Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 78

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31.01.2020 England
EU
Gewerkschaften
Personen
Work
Andreas Rieger
Arbeitszeit
EU
Ferien
Volltext
Am 1. Februar ist Brexit: Und jetzt? Britanniens Brexit ist Gift. Lange bevor er beschlossen war, hatte er schon die britische Gesellschaft gespalten. Der rechtsextremen Partei UKIP war es gelungen, die EU zum grossen Sündenbock zu machen. Und die brennenden sozialen Fragen, die weit verbreitete Armut und Grossbritanniens Misere im Gesundheitswesen waren plötzlich kein Thema mehr. Stattdessen wiegten sich viele in der Illusion, das Königreich könne im Alleingang wieder zu alter Grösse finden. Der notorische Lügner, Brandstifter und heutige Premier, Boris Johnson, surft auf dieser Illusionswelle erfolgreich weiter: Bei den Parlamentswahlen vor Weihnachten hat er mit seinen Konservativen die absolute Mehrheit erobert. Die linke Labour-Partei hingegen schrumpfte im Parlament massiv. Kippt Johnson jetzt bezahlte Ferien und Elternurlaub? Labour laviert. Warum dieses Debakel der Linken? Vor wenigen Jahren erlebte ¬Labour mit Jeremy Corbyn einen Aufschwung, Zehntausende Junge wurden aktiv, bei den Wahlen vor zwei Jahren war Labour sogar nahe dran, die Konservativen zu überholen. Damals konnte die Partei die soziale Frage in einem starken Wahlprogramm in den Vordergrund bringen. Gleiches versuchte sie nun wieder – aber ohne ¬Erfolg. Weil das Thema „Brexit“ alles überdeckte. Und beim Brexit ist Labour hin und her gerissen. Mit einem Nein im Wahlkampf hätte die Partei Arbeiterstimmen im Norden verloren. Mit einem Ja, die Jungen vor den Kopf geschlagen. Die Partei lavierte und verlor auf beiden Seiten. (…).  Andreas Rieger.
Work online, 31.1.2020.
Personen > Rieger Andreas. England. EU. Work online, 2020-01-31.
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13.09.2019 England
Personen
Work
Andreas Rieger
EU
Volltext
Harter Brexit: Wie auf Kohlen sitzen. 300’000 Französinnen und Franzosen, die in London leben, haben langsam, aber sicher Panik vor dem harten Brexit. Zehn Prozent von ihnen planen nun ihre Heimkehr. „Brexode“ nennen sie es. Und nicht nur die Franzosen bangen. Insgesamt 3,7 Millionen EU-Bürgerinnen und -Bürger leben in Grossbritannien. Jetzt plagt sie die Unsicherheit: Werden sie danach noch das Recht haben zu bleiben, solange sie wollen? Sicher ist das nur für die eine Million Menschen, die registriert und seit mehr als 5 Jahren im Land sind. Die andern müssen sich einschreiben lassen und sitzen drum wie auf glühenden Kohlen. Ministerpräsident Boris Johnson spielt mit ihrer Unsicherheit, er benutzt sie als Geiseln für die Verhandlungen mit der EU. Plötzlich Ausländer. Wie auf glühenden Kohlen sitzen auch 1,3 Millionen Britinnen und Briten in verschiedenen EU-Ländern. Wenn sie dort neu als Ausländerinnen und Ausländer behandelt werden, ist es auch mit ihrer Aufenthaltssicherheit vorbei. Die Krankenkasse wird sie ein Mehrfaches kosten. Die Bürgerinitiative „British in Europe“ schreibt dazu äusserst besorgt: „Die 27 Mitgliedstaaten der EU werden genau schauen, wie ihre Bürger im Vereinigten Königreich behandelt werden.“ Und sich allenfalls rächen. Das kümmert Boris Johnson aber nicht. Das alles zeigt, welch zentrales Recht die Personenfreizügigkeit darstellt. Einige Linke behaupten, sie sei vor allem das Recht der Kapitalisten, ohne Hindernisse Leute anzuheuern und auszubeuten.(…).  Andreas Rieger.
Work online, 13.9.2019.
Personen > Rieger Andreas. England. Brexit. Work online, 2019-09-13.
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12.04.2019 England
EU
Personen
Marie-Josée Kuhn
Austritt
EG
Volltext
Brexit ist Exit. Raus, aber wie: hart? weich? Oder doch nur halb? Grossbritannien versinkt im Brexit-Chaos. Denn das Vereinigte Königreich und die EU sind eng verzahnt. Wirtschaftlich und politisch. Selbst die britische Regierung weiss es: Der Ausstieg aus der EU schadet der Wirtschaft. Brexit ist Exit: Bereits planen die Banken die Verschiebung von Arbeitsplätzen und Kundengeldern nach Kontinentaleuropa. Kommt dazu, dass England „den schlimmsten Lohnabbau seit 200 Jahren“ erlebt. Das hat der britische Gewerkschaftsbund Trades Union Congress (TUC) berechnet. Dies, während die Banker und Fondsmanager in Londons Finanzcity mit immer wahnwitzigeren Salären davongaloppieren. Ohne Lohnschutz. Britannien stürzte sich einst kopfüber in die Personenfreizügigkeit. Ohne Schutz gegen Sozialdumping. Auch die Gewerkschaften wollten nichts von flankierenden Massnahmen wissen. Blinder Marktglaube hatte in den 1990er Jahren nicht nur Tony Blairs Sozialdemokratie in die neoliberale Irre geführt, sondern auch den britischen Gewerkschaftsbund. Ein Kapitalfehler, wie dieser inzwischen eingesteht. Denn der fehlende Lohnschutz war der Anfang vom Brexit. „Viele stimmten Ja zum Brexit, weil sie über das Lohndumping besorgt waren“, sagt Europa-Lohnschutzexpertin Esther Lynch. Die Regierung habe es versäumt, Gesetze gegen Tieflöhne zu erlassen. Und die Firmen nützen das aus. Zu Tausenden stellten sie Polinnen und Polen zu Tiefstlöhnen ein. Das war die Gelegenheit für die fremdenfeindliche Rechte im Land: Sie hetzte gegen die EU, predigte die Abschottung. Genau wie die SVP. (…). Marie-Josée Kuhn.
