Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 14

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01.06.2015 Schweiz
Partei der Arbeit
Personen
Hans Erni
Martin Schwander
Antikommunismus
Biografien
Malerei
Volltext
^Hans Erni als Mitstreiter der Friedensbewegung. Maler und Dissident. Am 21. März, just einen Monat nach seinem 106. Geburtstag, ist der Luzerner Maler Hans Erni verstorben. In seiner ersten Lebenshälfte war der grosse Künstler eng mit den sozialen Kämpfen und der Friedensbewegung unseres Landes verbunden und stand deshalb prominent im Focus der politischen Polizei und der kalten Krieger. Anhand von Dokumenten aus jener Zeit, die zum Teil im Bundesarchiv gelagert sind, beleuchten wir den Umgang der offiziellen Schweiz mit einem ihrer hervorragendsten Dissidenten. 1945, als in der Schriftenreihe der Vereinigung „Kultur und Volk“ das Büchlein „Hans Erni ein Maler unserer Zeit“ herauskam, stand für den Verfasser Konrad Farner fest: Erni ist einer der Gutgesinnten. Was ihn auszeichne, was ihn von zahlreichen andern Künstlern der Gegenwart unterscheide, sei der Umstand, „dass er sein Werk offensichtlich - offensichtlich im wahrsten Sinne des Wortes - in den Dienst einer Sache stellt, von der man sagen kann, dass sie den einzigen positiven Inhalt unserer Geschichtsepoche ausmacht: der Sache des Sozialismus.“ Erni, so doppelt der Marxist Farner im Vorwort zu seinem Künstlerporträt nach, sei „in der Schweiz einer der ganz wenigen Maler, die nicht nur als Bürger, sondern auch als Künstler eindeutig und offensichtlich Stellung bezogen haben und sich dem Sozialismus verpflichtet fühlen.“ Noch steckte der Kalte Krieg 1945 nicht in den Minustemperaturen. Doch die Bundesanwaltschaft und damit die politische Polizei hatten Hans Erni bereits im Visier. (…).
Martin Schwander.
Unsere Welt, Juni 2015.
Personen > Erni Hans. Biografie. Martin Schwander. Unsere Welt, Juni 2015.
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21.03.2015 Luzern
Personen
WOZ
Hans Erni
Stefan Howald
Malerei
Nachruf
Volltext

Hans Erni (1909–2015). Engagierter Grafiker für den sozialen Fortschritt. Er hat ein Jahrhundert erlebt und gelebt. Mit seinen Plakaten gehörte Hans Erni für ein paar Jahrzehnte zur linken Geschichte der Schweiz. Das hatte durchaus subversive Kraft: Ausgerechnet bei der Landi 1939, die doch die geistige Landesverteidigung beschwor, konfrontierte Hans Erni auf seinem riesenhaften, 91 Meter langen und 5 Meter hohen Wandgemälde „Die Schweiz, das Ferienland der Völker“ heimelige Klischees mit Fabriken und schnittigen Eisenbahnen. Und das mit ansatzweise kubistischen Formen, wie er sie in Paris durch Pablo Picasso und Georges Braque kennengelernt hatte. Ein Jahr zuvor, 1938, hatte der 29-Jährige den Auftrag erhalten, neue Schweizer Banknoten zu gestalten. Seine Entwürfe stellten einen Turbinensaal und ein Chemielabor ins Zentrum, in einer neuen Sachlichkeit, die sich ganz selbstverständlich mit sozialem Fortschritt und linkem politischem Engagement verband, unterstützt vom marxistischen Kulturtheoretiker Konrad Farner. Im Jahr 1944 gestaltete Erni ein grafisch bestechendes Plakat für die neu gegründete Gesellschaft Schweiz–Sowjetunion. Zweifach wird mit Grössenverhältnissen gespielt: die riesige rote Sowjetunion und die winzige rote Schweiz. Das kräftige Tau, um das sich eine filigranere Schnur schlingt. Zweimal geht es um Verknüpfungen, wobei ungleichzeitige Formen verwendet werden: das handfeste Seil und andeutungsweise die neuen Radiowellen. (…). Stefan Howald.

