Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 23

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 DatumOrtKapitelPersonenStichworteArtikel
14.06.2019 Schweiz
Berufe
Personen
Work
Anne-Sophie Zbinden
Coiffeure/Coiffeusen
Volltext
Coiffeuse Madlen Schär (20): „Ich streike am 14. Juni!“ Madlen Schär aus Bern verhilft ihren Kundinnen und Kunden mit einem neuen Haarschnitt zu einem besseren Lebensgefühl. Ziemlich unattraktiv findet sie aber die Arbeitsbedingungen in ihrer Branche. Deshalb ist sie am Frauenstreik dabei. „Ich wurde Coiffeuse, weil ich in den Ausgang wollte“, sagt Madlen Schär lachend. Die 20jährige hat einen wachen Blick, rosarote Haare, Tattoos. Ihr Vater habe ihr eines Tages gedroht, dass sie am Wochenende zu Hause bleiben müsse, wenn sie sich nicht um eine Lehrstelle bemühe. Also habe sie bei einem Coiffeursalon angerufen – und war nach der Schnupperwoche positiv überrascht. Denn: „Eigentlich wollte ich Theatermalerin oder Fotografin werden.“ Mit der Coiffeur-Lehrstelle habe sie dann „ziemlich Schwein gehabt“, sagt Madlen Schär. Sie habe von Anfang an sehr viel gelernt. Etwa, ihre Gesundheit zu schützen: Mit der richtigen Stuhleinstellung den Rücken zu schonen oder beim Haarewaschen immer Handschuhe zu tragen, um Hautkrankheiten vorzubeugen. Ein Mädchen in ihrer Klasse hatte weniger Glück mit ihrer Lehrstelle. Sie musste als Versuchskaninchen herhalten und im wahrsten Sinne des Wortes Haare lassen. Andere hätten schlicht nichts gelernt. Denn: „Viele Salons haben Lernende nur fürs Prestige, weil es sich halt gut macht, Leute auszubilden. Aber häufig ist dann weder die Zeit noch der Wille da, sich auch entsprechend um die Lernenden zu kümmern“, sagt Schär. Sie selbst habe viel Gefallen am (…). Anne-Sophie Zbinden.
Work online, 14.6.2019.
Personen > Zbinden Anne-Sophie. Coiffeusen. Portraet. Work online, 2019-06-14.
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13.03.2019 Schweiz
Berufe
BLS
Personen
SEV Schweiz
Chantal Fischer
Disponent
Volltext
Auf den Spuren von... Balthasar Stöcklin, Schichtleiter BLS-Leitstelle. Balthasar „Balz“ Stöcklin arbeitet in der BLS Leitstelle in Bern als Schichtleiter und ist als Präsident der Sektion VPT BLS ein aktiver SEV-ler mit grossem Durchhaltevermögen. Er vertraut seinem Bauchgefühl, das ihn bis heute noch nie enttäuscht hat. Balz kommt etwas erschöpft an unser Gespräch im SEV-Zentralsekretariat in Bern. Heute früh gab es eine Weichenstörung in Holligen, und unabhängig davon einen Stromausfall im Berner Wankdorf. Unzählige S-Bahnen standen auf einen Schlag still, von 7 Uhr bis 11 Uhr herrschte Chaos. „Mein Job ist wie ein Puzzle – oft gelingt es, die einzelnen Teile zusammen zu bringen, manchmal aber auch nicht, so wie heute! Dann hast du zwar alles gegeben, aber trotzdem verloren.“ Balthasar Stöcklin arbeitet seit 2002 auf der BLS-Leitstelle in Bern und ist damit seit deren Gründung mit dabei. Anfänglich zu viert, heute mit 30 Arbeitskolleginnen und -kollegen. Die Aufgabe der Leitstelle ist es, auf Störungen schnell und angemessen zu reagieren und den Fahrplan sicherzustellen, was durch die Disposition von Fahrzeugen und Personal (Lokführer/innen und Zugbegleitung) geschieht. Auch wenn die Aufgabe zermürbend sein kann, schätzt Balz seine Arbeit sehr. „Mir gefällt das Überraschende. Aber es ist eigentlich kein Job für Leute über 50 Jahre – mit der Schnelllebigkeit und der sich stets verändernden Technik mitzuhalten, ist nicht einfach.“ Der 60-Jährige hat aber seinen festen Platz im Team: „Wir Älteren bringen Routine (…). Chantal Fischer.
SEV, 13.3.2019.
Personen > Fischer Chantal. BLS. Disponent. Berufe. SEV, 2019-03-13.
