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Anzahl gefundene Artikel: 101

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17.01.2020 Sowjetunion
Personen
Vorwärts
Damian Bugmann
Oktoberrevolution
Publikation
Volltext
Tausend Tote, zweitausend Verwundete. „Blutiger Sonntag“ nennt man das Massaker der zaristischen Armee vor 115 Jahren Im Januar 1905 In Petersburg an streikenden MetaliarbelterIlnnen und vielen Solidarischen, die dem Zaren eine Bittschrift übergeben wollten. Der Blutsonntag war der Auftakt zur Russischen Revolution, die trotz Repression 1917 los ging. Die Industrialisierung Russlands kam in den letzten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in Gang, später als im übrigen Europa. Richtig zur Sache ging es ab 1890 mit dem Bau des Eisenbahnnetzes, der riesige Mengen an Stahl, Metall, Steinkohle und Erdöl benötigte. Zahlreiche Arbeitsplätze entstanden, in Industriekrisen lebten Hunderttausende in Arbeitslosigkeit und Elend. Die Wohnungsverhältnisse waren schlecht, die ärztliche Versorgung war teuer. Betrug bei den Lohnabrechnungen und Zwang zum Einkauf in den Fabrikläden zu überhöhten Preisen waren Standard. Statt Arbeitsschutz gab es Verstümmelungen und tödliche Unfalle. Streiks kamen häufig vor, während der frühen Streiks zertrümmerten ArbeiterIinnen Maschinen, Fenster, Fabrikläden und Kontore. Arbeiterbünde entstanden, die versuchten, die Interessen der ProletarierIinnen wahrzunehmen, wurden aber bedrängt und oft zerschlagen. Aufstände und Streiks. (…).
Damian Bugmann.
Vorwärts, 17.1.2020.
Personen > Bugmann Damian. Oktoberrevolution. Publikation. Vorwaerts, 2020-01-17.
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20.09.2018 Schweiz
Sowjetunion
Vorwärts

Oktoberrevolution
Publikation
Volltext
Das Buch ist da. Jetzt bestellen! Die sozialistische Revolution im Jahr 1917, angeführt von Lenin, hat die Welt verändert. Darüber besteht kein Zweifel. Doch welche Bedeutung hat sie 100 Jahre später in einer im Vergleich zu damals völlig anderen Welt? Welche Lehren und Schlüsse können heute für die Zukunft noch gezogen werden? Oder ganz einfach: Was bleibt von ihr heute? Die Suche nach Antworten, denn es kann unmöglich nur eine geben, ist der rote Faden dieses Buchs. Welchen Beitrag soll und kann der Vorwärts zum 100. Jahrestag der Oktoberrevolution leisten? Als wir uns ab Mitte 2016 mit dieser Frage beschäftigten, wurde uns schnell eines klar: Es sollte mehr sein als „nur“ eine einmalige Sache wie etwa eine Sonderbeilage von acht Zeitungsseiten oder ein Diskussionsabend, denn zu wichtig ist dieses historische Ereignis für jene Linke, die weiterhin die Überwindung des Kapitalismus und den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft auf ihre roten Fahnen geschrieben hat. Und zu dieser Linken gehören wir, seit es uns gibt, und wir sind stolz darauf Die Oktoberrevolution ist somit Bestandteil unserer eigenen Geschichte, die des Vorwärts und die der Trägerin dieser Zeitung, der Partei der Arbeit. Daher war es ein Ansporn, die eigene Geschichte „selber“ zu schreiben; wenn es unsere Gegnerinnen tun, wissen wir genau, was dabei herauskommt. Aber wir wollten nicht nur einen geschichtlichen Rückblick, denn: „Politisches Handeln ist mehr als nur die Umsetzung von Theorie in Praxis. Es ist vor allem auch Vergegenwärtigung historischer Erfahrung, der Erfolge und Fehler der eigenen Geschichte“, schreibt (…). Redaktion Vorwärts.
Vorwärts, 20.9.2018.
Vorwärts > Oktoberrevolution. Publikation. Vorwaerts, 2018-09-20.
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12.01.2018 Sowjetunion
Junge Welt
Perspektive
W. I. Lenin
Imperialismus
Volltext
„Der Bourgeois macht sich zunehmend überflüssig“. Lenin lesen: Wer vom Imperialismus spricht, sollte das Monopolkapital nicht vergessen. Gespräch mit Lena Kreymann, stellvertretende Bundesvorsitzende der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ). Bevor am Wochenende der Revolutionäre Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Wladimir Lenin gedacht wird, wollen wir über die Aktualität von deren Werk sprechen. In Ihrer Organisation, der SDAJ, wird zum Beispiel noch heute Lenins 1917 erschienene Schrift „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ studiert. Warum? Das Werk hat mindestens zwei, vermutlich aber mehr ganz grosse Stärken. Die grundlegende Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse stimmt nach wie vor. Man kann aus der Schrift aber auch viel darüber lernen, wie man an politische Arbeit herangehen sollte. Denn was tut Lenin? 1916, der erste Weltkrieg tobt, und die Lage spitzt sich in allen Ländern unglaublich zu, schreibt er dieses Buch – und wälzt dafür Statistiken. Er nimmt sich eine Unmenge an Daten vor. Das tut er nicht, weil er sich von der politischen Praxis entfernt hätte. Im Gegenteil: Er betrachtet die Situation genau, macht langfristige Entwicklungstendenzen aus und schlussfolgert, wie die revolutionäre Arbeit aussehen muss. Auch wir müssen so an die Überwindung des Kapitalismus herangehen. Lenin verweist darauf, dass die Grundlage des Imperialismus die Existenz gewaltiger Monopolkonzerne ist. Er wendet sich gegen ein Verständnis, nach dem Imperialismus (…).
Junge Welt, 12.1.2018.
Junge Welt > Lenin W.I. Imperialismus. Junge Welt, 2018-01-12.