WOZ, 26.3.2015.
Personen > Erni Hans. Nachruf Stefan Howald. WOZ, 2015-03-21.
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10.11.2011 Spanien
Personen
Spanischer Bürgerkrieg
Ludwig Renn
Peter Weiss
Film
Literatur
Malerei
Volltext

Literatur, Kunst und Film. Glanz und Elend der Revolution. Zum Mythos des Spanischen Bürgerkriegs haben schon früh Literatur, bildende Kunst und Film beigetragen. George Orwell und Ernest Hemingway - das sind die bekanntesten Schriftsteller, die den Spanischen Bürgerkrieg beschrieben haben, Pablo Picasso hat ihm die eindringlichste bildliche Form gegeben. Bereits 1937 beschrieb Arthur Koestler, der später ein Kronzeuge gegen den Kommunismus wurde, in „Spanish Testament“ („Ein Spanisches Testament“, 1937) seine Erlebnisse als Kriegsberichterstatter und die vorübergehende Inhaftierung durch die Faschisten. Zur gleichen Zeit drehte der niederländische Filmemacher Joris Ivens „Spanish Earth“ mit einem Text von Ernest Hemingway, der wie seine spätere Frau Martha Gellhorn als Kriegsberichterstatter engagiert war. (...).

WOZ. Donnerstag, 2011-11-10.
Spanischer Bürgerkrieg > Literatur. Geschichte. 2011-11-10.doc.

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13.04.2010 Zürich
Personen
SP Zürich
Christine Seidler
Malerei

Sammlung Bührle: SP will Raubkunst-Debatte. Eine SP-Gemeinderätin entfacht die Diskussion um die Herkunft und Beschaffungsweise einzelner Bilder neu. Es herrsche Transparenz, versichert die Stiftrung. Die Sammlung des Zürcher Industriellen Emil G. Bührle (1890-1956) zählt weltweit zu den bedeutendsten privaten Kunstsammlungen. Bis zum Raubüberfall vor zwei Jahren standen die Van Goghs, Cézannes und Monets in einer Privatvilla im Seefeld, derzeit sind sie im Kunsthaus Zürich ausgestellt. Ab 2015 sollen die rund 180 Meisterwerke im geplanten Kunsthaus-Erweiterungsbau des Architekten David Chipperfield permanent zu sehen sein. (...). Mit Fotos. Martin Huber. Tages-Anzeiger. Dienstag, 13.4.2010

16.10.2008 Schweiz
BS Kanton
Personen
Partei der Arbeit
Rea Brändle
Heiri Strub
Malerei
Walross und Kalter Krieg. Heiri Strub wurde als Künstler in der Schweiz derart schikaniert, dass er für längere Zeit in die DDR zog, wo ihm der Erfolg nicht versagt blieb. Jetzt ist eine Monografie über den mittlerweile 92-jährigen Basler erschienen. Bevor sie Heiri Strub kennengelernt habe, berichtet seine Biografin Corina Lanfranchi, habe sie von ihm nur drei Dinge gewusst: dass er zu den Gründungsmitgliedern der kommunistischen Partei der Arbeit (PdA) gehörte, lange Jahre in der DDR gelebt hatte und der Autor des Kinderbuchs "Das Walross und die Veilchen" ar. (….). Mit Fotos. Rea Brändle. WOZ 11.9.2008
08.08.2008 BS Kanton
Partei der Arbeit
Personen
Heiri Strub
Fotos
Malerei
Künstler und Kommunist fürs Leben. Eine Ausstellung und ein Bildband würdigen den Maler Heiri Strub. Von der Bauernfasnacht über die Zolli-Gorillas bis hin zur Schafhirtenidylle: Heiri Strubs gegenständliche Bilder sind weder nett noch harmlos, sondern gehen den Dingen auf den Grund. Wer Heiri Strub trifft, nimmt sich am besten viel Zeit. Denn der in Riehen geborene Maler, Grafiker, Illustrator und Larvenmacher ist auch mit 92 Jahren noch ein freudiger Geschichtenerzähler. (…). Mit Bild. Anna Wegelin., BaZ 8.8.2008
01.10.1989 Lugano
Zürich
GBH Schweiz
Personen
Ezio Canonica
Mario Comensoli
Ausstellung
Malerei
Volltext

