeit
Personen
Hans Erni
Martin Schwander
Antikommunismus
Biografien
Malerei
Volltext
^Hans Erni als Mitstreiter der Friedensbewegung. Maler und Dissident. Am 21. März, just einen Monat nach seinem 106. Geburtstag, ist der Luzerner Maler Hans Erni verstorben. In seiner ersten Lebenshälfte war der grosse Künstler eng mit den sozialen Kämpfen und der Friedensbewegung unseres Landes verbunden und stand deshalb prominent im Focus der politischen Polizei und der kalten Krieger. Anhand von Dokumenten aus jener Zeit, die zum Teil im Bundesarchiv gelagert sind, beleuchten wir den Umgang der offiziellen Schweiz mit einem ihrer hervorragendsten Dissidenten. 1945, als in der Schriftenreihe der Vereinigung „Kultur und Volk“ das Büchlein „Hans Erni ein Maler unserer Zeit“ herauskam, stand für den Verfasser Konrad Farner fest: Erni ist einer der Gutgesinnten. Was ihn auszeichne, was ihn von zahlreichen andern Künstlern der Gegenwart unterscheide, sei der Umstand, „dass er sein Werk offensichtlich - offensichtlich im wahrsten Sinne des Wortes - in den Dienst einer Sache stellt, von der man sagen kann, dass sie den einzigen positiven Inhalt unserer Geschichtsepoche ausmacht: der Sache des Sozialismus.“ Erni, so doppelt der Marxist Farner im Vorwort zu seinem Künstlerporträt nach, sei „in der Schweiz einer der ganz wenigen Maler, die nicht nur als Bürger, sondern auch als Künstler eindeutig und offensichtlich Stellung bezogen haben und sich dem Sozialismus verpflichtet fühlen.“ Noch steckte der Kalte Krieg 1945 nicht in den Minustemperaturen. Doch die Bundesanwaltschaft und damit die politische Polizei hatten Hans Erni bereits im Visier. (…).
Martin Schwander.
Unsere Welt, Juni 2015.
Personen > Erni Hans. Biografie. Martin Schwander. Unsere Welt, Juni 2015.
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24.05.2013 Neuenburg
Personen
Work
Hans-Ulrich Jost
Marie-Josée Kuhn
Antikommunismus
Ausstellung
Plakatausstellung
Plakate
Volltext

Weltoffene und Fremdenfeinde: Die Abstimmungspropaganda DER Schweiz seit 1919. Bolschewik, Sennenkäppli und Spaghetti-Fondue. 52 Plakate und ein Jahrhundert Schweizer Migrationspolitik: Der Historiker Hans Ulrich Jost wollte sich mit Work eine Freiluftausstellung ansehen. Aber dann kam plötzlich alles anders. Der Zug fährt los, in Richtung Neuenburg. Wir wollen uns die Ausstellung über die Fremden auf Schweizer Abstimmungsplakaten seit 1919 anschauen: Kerzers im Berner Seeland zieht am Zugfenster vorbei. Schwarze Erde, hellgrüne Setzlinge in langen Reihen. Da läutet das Handy. Es ist Work-Produzentin Bettina Epper: „Die Ausstellung gibt es nicht mehr. Es war ein Vandalenakt“, sagt sie. Die Ausstellungsmacher hätten soeben ein Mail geschickt, die Plakate seien teils zerstört, teils gestohlen worden. „Brecht ihr ab?“. Der Zug rollt. Saint-Blaise-Lac mit seinen Reben zieht vorüber. Zu spät, um umzukehren. (...). Mit Abbildungen.  Marie-Josée Kuhn.

Work, 23.5.2013.
Personen > Kuhn Marie-Josée. Politische Plakate. Work 2013-05-24.