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23.11.2017 Sowjetunion
Personen
Vorwärts
Sergej Eisenstein
Sabine Hunziker
Filme
Volltext
Mittel zur Aufklärung und Politisierung. Der Film im Sozialismus war keine Ware mehr. Am Beispiel des Stummfilms „Streik“ von Sergej Eisenstein zeigt sich, wie künstlerisch anspruchsvolles Kino als Medium des dialektischen Materialismus in der jungen Sowjetunion genutzt wurde. Die kommunistische Partei Russlands wählte den Film zum wichtigsten Medium zur Verbreitung politischer Propaganda. Sergei Eisenstein sagte, dass die Grundlage jeder Kunst der Konflikt ist. Eine Prämisse des Marxismus besagt, dass die Geschichte aller bisherigen Gesellschaften, Geschichten von Klassenkämpfen sind. Künstlerische Arbeit schien sehr geeignet zu sein, um Aspekte der dialektischen Philosophie darzustellen. Kino bedeutete also modifiziertes Sehen mithilfe der „intellektuellen Montage“: Filmpionierinnen experimentierten mit Material, Technik und Methode, um einen Avantgardefilm zu erschaffen, der in erster Linie keine Ware mehr sein musste, sondern ein Medium der Welterkenntnis. Mithilfe der bedeutungsschaffenden Zerteilung und Neuanordnung des Materials durch die Kunst der Montage erhielt die Filmtechnik eine rhetorische Wirkkraft. Filmemacherinnen und Wissenschaftlerlnnen zugleich: Im Vergleich zu den meisten amerikanischen Regisseurlnnen, die höchstens an Memoiren arbeiteten, entwickelten fast alle sowjetischen KünstlerInnen Theorien zum Film. Serge i Eisenstein hatte das Ziel, mit seiner Filmmontage- Technik bildpraktische Philosophie zu betreiben und „Das Kapital“ zu verfilmen, um dem Volk Begriffe wie Dialektik als These, (…). Sabine Hunziker.
Vorwärts, 23.11.2017.
Personen > Eisenstein Sergej. Streik. Vorwärts, 2017-11-23.
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09.11.2017 Sowjetunion
Junge Welt
Personen
W. I. Lenin
Frieden
Volltext
Vorbildliche Bestimmungen. Vor 100 Jahren verlas Lenin vor dem Gesamtrussischen Sowjetkongress das Dekret über den Frieden. Dessen Inhalt beeinflusste massgeblich spätere völkerrechtliche Vereinbarungen. In dem denkwürdigen Aufruf „An die Arbeiter, Soldaten und Bauern“, von Lenin formuliert, vorgetragen am 7. November 1917 auf dem Zweiten Gesamtrussischen Sowjetkongress, heisst es: „Gestützt auf den Willen der gewaltigen Mehrheit der Arbeiter, Soldaten und Bauern, gestützt auf den in Petrograd vollzogenen siegreichen Aufstand der Arbeiter und der Garnison, nimmt der Kongress die Macht in seine Hände.“ Weiter ist da zu lesen, dass die Sowjetmacht „einen sofortigen demokratischen Frieden (…) anbieten“ wird. Auf diesem Kongress hatten die Bolschewiki die Mehrheit der Delegierten, nämlich 390 von 649. Am 8. November verabschiedete der Kongress als ersten Rechtsakt des Sowjetstaats einstimmig das „Dekret über den Frieden“. John Reed berichtet in seiner berühmten Reportage „Zehn Tage, die die Welt erschütterten“: „Um zehn Uhr fünfunddreissig Minuten forderte Kamenjew (damals Vorsitzender des Kongresses; G.S.) alle, die mit der Proklamation (dem Dekret; G.S.) einverstanden waren, auf, ihre Karten in die Höhe zu heben. Ein Delegierter wagte es, dagegen zu stimmen, aber der plötzliche Ausbruch des Zornes um ihn herum liess ihn die Hand schnell wieder herunternehmen. Und plötzlich, einem gemeinsamen Impuls folgend, hatten wir uns erhoben und sangen die Internationale.“ Das wahrhaft historische Dokument war von Wladimir (…).
Junge Welt, 9.11.2017.
Junge Welt > Lenin W. I. Frieden. Junge Welt, 2017-11-09.
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08.11.2017 Sowjetunion
Granma

Oktoberrevolution
Volltext
Oktoberrevolution: eines der transzendentalsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Raúl nahm an der Festveranstaltung aus Anlass des historischen Ereignisses teil. Präsident Raúl Castro nahm an der politisch-kulturellen Gala teil, mit der am Dienstag der 100. Jahrestag der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution begangen wurde. Zu Beginn der Gala interpretierte der Pianist Frank Fernández das Werk „Neschnost“ (Zärtlichkeit) von Alexandra Pachmutowa und der Schauspieler Julio César Ramírez rezitierte das Gedicht „Wladimir I. Lenin“ von Majakowski. Tanzschüler der Nationalen Kunstschule interpretierten dann, begleitet vom Nationalen Symphonieorchester, das „Fortgeschrittene Ballett“. Der zweite Sekretär des Zentralkomitees der Partei und Vizepräsident des Staats- und des Ministerrats, Jose Ramón Machado Ventura, sagte in seiner Ansprache, dass die Oktoberrevolution eines der bedeutsamsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts sei. Mit ihr habe eine neue Ära für die Menschheit begonnen. „Es gibt jetzt eine Tendenz, die Bedeutung der Revolution zu verringern, die zur Gründung des ersten sozialistischen Staates der Welt geführt und einen Weg der Hoffnung geöffnet hat, indem sie ein neues soziales Regime einführte, das beweisen würde, dass eine Welt ohne Ausbeuter und Ausgebeutete möglich ist“, fügte er hinzu. Auf den Führer der Bolschewiki, Wladimir Iljitsch Lenin, eingehend, betonte er seine Führungskraft, seine Fähigkeit, einen Moment der Krise des Imperialismus auszunutzen. „Lenin war ein wirklich aussergewöhnlicher (…).
Granma, 8.11.2017.
Granma > Oktoberrevolution. Granma, 2017-11-08.