Ausstellung Mario Comensoli in Zürich. Den Randgruppen eine Sprache verleihen. Bis zum 1. Oktober sind im Zürcher Kunsthaus ältere und vor allem neuere und neueste Werke von Mario Comensoli ausgestellt. Der 1922 in Lugano geborene, seit vielen Jahrzehnten in Zürich ansässige Künstler ist mit der GBH eng verbunden. Er war ein persönlicher Freund des verstorbenen ehemaligen Zentralpräsidenten Enzo Canonica. Die heutige Einzelausstellung ist die erste nach 36 Jahren. Sie kam zustande, weil sich in und um das Zürcher Kunsthaus verschiedene Persönlichkeiten trotz einiger Widerstände durchsetzen konnten. Zürich hat es seinem in dieser Stadt lebenden  und arbeitenden Künstler wahrlich nicht leichtgemacht. Comensoli ist ein Teil des Kunstschaffens, ein bedeutender Teil, doch wurde ihm nie das Gewicht verliehen, das ihm hätte zukommen müssen. Comensoli, so wurde an der Presseorientierung im Kunsthaus gesagt, habe es der Wissenschaft nicht leichtgemacht. (...). Mit Foto von Mario Comensoli und 3 Illustrationen.

Bau und Holz, 18.8.1989.
Personen >Comensoli Mario. Ausstellung 1.10.1989.doc.

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19.08.1988 Schweiz
Faschismus
Öffentlicher Dienst, Der

Kunst
Malerei
Volltext
Eine aussergewöhnlicbe Dokumentation. Nationalsozialismus und „Entartete Kunst“. Das Jahr 1937 brachte für Münchens Kulturatmosphäre einen tiefen Einschnitt: Die Moderne wurde verjagt, die Nazikunst triumphierte. Die „Kunststadt“ Hitlers war etabliert. Das Buch „Nationalsozialismus und Entartete Kunst.“ schildert und dokumentiert die vielfältigen ineinandergreifenden Vorgänge, wie es dazu kam. Zwei Ereignisse standen im Vordergrund: Am 19. Juli wurde in der Galeriestrasse in München die Wanderausstellung „Entartete Kunst“ eröffnet, die rund 600 Werke von 110 Künstlern in absichtlich chaotischer Hängung darbot und mit geifernden Parolen verhöhnte, darunter Werke von Barlach, Beckmann, Corinth, Kandinsky, Kirchner, Klee, Lehmbruck, Nay, Nolde, Schlemmer. Mehr als zwei Millionen Besucher sahen bis Ende November diese „Schandschau“. Einen Tag zuvor, am 18. Juli, hatten die Nationalsozialisten die erste „Grosse Deutsche Kunstausstellung“ im neuerrichteten „Haus der Deutschen Kunst“ eröffnet. Hier wurde mit 900 Werken die sogenannte „gesunde Kunst des deutschen Volkes“ gefeiert, für die Breker, Peiner, Thorak und Ziegler vorbildlich waren. Erstmalig wird in diesem im Münchner Prestel-Verlag erschienenen Buch eine nahezu lückenlose Rekonstruktion der Ausstellung „Entartete Kunst“ anhand reichen, vielfach unveröffentlichten Fotomaterials, eines Verzeichnisses der dort zur Schau gestellten Werke und einer Beschreibung unternommen. Der „Ausstellungsführer“ ist als Faksimile reproduziert. In gleicher Weise wird die „Grosse Deutsche Kunstausstellung“ mit Hitler-Rede, (…).
Der öffentliche Dienst, 19.8.1988.
Oeffentlicher Dienst, Der > Kunst. Faschismus. OeD, 1988-08-19.
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18.02.1982 Bern
Personen
Paul Jakob Müller
Paolo
Malerei

Paolo. Paul Jakob Müller. Maler. Geboren am 8. April 1894 in Bern, gestorben am 18.. Februar 1982 in Neubrück bei Bern.