Work online, 12.4.2019.
Personen > Kuhn Marie-Josée. England. Brexit. Work online, 2019-04-12.
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12.04.2019 England
EU
Löhne
Personen
Work
Ralph Hug
Lohnschutz
Volltext
Grossbritannien versinkt immer tiefer im Brexit-Chaos. Land ohne Lohnschutz. Grossbritannien hat stets flankierende Massnahmen zum Schutz der Löhne abgelehnt. Ein kapitaler Fehler, wie die britische Lohnstatistik zeigt. 2016 beschloss eine knappe Mehrheit der Britinnen und Briten den Brexit – den Ausstieg aus der Europäischen Union. Kurz darauf wollte Mike Carter wissen, warum. Der Journalist der britischen Tageszeitung „The Guardian“ wanderte zu Fuss von Liverpool nach London. Und sah: geschlossene Minen, leere Industrieparks, Städte mit verriegelten Ladengeschäften. Fastfoodketten, Wettbüros und, gleich nebenan, Pfand- und Kreditleiher. Plus viele „charity shops“, Läden von Hilfsorganisationen mit Billig-Lebensmitteln. Was Carter beobachtete, sind die verheerenden Folgen von Deindustrialisierung und Sparpolitik. Das schwere Erbe von Margaret Thatcher und den regierenden Konservativen (Tories). Aber auch von Tony Blair und einer Sozialdemokratie, welche die neoliberale Politik ihrerseits fortführte. Auch der britische Gewerkschaftsbund Trades Union Congress (TUC) spielte damals gar keine gute Rolle. Das sagt Vasco Pedrina, früherer Co-Präsident der Unia. Der TUC habe versagt: „Der grösste Fehler war, dass er kein Veto gegen eine Personenfreizügigkeit ohne jegliche sozialen Schutzmassnahmen einlegte“, so Pedrina. Anders in der Schweiz: Hier setzten sich SP und Gewerkschaften erfolgreich für flankierende Massnahmen zur Personenfreizügigkeit ein. Für das Prinzip: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort»“ um Lohndumping durch die Firmen zu verhindern. Gleicher Lohn am gleichen  (…). Ralph Hug.
Work online, 12.4.2019.
Personen > Hug Ralph. England. Lohnschutz. Work online, 2019-04-12.
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30.11.2018 Deutschland
England
Spanien
Amazon GmbH
Personen
Work
Patricia D Incau
Arbeitsbedingungen
Streik
Volltext
Europaweite Streikwelle beim Online-Giganten. Amazon-Arbeit macht krank. Für den Profit gefährdet Amazon die Gesundheit seiner Angestellten. In der Weihnachtszeit wird's noch brutaler. Auch deshalb wird jetzt gestreikt. Am „Black Friday“ bricht der Wahnsinn aus: Mega-Rabatte für die Schnäppchenjäger, Mega-Umsätze für die Händlerinnen. Und dazwischen Angestellte, die kaum noch wissen, wo wehren. Beim Onlinegiganten Amazon traten sie deshalb in den Streik. Und zwar in ganz Europa: In Spanien, Grossbritannien, Deutschland und Italien haben mehrere Tausend Mitarbeitende protestiert. Vor den Logistikzentren, in denen sie an einem normalen Arbeitstag bis zu 20 Kilometer durch die Gänge hetzen, im Sekundentakt Artikel einpacken und bis vor die WC-Tür überwacht werden. Und das, je nach Standort, für unter 13 Franken in der Stunde - während sich Amazon-Gründer Jeff Bezos, der reichste Mann der Welt, eine goldene Nase verdient (Vermögen: über 137 Milliarden Dollar). Schwangere schikaniert. In der Vorweihnachtszeit wird's noch brutaler. Kevin Douglas, Amazon-Arbeiter in Madrid, sagt: „Wir arbeiten im Moment sechs Tage am Stück. Jetzt sollen es sieben werden.“ Selbst bei werdenden Müttern kennt Amazon keine Gnade: Eine schwangere Arbeiterin meldete der britischen Gewerkschaft GMB, dass sie 10 Stunden am Tag stehen müsse. Eine GMB-Umfrage unter Amazon-Angestellten zeigt: 9 von 10 Personen haben bei der Arbeit Schmerzen. Kranke bestraft. (…).
Patricia D’Incau.
Work online, 30.11.2018.
Personen > D Incau Patricia. Amazon GmbH. Streik. Work online, 2018-11-30.
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26.09.2018 England
Personen
Ryanair
SEV Schweiz
Karin Taglang
Ryanair
Streik
Volltext
Streik hier, Streik dort: Was ist los bei Ryanair?. Am 15. Dezember 2017 versprach Ryanair, die europäischen Pilotengewerkschaften anzuerkennen, um einen Streik zu verhindern. Am 19. September 2018 schaltete sich die EU-Verkehrskommission ein, die Piloten fordern ein neues Management und am 28. September will das Kabinenpersonal erneut streiken. Wie kam es zu dieser Eskalation?. Bei Ryanair wurde in diesem Jahr viel gestreikt, immer wieder und in verschiedenen europäischen Ländern. Mal waren es die Flugbegleiter/innen, mal die Pilot/innen – sie alle kämpfen gemeinsam um bessere Anstellungsbedingungen und die Anerkennung ihrer Gewerkschaften. Der lange Anerkennungskampf. 1. Januar 2017: Die irische Billigairline Ryanair startet als grösste europäische Airline ins neue Jahr. 2016 überholt sie zum ersten Mal die deutsche Lufthansa. Ein Grund zur Freude für den Ryanair-CEO Michael O’Leary, nicht aber für sein Personal, denn bisher scheint die Ausbeutung der Angestellten fast schon ein Grundpfeiler der Unternehmensphilosophie zu sein. 15. Dezember 2017: Ein Hoffnungsschimmer für das Personal? Ryanair schreibt einen Brief an die Pilotengewerkschaften mehrerer europäischer Staaten und verspricht, sie als offizielle Vertretung ihrer Pilotinnen und Piloten anerkennen zu wollen. «Gewerkschaften anzuerkennen wird für uns eine grosse Umstellung sein, aber wir haben in der Vergangenheit bewiesen, dass wir auch mit radikalen Veränderungen umgehen können», sagt O’Leary in einer Mitteilung. Langsam organisiert sich auch das Kabinenpersonal. 18. Juli 2018: Ryanair anerkennt die Vereinte (…). Karin Taglang.