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14.11.2017 Deutschland
Berufe
Junge Welt

Arbeitsbedingungen
Crowdworker
Volltext
Ombudsstelle nur einen Klick entfernt. Konflikte von „Crowdworkern“ mit Plattformen sollen künftig geschlichtet werden können. Die Industriegewerkschaft (IG) Metall hat sich gemeinsam mit dem Deutschen Crowdsourcing-Verband und acht wichtigen Plattformen für sogenanntes Crowdworking auf die Einrichtung einer Ombudsstelle verständigt. Ziel der Ombudsstelle sei es, Streitigkeiten zwischen Auftraggebern und Beschäftigten, die sich ihre Arbeitsaufträge über deren Plattformen besorgen, einvernehmlich aussergerichtlich zu klären, erläuterte die Gewerkschaft am Mittwoch. Die Ombudsstelle soll ausserdem die Einhaltung einer freiwilligen Selbstverpflichtung, der sogenannte Code of Conduct, überwachen, auf die sich die beteiligten Plattformen verständigt haben. Unter „Crowdwork“ versteht man Erwerbsarbeit, die über Internetplattformen vermittelt und vollständig online abgewickelt wird. Dabei ist die Bandbreite sehr vielfältig und reicht beispielsweise von Textübersetzung über Graphikdesign bis hin zur Softwareentwicklung. Es sind also sowohl sehr einfache Tätigkeiten inbegriffen, die unter Umständen jeweils nur wenige Minuten oder mitunter sogar nur Sekunden dauern als auch hochkomplexe Tätigkeiten. Crowdworker arbeiten als Selbständige, zum Teil als Zuverdiener, zum Teil sind die Onlinetätigkeiten die einzige Einnahmequelle. Der Code of Conduct wurde im Jahr 2015 von der deutschen Plattform Testbirds initiiert. Mittlerweile haben andere Plattformen aus Deutschland und Grossbritannien, auf denen mehr als zwei Millionen (…).
Junge Welt, 14.11.2017.
Junge Welt > Crowdworker. Junge Welt, 2017-11-14.
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01.10.2017 Schweiz
Berufe
VPOD-Magazin

Crowdworker
Digitalisierung
Volltext
Erste repräsentative Umfrage zu Crowdwork in der Schweiz vorgelegt. Die Reservebelegschaft. Eine aktuelle Studie zeigt das grosse Ausmass digitaler Erwerbsformen in der Schweiz. Der Gesetzgeber muss verhindern, dass den Crowdworkern Arbeitsrechte und die soziale Sicherung vorenthalten werden. Das sogenannte Crowdwork - Arbeiten über eine digitale Plattform also - ist in der Schweiz weiter verbreitet als angenommen. Das zeigt eine Internetumfrage unter 2000 Personen zwischen 16 und 70 Jahren, zu der auch die Syndicom beigetragen hat. Nicht weniger als 32 Prozent der Befragten haben bereits Crowdwork gesucht - und gut 18 Prozent sind fündig geworden. Das entspricht rund einer Million Personen. Mit dieser Quote liegt die Schweiz zwar hinter Österreich. aber deutlich vor Ländern wie Grossbritannien, Deutschland und den Niederlanden. Sparen mit der Crowd. Auch die Bedeutung von Crowdwork für einzelne Personen ist grösser als vermutet: 26.1 Prozent der befragten Crowdworker sagen, dass die Einnahmen aus dieser Tätigkeit mindestens die Hälfte ihres Gesamteinkommens ausmachen; für 12.5 Prozent ist Crowdwork die einzige Einkommensquelle. Demnach leben - hochgerechnet – 135‘000 Personen in der Schweiz von Crowdwork allein. Die am häufigsten gesuchte Art von Crowdwork sind Arbeiten, die am eigenen Computer zuhause ausgeführt werden können. 79.3 Prozent suchen Jobs in dieser Kategorie. Immerhin 75,7 Prozent geben an, auch ausser Haus tätig sein zu wollen. 61,7 Prozent suchen Arbeit bei Fahr- oder Lieferdiensten. (…).
VPOD-Magazin, Oktober 2017.
VPOD-Magazin > Digitalisierung. Heimarbeit. VPOD-Magazin, 2017-10-01.
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14.09.2017 Schweiz
Berufe
Syndicom

Crowdworker
Digitalisierung
GAV
Volltext
Über eine Million Schweizerinnen und Schweizer sind bereits Crowdworker! Eine aktuelle Studie zeigt das grosse Ausmass digitaler Erwerbsformen in der Schweiz. Der Gesetzgeber muss dringend dafür sorgen, dass auch Crowdworkern kollektive Arbeitsrechte und Sozialversicherungsansprüche gewährt werden. Sonst droht den Arbeitskräften in der Schweiz die soziale Sicherheit abhanden zu kommen. Die sogenannte Crowdwork, Arbeit über eine digitale Plattform, ist in der Schweiz weiter verbreitet als bisher angenommen. Nicht weniger als 32 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer haben bereits Crowdwork gesucht – und gut 18 Prozent sind tatsächlich fündig geworden. Ein Wert, der hochgerechnet ungefähr 1’090’000 Personen entspricht. Damit liegt die Schweiz in einem internationalen Vergleich zwar hinter Österreich, aber deutlich vor den Ländern Grossbritannien, Deutschland, Holland und Schweden. 10 Prozent der Befragten machen sogar mindestens wöchentlich Crowdwork. Dies geht aus einer Internetumfrage bei 2001 Schweizerinnen und Schweizern im Alter zwischen 16 und 70 Jahren hervor, durchgeführt von einer Hochschule und einem Forschungsinstitut sowie mitfinanziert von der Gewerkschaft Syndicom und der Stiftung Sovis. Auch die Bedeutung von Crowdwork für einzelne Personen überrascht: 26,1% oder ein gutes Viertel der befragten Crowdworker sagen, dass die Einnahmen aus der Crowdwork mindestens die Hälfte ihres Gesamteinkommens ausmachen. 12,5% der Crowdworker bezeichnen Crowdwork gar als (…).