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08.11.2017 Sowjetunion
Junge Welt
Personen
W. I. Lenin
Museum
Volltext
Wiederbelebte Debatte. Zum Revolutionsjubiläum wird der Streit über eine Schliessung des Lenin-Mausoleums aufgewärmt. Den Anfang machte diesmal Ramsan Kadyrow. Es sei „langweilig, ständig auf eine Leiche zu glotzen“, erklärte dieser Tage der Mann, der Tschetschenien im Griff hält und dort in einer Art konzessioniertem Scharia-Regime die Region unter russischer Oberhoheit stabilisiert. Nicht, dass ihm der Anblick von Toten so ganz unvertraut wäre: Er hat sich in einem blutigen Bürgerkrieg gegen konkurrierende Clans durchgesetzt. Kadyrows Statement eröffnete eine neue Debatte darüber, ob es nicht Zeit sei, die Ausstellung von Lenins Leichnam im Moskauer Mausoleum zu beenden. Gleichzeitig forderte er den seit 150 Jahren in einem Petersburger Museum ausgestellten balsamierten Kopf des Kaukasusrebellen Schamil zurück, eines legendären tschetschenischen Nationalhelden. Diese Pointe griff niemand von denen auf, die in der russischen Öffentlichkeit begierig an die Debatte anschlossen. Etwa die Fernsehmoderatorin Xenia Sobtschak, offizielle Herausforderin von Wladimir Putin bei den Präsidentschaftswahlen des nächsten Jahres. Wenn man ihr wirklich die „phantasievolle Frage“ stellen würde, was sie im Falle, dass sie gewählt würde, als erstes tun würde, so Sobtschak in realistischer Einschätzung ihrer Chancen, dann wäre ihr erster Erlass als Staatsoberhaupt, „die Leiche Lenins vom Roten Platz wegzuräumen“. Dass er immer noch dort liege, rege sie „furchtbar auf“, so Sobtschak. Es sei doch „mittelalterlich“, mitten in einer europäischen (…).
Junge Welt, 8.11.2017
Junge Welt > Lenin W. I. Museum. Junge Welt, 2017-11-08.
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06.11.2017 Sowjetunion
Granma

Oktoberrevolution
Volltext
Kuba hebt die Bedeutung der sozialistischen Oktoberrevolution hervor. Nach einer Kranzniederlegung vor dem Lenin-Mausoleum und dem Grab des unbekannten Soldaten in Moskau hat Kuba gestern die Bedeutung der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution hervorgehoben. Moskau. Nach einer Kranzniederlegung vor dem Lenin-Mausoleum und dem Grab des unbekannten Soldaten in Moskau hat Kuba gestern die Bedeutung der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution hervorgehoben. „In der Welt, die wir wollen, und die es geben wird, müssen wir an diese Zeit der Revolution erinnern“, sagte José Ramón Balaguer, Mitglied des Sekretariats des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas (PCC) und Leiter seiner Abteilung für Internationale Beziehungen. Balaguer erkannte die Bedeutung der von Wladimir Iljitsch Lenin angeführten Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution an. Er hatte an einer Konferenz kommunistischer und Arbeiterparteien in der nordrussischen Stadt St. Petersburg (früher Leningrad) und an den Feierlichkeiten dieses Tages teilgenommen. Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation (KPRF) Gennadi Sjuganow hob hervor, dass in diesen Tagen 182 Vertreter kommunistischer und Arbeiterparteien aus der ganzen Welt an der Konferenz im ehemaligen Leningrad teilgenommen haben. Alle Teilnehmer unterstrichen die Bedeutung der Oktoberrevolution in der Weltgeschichte, erklärte Sjuganow. „In den nächsten drei Tagen werden wir verschiedene (…).
Granma, 6.11.2017
Granma > Oktoberrevolution. Granma, 2017-11-06.
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02.11.2017 Sowjetunion
Personen
Work
Marie-Josée Kuhn
W. I. Lenin
Oktoberrevolution
Volltext
Lenin hin, Lenin her. Was würde wohl Napoleon dazu sagen, wenn er noch lebte? Oder Kleopatra? Shakespeare? Rosa Luxemburg? Oder Gott, wenn es ihn denn gibt? So fragen wir Nachgeborene uns manchmal. Ein amüsantes Gedankenspiel, weil es uns zeitreisen lässt. Unterschiedlichste Welten prallen da aufeinander. Zum Beispiel die Ewigkeit und der Spätkapitalismus im Song „Interview mit Gott“ von Altrocker Udo Lindenberg. Da sprechsingt der Udo: „Gleich nach dem Werbeblock mach ich das Interview mit Gott. Gleich nach dem Werbespot der liebe Gott. Seine Herrlichkeit zur besten Sendezeit. Einschaltquote: 100 Prozent.“ Und dann donnert der Gott: „Ihr wisst doch, ich habe eure Welt so schön für euch erschaffen. Doch ihr, ihr habt sie vollgeknallt mit Waffen.“ Frisch und frivol. Gespräche mit Jenseitigen haben ihren eigenen Charme, denn die Interviewten können sich nicht wehren. Deshalb freuen wir uns ganz besonders, Ihnen in dieser Ausgabe ein Exklusivinterview mit Wladimir Iljitsch Uljanow präsentieren zu können. Das ist möglich, weil wir Lenins Schriften studierten und das Gespräch gleich selber schrieben. Und siehe da: Der Mann nimmt auch 2017 kein Blatt vor den Mund. Er fährt SP-Chef Christian Levrat an den Karren, nimmt Donald Trump auseinander und gibt’s Christoph Blocher. Ok, sein Jargon ist nicht grad twittertauglich. Aber dafür, dass er schon so lange unter Glas liegt, wirkt er ziemlich frisch und frivol. Richtige Revolution. 100 Jahre russische Revolution – und immer noch wogt der Antikommunismus. (…). Marie-Josée Kuhn.
Work, 2.11.2017.
Personen > Kuhn Marie-Josée. Lenin W.I. Work, 2017-11-01.
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02.11.2017 Sowjetunion
Personen
Work
Ralph Hug
Marie-Josée Kuhn
W. I. Lenin
Interview
Oktoberrevolution
Volltext
„Jetzt rede ich“. Exklusiv: Das grosse Work-Interview mit Revolutionär Lenin.Zum hundertsten Jahrestag der russischen Revolution 1917 gelang es Work, ein Interview mit Wladimir Iljitsch Uljanow zu führen. Exklusiv! Das war möglich, weil wir seine Schriften studierten und das Interview gleich selber schrieben. Work: Wladimir Iljitsch Uljanow, wir dachten, Sie seien schon lange tot?! Wladimir Iljitsch Uljanow: Machen wir uns keine Illusionen. Wie meinen Sie das? Ja, machen wir uns keine Illusionen. Ein einziger blutiger Knäuel – das ist das gesellschaftliche und politische Leben im gegenwärtigen geschichtlichen Zeitpunkt. Moment, Moment: Könnten Sie sich zuerst kurz vorstellen? Viele Junge wissen doch gar nicht, wer Sie sind. Ich lebte von 1870 bis 1924, stamme aus Simbirsk an der Wolga, war Chef der bolschewistischen Partei in Russland und dann 1917 der Anführer der grossen sozialistischen Oktoberrevolution. Genügt Ihnen das? Sie heissen Uljanow, aber alle nennen Sie nur Lenin. Wie das? Diesen Spitznamen erhielt ich, weil ich ein Oppositioneller war. 1897 verhaftete mich die zaristische Polizei und schickte mich drei Jahre in die Verbannung. An den sibirischen Fluss Lena. Daher mein Name. Zurück zur Weltlage. Warum sehen Sie so schwarz? Das Kapital wird durch die Arbeit der Werktätigen erschaffen, doch es zerstört den Arbeiter, ruiniert die kleinen Handwerker und schafft ein Heer von Arbeitslosen. Und: Der moderne, globale Monopolkapitalismus erzeugt unweigerlich imperialistische Kriege. Das wird so bleiben, solange es (…). Ralph Hug, Marie-Josée Kuhn.