SEV, 26.9.2018.
SEV > Ryanair. Streik. SEV, 2018-08-26.
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29.06.2018 England
EU
Gewerkschaften
Personen
Work
Andreas Rieger
EU
Gewerkschaften
Volltext
Brexit: In der Falle. 52 Prozent der Britinnen und Briten haben in der Volksabstimmung vor zwei Jahren den Austritt aus der EU beschlossen. Seither steckt die Politik in der Falle. Kein Weg vorwärts ist gangbar. Ein Brexit mit harten Grenzen für Waren und Personen wird die Wirtschaft strangulieren. Ein weicher Brexit ohne Grenzen für Waren gegenüber der EU ist für die Rechtspopulisten in der regierenden konservativen Partei inakzeptabel. Ministerpräsidentin Theresa May würde wohl stürzen und Grossbritannien führungslos auf den Austrittstermin vom Frühling 2019 zuschlittern. Aber auch ein Weg zurück ist kaum möglich. Eine zweite Abstimmung über den EU-Austritt würde das Land gänzlich spalten. Wie diese ausgehen würde, ist zudem völlig offen. Hoffnung auf Labour. Die Gewerkschaften sehen schwarz. „Bereits jetzt stagnieren die Löhne. Die Unternehmer investieren weniger und bereiten Verlagerungen vor“, sagt Simon Dubbins, Internationaler Sekretär der Multibranchenorganisation Unite. Mit dem Brexit werden ¬zudem Schutzbestimmungen für Arbeitnehmende wegfallen. Viele Rechte von Arbeitnehmenden und Migrierenden gründen auf EU-Richtlinien. „Die regierende Mehrheit wird viele dieser Errungenschaften nicht ins neue britische Recht übernehmen.“ Umso mehr hofft Dubbins, dass bei den kommenden Wahlen die Labour-Partei unter der Führung des linken Jeremy Corbyn gewinnen wird. „Damit könnten wir die Rechte der Arbeitnehmenden und der Eingewanderten sichern.“ Ob eine Labour-Mehrheit aber (…). Andreas Rieger.
Work online, 29.6.2018.
Personen > Rieger Andreas. EU. Gewerkschaften. Work online, 2018-06-29.
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29.06.2017 England
Frankreich
Portugal
Spanien
Personen
Work
Ralph Hug
Opposition
Rebellion
Volltext
Die Revolution von unten rollt. Grossbritannien, Frankreich, Spanien, Portugal und den USA. Ein Gespenst geht um: die Linke. Lange totgesagt, ist sie wieder da, bewegt die Massen und bringt die Verhältnisse zum Tanzen. Eine andere Welt scheint möglich, diesmal konkret. Sie hat schon begonnen. Wer sind die Akteure? Was wollen sie, und wie weit sind sie? Work wirft Schlaglichter auf die leisen Revolutionen von unten in Grossbritannien, Frankreich, Spanien, Portugal und den USA. In Athen ist die Linke an der Macht. Das Bündnis Syriza regiert seit zweieinhalb Jahren. Doch Premier Alexis Tsipras steckt im Würgegriff der EU. Er muss auf Geheiss der Euro-Finanzelite Renten kürzen und Häfen verkaufen. Was nützt es also, wenn die Linke die Macht übernimmt, dann aber ohnmächtig bleibt? Der Fall zeigt, dass es mit Wahlerfolgen nicht getan ist. Die alten Machtnetze sind noch da. Aber in Demokratien sind Erfolge an der Urne die Voraussetzung für einen grundlegenden Politikwechsel. Und dafür stehen die Chancen so gut wie lange nicht. Alte Kämpen, junge Aktivisten. Sieben Millionen gaben im April bei den französischen Präsidentschaftswahlen dem Linkssozialisten Mélenchon ihre Stimme. Sie wollen nicht Macron, sondern ein anderes, sozialeres Frankreich. 350‘000 vor allem Junge sind in den letzten zwei Jahren der englischen Labour Party beigetreten. Sie haben genug von der Politik der Konservativen im Dienst der Upperclass. Ihnen leuchtet der Slogan „For the many, not the few“ von Parteichef Jeremy (…). Ralph Hug.
Work online, 29.6.2017.
Personen > Hug Ralph. Frankreich. Rebellion. Work online, 2017-06-29.