Syndicom, Presse, 14.9.2017.
Syndicom > Heimarbeit. Informatik. GAV. Syndicom, 2017-09-14.
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07.03.2017 Schweiz
Berufe
Personen
SEV Schweiz
Françoise Gehring
Karin Taglang
Arbeitsbedingungen
Chauffeure
Volltext
Solidarität – mehr als nur ein Wort. Ein Präsident kann nie 100-prozentig zufrieden sein. Denn um die Gewerkschaft zu stärken, muss er stets nach dem Besten streben und sich hohe Ziele stecken. Und zwar gewerkschaftliche Ziele, die dem Schutz der Arbeitsbedingungen dienen. „Aus diesem Grund hat der VPT beschlossen, die Arbeitsmedizin in den Fokus unserer gewerkschaftlichen Arbeit und unserer Delegiertenversammlung zu stellen“, erklärt Gilbert D’Alessandro, Zentralpräsident des VPT. „Bei vielen von uns führt die Arbeit zu Müdigkeit, Stress oder gar Krankheit. Die Last auf unseren Schultern wird stetig grösser und bringt eine Serie von Krankheiten mit sich, die wir früher gar nicht kannten. Das ist wichtig zu verstehen, denn der Strassenverkehr hat sich nicht geändert; die Fussgänger bleiben Fussgänger, und Velos sind immer noch Velos. Aber wir Chauffeure werden dauernd ausgepresst.“ Sicher ist die gewerkschaftliche Arbeit schwierig in diesem politischen Klima, das wenig Wert auf soziale Gerechtigkeit legt, und inmitten des Trends hin zur totalen Liberalisierung. „Wir müssen immer den Menschen in den Mittelpunkt stellen, und vor allem müssen wir die Arbeit und jene, die sie jeden Tag verrichten, wertschätzen. Den Arbeiterinnen und Arbeitern wird immer mehr abverlangt; sie müssen immer weitergehen. Es hagelt Vorwürfe, doch niemand bedankt sich mehr“, sagt der Zentralpräsident. Gilbert D’Alessandro, aufrichtig und kämpferisch wie er ist, verurteilt die Enthumanisierung der Arbeit, die durch eine noch nie da gewesene neoliberale Welle ausgelöst wurde: „Flixbus zum Beispiel ist ein Kind dieser Zeit. (…). Françoise Gehring, Karin Taglang.
SEV kontakt, 7.3.2017.
Personen > Gehring Françoise. Chauffeure. Arbeitsbedingungen. SEV, 2017-03-07.
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22.01.2016 Schweiz
Berufe
Personen
Syndicom
Yves Sancey
Interview
Journalismus
Volltext
„Unser Beruf öffnet sich und bietet mehr Möglichkeiten“. Der Journalistenberuf befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Darüber sprachen wir mit einer Social-Media-Spezialistin, die auch eine Facebook-Gruppe zu dieser Frage moderiert. Seit letztem September ist Magali Philip Social-Media-Spezialistin bei der RTS. Sie arbeitet dort in einem Team, das für den öffentlich-rechtlichen Sender eine Social-Media-Strategie entwickelt und für deren Umsetzung sorgt. Daneben initiiert und begleitet sie Projekte von Kolleginnen und Kollegen, die auf den sozialen Netzwerken aktiver sein wollen. Mit einem Smartphone können heute qualitativ gute Fotos gemacht werden. Immer mehr erhalten wir die Informationen über die sozialen Netzwerke. Die RTS steht vor grossen Herausforderungen. Magali Philip: Ja, die Berufe verändern sich. Wie alle Medien befinden wir uns in einer Phase des Wandels. Wir stellen fest, dass unser Radio- und Fernsehpublikum «alt» ist. Die Morgennachrichten und die Tagesschau am Abend erreichen ein Publikum von durchschnittlich über 60 Jahren. Bei der Website und bei Couleur3 beträgt das Durchschnittsalter etwa 40 Jahre. Die Jungen zwischen 15 und 25 oder zwischen 20 und 30 Jahren erreichen wir kaum oder gar nicht. Früher gab es einen fliessenden Übergang, von Couleur3 zur La Première zum Beispiel. Heute ist das nicht mehr so einfach. Um den Anschluss nicht zu verlieren, muss man auf diesen Plattformen präsent sein. Unsere Berufe stehen vor grossen Herausforderungen: Wie kann man (…). Yves Sancey, Interview.
Syndicom, 22.1.2016.
Personen > Sancey Yves. Journalismus. Berufe. Syndicom, 22.1.2016.