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24.05.2013 Schweiz
Militärdepartement
Personen
Work
Marie-Josée Kuhn
Antikommunismus
Armee-Einsätze
Volltext

Der rote Faden. Einmal gegen streikende Büezer, immer gegen streikende Büezer: Das ist die Logik der Schweizer Armee und ihrer Chefs. Gerade haben sie wieder zugeschlagen. Im ersten umfassenden Bedrohungskatalog aus dem Departement von SVP-Militärchef Ueli Maurer listen sie den Streik auf. Als Gefahr für die Schweiz, bei der die Armee einschreiten müsste. In seinem Bericht nennt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz mit der zutraulichen Abkürzung „Babs“ diese Streikgefahr parallel zu anderen Bedrohungen: Terrorismus, Natur- und Technikkatastrophen oder militärische Angriffe. Dies es antigewerkschaftliche Kesseltreiben kommt uns irgendwie bekannt vor. (...). Marie-Josée Kuhn.

Work, 24.5.2013.
Personen > Kuhn Marie-Josée. Armee-Einsätze. 2013-05-24.

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01.02.2007 Schweiz
Personen
WOZ
Arnold Künzli
Fritz Marbach
Carl Miville-Seiler
Antikommunismus
Kalter Krieg
Nonkonformismus
Repression
Volltext

Nonkonformismus. Während des Kalten Krieges verweigerten sich die sogenannten Nonkonformisten dem Kampf zwischen Ost und West und wurden deshalb beschimpft. Sich ekeln reicht nicht aus. In den hysterischen Zeiten des Kalten Krieges war es in den Schweizer Mediengeneralstäben üblich, Intellektuelle, die sich erlaubten, eine prononcierte eigene Meinung zum Ost-West-Konflikt und zur Position der Schweiz zu vertreten, verächtlich und gehässig als Nonkonformisten zu beschimpfen. Da wurde selbst von AkademikerInnen, ja von Professoren mit gutem Ruf als Diener der Wissenschaften gelegentlich gröbstes Geschütz aufgefahren. So schrieb der Berner Historiker und Nationalrat Walther Hofer im Mai 1965 in der NZZ, die Gesellschaftskritik der sogenannten Nonkonformisten sei „böswillig, destruktiv, manchmal auch direkt verleumderisch, überheblich, unbelastet von Sachkenntnis, die vielmehr durch Frivolität und Unverfrorenheit ersetzt wird. (...). Arnold Künzli.

WOZ. Freitag, 2007-02-01.
Personen > Künzli Arnold. Nonkonformismus. 2007-02-01.doc.

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01.11.1971 OW Kanton
APO
CVP
Faschismus
Personen
Regierung Schweiz
Paul Ignaz Vogel
68er-Bewegung
Antikommunismus
Kalter Krieg
Volltext

Abschied von vorgestern: Nachruf auf Bundesrat Ludwig von Moos. Eine Epoche ist in der Schweiz vorbei, die Epoche des integralen Faschismus, die Zeit des fanatischen Antikommunismus, wo selbst Regierungs-stellen rege Propaganda entfalteten. Dass das faschistische Zivilverteidigungsbuch noch fast zu spät kam, daran mag nicht die Schweiz schuld sein, sondern die internationale Lage, welche besonders auf dem Europa-Kontinent zur Entspannung hindrängt. In  diesem  Zusammenhang  muss  man  den Rücktritt von Bundesrat Ludwig von Moos sehen; Ludwig von Moos, dessen Eifer ihm so sehr geschadet hat. (...).

Paul Ignaz Vogel. Neutralität, November 1971.