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29.06.2017 England
Personen
Work
Peter Stäuber
Labourpartei
Opposition
Rebellion
Volltext
Während die konservativen Tories nach den Wahlen noch Wunden lecken, bereiten sich Links-Politiker Jeremy Corbyn und seine Anhänger schon auf die nächste Runde vor. Am Samstag nach der Parlamentswahl von Anfang Juni wird in London gefeiert. Mehrere Hundert Anhänger der linken Labour-Partei versammeln sich auf dem sonnigen Parliament Square gegenüber dem Parlamentsgebäude. Viele tragen T-Shirts mit Labour- Parteiführer Jeremy Corbyn darauf. Sie halten Plakate in den Händen: „Tories raus“. Einer der Organisatoren ruft ins Mikrophon: „Wir feiern hier einen Sieg!“ Dass die Labour-Partei die Wahl eigentlich verloren hat – sie errang 262 Sitze im Unterhaus, die Konservativen 318 –, ist für die Corbyn-Fans völlig irrelevant. Sie feiern eines der überraschendsten Wahlergebnisse der britischen Geschichte: Noch wenige Wochen vor der Wahl sagten Politikexperten ein Debakel für Labour voraus. Doch die linke Partei legte 30 Sitze zu, während die Konservativen ihre Mehrheit verloren. Die Kritiker Corbyns, die ihn in den vergangenen zwei Jahren als Totengräber Labours verteufelten, haben sich mächtig blamiert. Extrem attraktiv. Corbyn verspricht einen radikalen Bruch mit der Wirtschaftspolitik der vergangenen drei Jahrzehnte, etwa mit dem Sozialabbau und der Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen. Diese Politik, so viel ist jetzt klar, hat der britischen Linken neues Leben eingehaucht. Entscheidend für den Erfolg waren Leute wie Joe Tschirkalt. Auch der 17jährige College-Student feiert an diesem Samstag (…). Peter Stäuber.
Work online, 29.6.2017.
Personen > Stäuber Peter. England. Rebellion. Work online, 2017-06-29.
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04.01.2017 England
Gewerkschaften
Neues Deutschland

Gewerkschaften
Präsidium
Volltext
Stellvertreterkrieg um Jeremy Corbyn. Der Labour-Chef gerät beim Machtkampf an der Spitze der grössten britischen Gewerkschaft Unite in die Mühlen. Es kam unerwartet: Der Generalsekretär der britischen Gewerkschaft Unite the Union, Len McCluskey, trat Anfang Dezember zurück. Eigentlich hätte seine Amtszeit noch ein Jahr gedauert. Sein Rückzug hat nicht nur Auswirkungen auf die mit über 1,4 Millionen Mitgliedern grösste Gewerkschaft der Insel. Der Ausgang der nun anstehenden Neuwahl des Vorsitzenden der allgemein als Unite bezeichneten Gewerkschaft wird massgeblich auch das Schicksal der Labour Party und ihres Vorsitzenden Jeremy Corbyn bestimmen. McCluskeys Rücktritt nach sechs Jahren an der Spitze von Unite wird von vielen als taktischer Schachzug verstanden: Eine Wiederwahl soll es ihm ermöglichen, den Vorsitz bis zum Wahljahr 2020 zu behalten. Kandidaten für den Vorsitz der Gewerkschaft müssen bis zum 22. Februar von mindestens 50 Betrieben nominiert werden. Die Wahl wird zwischen Ende März bis Mitte April stattfinden. McCluskey war bisher stets treuer Anhänger Corbyns und Unite wichtigster Geldgeber für Labour. Die Abstimmung über ihn wird deshalb auch als Vertrauensfrage für Corbyn gewertet. Einen Gegenspieler hat er indes schon jetzt: Gerard Coyne, langjähriger Unite-Vorsitzender in den Westmidlands, wird versuchen, an die Spitze der Gewerkschaft zu gelangen. Und bei einer Wahlbeteiligung von über 25 Prozent soll der auf dem rechten Gewerkschaftsspektrum angesiedelte Coyne gute Siegeschancen (…). Sarah Coughlan.
Neues Deutschland, 4.1.2017.
Neues Deutschland > England. Gewerkschaften. Neues Deutschland, 2017-01-04.
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30.06.2016 England
EU
Personen
WOZ
Susan Boos
Abstimmung
EU
Volltext
Nach dem Brexit. Für Vereinigte Staaten von Europa. Man kann Weltoffenheit nicht in die Menschen reinprügeln. Man kann niemanden zwingen, die EU zu lieben. Man muss aber fragen, warum das Gebilde so verhasst ist. Denn nicht der Brexit ist bedrohlich, sondern die Dynamik, die er auslöst. Die NeonationalistInnen Europas triumphieren. Der Rest redet sich selber Mut zu. Die EU-RepräsentantInnen scheinen keinen Plan zu haben, wie sie all jene zurückgewinnen können, die sich von der EU bedroht fühlen. Es waren nicht nur blindwütige FremdenfeindInnen, die für den Brexit gestimmt haben. Es waren auch viele, die den sozialen Abstieg fürchten oder schon erleben, wie der britische Politologieprofessor Matthew Goodwin analysiert. Er nimmt als Beispiel die Hafenstadt Boston im englischen Nordosten, in der überdurchschnittlich viele osteuropäische MigrantInnen leben. Am vergangenen Donnerstag haben 76,5 Prozent der Bostoner Abstimmenden für den Brexit votiert. Das deutlichste Verdikt landesweit. Das mittlere Jahreseinkommen liegt bei bescheidenen 17‘000 Pfund (aktuell umgerechnet 22 000 Franken). JedeR dritte Einheimische hat keine Ausbildung. Diese Leute entkommen der Armut nicht so schnell. Als Gegenpol nimmt Goodwin den Londoner Stadtbezirk Lambeth. Dort haben 78 Prozent gegen den Brexit gestimmt. Das mittlere Einkommen ist hier um 10‘000 Pfund höher als in Boston. In Lambeth leben vor allem top ausgebildete junge Leute. Für sie ist die EU ein freier Raum, der Entfaltung verspricht. (…). Susan Boos.
WOZ online, 30.6.2016.
WOZ > England. EU. Abstimmung. Susan Boos. WOZ, 2016.06.30.