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23.10.2015 Schweiz
Berufe
Personen
Work
Ralph Hug
Berufsbildung
Maurer
Volltext
Neues Bildungsprojekt für Bauleute: Stein für Stein kommen Maurer nachträglich zum Diplom. Jahrelang Maurer, aber kein Diplom? Jetzt verhilft ihnen ein kluges Bildungsprojekt zum begehrten Abschluss. Alle, die den Eidgenössischen Fähigkeitsausweis in der Tasche haben, haben es besser. Sie gelten amtlich nämlich als Fachkräfte. Doch auf dem Bau arbeiten zunehmend Leute, die zwar wissen, wie man korrekt eine Mauer hochzieht. Aber sie haben kein Diplom als Maurer in der Tasche. Weil sie keine Lehre abgeschlossen haben oder weil sie Berufsumsteiger sind. Riccardo Mero vom Baumeisterverband sagt auf Anfrage: „Das müssen nicht unbedingt nur Fremdsprachige sein. Es gibt auch Schweizer, die in den Bauberuf umsteigen.“ Für solche Praktiker gibt es nun einen neuen Weg, doch noch zum Diplom zu kommen, ohne gleich eine zweite Lehre absolvieren zu müssen. Der Baumeisterverband hat das Projekt in Zusammenarbeit mit den Kantonen aufgegleist. Mit Unterstützung der Gewerkschaft Unia. Unia-Mann Serge Gnos: „Das ist eine prima Sache, gerade auch für die Bauarbeiter aus dem Süden.“ Und so geht es: Wer mindestens fünf Jahre als Maurer tätig ist, dokumentiert seine Fähigkeiten in einem Dossier. (…). Ralph Hug.
Work, 23.10.2015.
Personen > Hug Ralph. Maurer. Berufsbildung. Work, 23.10.2015.
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11.11.2014 Schweiz
Berufe
Syndicom

Interactive Media Designer
Volltext
SIMD - User im Mittelpunkt des interaktiven Geschehens. Der erste Swiss Interactive Media Design Day vom 7. November 2014 am GBS St.Gallen überzeugte vor ausverkauften Rängen. In 16 inspirierenden Referaten wurde aufgezeigt, was Interaktion in der heutigen digitalen Medienwelt bedeutet und was einstimmig im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen muss; ganz klar der User. „It is not the strongest of the species that survives, nor the most intelligent that survives. It is the one that is most adaptable to change“. Mit dieser Aussage zitierte Thomas Bühler von Google in seiner Rede den britischen Naturwissenschaftler Charles Darwin. Nicht nur Bühler sprach von Wandel und Anpassung im Bereich der schnelllebigen, digitalen und interaktiven Medienwelt. Jan Rikus Hillmann von Burningbluesoul umschrieb seine Gedanken mit den Worten des griechischen Philosophen Heraklit: „The only thing that ist unchanging is change“. Er sprach gar von einem Paradigmenwechsel. Früher gaben die Designer die Zukunft vor. Sie haben vorwiegend für ihre Berufsgenossen gestaltet. Heute hingegen werde die Zukunft von der Technik geprägt. Die Designer haben sich also ganz klar nach dem User zu richten. „Leute, schaut auf die User!“, fordert Hillmann deshalb. Auch Hansi Voigt, Gründer und Chefredaktor von watson.ch, gab dem Publikum zu verstehen, dass man in Verbindung gehen müsse mit den Usern. Essentiell dabei sei der Dialog und letztendlich die Interaktion. (…). Syndicom, 11.11.2014.
Syndicom > Interactive Media Design. Beruf. Syndicom, 2014-11-11.
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29.08.2014 St. Gallen
Berufe
Personen
Syndicom-Zeitung
René Hornung
Briefträger
Volltext
Eine letzte Pöstlertour. Erich Bischof, Präsident der Syndicom-Sektion Ostschweiz, hat sich nach 46 Dienstjahren aus dem Briefträger-Beruf in die Frühpension verabschiedet. Das gewerkschaftliche Engagement führt er aber vorerst weiter. Als Erich Bischof 1968 mit 16 als Lehrling bei der Post einstieg, gab es keine eigentliche Berufslehre. Man musste sich als Ablöser hocharbeiten, wurde versetzt, hatte Lücken zu füllen. Zuerst wollte er zur Bahnpost: „Ich habe jedoch rasch gemerkt, dass Postsortieren unterwegs im Zug nichts Lustiges ist.“ Er lief seine ersten Touren in St. Gallen und Herisau. Schliesslich wurde er nach Zürich geschickt, weil dort damals Nachwuchsmangel herrschte. „Zurück in St. Gallen kam mir alles so engstirnig vor“, so Bischof. Mit seinen langen Haaren war er zwar kein 68er-Revoluzzer, aber einer, für den es selbstverständlich war, der Gewerkschaft beizutreten. Ein paar Jahre später wollte er sich für bessere Bedingungen für die Ablöser einsetzen, wandte sich an die Kollegen der PTT-Union - und flugs war er Mitglied des Sektionsvorstandes. Ein Amt gab das nächste. Erich Bischof wurde Mitglied der gesamtschweizerischen Fachkommission Briefpost, die später in „Mail“ umbenannt wurde, und der Fachkommission Zustellung. Hier begleitete er als Arbeitnehmervertreter den ganzen Umbau der Postzustellung. Nicht immer war dieses Mitsprache-Engagement erfreulich, erinnert er sich. Oft hiess es: „Es ist alles gesagt, und die Post entscheidet.“ (…). René Hornung.