Work, 2.11.2017.
Personen > Hug Ralph. Lenin W. I. Interview. Work, 2017-11-02.
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02.11.2017 Sowjetunion
Personen
Work
Ralph Hug
W. I. Lenin
Oktoberrevolution
Volltext
Alles begann mit den Frauen. Die russische Revolution von 1917 war eine Revolution von unten. Nicht Lenin brachte die Oktoberrevolution ins Rollen, sondern die Arbeiterinnen in Petrograd. Das gängige Bild der Oktoberrevolution sieht so aus: Massen von roten Garden stürmen mit Gewehren den Winterpalast des Zaren in Petrograd (heute St. Petersburg). Es stammt aus Nachinszenierungen, etwa aus Sergei Eisensteins berühmtem Filmepos „Oktober“. Doch so war es nicht. In Tat und Wahrheit gab es gar keinen Sturm an jenem 7. November 1917 (nach dem russischen Kalender der 25. Oktober). Der Umsturz ging fast kampflos über die Bühne. Genie des Augenblicks. Denn die Revolution war schon da: Krieg, Hunger und Chaos hatten das reaktionäre Zarenregime bis auf die Knochen diskreditiert. Nur ein Funke war noch nötig, um den Umsturz einzuleiten. Diesen letzten Funken lieferten die Arbeiterinnen von Petrograd im Februar 1917. Sie streikten, forderten Lebensmittel – und bald auch das Frauenstimmrecht. Da kam alles ins Rutschen. Arbeiter und Soldaten gingen auf die Strasse, Matrosen meuterten. Wenig später musste Zar Nikolaus II. abdanken. Die Februarrevolution hatte gesiegt. Nicht „grosse“ Männer standen am Anfang der russischen Revolution, sondern die «kleinen» Frauen. Die ersten Räte (Sowjets) kamen dank den Petrograder Büezerinnen an die Macht. Der spätere Revolutionsführer Lenin befand sich in jenen Tagen noch im Exil in Zürich. Bald aber kam sein unheimliches Gespür für Strategie und Taktik zur Geltung. (…). Ralph Hug.
Work, 2.11.2017.
Personen > Hug Ralph. Lenin W. I. Oktoberrevolution. Work, 2017-11-02.
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02.11.2017 Sowjetunion
Personen
Work
W. I. Lenin
Jean Ziegler
Oktoberrevolution
Volltext
Lenin. Fünf Milliardäre besitzen 80 Prozent aller in Frankreich erscheinenden Zeitschriften und Zeitungen. Zwei Drittel aller privaten Fernseh- und Radiosender werden ebenfalls von ihnen kontrolliert. Entsprechend ist dieser Tage die Berichterstattung über Lenin und die russische Oktoberrevolution vor 100 Jahren. So heisst es: „Lenin, der Erfinder des totalitären Staates“. Oder: „Wladimir Iljitsch Uljanow Lenin, der erfolgreichste Terrorist der Weltgeschichte“. Andere westeuropäische Medien stehen den französischen Diffamierungen nicht nach. So die „Rundschau“ des Schweizer Fernsehens. Am Mittwoch, dem 25. Oktober, sagte ihr Chefredaktor tiefsinnig in die Kamera: „Der Putsch wird bis heute verklärt.“ Zur Erinnerung. Was die Hellseher vom Zürcher Leutschenbach als „Putsch“ bezeichnen, war eine Revolution, die die Welt grundlegend und für immer verändert hat. Im Februar 1917 streikten in Petrograd Hunderttausende Arbeiterinnen und Soldaten gegen den mörderischen Krieg und das soziale Elend. Zar Nikolaus II. wurde gestürzt. Die Macht gehörte fortan einem Rat von Soldaten und Arbeitern, dem „Sowjet von Petrograd“. Lenins Leute, die „Bolschewiki“, waren in der Minderheit, hatten aber eine klare Strategie. Sie forderten einen sofortigen Waffenstillstand, die Enteignung der Grossunternehmen, eine Agrarreform und, wenn nötig, den Sturz der Regierung des Sozialdemokraten Alexander Kerenski. Am 25. Oktober besetzten die bolschewistischen Milizen die strategischen Gebäude, Kreuzungen und Brücken (…). Jean Ziegler.
Work, 2.11.2017.
Personen > Ziegler Jean. Lenin W. I. Work, 2017-11-02.
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01.11.2017 Sowjetunion
Personen
VPOD-Magazin
W. I. Lenin
Christoph Schlatter
Oktoberrevolution
Volltext
Die Vorgeschichte der Oktoberrevolution spielt in der Schweiz. Moskau einfach. Lenin in Bern und Zürich, die Konferenzen von Zimmerwald und Kiental - und die von Fritz Platten organisierte Reise im „plombierten“ Eisenbahnwagen: Die Vorgeschichte der Oktoberrevolution hat sich zu grossen Teilen in der Schweiz abgespielt. 1914 war Lenin und seiner Ehefrau, Nadeschda Krupskaja, die Reise aus Galizien in die Schweiz gelungen. Zuerst wohnte das Paar in Bern. Es las die halbe Landesbibliothek, wie eine Ausstellung diesen Sommer gezeigt hat. Lenin verschlang in mehreren Sprachen Historisches und Politisches, aber auch Werke über die „Fleischversorgung des Deutschen Reiches“ und über „Höhenklima und Bergwanderungen in ihrer Wirkung auf den Menschen“. Die Bibliotheken seien in Zürich besser, befand man nach dem Umzug. Lenin arbeitete in der Zentralbibliothek und im Sozialarchiv. Das Haus an der Spiegelgasse 14 wurde in den 1970er Jahren ersetzt; die 1928 angebrachte Gedenktafel überlebte: „Hier wohnte vom 21. Februar 1916 bis 2. April 1917 Lenin, der Führer der russischen Revolution.“ Lenins waren Untermieter des Schuhmachers Titus Kammerer, kamen ihren finanziellen Verpflichtungen stets nach und konnten nur nachts lüften, weil ihr Zimmer zum Hof ging und dort tagsüber die Wurstfabrik allzu grässlich stank. Lenin war auf beiden internationalen sozialistischen Konferenzen von Zimmerwald (1915) und Kiental (1916) dabei, bei welchen eine Handvoll Sozialistinnen und Sozialisten die 1914 zerbrochene Internationale (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, November 2017.