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29.06.2016 England
EU
Personen
SGB
Vasco Pedrina
Abstimmung
EU
Volltext
Trauriges Versagen den britischen Linken und Gewerkschaften beim Arbeitnehmerschutz - Gastblog von Vasco Pedrina zum „Brexit". Vasco Pedrina war lange Zeit Vertreter des SGB im Europäischen Gewerkschaftsbund EGB. Hier seine Analyse, weshalb der fehlende Schutz der Löhne und der Arbeitsbedingungen beim Brexit eine Schlüsselrolle gespielt hat, als Gastblog: Wie in der Schweiz bei der Abstimmung zur „Masseneinwanderungs-initiative“ vor zwei Jahren war die Migrationsfrage – zusammen mit den sozialen Folgen einer radikalen neoliberalen Politik – massgebend für den Ausgang der Abstimmung zum Brexit. Die Abstimmungsresultate in den früheren Hochburgen der Industrie und der „Labour-Party“ sprechen Bände. Allein schuld für den Druck auf die Löhne und für die zunehmenden sozialen Ungleichheiten im Lande sei die EU mit ihrer Personenfreizügigkeit gewesen. Ist dies wirklich so? Natürlich sind die EU-Behörden gut beraten, nach dem Brexit über die Bücher zu gehen und sich – endlich wieder sozial – neu orientieren, wenn sie wirklich wollen, dass die EU diese grosse Zäsur überlebt und als Chance begreift. Aber wie steht es tatsächlich mit der Verantwortung von Grossbritannien für das jetzige Schlamassel? Gerne verdrängen oder vergessen die Briten, wer im Rahmen der EU sich 2004 ohne „Wenn und Aber“ für die Öffnung nach Mittel- und Ost-Europa, für eine Freizügigkeit der Personen mit so wenig sozialen Auflagen als möglich, für den Verzicht auf jegliche Übergangsbestimmungen bei den EU-Osterweiterungen, gegen jegliche sozial flankierenden Massnahmen gestellt hatte. T. Blair – als guter Schüler von M. Thatcher – wie G. Brown und D. Cameron, haben sich alle ohne (…). Vasco Pedrina.
SGB, 29.6.2016.
Personen > Pedrina Vasco. England. EU. Abstimmung. SGB, 2016-06-29.
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25.06.2016 England
EU
Unia Schweiz

AHVplus
EU
Volltext
Unia DV zu Brexit und Altersvorsorge. Die Unia wird sich mit aller Kraft gegen einen Abbau bei den Altersrenten und gegen die Erhöhung des AHV-Alters einsetzen, wie dies bürgerliche Kreise verlangen. Die Brexit-Abstimmung in Grossbritannien sieht die Unia als Weckruf auch an die Schweiz. Die Delegiertenversammlung bekräftigte, dass die Unia alle bürgerlichen Angriffe auf die Altersvorsorge energisch bekämpfen wird. Hardliner im Parlament wollen im Rahmen der Altersvorsorge 2020 harte Abbaumassnahmen durchsetzen. Sie fordern die Erhöhung des Rentenalters auf 67 und eine massive Senkung des Umwandlungssatzes bei den Renten der 2. Säule. Grossdemo im September. Um die Altersvorsorge und die Renten zu sichern, setzt sich die Unia für eine Stärkung der AHV und ein Ja zur Initiative AHVplus ein, über die am 25. September abgestimmt wird. Nebst vielen anderen Aktivitäten organisiert die Unia am 10. September in Bern eine Grossdemonstration „Rentenabbau stoppen – AHV stärken!“. Brexit als Weckruf. Die Unia-Delegiertenversammlung diskutierte auch den Brexit. Die knappe Mehrheit für den Austritt aus der EU sieht sie nicht zuletzt als Folge der sozialen Missstände und des fehlenden Sozialschutzes in Grossbritannien. Sie ist auch ein Protest gegen die unsoziale und antidemokratische Sparpolitik der EU-Kommission. (…).
Unia Schweiz, 25.6.2016.
Unia Schweiz > England. EU. Abstimmung. Unia Schweiz, 2016-06-25.
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24.06.2016 England
EU
Personen
SGB
Daniel Lampart
Abstimmung
Bilaterale Verträge
EU
Volltext
Bilaterale erhalten, Frankenaufwertung bekämpfen, Löhne und Arbeitsplätze schützen. SGB-Kommentar zum Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU. Der heutige Entscheid des Vereinigten Königsreichs, aus der EU auszutreten, stellt das Europäische Projekt vor grosse Herausforderungen. Um ihn zu verstehen, muss man der Tatsache Rechnung tragen, dass der Inselstaat historisch eine besondere Beziehung zur EU hatte und u.a. diverse Sonderregelungen beanspruchte (kein Euro, kein Schengen usw.). Weiter dürfte eine Rolle spielen, dass das Land im Gegensatz zu den übrigen einkommensstarken EU-Staaten keine wirksamen flankierenden Massnahmen zum Schutz der Löhne und der Arbeitsbedingungen eingeführt hatte. Der Entscheid der Briten ändert nichts daran, dass die Schweiz die Bilateralen Verträge mit der EU erhalten muss. Unsere Nachbarländer bzw. die wichtigen Exportländer sind alle EU-Mitglieder. Die Schweiz braucht gute und geregelte Beziehungen zu diesen Ländern. Der „Brexit"-Entscheid zeigt aber, dass europapolitische Abstimmungen nur zu gewinnen sind, wenn die Bevölkerung den Eindruck hat, dass sie davon profitiert. Diesbezüglich gibt es in der Schweiz nach wie vor Handlungsbedarf. Der Lohnschutz und der Schutz der älteren Arbeitnehmenden muss verbessert werden. Zusätzlich braucht es Massnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie bessere Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. (…).
Daniel Lampart.
SGB, 24.6.2016.
Personen > Lampart Daniel. England. EU. Abstimmung. SGB, 2016-06-24.