Syndicom-Zeitung, 29.8.2014.
Syndicom-Zeitung > Berufe. Briefträger. Syndicom-Zeitung, 29.8.2014.
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20.03.2014 Biel
Huttwil
Berufe
Personen
Work
Sina Bühler
Hans Nyffeler
Interview
Schreiner
Volltext

„Ulme ist schön“ – „Ich mag Esche“. Lehrlingsausbildner Nyffeler hat vor fast einem halben Jahrhundert begonnen. Lehrling Strom steckt im 3. Lehrjahr. Sie haben sich viel zu sagen. Interview: Work: Loris Strom, welches ist Ihr liebstes Holz? Loris Strom: Ich mag Massivholz: Esche, weil mir die Maserung und die Struktur gefallen, und beim Nussbaum mag ich das dunkle Holz. Und Sie, Hans Nyffeler? Hans Nyffeler: Unsere Ulme. Sie hat einen schönen Braunton und ist ein Holz, das sehr lange sehr schön bleibt. Warum sind Sie Schreiner geworden? Nyffeler: Ich wollte das, seit ich zehn Jahre alt war. Ich habe immer schon Dinge aus Holz gemacht. Mein Vater arbeitete in der Möbelfabrik in Huttwil, aber er war Verdingbub und durfte nicht, wie ich, eine Lehre machen. Als es so weit war, wusste ich: Dort wollte ich meinen Beruf erlernen. Strom: Ich habe zuerst ein 10. Schuljahr gemacht, weil ich wegen einer Hüftoperation im letzten Schuljahr nicht schnuppern konnte. Die Freude am Holz hatte ich immer, ich mag den Geruch. War es schwierig, eine Lehrstelle zu finden? (…). Sina Bühler, Interview.

Work online, 20.3.2014.

Personen > Bühler Sina. Schreinerberuf. Interview. Work. 2014-03-20.

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22.10.2009 Schweiz
Berufe
Personen
SBB
Work
Fredi Lerch
Streckenwärter
Volltext
Die Geleise sind am Limit. Jetzt räche sich, dass jahrelang beim Unterhalt gespart worden sei, sagt Heinz Emmenegger. Und prüft mit kritischem Blick die Schiene. Das weisse Blechschild am Bahnhof Gisikon-Root LU trägt die Aufschrift „53-1“: 53,1 Kilometer ab Hauptbahnhof Zürich, heisst das. Einmal pro Woche kommt Heinz Emmenegger hier zu Fuss vorbei, abwechselnd von Luzern oder von Rotkreuz her; das eine Mal vor allem das linke, das andere Mal vor allem das rechte Geleise im Blick. Bevor er weitergeht, verlangt er per Handy beim Zentralstellwerk ein „Wechselbetriebsverbot für das Geleise 400“. Bis zum Widerruf dieses Verbots fahren die Züge auf der rechten Spur ausschliesslich in Richtung Rotkreuz: „So sehen wir garantiert alle Züge von vorn, wenn wir Richtung Ebikon gehen“, sagt er. Eine Sicherheitsmassnahme. Die Arbeit an den Geleisen verlangt stundenlange Konzentration: „Wenn ich auf dem Geleise knie und ein Zug von hinten kommt – die Schrecksekunde kann ich mir gar nicht leisten. Ich wäre sofort tot.“ Herzstück und Kopf. Nach einer Rechtskurve verliert sich das Geleise hinter Gisikon als vier Kilometer langes schnurgerades Band. Ein übersichtliches Gelände zwar, aber hier fahren die Züge mit 140 Kilometern pro Stunde. Jedes Mal, wenn ein Zug naht, streckt Emmenegger in seiner grellorangen Arbeitskleidung den rechten Arm weit in die Höhe. Eine Sicherheitsmassnahme: So weiss der Lokführer, dass der Mann am Trassee den Zug gesehen hat. Wir gehen hintereinander auf dem „Bankett“, dem schmalen Streifen zwischen geschottertem Geleise und Böschung. Wenn Emmenegger sagt: „Es isch suuber“, heisst das, es sei kein Zug in Sicht. (…). Fredi Lerch.
Work, 22.10.2009.
Personen > Lerch Fredi. Streckenwärter. Work, 2009-10-22.