Personen > Schlatter Christoph. Lenin W. I. VPOD-Magazin, 2017-11-01.
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26.10.2017 Sowjetunion
Personen
Vorwärts
Sabine Hunziker
Filme
Filmwesen
Volltext
Kino als Träger einer Bewegung. Am 27. August 1919 erliess Lenin das Dekret über „die Zusammenarbeit der Filmindustrie und der Fotounternehmen“, Es war der Startschuss für eine von kommunistischen Ideen geprägte Filmproduktion, die sich „zur wichtigsten aller Künste“ entwickelte und zwar mit dem Anspruch, auch Wahrheit zu sein. Noch unter dem letzten Zaren hatten einzelne Regisseurlnnen das Potenzial des Films als neue Kunstgattung ausgelotet. Ab 1908 entstanden „Die Ehre der Flagge“, „Totentanz“, „Die Gefangenen vom Kaukasus“ und „Die Elendsviertel von St. Petersburg“ von Protasanow, Wolkow und Gardin. Nach der Oktoberrevolution 1917 wurden bald fast alle Kinotheater geschlossen: einige Produzentlnnen, Regisseurinnen, Schauspielerinnen und Techniker-Innen emigrierten in die Filmzentren im Ausland, nach Berlin, Paris oder Hollywood. Anatoli Wassiljewitsch Lunatscharski, von 1917 bis 1929 Kommissar für Unterricht und Volksaufklärung, meinte später, dass mit der Revolution die höchst mittelmässige zaristische Filmkunst geendet habe. Krieg und Hunger vermochte sie nicht zu überstehen. Das Leben zeigen. Der 27. August 1919 steht als offizieller Geburtstag des Sowjetfilms fest: Lenin erliess das Dekret über „die Zusammenarbeit der Filmindustrie und der Fotounternehmen mit dem Kommissariat für Unterrichtswesen und Volksaufklärung“. Mit diesem Beschluss erhielten die seit dem Krieg nur in losen Zusammenhängen arbeitenden Filmschaffenden neue Legitimation und Förderung, (…). Sabine Hunziker.
Vorwärts, 26.10.2017.
Vorwärts > Sowjetunion. Filmwesen. Vorwärts, 2017-10-26.
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01.10.2017 Sowjetunion
Funke, Der

Oktoberrevolution
Volltext
An die Bürger Russlands: Die Provisorische Regierung ist gestürzt. „An die Bürger Russlands! Die Provisorische Regierung ist gestürzt. Die staatliche Gewalt ist in die Hände des Organs des Petrograder Sowjets der Arbeiter- und Soldatendeputierten, des Militärischen Revolutionskomitees übergegangen, das an der Spitze des Proletariats und der Garnison von Petrograd steht.“ Mit diesem Aufruf verkündete das Militärische Revolutionskomitee, ein Ausschuss des Petrograder Sowjets, am 25. Oktober 1917 die Absetzung der bürgerlichen Regierung und die Machtübernahme durch die ArbeiterInnenklasse und die Bauernschaft in Russland. Zum hundertsten Mal jährt sich diesen Herbst dieser gewaltige Umbruch. Mit unserer seit Jahresbeginn laufenden Artikelreihe und den produzierten Materialien zum 100-Jahr-Jubiläum der Russischen Revolution wollen wir klar machen, dass es für uns als MarxistInnen kaum ein wichtigeres Jubiläum zu feiern gibt. 1917 erfolgte zum ersten Mal in der Weltgeschichte der grössere Versuch, eine Gesellschaft aufzubauen, in der die zuvor unterdrückten Schichten und Klassen demokratisch über ihr eigenes Schicksal entscheiden und in der der Gegensatz zwischen AusbeuterInnen und Ausgebeuteten, zwischen UnterdrückerInnen und Unterdrückten aufgehoben ist. Mit dem Zusammenbruch des Russischen Zarentums und der Machteroberung der Arbeiter- und Soldatendeputierten-Sowjets wurden in dem ehemaligen Riesenreich, das fast einen Sechstel der Erdoberfläche umspannte, 130 (…). Die Redaktion.
Der Funke, Oktober 2017.
Funke, Der > Oktoberrevolution. Der Funke, 2017-10-01.
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21.07.2017 Sowjetunion
Personen
Vorwärts
W. I. Lenin
Anna Seghers
Biografien
Oktoberrevolution
Volltext
100 Jahre Oktoberrevolution. Wer war das eigentlich? Ein Kind fragt die Mutter, wer die Person auf dem Porträt In der Wohnung Ist. Die Mutter beginnt ein Gespräch mit ihrem Kind über Lenin, über seine Kindheit, sein Wirken, bis zu seinem Tod. Dieses kurze Stück In Dialogform von Anna Seghers Ist 1932 entstanden. Kind: Warum hängt er immer in unserem Zimmer? Warum ist er dreimal derselbe? Warum sieht er einmal wie ein Kind aus und einmal spricht er zu vielen Arbeitern und einmal liegt er tot da? Warum ist er auch auf diesem Buch? Warum hängt er auch bei anderen an der Wand? Wer war das eigentlich? Mutter: Lenin. Kind: Lenin - das weiss ich doch längst, wie er heisst. Wer er war? Mutter: Ich glaube, du weisst auch, wer er war. Du weisst doch: Die meisten Menschen, die meisten Kinder haben noch Hunger, wenn sie vom Tisch aufstehen. Sie brauchen Schuhe und Kleider und haben keine. K: Aber das weiss ich doch. M: Warte mal. Du weisst doch auch, dass es einige Kinder gibt, die ganz satt und warm aussehen; wenn die lernen wollen, wie man Flugzeuge baut, dann heisst es daheim: Gut, lerne! Die Väter dieser Kinder arbeiten zwar nicht so schwer wie die anderen Väter, aber sie besitzen die Fabriken, Felder und Bergwerke. K: Das weiss ich doch alles, aber Lenin. M: war der Genosse, der allen armen Bauern und Arbeitern am allerdeutlichsten gezeigt hat: Wie sie die Besitztümer der Erde gerecht verteilen können, damit sie beginnen können, ein Land aufzubauen, in dem es bald keine Armen und Reichen, keine Unterdrücker und (…). Anna Seghers.