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24.06.2016 England
EU
Syndicom

Abstimmung
Bilaterale Verträge
EU
Volltext
Bilaterale erhalten, Frankenaufwertung bekämpfen, Löhne und Arbeitsplätze schützen. SGB-Kommentar zum Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU. Der heutige Entscheid des Vereinigten Königsreichs, aus der EU auszutreten, stellt das Europäische Projekt vor grosse Herausforderungen. Um ihn zu verstehen, muss man der Tatsache Rechnung tragen, dass der Inselstaat historisch eine besondere Beziehung zur EU hatte und u.a. diverse Sonderregelungen beanspruchte (kein Euro, kein Schengen usw.). Weiter dürfte eine Rolle spielen, dass das Land im Gegensatz zu den übrigen einkommensstarken EU-Staaten keine wirksamen flankierenden Massnahmen zum Schutz der Löhne und der Arbeitsbedingungen eingeführt hatte. Der Entscheid der Briten ändert nichts daran, dass die Schweiz die Bilateralen Verträge mit der EU erhalten muss. Unsere Nachbarländer bzw. die wichtigen Exportländer sind alle EU-Mitglieder. Die Schweiz braucht gute und geregelte Beziehungen zu diesen Ländern. Der „Brexit"-Entscheid zeigt aber, dass europapolitische Abstimmungen nur zu gewinnen sind, wenn die Bevölkerung den Eindruck hat, dass sie davon profitiert. Diesbezüglich gibt es in der Schweiz nach wie vor Handlungsbedarf. Der Lohnschutz und der Schutz der älteren Arbeitnehmenden muss verbessert werden. Zusätzlich braucht es Massnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie bessere Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Es ist damit zu rechnen, dass die Gespräche mit der EU über Art. 121a BV weiterhin ausgesetzt werden. Das darf nicht überbewertet werden. (…). (SGB).
Syndicom, 24.6.2016.
Syndicom > England. EU. Bilaterale Verträge. Syndicom, 2016-06-24.
Ganzer Text
03.03.2016 England
Personen
TUC
Work
Andreas Rieger
EU
TUC
Volltext
Gewerkschaften gegen den Brexit. Camerons fieser Deal. Die regierenden Konservativen in Grossbritannien sind sich einig: Sie wollen soziale Rechte abbauen. Deshalb peitschen sie ein Gesetz gegen Streiks durchs Parlament. Und deshalb ist ihnen die Europäische Union ein Hindernis. Deren soziale Regelungen gehen nämlich einiges über die britischen hinaus. Die britischen Konservativen wollen mit Europa eigentlich vor allem ungehemmten Freihandel. Doch sie sind sich uneinig, wie sie dieses Ziel erreichen wollen. Premierminister David Cameron hat der EU in Verhandlungen abgepresst, dass Grossbritannien die Arbeitnehmerrechte in gewissen Bereichen verschlechtern darf: weniger Kinderzulagen und Lohnzuschüsse für Zuwanderer; Einsprache bei der Einführung neuer EU-Regulierungen. Mit diesen Extrawürsten will er nun ein Volksmehr für den Verbleib in der Europäischen Union sichern. Ein Teil der Konservativen möchte aber lieber gleich austreten - Brexit. Rückendeckung. Für die Lohnabhängigen in Grossbritannien ist diese Entwicklung sehr bedrohlich. Frances O'Grady, Generalsekretär des TUC, des britischen Gewerkschaftsbundes, sagt: „Im Visier der Konservativen sind die Arbeitnehmerrechte“ Der TUC hat eine lange Liste aller Errungenschaften zusammengestellt, die beim Austritt aus der EU bedroht wären: (…). Andreas Rieger.
Work, 3.3.2016.
Personen > Rieger Andreas. England. EU. Work, 2016-03-03.
Ganzer Text
03.03.2016 England
Gewerkschaften
Personen
Work
Michael Stötzel
Schwarze Listen
Überwachung
Volltext
Britische Baufirmen wegen schwarzer Büezer-Listen verurteilt. Bespitzelungs-Skandal. Jahrelang hatten Baufirmen unbequeme Arbeiter fichiert und sie mit einem heimlichen Berufsverbot belegt. Jetzt müssen sie bezahlen. In einem jahrelangen Skandal um Bespitzelung, um Vertrauensbruch, Datenmissbrauch und Berufsverbot im britischen Baugewerbe verkündete das oberste Zivilgericht jetzt seine ersten Urteile: Acht Grossunternehmen (Balfour Beatty, Laing O'Rourke, Sir Robert McAlpine, Carillion, Costain, Kier, Skanska UK und Vinci) müssen 71 Bauarbeitern insgesamt 5,6 Millionen Pfund (rund 7,8 Millionen Franken) Entschädigung zahlen. Sie waren als aktive Gewerkschafter oder auch nur nach Klagen über Sicherheitsmängel auf Baustellen heimlich mit einem Berufsverbot belegt worden. Dazu hatten die Unternehmen gemeinsam eine schwarze Liste geführt, um zu verhindern, dass die dort registrierten Arbeiter nach ihrer Entlassung eine neue Stelle im Baugewerbe finden würden. Die Klage hat die Baugewerkschaft UCATT für ihre Mitglieder geführt. Sie betreibt auch die Verhandlung für 89 weitere Betroffene. Über ihre Entschädigung soll noch diesen Frühling entschieden werden. Die schwarze Liste geführt hatte die Consulting Association, ein Unternehmen, das den Baufirmen gehört. Und zwar mindestens 20 Jahre lang, bevor sie im März 2009 aufflog. Offenbar beteiligten sich nicht nur die acht jetzt Verurteilten, sondern insgesamt 44 Baufirmen an der Verfolgung und Aussperrung der (…). Michael Stötzel.
Work, 3.3.2016.
Personen > Stötzel Michael. England. Schwarze Listen. Gewerkschaften. Work, 2016-03-03.
Ganzer Text
09.12.2015 England
Gewerkschaften
Personen
Work
Peter Stäuber
Gewerkschaftsrechte
Volltext
Britische Regierung plant Schikanengesetz gegen Büezer. Rechter Generalangriff auf Gewerkschaften. Absurde Bürokratie, massive Bussen und Leiharbeiter als Streikbrecher: Die rechte britische Regierung will die Arbeitnehmerrechte abschaffen. Eigentlich war es ein guter Sommer für die britischen Gewerkschaften. Mit der Wahl Jeremy Corbyns zum Vorsitzenden der Labout-Partei wird die linke Opposition endlich wieder von einem Freund der Arbeiterbewegung angeführt. Dennoch könnten die kommenden Jahre schwer werden. In der rechten Regierung von David Cameron sitzen nämlich Leute, denen die Gewerkschaften ein Dom im Auge sind. Mehr noch: Sie wollen den Gewerkschaften jetzt den Garaus machen mit einer Gesetzesvorlage, die ihnen den schwersten Schlag seit den Jahren unter der Eisernen Lady Margaret Thatcher (siehe Text unten) verpassen soll. Busse und Streikbrecher. Diese drastischen Massnahmen schlägt die Trade Union Bill vor: (…). Peter Stäuber.