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19.10.2006 Schweiz
Berufe
Kapers
Personen
Work
Fredi Lerch
Flight Attendant
Volltext
Hetzen bis ans Limit. Kaum noch Zeit für ein Glas Wasser oder den Gang zum WC. Der zunehmende Druck macht Maître de Cabine Diego Miglioretto grosse Sorgen. Gundeldingerquartier in Basel: Diego Miglioretto giesst chinesischen Tee an. Heute Abend wird er die Uniform mit den vier goldenen Streifen am Ärmel anziehen und nach Kloten fahren. Dort startet er als Maître de Cabine mit dem 22-Uhr-Flug Richtung Johannesburg. Als Miglioretto im Februar 2005 im Work über seinen Beruf erzählte, hatte die Swiss gerade den Gesamtarbeitsvertrag mit der Kabinenpersonalgewerkschaft Kapers gekündigt. Es war eine turbulente und schwierige Zeit, bis im Februar 2006 der neue GAV in Kraft trat. Und dass er in Kraft ist, ist schon fast das Beste, was man von ihm sagen kann. Die Arbeit der Flight-Attendants ist hart geworden. Keine Zeit für die Toilette. „Heute ist es so“, beginnt Miglioretto zu erzählen, „dass die Kollegen und Kolleginnen auf den Kurzstreckenflügen kaum mehr dazu kommen, ein Glas Wasser zu trinken oder auf die Toilette zu gehen.“ Die Swiss hat überall die Produktivität gesteigert: Die Standzeiten der Flugzeuge zwischen Landung und Start wurden verkürzt und der Personalbestand auf das gesetzliche Minimum reduziert: „Auf vielen Flugzeugen heisst das eine Person pro 50 Passagiere.“ Während man nach der Landung vorn im Flugzeug noch die Passagiere verabschiedet, muss hinten bereits die Putzmannschaft eingelassen und kontrolliert werden. Während die Leute vom Catering das Essen bringen und man die (…). Fredi Lerch.
Work, 19.10.2006.
Personen > Lerch Fredi. Flight-Attendant. Work, 2006-10-19.
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20.03.1992 Schweiz
Berufe
Kapers
Öffentlicher Dienst

Berufsprüfung
Flight Attendant
Volltext
Unter Mitwirkung des VPOD entstand die Berufsprüfung für Flight Attendants: Vom Job zum anerkannten Beruf. Ein seit langem verfolgtes Ziel ist erreicht. Flight Attendant ist kein Job mehr, sondern endlich ein eidgenössisch anerkannter Beruf. In den nächsten Tagen wird das Reglement über die Berufsprüfungen für Flight Attendants vom Biga und von den beteiligten Trägerorganisationen der Berufsprüfung unterschrieben. Der VPOD und die Vereinigung des Kabinenpersonals der Swissair „Kapers“ von Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenseite, die Balair, die CTA, die Crossair und die Swissair auf der Arbeitgeberseite bilden die Prüfungsorganisation. Sie haben sich zur „Schweizerischen Organisation Berufsprüfungen Flight Attendants“ zusammengeschlossen. Das Reglement wird mit der Unterschrift des Vorstehers des eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements rechtsgültig. Ab 1992 kann die Trägerorganisation als weltweit erste Organisation überhaupt Berufsprüfungen für Flight Attendants anbieten. Obwohl es bis heute rund um den Globus Hunderttausende von Flight Attendants gegeben hat, war deren attraktive und anspruchsvolle Tätigkeit offiziell nirgends als Beruf anerkannt. Bereits vor 20 Jahren entstanden in der Schweiz die ersten Bestrebungen, die Tätigkeit der Flight Attendants anerkennen zu lassen. (…).
Der öffentliche Dienst, 20.3.1992.
Öffentlicher Dienst, Der > Flight Attendants. Berufsprüfung. OeD, 1992-03-20.
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23.07.1988 Bern
Berufe
Personen
Dagmar Wurzbacher
Briefträger
Volltext
Mit dem Pöschtler auf Tour morgens um neun. Mit dem Mann, der jeden Morgen die Feriengrüsse oder Rechnungen in unsere Briefkästen wirft, mit dem Pöschtler, beendet die Berner Tagwacht ihre Serie aus der Schanzenpost. Werner Hachen läuft jeden zweiten Tag die Tour Münzgraben, Münstergasse, Kramgasse. Die Berner Tagwacht hat ihn einen Morgen lang begleitet: Vom Briefe sortieren, Nachsendungen anschreiben, falsche Adressen korrigieren, Bündel machen, Säcke einpacken bis zum Einwurf im Briefkasten. Briefkästen erzählen von ihrem Innenleben. Morgens früh Aufstehen, nein, das macht Werner Hachen keine Mühe mehr. Bald 40 Jahre ist er jetzt bei der Post, fing beim Briefversand an und verträgt heute Briefe in der Innenstadt. Eigentlich hätte er ja Automechaniker werden sollen, der zukunftsträchtige Beruf, damals, beim Autoboom. Doch der Lehrmeister fluchte und schimpfte immerzu und da schickte der Vater Hachen zur Post. Ja, und jetzt sitzt Werner Hachen jeden Morgen um fünf auf seinem Schemmel in der Schanzenpost und „fachiert“ Briefe und Zeitungen für seine Haushaltungen. Und das geht so: Kramgasse 54 - oben links, Münzgraben 4, unten rechts, Münstergasse 29 - ist in den Ferien, wird nachgesandt. Jeder Brief verschwindet so in seinem Fach, die Grossformatigen werden daneben gestapelt. Nebendran wirft der Kollege auch die Grossen ins Fach, jeder hat hier seine Methode. Zeitungen, Liebesbriefe, gelbe Postcheque, Feriengrüsse, Rechnungen und Drucksachen türmen sich auf in den 108 Fächern. 60 Pöschtlerinnen und Pöschtler sortieren so jeden Morgen (…).Dagmar Wurzbacher.