Vorwärts, 21.7.2017.
Personen > Lenin W.I. Biografie. Anna Seghers. Vorwärts, 2017-07-21.
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01.07.2017 Sowjetunion
Funke, Der
Geschichte

Oktoberrevolution
Sowjetunion
Volltext
Trotz wirtschaftlicher Rückständigkeit, Analphabetismus, Krieg und Zerstörung, ergriffen die Arbeiterinnen und Arbeiter Russlands im Oktober 1917 die Initiative, nahmen ihr Schicksal in die eigenen Hände und begannen die Gesellschaft in ihrem Sinn zu gestalten. Ein wahrhaft historisches Ereignis. Heute, 100 Jahre später, steht die Menschheit vor einer ähnlichen Aufgabe. Die kapitalistische Krise offenbart vor aller Augen die zerstörerischen Auswirkungen des alles durchdringenden Kapitalismus. Längst sind die feudalen Strukturen, welche in Russland ein bestimmender Faktor waren, ausgemerzt, die Ausbeutung und Unterdrückung, der Krieg und die Zerstörung, Armut und Arbeitslosigkeit hingegen sind noch immer Realität; sie sind zwingender Teil des kapitalistischen Systems und auf Weltebene allgegenwärtiger als jemals zuvor. Dieses System zu überwinden, wie es die Russische Revolution für einen kurzen Zeitraum vorgemacht hat, ist heute die dringlichste Aufgabe der Menschheit; konkret stellt sich die Frage: Sozialismus oder Barbarei. Angesichts dieser Tatsache erstaunt es kaum, dass die Russische Revolution auch heute noch die Gemüter erhitzt. Während sie von bürgerlichen Medien, KommentatorInnen und HistorikerInnen verteufelt wird, nehmen wir das 100jährige Jubiläum zum Anlass, uns eingehender mit den Ereignissen von damals und ihren Lehren für die revolutionäre Arbeit heute zu befassen. Die internationale marxistische Strömung und der Funke als ihre Schweizer Sektion, verteidigen die Russische Revolution gegen (…). Die Redaktion.
Der Funke, Juli-August 2017.
Funke, Der > Oktoberrevolution. Der Funke, 2017-07-01.
Ganzer Text
01.07.2017 Sowjetunion
Funke, Der

Antikommunismus
Oktoberrevolution
Volltext
Die bürgerliche Presse über die russische Revolution. Alternative Fakten in den bürgerlichen Medien. Kaum ein Thema wird in den bürgerlichen Medien so negativ dargestellt wie die Russische Revolution. In ihrer Angst vor dem revolutionären Vorbild werfen sie alle Redlichkeit über Bord. Nacktbaden im Entlebuch (Luzerner Zeitung), seine abschätzige Meinung über die spiessbürgerliche SP (NZZ) und natürlich die Zugfahrt im April 1917: Diese und weitere kuriose Anekdoten finden sich in der Schweizer Presse zuhauf über Lenins Aufenthalt in Bern und Zürich. Die .Darstellung als lächerlicher Kauz passt ins allgemeine Schema: die Oktoberrevolution zu delegitimieren und mit allerlei absurden Argumenten als Wurzel allen Übels des 20. Jh. darzustellen. Revolution oder Putsch. Eine der gängigsten Erzählungen der bürgerlichen Medien ist diejenige der Oktoberrevolution als ein Putsch einer kleinen, verschworenen Gruppe von Revolutionären um Lenin. So wird u.a. in der Aargauer Zeitung von den Bolschewiki als „Minderheitskommunisten" gesprochen. Auch der in bürgerlichen Kreisen gefeierte Osteuropahistoriker Jörg Baberowski bemüht in der NZZ Geschichte (Nr. 8, Januar 2017) die Erzählung eines Putsches, dem jegliche Legitimation gefehlt habe. Erklärungsnotstand. Das Problem der Putsch-These: Wie hätte eine solch kleine Gruppe, ohne jegliche Unterstützung der Bevölkerung, einfach die Macht an sich reissen können? In Wirklichkeit wurde die Absetzung der provisorischen Regierung durch eine überwiegende Mehrheit (…).
Der Funke Juli-August 2017.
Funke, Der > Oktoberrevolution. Medien. Der Funke, 2017-07-01.
Ganzer Text
01.07.2017 Sowjetunion
2. Internationale
3. Internationale
Funke, Der

2. Internationale
3. Internationale
Oktoberrevolution
Volltext
Sozialistische Internationale und Revolution. Fall und Aufstieg des Internationalismus. Auf die Krise der 2. Internationale und den Konflikt zwischen Reform und Revolution lieferten die russischen ArbeiterInnen im Oktober 1917 die entschiedene Antwort: die proletarische Revolution und die Gründung der kommunistischen Internationale. Die sozialdemokratischen Parteien ermöglichten den 1. Weltkrieg durch die Unterstützung „ihrer" Regierungen. Anstatt den Internationalismus hochzuhalten, versagten sie im entscheidenden Moment. Damit besiegelten sie das Ende der Sozialistischen Internationale. Mit der Annahme der Kriegskredite handelten die sozialdemokratischen Parteien nicht nur desaströs, sondern auch gegen ihre früheren Beschlüsse. So beispielsweise entgegen der 1912 in Basel beschlossenen Resolution: Darin hatten sie sich geeinigt, im Kriegsfall gegen die Kredite zu stimmen und mit einem Generalstreik gegen „ihre" Bourgeoisie den Krieg zu verhindern. Die zweite Internationale scheiterte daran, auf die Fragen der neuen Epoche „Krise, Imperialismus und Krieg" zu antworten. Das Unvermögen des Reformismus trat nun anhand des Elends der Schützengräben offen zutage. Das Elend und die Ausstrahlung der Russischen Revolution änderten das Bewusstsein der ArbeiterInnen: nur die Revolution kann Krise, Krieg und Imperialismus beenden. Die zweite sozialistische Internationale hatte ihre Basis im grossen Aufschwung Ende des 19. Jahrhunderts. Ihre Erfolge schürten aber auch Illusionen in die (…). Benjamin Bossert.