Vogel Paul Ignaz. Ludwig von Moos. 1971.pdf

09.02.1970 Biel
Personen
Beat Schaffer
Antikommunismus
Jeunesse Progressiste
Volltext
Die Mao-Kommunisten von Biel. Nach dem offenen Ausbruch des chinesisch-sowjetischen Konflikts bildete Biel schon sehr früh einen eigenen Sektionsbereich der im September 1963 entstandenen pro-rot-chinesischen .Parti Communiste Suisse". Der Leiter war der recht aktive Radiotechniker Raymond de Coulon, der als 19jähriger 1947 der PdA beitrat und im Juni 1963 wegen Vertriebs chinesisch-kommunistischer Literatur ausgestossen wurde. Allerdings überwarf er sich auch bald mit dem eigenwilligen Peking-Parteiführer Bulliad - er hatte in einem Schreiben an die Mitglieder die Einberufung einer Sondersitzung verlangt - und wurde im Rahmen einer .Parteisäuberunq" ebenfalls hier entfernt. Er schloss sich dann Ende 1964 dem peking-orientierten .Centre Lenine" an, dessen Bieler Gruppe von dem Mao-Kommunisten Peter Maag geleitet wurde und damals über das Postfach 32 in Biel 7 arbeitete. Im Herbst 1965 indessen wurde de Coulon auch aus diesem Kreise ausgeschlossen. Er rächte sich mit einem "Kritischen Resümee", das er weit verbreitete und in dem er anhand etlicher Vorkommnisse feststellte, im .Centre" herrsche keine Kameradschaft und die örtlichen Zellen besässen kaum mehr als eine Handvoll Mitglieder. besonders scharf attackierte er Peter Maag, der von seiner alten Mutter finanziell ausgehalten und ausgesprochen "arbeitsscheu" sei. Oe Coulon blieb allerdings auch danach einer stalinistisch- (…).
Bieler Tagblatt, 9.2.1970.
Personen > Schaffer Beat. Mao-Kommunisten. Bieler Tagblatt, 1970-02-09.
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01.01.1969 Schweiz
Gewerkschaftliche Rundschau

Antikommunismus
Kalter Krieg
Volltext
Das kommunistische Dilemma. Vortrag gehalten in der Neuen Helvetischen Gesellschaft, Gruppe Zürich, am 26. September 1968, Zunfthaus „Zur Waag“, Zürich. Das Dilemma des Kommunismus besteht darin, dass er Liberalisierung braucht, wenn er im wirtschaftlichen, politischen und moralischen Wettbewerb mit der übrigen industriellen Welt bestehen will; dass er aber nicht Freiheit gewähren kann, ohne sich selbst, seine Herrschaft in Frage zu stellen, oder: sich selbst aufzuheben, wie Karl Marx in einem solchen Fall wohl sagen würde. Dieses Dilemma wurde im seit Anfang dieses Jahres anhaltenden Konflikt Moskaus mit der Tschechoslowakei selbst für viele Kommunisten offenkundig. Das Ja zur Prager Reform würde den Verzicht auf die sowjetische Herrschaft über ganz Osteuropa und in der Konsequenz das Ende des kommunistischen Machtmonopols über die Sowjetunion selbst nach sich ziehen. Das gewaltsame Nein zur Prager Reform sichert kurzfristig den Status quo um den Preis einer unermesslichen politischen Prestigeeinbusse in der ganzen Welt und auf Kosten der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit des sogenannten sozialistischen Lagers. (…). Ulrich Kägi, Zürich.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 1, Januar 1969.
Gewerkschaftliche Rundschau > Antikommunismus, Kalter Krieg. Rundschau, Januar 1969.
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21.06.1955 Biel
Arbeiter-Kultur- und Sportkartell