Berner Tagwacht, 23.7.1988.
Personen > Wurzbacher Dagmar. Briefträger. Porträt. TW. 1988-07-23.
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01.01.1975 Schweiz
Berufe
Bildungsarbeit
Personen
Hedi Schaller
Filme
Heimposamenter
Volltext
„Die letzten Heimposamenter“. Der wohl beste in der Schweiz bisher gedrehte „Arbeiterfilm“ nun auch im 16-mm-Verleih der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale erhältlich. Ein Film, der wie selten einer zum Denken und Nachdenken aufrüttelt und über den man reden sollte. Es ist wohl der echteste „Arbeiterfllm“, der bisher in der Schweiz gedreht wurde. Er würde es verdienen, in allen Gewerkschafts- und Parteigruppen wie auch in ihren Jugendorganisationen gezeigt und diskutiert zu werden. Orte der Handlung: Baselland : Wohn-, respektive Arbeitsstuben der letzten Seidenband-Heimhandweber - Fabrikräume und -büros der Seidenbandfabrikanten. Darsteller: Alte Arbeiter und Arbeiterinnen, die heute noch als Heimposamenter tätig sind, Seidenbandfabrikanten, ein Kontrolleur und ein Gewerkschaftssekretär. Inhalt: Arbeiter und Arbeiterinnen erzählen von ihrer Arbeit, wie sie als Kind schon Spulen gerollt, als Jugendliche das Weben gelernt haben und zeit ihres Lebens diesem heute aussterbenden Handwerk treu geblieben sind. Sie berichten, wie es früher war, als man aus fast jedem Haus den Webstuhl klappern hören konnte, wie es heute ist, wo sie als die letzten noch Übriggebliebenen mit dem Posamenten einen kleinen Zustupf zu ihrer AHV-Rente verdienen (Fr. 1.50 in der Stunde!). Sie erzählen von ihren kleinen Freuden - grosse gab und gibt es für sie ja kaum, die stets zu einem Leben im Schatten des Wohlstandes (…). Hedi Schaller.
Bildungsarbeit, Nr. 1, 1975.
Bildungsarbeiter > Heimposamenter. Filmbesprechung. Bildungsarbeit, Nr. 1, 1975.
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01.03.1974 Deutschland
Berufe
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Theater

Eisenwichser
Theater
Volltext
Wir alle sind Eisenwichser! Der junge Dramaturg des renomierten Theaters der Landeshauptstadt hatte Gefallen an der Gruppe junger Leute gefunden, die jede Gelegenheit wahrnahm, sich vor allem mit dem zeitgenössischen Bühnenschaffen auseinanderzusetzen und nach den Aufführungen mit Schauspielern, Regisseuren oder Dramaturgen zu diskutieren. Eigentlich waren „Die Eisenwichser“, ein Stück aus dem Arbeitsleben in einer grossen Hafenstadt, für das Spätprogramm ausgewählt worden, in dem man progressive Zuschauer erwartete, von denen man ein Mitdenken und die Bereitschaft zur Auseinandersetzung voraussetzen durfte. Genau das war auch der Grund gewesen, weshalb man die Gruppe der jungen Leute - gleichsam als Testpersonen - zur Generalprobe eingeladen hatte. Im grossen Zuschauerraum sassen diese Gäste ziemlich weit hinten und kamen sich ein wenig verloren inmitten der vielen unbesetzten Reihen vor. Nur der Regisseur sass mit seinen engsten Mitarbeitern einsam am Regiepult in der Mitte des grossen Theatersaals. Im Stück selbst traten im wesentlichen - abgesehen von Randfiguren - nur zwei Darsteller auf, zwei Anstreicher, die im Maschinenraum eines grossen Schiffes die gewaltigen Rohre neu zu streichen hatten. Einer von ihnen war schon ziemlich alt und hatte vor den Schwierigkeiten des Lebens resigniert. (…).
Hans Bahrs.
Gewerkschaftliche Rundschau, März 1974.
Personen > Bahrs Hans. Eisenwichser. Theater. Rundschau, März 1974.
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01.06.1971 Schweiz
Berufe
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Heinrich Henkel
Bettina Meier
Eisenwichser
Volltext
Eisenwichser. „Eisenwichser: Das sind Arbeiter, welche überwiegend für das Streichen von Eisenkonstruktionen wie Schiffe, Industrieanlagen, Tanks, Hochspannungsmasten usw. eingesetzt werden. Meist sind es ungelernte Arbeitskräfte, manchmal gelernte Maler und Anstreicher. Da sie vor allem im Schichtlohn oder Akkord arbeiten oder zum Stundenlohn noch diverse Schmutz-, Gefahren-, Höhen- oder Nachtarbeitszulagen bekommen, verdienen sie etwas mehr Geld als normale Berufs-Fachleute. Der Ausdruck ‚Eisenwichser‘ wird von ihnen selbst in nüchterner Einschätzung ihrer Arbeit gebraucht.“ (Aus dem Programmheft des Galerietheaters „Die Rampe“, Bern). Heinrich Henkel, (geboren 1937 in Koblenz/Rhein), ein gelernter Maler, hat der Arbeit seiner Berufskollegen der „Eisenwichser“ ein Stück gewidmet. 1970 wurde es in Basel uraufgeführt, ging dann über die Bühnen vieler grösserer Städte in Deutschland, Oesterreich und der Schweiz, erschien in Hörspiel- und Fernsehfassungen und wurde kürzlich auch ein bemerkenswerter Erfolg im Berner Kellertheater „Die Rampe“. Der Diogenes-Verlag (Zürich) hat das Stück bereits 1970 als Taschenbuch herausgegeben (Fr. 6.80). Worauf mag dieser plötzliche Erfolg eines bisher nur mässig bekannten jungen Arbeiter-Autors beruhen? Was ist so völlig neu und einzigartig an seinem Zweiakter, dass sich eine Besprechung in der „Rundschau“ nicht bloss rechtfertigt, sondern geradezu aufdrängt? (…). Bettina Meier, Bern.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 6, Juni 1971.