Der Funke, Juli-August 2017.
Funke, Der > Oktoberrevoluion. Internationale. Der Funke, 2017-07-01.
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01.07.2017 Sowjetunion
Funke, Der

Bolschewismus
Oktoberrevolution
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Von Terror, Bauernschaft und Revolution in Russland. Die sozialrevolutionäre Partei. Im Mai 1917 scheint die Sozialrevolutionäre Partei Russlands auf dem Höhepunkt ihrer Macht zu sein. Sie stellt mit Alexander Kerenski den Kriegsminister und späteren Ministerpräsidenten und hatte rund eine Million Mitglieder. Dennoch versagen die Sozialrevolutionärinnen an ihrer eigenen Inkompetenz und inneren Zerstrittenheit. Die sozialrevolutionäre Partei (SR) entstand im Winter 1901/02 durch die Vereinigung verschiedenster sozialrevolutionären Gruppierungen. Eine wichtige Gruppe waren dabei die sogenannten Narodniki. In ihrem Selbstverständnis waren die SozialrevolutionärInnen eine BäuerInnenpartei und sahen in der Bauernschaft das revolutionäre Subjekt. Aber sie hatten Mühe, in der bäuerlichen Landbevölkerung Fuss zu fassen. Vielmehr waren die aktivsten und tonangebenden SozialrevolutionärInnen überwiegend Teil der städtischen Intelligenz (Lehrerlnnen, Ärztinnen, Juristlnnen, IngenieurInnen usw.). Die russische Bauernschaft. Obwohl die Bauern 1917 die grosse Mehrheit der russischen Bevölkerung darstellten, spielten sie in der Revolution keine eigenständige Rolle. Die Bauernschaft war in sich tief gespalten. Es gab reiche Bauern, landlose Bauern, arme Bauern und viele dazwischen. Die verschiedenen Schichten standen sich teilweise sehr feindlich gegenüber und vertraten unterschiedliche Interessen. Während die landlosen BäuerInnen endlich ihr eigenes Land erkämpfen wollten, verteidigten die reichen BäuerInnen ihre (…). Jannis Brugger.
Der Funke, Juli-August 2017.
Funke, Der > Oktoberrevolution. Bolschewiki. Der Funke, 2017-07-01.
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29.04.2017 Sowjetunion
Junge Welt

Film
Oktoberrevolution
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Arbeiter nur als Gewimmel. Man fragt sich, warum die Regierung nicht endlich etwas gegen diesen Lenin ¬unternimmt: Die Doku-Animation „1917 – der wahre Oktober“. Die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts brachten Avantgarden, die Literatur, Malerei und Musik zu revolutionieren beanspruchten. Das Jahr 1917 brachte in Russland zwei Revolutionen: Im Februar stürzten Arbeiter und Soldaten die zaristische Herrschaft, und das Bürgertum griff nach der Macht. Es begann eine Zeit der Doppelherrschaft von bürgerlicher Regierung und sozialistischen Räten. Im Oktober gelang den Bolschewiki als konsequentesten Akteuren der Arbeiterklasse die Revolution. Wie verhielten sich nun Künstler in dieser Zeit? Dem geht Grimme-Preisträgerin Kathrin Rothe in ihrem neuen Film „Der wahre Oktober“ nach. Zum einen ist das eine Dokumentation mit dem Anspruch, tatsächliche Verläufe zu rekonstruieren. Zum anderen handelt es sich um einen Animationsfilm mit Tricksequenzen und lustigen Figürchen. Damit stellen sich Fragen nach dem Inhalt, den Rothe vermittelt, und nach der Angemessenheit ihrer Mittel. Beides hängt zusammen. Rothe stellt fünf Künstler in den Mittelpunkt. Der Maler Kasimir Malewitsch muss in Moskau seinen Militärdienst ableisten und strebt die Einheit eines ganz Neuen im Politischen und Ästhetischen an – er bleibt geographisch wie politisch am Rand. Die vier anderen werden in der damaligen Hauptstadt Petrograd Zeugen der beiden Revolutionen. (…). Kai Köhler.
Junge Welt, 29.4.2017.
Junge Welt > Oktoberrevolution. Film. Junge Welt, 2017-04-29.
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08.04.2017 Sowjetunion
Junge Welt
Personen
W. I. Lenin
Oktoberrevolution
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Unterwegs nach Petrograd. Vor 100 Jahren stieg Lenin in einen Zug. In der historischen Literatur über die Sowjetunion gibt seit etwa 25 Jahren eine Schule den Ton an, die von ihren Kritikern die „triumphalistische“ oder „neotraditionalistische“ genannt wird. Ihr Patron ist der US-Amerikaner Richard Pipes. Das Hauptgeschäft dieser Richtung besteht darin, früher einmal diskreditierte, auf die Emigrantenliteratur der 20er Jahre zurückgehende „Erklärungsansätze“ zu rehabilitieren (freilich ohne die bei den alten Meistern noch quicklebendige antisemitische Komponente), die die russische Revolution als Ergebnis einer Verschwörung oder politischer Manipulation darstellen, nicht aber als Konsequenz der Handlungen „anonymer Massen“ (Pipes). Eine der bekannteren Marotten der Neotraditionalisten besteht darin, den „roten Oktober“ ganz oder zum Teil auf logistische und finanzielle Unterstützung der Bolschewiki durch Deutschland zurückzuführen. „Lenins Zug“, der am 9. April 1917 am deutsch-schweizerischen Grenzübergang Gottmadingen abfuhr, und das „deutsche Gold“ waren seit 1917 eine Obsession der unappetitlichsten Gegner der Bolschewiki, und von Anfang an wurden in dieser Angelegenheit Zusammenhänge verzerrt und in ganz grossem Stil „Beweise“ gefälscht. Nach 1990 blühte dieses Gewerbe noch einmal mächtig auf, wovon eine Reihe von Veröffentlichungen auf dem deutschen Buchmarkt, aber auch eine Spiegel-Titelgeschichte von 2007 („Die gekaufte Revolution“, mit einer beiliegenden, (…). Leo Schwarz.
Junge Welt, 8.4.2017.