Biografie:

http://www.g26.ch/art_paolo.html#text_02

01.11.1974 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
Paul Jakob Müller
Paolo
Malerei
Volltext
Kunst ist - wenn man trotzdem denkt. Zahlreiche Kunsthersteller haben sich Modegags verschrieben, welche mitunter recht seltsame Blüten treiben. Sie, die wildgewordenen Schosshündchen eines degenerierten und sensationsgeilen Bürgertums, kochen mit Vorliebe ihr eigenes Protestsüpplein, anstatt sich der Arbeiterbewegung anzuschliessen. Gleichzeitig schmücken sie ihre „Werke“ mit unverständlichen Leerformeln wie „systemverändernd“, „bewusstseinserweiternd“, „seinstranszendierend“ usw. Daneben gibt es aber - glücklicherweise - auch das echte soziale Engagement, den bedingungslosen Einsatz für alle Benachteiligten und Unterdrückten, obgleich ein solches Kunstverständnis eher popularitätshemmend ist und reiche Mäzene kaum zu erwärmen vermag. Einer der aufrichtigen, unbestechlichen Kämpfer ist ohne Zweifel der Berner Maler Paolo, welcher kürzlich seinen achtzigsten Geburtstag feierte. Sein wichtigstes Anliegen hat er in knappen Worten ausgedrückt: „Wenn nur einer, der meine sozialen Bilder betrachtet, zu menschenwürdigen Gedanken kommt, ist meine Arbeit gerechtfertigt!“ Hören wir das Urteil dieses „alten Mannes“ über die snobistischen Spielereien der Pseudo-Protestler. „Wenn heute ein Bursche in schmutzigem, verwahrlostem Anzug, zottigen Haaren und einer Gitarre das Podium besteigt, so wird er, vorausgesetzt, dass er nicht singen, sondern krähen kann, zur grossen (…). Paolo (Paul Jakob Müller).
Aus „Der öffentliche Dienst“, 9. August 1974.
Bildungsarbeit, Heft 6, November 1974.
Personen > Paolo, alias Paul Paul Müller. Bildungsarbeit, Heft 6, November 1974.
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01.01.1974 Schaffhausen
Bildungsarbeit
Gewerkschaftskartell
Personen
Dölf Werthmüller
Ausstellung
Malerei
Volltext
Hier bin ich Mensch! Geleitwort der Redaktion. Den folgenden Artikel haben wir vom Bildungsausschuss des Schaffhauser Gewerkschaftskartells erhalten. Es wird darin über eine Ausstellung von Arbeiten aller Art berichtet, die berufstätige „Hobbyisten“ in ihrer Freizeit hergestellt hatten. Die grosse Schau ist auch zum Publikumserfolg geworden, haben sie doch an die 2000 Leute besucht. Nebenbei sei erwähnt, dass auch anderswo Bildungsausschüsse und da und dort auch Gewerkschaften periodisch solche Ausstellungen durchführen, so z.B. anfangs November die Platzunion von Biel. Wir danken dem Kollegen Dölf Werthmüller, Präsident des Bildungsausschusses Schaffhausen, für seinen guten Bericht. Möge er andere inspirieren und ermutigen! „Hier hin ich Mensch, hier darf ich's sein“, mit diesem Goethe-Wort beschloss Regierungsrat Ernst Neukomm seine Ansprache für eine Freizeitausstellung, veranstaltet vom Bildungsausschuss des Kantonalen Gewerkschaftskartells in der Rathauslaube in Schaffhausen. Mehr als 50 Aussteller zeigten ihre in der Freizeit hergestellten Arbeiten als „das Offenbarwerden der Früchte einer sinnvoll und schöpferisch zugebrachten Freizeit“. Wir sollten aber bedenken, dass dies nicht etwas Selbstverständliches ist, sondern dass diese schöpferische Freizeit in jahrzehntelangen Kämpfen von der organisierten Arbeiterschaft errungen worden ist. (…). Mit Illustration. Dölf Werthmüller.
Bildungsarbeit, Heft 1, Januar 1974.
Bildungsarbeit > Kunstausstellung Schaffhausen, Bildungsarbeit, Januar 1974.
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01.05.1970 Bern
Gewerkschaftliche Rundschau
Kunstmuseum
Personen
Paul Klee
Malerei
Volltext