Work, 9.12.2015.
Personen > Stäuber Peter. England. Gewerkschaften. Work, 9.12.2015.
Ganzer Text
04.12.2015 England
Gewerkschaften
Labourpartei
Personen
Work
Peter Stäuber
Gewerkschaften
Volltext
Linke: Dank Corbyn mehr Selbstvertrauen. Diesen Herbst wählte die Labour-Partei einen Linken an ihre Spitze. Seither geht ein Ruck auch durch die Gewerkschaften. Wird man endlich das Thatcher-Trauma los? Vor vierzig Jahren war die organisierte Arbeiterschaft in Grossbritannien noch relativ stark. Viele grosse Industrien waren gewerkschaftlich gut organisiert. Dann kam Margaret Thatcher. Eines der Ziele ihrer konservativen Regierung war, den Gewerkschaften das Rückgrat zu brechen - und diesen Plan setzte sie weitgehend um. In den 1980er Jahren wurde das Streikrecht verschärft, und die Arbeiter steckten eine Reihe von schweren Rückschlägen ein: Lange Kampagnen der Berg- und Stahlarbeiter, Drucker, Fährangestellten und Dockarbeiter endeten allesamt mit bitteren Niederlagen. Von diesem Tiefpunkt hat sich die britische Arbeiterbewegung bis heute nicht erholt. Die Gewerkschaften zählen halb so viele Mitglieder wie vor 35 Jahren, und ihr Einfluss ist weit geringer als etwa in Deutschland oder in Frankreich. Auch das brutale Sparprogramm, das die Regierung David Camerons zusammen mit ihrem Schatzkanzler George Osborne seit über fünf Jahren verfolgt, hat hier keinen grossen Unterschied gemacht - die Erinnerung an die Debakel der 1980er Jahre scheint viele linke Britinnen und Briten zu lähmen. Das könnte sich dank Jeremy Corbyn ändern, denn seit seinem Sieg hat das Selbstvertrauen der Linken merklich zugenommen. Die Labour-Partei hat heute doppelt so viele Mitglieder wie im Mai, der Enthusiasmus für den neuen (…). Peter Stäuber.
Work, 4.12.2015.
Personen > Stäuber Peter. England. Gewerkschaften. Labour Partei. Work, 4.12.2015.
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18.09.2015 Deutschland
England
Löhne
Personen
Work
Andreas Rieger
Mindestlöhne
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Gesetzlicher Mindestlohn. Beflügelt. 3,7 Millionen: Tieflöhner verdienen in Deutschland seit Anfang Jahr mehr Geld, einige über 10 Prozent mehr. Denn seit Januar gilt bei unseren nördlichen Nachbarn der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro. Frank Bsirske, den Chef der Grossgewerkschaft Verdi, freut's: „Eine Riesen-Erfolgsgeschichte“, jubelt er. Inspiriert. Ich habe Bsirske 2006 in Zürich kennengelernt. Er war dabei, als wir unsere Kampagne „Keine Löhne unter 3000 Franken“ vorstellten. Verdi liess sich inspirieren: Die Gewerkschaft startete in Deutschland die Kampagne „Keine Löhne unter 7,50 Euro“. Dies war die Antwort auf die „Agenda 2020“, den Sozialabbau-Hammer des damaligen Kanzlers Gerhard Schröder. Dieser drückte die Löhne von Millionen Arbeitnehmenden in den Keller. Der Deutsche Gewerkschaftsbund übernahm die Forderung und passte sie auf 8,50 Euro an. Die Kampagne war so stark, dass auch Angela Merkel einschwenkte. Die 8,50 Euro wurden Gesetz - allem Widerstand der Wirtschaftsverbände und Medien zum Trotz. Sie hatten den Abbau von Hunderttausenden Jobs prophezeit. Bsirskes Flügel. Gekommen ist es nun anders: Seit der Einführung des Mindestlohnes gibt es sogar mehr Jobs. Der Erfolg verleiht Gewerkschafter Bsirske Flügel: „Damit wickeln wir die ‚Agenda 2020‘ zurück.“ Er fordert jetzt die Erhöhung des Mindestlohnes auf 10 Euro. Auch England lässt sich beim gesetzlichen Mindestlohn beflügeln: (…). Andreas Rieger.
Work, 18.9.2015.
Personen > Rieger Andreas. Mindestlöhne. Work, 18.9.2015.
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04.09.2015 England
Labourpartei
Personen
Work
Pit Wuhrer
Labourpartei
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Grossbritannien: Politisieren die Sozis bald links? Jetzt kommt Jeremy Corbyn. Er hatte noch nie ein offizielles Amt. Darum haben viele seine Kandidatur für den Vorsitz der Arbeiterpartei unterschätzt. Ein Fehler. Er sass weder im Vorstand seiner Partei, noch war er jemals Minister. Und so hatte auch niemand den Hinterbänkler auf der Rechnung, als die Labourpartei nach der desaströsen Wahlniederlage im Mai einen neuen Vorsitzenden zu suchen begann. Denn Jeremy Corbyn (66) kannten bis Juni 2015 vorwiegend seine Wählerinnen und Wähler im Londoner Wahlkreis Islington. Sie schicken ihn seit 1983 mit wuchtiger Mehrheit ins Unterhaus. Und natürlich die Linken und Gewerkschafter im Land. Inzwischen aber dominiert der frühere Gewerkschaftssekretär die Schlagzeilen. Nur mit Mühe und Not war er überhaupt auf die Liste der Kandidierenden für den Vorsitz der einst grossen Arbeiter- und Gewerkschaftspartei Labour gekommen. Was sollte einer auch gegen die smarten, PR-erfahrenen, windschlüpfrigen Mitbewerber ausrichten, der bisher vor allem durch sein Engagement gegen die Sparpolitik und in der Friedensbewegung aufgefallen war? Und durch seine Teilnahme an zahllosen Gewerkschaftskundgebungen und in der Palästina-Solidaritätskampagne? Der bärtige Sozialist würde im Abstimmungskampf lediglich der Farbtupfer sein. Ein Kandidat, der noch an Solidarität und Gerechtigkeit glaubt. Aber chancenIos. Die Basis regiert. Das dachten alle. Bis plötzlich Hunderte, ja Tausende zu seinen Veranstaltungen zu strömen begannen. (…). Pit Wuhrer.