Antikommunismus
Atomenergie
Partei der Arbeit
Vorstand Arbeiter-Kultur- und Sportkartell Biel. 21.6.1955, 20 Uhr, Volkshaus. Die Genossen Paul Hirschi, Hermann Otter, Emil Rufer, M. Scheller, Hans Studer haben sich entschuldigt. Die übrigen Vorstandsmitglieder sind anwesend. Genosse Robert Weibel hat eine Erklärung gegen die Verwendung der Atomenergie im Krieg zur Publikation in der "Rundschau" erhalten und wünscht einen Beschluss des Vorstandes darüber, was mit diesem Eingesandt zu geschehen habe. Nach kurzer Aussprache und erfolgter Feststellung, dass es sich um eine kommunistische Aktion handelt, wird beschlossen, die Erklärung nicht zu veröffentlichen. Protokoll Ernst Hänni. Vorstand Arbeiter-Kultur- und Sportkartell Biel, 21.6.1955
27.03.1946 Biel
Archiv GBLS Biel
Gewerkschaftskartell Biel
Personen
Paul Graf
Walter Liniger
Werner Walter
Antikommunismus
SMUV
Volltext
VPOD Biel

Gewerkschaftskartell Biel. DV, 27. März 1946, 20 Uhr, kleiner Saal Volkshaus

Traktanden: 1. Mandatsprüfung, 2. Protokollgenehmigung, 3. Korrespondenzen und Mitteilungen, 4. Grossratswahlen. Kurzreferat von Genosse Werner Hilty, 5. Berichte Gewerkschaftskartell: Tätigkeits-bericht, Jahresrechnung, Revisorenbericht, Berichte Bildungsausschuss: Präsident, Kassier, Bibliothekar, 6. Wahlen: Präsident, Kassier, Vorstand, Bildungsausschuss, Fähnriche, 7. Beitragsfrage, 8. Diverses.

 

1. Mandatsprüfung. (...).

2. Protokollgenehmigung. (...).

3. Korrespondenzen und Mitteilungen. Kollege Clerico begrüsst den neuen Sekretär Kollege Paul Graf, der seit dem 27. Februar im Amte ist. Er gibt der Hoffnung Ausdruck, Kollege Paul Graf werde dort weiter-fahren, wo Kollege Emil Brändli aufgehört hat. Kollege Paul Graf dankt mit sympathischen Worten für seine Wahl und hofft auf gute und ehrliche Zusammenarbeit. Er wird sich bemühen, das Vertrauen der Bieler Arbeiterschaft zu verdienen. Kollege Clerico orientiert über das Programm der kommenden Mai-feier. Von der PdA ist ein Schreiben eingetroffen. Sie wünscht eine gemeinsame Maifeier, offeriert sich für den Verkauf unseres Maibändels und wünscht einen eigenen Referenten zu stellen. Der Kartellvorstand beantragt in Bezug auf den gewünschten Referenten nicht einzutreten. Das Gewerkschaftskartell wird wie in den Vorjahren 2 Gewerkschaftskollegen deutsch und französisch referieren lassen. Kollege Alfred Alchenberger findet es sonderbar, dass von Zusammenarbeit geredet, aber das Gesuch der PdA abge-lehnt wird. Kollege Walter Liniger bezweifelt die ehrliche Zusammenarbeit , die die PdA verspricht. Er verweist auf die letzte Lehrerwahl im Stadtrat, die das Gegenteil bewiesen habe. Die Kollegen Gurtner und Ries treten für die PdA ein. Kollege Werner Walter VPOD: Bis jetzt haben wir immer 2 Referenten spre-chen lassen. Am 1. Mai wollen wir nicht zeigen, dass wir gespalten sind und es werden 2 Gewerkschafts-führer sprechen. Die PdA soll nicht nur von Einheit reden. Die Tatsachen sprechen. Sie soll zuerst den Beweis zur ehrlichen Zusammenarbeit erbringen. Wir sind auch für die Einheit, darum sind wir dabei geblieben. Genosse Werner Hilty dankt für die Einladung, auch er ist für die Einheit. Er ladet die PdA ein, mitzumachen ohne Bedingungen zu stellen. Die SP verlangt keinen Referenten, also soll auch die PdA darauf verzichten. Kollege Emil Rufer bedauert, dass nun schon fast eine Stunde politisiert wird. Die Maifeier sei Sache der Gewerkschaften. Die DV beschliesst mit allen gegen 5 Stimmen der PdA, keinen Referenten zu bewilligen.