Zur Paul-Klee-Ausstellung im Berner Kunstmuseum. Es mag ungefähr in der Mitte zwischen 1930 und 1940 gewesen sein, als wir den Besuch eines alten, ehrwürdigen Mannes bekamen, der uns erklärte, die Nazis hätten absolut Recht, Paul Klee das Malen zu verbieten. Der das sagte, war Hans Klee, der Vater des Malers, alt Musiklehrer am bernischen Oberseminar, geliebt, verehrt und gefürchtet wegen seiner sarkastischen Sprüche. Hans Klee hat sich anderswo noch drastischer ausgesprochen, zum Beispiel vor einem Bilde seines Sohnes, das er zufällig in einem Einrahmungsgeschäft sah. Es sei verschwiegen, was er für einen Spruch tat. Ich erzähle das nicht müssigerweise. Hier stiessen mit den Welten von Vater und Sohn zwei Zeitalter zusammen. Für Väter von heute, die sich über ihre Söhne ärgern, sei dieser Zusammenstoss beschrieben. Hans Klee war ein wasserreiner Rationalist, dem die „Welt der Erscheinungen“ die pure Wirklichkeit darstellte, die man als Maler auch so wiedergeben müsste, wie sie „erschien“. Sein Musikschüler Simon Gfeller, der letztes Jahr gefeierte Dichter, erzählte, was Hans Klee vom Wesen der Phantasie hielt. „Phantasie? Phantasie ist Gedächtnis, nichts weiter.“ Paul Klees Welt ist dagegen eine Welt triumphierender Phantasie. Vater Klee würde es schwer haben, welche Gedächtnisstützen die so unendlich variierten ungegenständlichen Bilder und graphischen Blätter des Sohnes haben könnten. (…). Dr. Alfred Fankhauser, Bern.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft5, Mai 1970.
Personen > Klee Paul. Gewerkschaftliche Rundschau, Mai 1970.
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01.03.1942 BS Kanton
Bildungsarbeit
Personen
Otto Zimmermann
Ideologie
Malerei
Volltext
Hat die Masse recht? Die allgemeinen Grundlagen und Richtlinien für sittliche und politische Entscheidungen in einem demokratischen Staatswesen werden durch das Mittel der Abstimmungskämpfe, zuweilen auch durch andere Aeusserungen der öffentlichen Meinung, bestimmt, massgebend ist also das Urteil der Mehrheit. Hat diese Masse immer recht? Eine Gewissensfrage, vor die sich ein Demokrat oft gestellt sieht, besonders dann, wenn diese Masse einmal entgegen seiner persönlichen Auffassung entscheidet. Hat nicht ein aussergewöhnlicher kluger einzelner oft richtiger geurteilt und regiert als ein ganzes Volk selbst? Es kann nichts schaden, wenn immer und immer wieder die Methoden der Demokratie auf ihre Richtigkeit hin untersucht werden - vor allem auch im Lichte aktueller Vorkommnisse. Ein Beispiel aus dem Alltag: In Basel wurde kürzlich in der Nacht von unbekannten Tätern das neue Wandbild des 60jährigen Malers Pellegrini, das an öffentlichem Platze das neue Casinogebäude ziert, mit roter Farbe verschmiert. Das Bild, anlässlich seiner kürzlichen Enthüllung von Kunstsachverständigen und von der Presse begeistert besprochen, hat zum Thema die Huldigung der Musen an Apoll. Der junge Gott selber und die Musen sind unbekleidet dargestellt. (…).
Otto Zimmermann.
Bildungsarbeit, Heft 2, März 1942.
Personen > Zimmermann Otto. Ideologie. Bildungsarbeit, Heft 2, März 1942.
Ganzer Text
01.01.1942 BS Kanton
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Otto Zimmermann
Malerei
Volltext
Der Künstler als Arbeiter. Du fragst mich, wie ich zum künstlerischen Bild stehe. Du schreibst mir, dass du, wenn du ins Kunstmuseum gehst, vor den meisten sogenannten „Kunstwerken“ verständnislos stündest und nicht begreifen könntest, weshalb ein solches Bild soviel Geld kosten soll. Du fragst, wo überhaupt der Wert steckt, wenn das Dargestellte oft nicht einmal der Wirklichkeit und der Natur entspricht? Ich habe das Glück, in Basel einen sehr bekannten Kunstmaler, den man unter die „Surrealisten“ rechnet, zum Freunde zu haben. Oft bin ich in seinem Atelier zu Gaste, und es mag daher möglich sein, dass ich dir einiges erzählen kann, was dir vielleicht manches Unbegreifliche erklärt. (…). Otto Zimmermann.
Gewerkschaftliche Rundschau, Nr. 1, Januar 1942.
Personen > Zimmermann Otto. Malerei. Rundschau, Nr. 1, Januar 1942.
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