Personen > Lenin W.I. Oktoberrevolution. Junge Welt, 2017-04-08.
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01.04.2017 Sowjetunion
Funke, Der
Personen
W. I. Lenin
Bolschewismus
Oktoberrevolution
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Eine Weichenstellung der russischen Revolution. Lenins Aprilthesen. Als MarxistInnen lehnen wir Auffassungen ab, welche die Geschichte als eine Abfolge der Taten von „grossen Männern" betrachtet. Dennoch können wir in gewissen kritischen Perioden der Weltgeschichte durchaus beobachten, dass einzelne Individuen eine entscheidende Rolle spielen können. Gerade Lenins Rückkehr aus dem Exil im April 1917 bedeutete eine entscheidende Wende der Ereignisse. Die treibende Kraft hinter der Russischen Revolution war das städtische Proletariat, welches sich im Februar 1917 gegen den Zarismus erhob; die organisatorische Form, die sein Kampf annahm, waren die Sowjets der ArbeiterInnen- und Soldatendeputierten. Nachdem sich diese in der Februarrevolution spontan als Basisorganisation der revolutionären Massen gebildet hatten, breiteten sie sich in allen zentralen Städten und auch einigen ländlichen Regionen in Windeseile aus. Zwar übergab der Zar seine Macht formal einer bürgerlichen provisorischen Regierung unter Alexander Kerenski, doch die reale Macht lag de facto in den Händen der ArbeiterInnen und Soldaten, und ihren Organisationen, den Sowjets. Allerdings wurden diese rasch vereinnahmt durch die reformistischen Parteien der Menschewiki und der Sozialrevolutionäre, welche sich weigerten, die Macht zu übernehmen. Das Allrussische zentrale Sowjet- Exekutivkomitee. das sich unter dem Menschewiken Tschcheidse konstituierte, gab die Macht vorläufig der russischen (…).Julian Scherler.
Der Funke, April 2017.
Personen > Lenin W.I. Aprilthesen. Der Funke, 2017-04-01.
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30.03.2017 Sowjetunion
Landesmuseum
Personen
Work
Ralph Hug
Alexandra Kollontai
Nadeshda Krupskaja
Clara Zetkin
Oktoberrevolution
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Die Pussyhats der Sowjetunion. Die russische Revolution war unbeschreiblich weiblich. Trotz Lenin und Trotzki, den Stein ins Rollen brachten die Frauen. Sie griffen auch zu den Waffen. Lenin, Trotzki, Sinowjew, Radek – bekannte Namen aus der russischen Oktoberrevolution. Und alles Männer. Auch der Sturm aufs Winterpalais in St. Petersburg war Männersache. Bajonette, Kanonen, Pulverdampf. Doch was taten die Frauen? Die Namen wichtiger Revolutionärinnen wie Alexandra Kollontai, Clara Zetkin, Nadeschda Krupskaja, Vera Figner gehen oft vergessen. Ebenso der Protest der Textilarbeiterinnen. Er gab den Anstoss zum folgenreichen Umsturz der Geschichte. Tausende gingen im Februar 1917 im Arbeiterquartier Wyborg von St. Petersburg bei klirrender Kälte auf die Strasse: „Weg mit dem Hunger! Weg mit dem Krieg!“ Die Mehrheit in den Fabriken waren damals Frauen, denn die Männer lagen alle an der Front im Schützengraben. Bald lautete die Parole „Nieder mit dem Zaren!“, der Protest wurde zum Generalstreik. Polizei und berittene Kosaken fuhren auf. Ein Augenzeuge schildert, was dann geschah: „Die Arbeiterinnen übernahmen die Führung, kreisten die Kosaken ein und riefen ihnen zu, auch sie hätten Mütter, Brüder und Kinder, die hungerten: ‚Legt die Bajonette weg, kommt mit uns!‘“ Am 15. März 1917 dankte Zar Nikolaus II. ab und floh mit seinem Hofstaat in einem Sonderzug. Textilarbeiterinnen als Vorhut der Revolution: Das kam nicht von ungefähr. Lange vorher rebellierten Russinnen gegen die zaristischen Gesetze, die extrem patriarchalisch und frauenfeindlich waren. Frauen durften nicht einmal studieren. (…). Ralph Hug,
Work online, 30.3.2017.
Personen > Hug Ralph. Oktoberrevolution 1917. Work online, 2017-03-30.
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17.03.2017 Sowjetunion
Junge Welt

Oktoberrevolution
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„Das ist ultimativ“. Heute abend beginnt in Berlin die Tagung „Die russische Linke zwischen März und November 1917“. „Die russische Linke zwischen März und November 1917“, heute 19 Uhr und morgen ab 10 Uhr im Münzenbergsaal, Franz-Mehring-Platz 1, Berlin. Von Februar bis Oktober 1917 lösten in Russland sechs Regierungen einander ab. Zum Schluss waren die Bolschewiki siegreich. Wie verhielten sich die Menschewiki, wie die Sozialrevolutionäre und Anarchisten? „Die russische Linke zwischen März und November 1917“ heisst eine Tagung, die die Rosa-Luxemburg-Stiftung heute und morgen in Berlin durchführt. Zum Auftakt gibt es heute Abend eine Podiumsdiskussion mit mehreren russischen Teilnehmern, darunter Tatjana Filimonowa (Petersburg, Leiterin des Plechanow-Archivs), Larissa Malaschenko (Staatsarchiv der Russischen Föderation); Albert Nenarokow (Russisches Staatsarchiv für Sozialpolitische Geschichte) und Alexander Watlin (Lomonossow-Universität, Moskau). Sie wollen über „die enorme symbolische Bedeutung der Revolution für Russland und für die Welt“ diskutieren. Die Februarrevolution 1917, die eine Zeit der „Doppelherrschaft“ von Duma und Sowjets einläutete, hatte viele Aktivisten der unterschiedlichen Strömungen der russischen Linken im Exil überrascht. Nun suchten sie nach einem Weg in die Heimat. Unter ihnen waren Anarchisten wie Pjotr Kropotkin, Bolschewiki wie Wladimir Lenin, Menschewiki-Internationalisten wie Julius Martow, Sozialrevolutionäre wie Wiktor Tschernow, Vaterlandsverteidiger wie Georgi Plechanow und Mitglieder der Zwischengruppe (…). Wladislaw Hedeler.
Junge Welt, 17.3.2017.
Junge Welt > Oktoberrevolution. Junge Welt, 2017-03-17.
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