Gewerkschaftskartell Biel. DV. Protokolle 1936-1946. Protokollbuch, gebunden, Handschrift.

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10.11.1936 BS Kanton
Genf
Thalwil
ZH Kanton
Zürich
KPS
Personen
SGB
SP Schweiz
Max Weber
Antikommunismus
Einheitsfront
Opportunismus
Volksfront
Volltext

Der Gewerkschaftsbund zur wirtschaftlichen undpolitischen Lage. Referat von Max Weber. Gehalten am Kongress des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes am 10./11. Oktober 1936 in Bern. Seit dem Gewerkschaftskongress in Biel sind drei ereignisvolle Jahre verstrichen. Die eidgenössische Wirtschaftspolitik war in dieser Zeit festgefahren in den Geleisen des Preis- und Lohnabbaus, und die Volkswirtschaft trieb immer mehr dem Abgrund entgegen. Unsere Gewerkschaftsbewegung hat in Verbindung mit anderen Gruppen, die gegen die Deflation eingestellt sind, ununterbrochen den Kampf geführt gegen diesen Wirtschaftskurs. Es gelang uns auch, die Abbaufahrt stark zu bremsen. Allein das war ein schwacher Trost angesichts der Tatsache, dass keine entscheidende Wendung erreicht werden konnte. (...).

Max Weber. Der Gewerkschaftsbund zur wirtschaftspolitischen und politischen Lage. Referat, gehalten am Kongress des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes am 10./11. Oktober 1936 in Bern. Broschüre, 32 Seiten A5.

Weber Max. Wirtschaftspolitik. 10.11.1936.pdf

20.10.1927 BS Kanton
Gewerkschaftskartell Basel
Personen
SGB
Karl Dürr
Antikommunismus
Gewerkschaftskartell
KPS
Referendum
Volltext

Schweizerischer Gewerkschaftsbund. Bern, den 22. Oktober 1927. An die Zentralvorstände der Gewerkschaftsverbände. Werte Genossen, Das Bundeskomitee befasste sich in seiner Sitzung vom 20. Oktober 1927 mit der durch den Beschluss des Gewerkschaftskongresses in Interlaken bezüglich der Streichung des Gewerkschaftskartells Basel von der Liste der anerkannten Kartelle entstandenen Lage. (...). Mit freundlichem Genossengruss! Per Bundeskomitee, der Sekretär: Karl Dürr.

Der öffentliche Dienst, 1927-10-28.
SGB > Vorstandssitzung 1927-10-20.doc.

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24.09.1927 Interlaken
Lausanne
Schweiz
Personen
SGB
Typographia Schweiz
Ch. Schürch
Max Weber
Antikommunismus
Bundespersonal
Genossenschaft
Kongress
KPS

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund.     Vom 24. bis 26. September 1927 findet in Interlaken der ordentliche Kongress des Schweiz. Gewerkschaftsbundes statt. Er wird neben der Behandlung der statutarisch vorgeschriebenen Geschäfte, wie Abnahme der Berichte des Bundeskomitees und der Bildungszentrale auch Gelegenheit erhalten, zum Besoldungsgesetz des Bundespersonals Stellung zu beziehen. (...).

Der öffentliche Dienst, 1927-09-16.
SGB > Kongress 1927-09-24.doc.

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27.08.1927 Winterthur
Personen
VPOD
VPOD Schweiz
Hans Oprecht
Antikommunismus
Besoldungsordnung
Bundespersonal
KPS
Referendum
Volltext

VPOD Winterthur gegen das Referendum. Die Sektion Winterthur (städtische) hat in ihrer Versammlung vom 27. August ein ausführliches Referat des Genossen Dr. Hans Oprecht, Zentralpräsident, über das eidgenössische Besoldungsgesetz und die Referendumsbewegung der Kommunisten entgegengenommen. In klaren Ausführungen zeichnete er (...).