Work, 4.9.2015.
Personen > Wuhrer Pit. England. Arbeiterpartei. Work, 4.9.2015.
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04.09.2015 England
Personen
Work
Pit Wuhrer
Privatisierungen
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Wirtschaftsreform
Mit der Abrissbirne: Staatsabbau auf britisch. Unmittelbar nach ihrem Wahlsieg im Mai 2015 kündigten die britischen Konservativen weitreichende Massnahmen an. Man werde „das grösste Privatisierungsprogramm aller Zeiten“ umsetzen, versprach Schatzkanzler George Osborne. Der Umbau der britischen Gesellschaft werde noch grundlegender sein als zu Zeiten Margaret Thatchers. Die „eiserne Lady“ hatte das Land in den 1980er Jahren neoliberal umgekrempelt. Die Gewerkschaften geknüppelt, den Service public abgebaut, die Rechte der Arbeitnehmenden geschleift. Die Konservativen wollen noch in diesem Jahr staatliche Einrichtungen, Firmen und Dienste für umgerechnet 47 Milliarden Franken verscherbeln. Zuerst die im Zuge des Finanzcrashs auf Staatskosten gerettete Royal Bank of Scotland und die Lloyds Banking Group. Dann die restlichen Staatsanteile an der 2013 teilprivatisierten Post. Auch die Handelsregister- und Grundbuchämter stehen auf der Liste, der TV-Sender Channel 4, die staatliche Verwaltung für Studentenkredite und 1,3 Millionen Genossenschaftswohnungen, die Notrufzentralen der Feuerwehr. Das ist noch lange nicht alles. Das einst staatliche nationale Gesundheitssystem wird weiterhin Schritt für Schritt vermarktet. Gemeinden lassen Sozialwohnungen abreissen, um Platz für lukrative Privatimmobilien zu schaffen. Ihnen werden seit Jahren die Zuschüsse gestrichen. Sie schliessen Bibliotheken und verkaufen Parks an Liegenschaftsinvestoren. (…). Pit Wuhrer.
Work, 4.9.2015.
Personen > Wuhrer Pit. England. Privatisierungen. Work, 4.9.2015.
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01.05.2013 England
Italien
Schweiz
Funke, Der

Redaktion
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Editorial. Der Klassenkampf ist also zurück. lnteressanterweise sagt das ausgerechnet ein Bürgerlicher. Laut FdP-Nationalrat Ruedi Noser slnd die lnitiativen der Linken (1:12, Mindestlohn, Bonzensteuer, Erbschaftssteuer usw.) Klassenkampf. SPler versuchten dies natürlich sofort zu verneinen und konterten damit, dass es vielmehr die Bürgerlichen seien, welche Klassenkampf von 0ben betreiben würden. Beide Seiten sind sich also einig, dass Klassenkampf herrscht, nur wird er dem Gegner einseitig zugeschrieben. Dies erstaunt doch etwas, da nun über Jahrzehnte von der Führung der Sozialdemokratie und vor allem auch von den Bürgerlichen behauptet wurde, dass Klassen gar nicht mehr existieren. (...). Die Redaktion

Der Funke, Nr. 27, Mai 2013.
Funke, Der > Redaktion. Editorial. Nr. 27, Mai 2013.

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18.01.2013 England
Griechenland
Schweiz
Personen
Steuern
Work
Ralph Hug
Margret Kiener Nellen
Steuerbetrug
Steuerhinterziehung
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London stellt Steuerkriminelle neuerdings ins Internet. Von den Engländern lernen. In Grossbritannien gibt es für Steuerbetrüger Knast. Aber auch noch den Pranger im Internet: mit Foto und vollem Namen. Ein Erfolgsmodell auch für Griechenland und die Schweiz? Schön anzusehen sind die „Top Tax Criminals of 2012“ nicht: Grossbritanniens 12 grösste Steuerbetrüger des letzten Jahres schauen meist finster drein. Ihre Konterfeis sind neuerdings im Internet zu sehen, auf der Website des britischen Fiskus „HM Revenue & Customs“ (HMRC). Samt Namen, Delikt und Strafe. Und die fällt meist recht saftig aus. (...). Ralph Hug.

Work, 18.1.2013.
Personen > Hug Ralph. Steuerhinterziehung England. 18.1.2013.doc.

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10.05.2012 Deutschland
England
Frankreich
Griechenland
Personen
Wahlen
Pit Wuhrer
Entmachtung
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Die jüngsten Wahlen und ihre Folgen. Ein Neustart für Europa? Es war ein Befreiungsschlag. Bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich, bei den Parlamentswahlen in Griechenland, bei Landtags- und Kommunalwahlen - überall haben die BürgerInnen in den letzten Tagen gegen das Diktat der Finanzmärkte, gegen eine auch wirtschaftlich katastrophale Austeritätspolitik, gegen ihre politische Entmachtung und nicht zuletzt gegen die erdrückende Berliner Spar- und Schuldenbremsenpolitik votiert. (...). Pit Wuhrer.

WOZ. Donnerstag, 10.5.2012.
WOZ > Europa. Wahlen. 2012-05-10.doc.

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