Der öffentliche Dienst, 1927-09-02.
VPOD Winterthur > Besoldungsgesetz Bundespersonal. 1927-08-27.doc.

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26.08.1927 Schweiz
Föderativverband
Öffentlicher Dienst
Personen
SEV Schweiz
Arthur Steiner
Antikommunismus
Besoldungsordnung
Bundespersonal
KPS
Volltext

Neue Lügen. Es ist ein neues Lügenflugblatt der Kommunistischen Partei erschienen. Wer sich einmal in den Bann der Lügen und Verleumdung und anderer Niederträchtigkeiten begeben hat, hat schwer, sich daraus wieder zu befreien. In dieser Lage befinden sich die Kommunisten als Befürworter  des Referendums gegen  das neue Besoldungsgesetz. Weil die ersten Lügen nicht den gewünschten Erfolg gebracht zu haben scheinen, müssen neue Unwahrheiten und Verdrehungen gesucht und erfunden werden. (...). „Der Eisenbahner“.

Der öffentliche Dienst, 1927-08-26.
SEV > Antikommunismus. Bundespersonal. 1927-08-26.doc.

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26.08.1927 BS Kanton
Gewerkschaftskartell Basel
Öffentlicher Dienst
Personen
Ernst Reinhard
Antikommunismus
Besoldungsordnung
Bundespersonal
Volltext

Herrschaft der Phrase. An jener Versammlung des Basler Gewerkschaftskartells, die sich trotz der Beschlüsse der massgebenden schweizerischen Gewerkschaftsorgane für das kommunistische Referendum aussprach, hat Herr Dr. Wieser die Gegner des Referendums folgendermassen „erledigt“: „Die Arbeiterschaft wird heute zum Defaitismus erzogen. Es wird ihr eingeredet, (...). Ernst Reinhard.

Der öffentliche Dienst, 1927-08-26.
Gewerkschaftskartell Basel > Besoldungsgesetz. Bundespersonal. 1927-08-26.doc.

Ganzer Text

26.08.1927 Zürich
Gewerkschaftskartell Zürich
Öffentlicher Dienst
Personen
Hermann Bobst
Ernst Weber
Antikommunismus
Besoldungsordnung
Bundespersonal
KPS
Volltext

Strafbare Dummheit. Im Kampf um das Referendum gebärden sich die Kommunisten, als hätten nur sie den Mut, gegen das reaktionäre Bürgertum aufzutreten. Die Artikel im eidgenössischen Besoldungsgesetz, die versuchen, dem Personal die Koalitionsfreiheit zu rauben, würden von den Führern der Gewerkschaftsverbände gebrandmarkt und in aller Schärfe gegeisselt, lange bevor das Geschrei bei den Kommunisten losbrach. (...). Ernst Weber.

Der Öffentliche Dienst, 1927-08-26.
Öffentlicher Dienst > Antikommunismus. Besoldungsgesetz. 1927-08-26.doc.

Ganzer Text

05.08.1927 Schweiz
Berner Tagwacht
Öffentlicher Dienst

Antikommunismus
Bundespersonal
KPS
Referendum
Volltext

Der Keil. „Für die Einheit des Proletariats!“ lautet eine ewig wiederholte Parole der Kommunisten. Mit der „proletarischen Einheitsfront“ gingen sie hausieren, nachdem ihnen die Parteispaltung entgegen ihren Hoffnungen nicht in dem Masse gelungen war, dass die Sozialdemokratische Partei dabei zugrunde ging. Für die „proletarische Einheitsfront“ hausieren sie auch, als die Gewerkschaften gegen ihre Zellenarbeit sich zur Wehre setzten. In Riesenlettern konnte man alsdann im „Kämpfer“ und „Basler Vorwärts“ lesen, dass es nichts Heiligeres gebe als ein einiges Proletariat. (...). Berner Tagwacht.

Der öffentliche Dienst, 1927-08-05.
Berner Tagwacht > Antikommunismus. 1927-08-05.doc.

Ganzer Text

07.06.1923 Zürich
Gemeinde- und Staatsarbeiter Zürich
KPS
Personen
Walter Kopp
Albert Peter
Antikommunismus
Prozess
Volltext

Ein Verleumder verurteilt. Obiges Stichwort prangte in Fettschrift über einem Artikel, in welchem Xaver Seitz den Spruch des Gerichts bejubelte, das Walter Kopp wegen Beschimpfung seiner Person verurteilte. Merkwürdig diese Worte zu schreiben: Xaver Seite. Seit meinem Antritt als Sekretär bei den städtischen Angestellten im Jahre  1918 zeichnete meine Feder, aus der in den wenigen Jahren ungezählte Tausende von Worten flossen, diesen Namen nie. Und trotzdem bin ich in diesen Jahren der Treffpunkt dieses Männchens geworden. (...). Alfred Peter.

Der Gemeinde- und Staatsarbeiter, 1923-07-06.
Personen > Peter Alfred. Ein Verleumder verurteilt. 1923-07-06.doc.

Peter Alfred. Ein Verleumder verurteilt. 1923-07-06.doc

27.12.1922 Biel
Arbeiterunion Biel
Archiv GBLS Biel
Personen
Ernst Hänni
Franz Strasser
Wüst E.
Antikommunismus
Arbeiterunion Biel Vorstand
Entschädigungen
SABZ
Volltext

Arbeiter-Union Biel. Vorstandssitzung, 27. Dezember 1922, abends 8 Uhr, Sekretariat

Traktanden: 1. Protokoll, 2. Affäre Wüst, 3. Entschädigung für Bürodienste, 4. Korrespondenzen und Verschiedenes.

 

1. Protokoll. Das Protokoll liegt infolge Abwesenheit des Sekretärs nicht vor.

2. Affäre Wüst. In der Wüst-Affäre gibt der Präsident Kenntnis von dem von Wüst uns verursachten Schaden im Gesamtbetrag von Fr. 1‘544.90, sowie von den Verhandlungen mit Fürsprecher Bosshard & Hofmann und der von Frau Wüst, Mutter , abgegebenen Erklärung betreffend Schuldanerkennung ihres Sohnes und Bezahlung derselben bis spätestens Ende 1923 bei Rückzug der Strafklage.  Nach reichlich benutzter Diskussion wird einstimmig beschlossen, auf die Offerte der Mutter Wüst und deren Anwalt nicht einzutreten, sondern von denselben eine Schuldanerkennung mit 2 banksicheren Bürgen zu verlan-gen. Ferner wird der Präsident beauftragt, sich diesbezüglich sofort mit Genosse Fürsprecher Kistler in Verbindung zu setzen und ihm eventuell die ganze Angelegenheit zu übergeben.

3. Entschädigung für Bürodienste. Der Präsident gibt von den bis jetzt bewältigten und noch bevorstehen-den Arbeiten im Sekretariat Kenntnis und stellt den Vorstandsmitgliedern anheim, den diese Arbeiten  be-sorgenden Genossen Franz Strasser und Albert Thommen hierfür eine Gratifikation zuzusprechen oder nicht. Er betont dabei, dass dies nicht als Bezahlung der Arbeit, sondern als Gratifikation für geleistete Dienste zu betrachten sei. Auf Antrag Adolf Lampartz wird einstimmig beschlossen, für den Bürodienst Fr. 80.- ins Budget zu nehmen, was gegenüber dem vergangenen Jahr immerhin eine Einsparung von Fr. 420.- monatlich ergibt. Die Verteilung wird den betreffenden zwei Genossen überlassen.

 

Arbeiter-Union Biel. Vorstand. Protokoll 27.12.1922. Maschinenschrift.

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