Personen > Henkel Heinrich, Eisenwichser. Gewerkschaftliche Rundschau, Juni 1971.
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01.11.1960 Altstätten
Berufe
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Jakob Frei-Haas
Sticker
Volltext
Lebenserinnerungen eines früheren Stickers. Von meinen Grosseltern kannte ich nur den Vater meines Vaters. Weil er Gemeindeweibel gewesen war, nannte man uns „WeibeIs“. Aber seine Hauptbeschäftigung war eine kleine Landwirtschaft. Seine Nachkommen waren zwei Söhne und vier Töchter, von denen eine früh verstarb und einen Witwer mit neun Kindern zurückliess. Weil der Grossvater schon über 80 Jahre alt war und nicht mehr arbeiten konnte, sorgten zwei ledige Töchter für ihn. Bei ihnen lernte ich die erste Handstickmaschine kennen. Die eine Tochter war die erste Woche Handmaschinenstickerin, und die andere bediente die Maschine mit den nötigen Fäden, weshalb sie Fädlerin genannt wurde. Diese Fädlerin hatte mindestens alle vier Stunden 300 Fäden einzuknüpfen. In der zweiten Woche war die Fädlerin dann Stickerin und umgekehrt. Was sie dabei verdienten, weiss ich nicht mehr. Das Hin- und Herschieben des etwa 5 m langen Wagens war ziemlich anstrengend, weshalb sie mit Sticken abwechselten. Das Fädeln war mit guten Augen nicht so anstrengend; bis die Fäden von etwa 1 m Länge verstickt waren, konnte unsere Tante zwischenhinein die Hausarbeiten besorgen! Ungefähr um 1895 kam dann die erste Fädelmaschine auf den Markt, was für die Fädlerin eine grosse Erleichterung brachte. (…). Jakob Frei-Haas.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 11, November 1960.
Gewerkschaftliche Rundschau > Sticker. Lebenserinnerungen. Rundschau, November 1960.
Ganzer Text
01.05.1960 Zofingen
Berufe
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Jakob Wälti
Volltext
Weber
Das Leben eines Baumwollwebers. In der Februarnummer des laufenden Jahrgangs hat Dr. Erich Gruner, Basel, in einem kurzen Aufsatz über „Die Sozialgeschichte und ihre Quellen“ angeregt, Arbeiter und Arbeiterinnen möchten ihre Lebensgeschichte und diejenige ihrer Eltern niederschreiben. Solche Lebenserinnerungen sollten dann als Quellen zur Sozialgeschichte gesammelt werden. Der Aufruf hat ein erstes, erfreuliches Echo gehabt, das wir nachstehend als Beispiel publizieren und zur Nachahmung empfehlen. Redaktion Rundschau. Man zählte damals das Jahr 1859, als mein Vater, Jakob Wälti, Weber, als ältestes Kind einer Taglöhnerfamilie, in Gränichen AG zur Welt kam. Ueber seine Kindheit erzählte er nie etwas. Sie muss nicht so erfreulich gewesen sein. Aus gelegentlichen Bemerkungen konnten wir entnehmen, dass er um einen Gotteslohn bei einer frommen Kleinbauernfamilie, und zwar neben der Schule, überall mithelfen durfte und das „durfte“ oft ein schweres „muss“ war. Wenn man weiss, dass damals noch grosse Aecker mit der Hacke gekehrt, überhaupt alle landwirtschaftlichen Arbeiten mit Handwerkzeugen ausgeführt wurden, so kann man sich vorstellen, dass ein solch kräftiger Bub auf einem Höflein eine willkommene Hilfe war. (…). Jakob Wälti, jun.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 5, Mai 1960.
Personen > Wälti Jakob. Lebenserinnerungen. Rundschau, Mai 1960.
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18.02.1927 Zürich
Berufe
Öffentlicher Dienst
Strassenbahner Zürich

Strassenbahner
Volltext

Der Strassenbahner, alias Trämler. Der hat's schön! Er fährt den ganzen Tag gratis in und ausserhalb der Stadt herum. Wie. er das fertig bringt, will ich versuchen zu erzählen. Am besten geht die Geschichte, wenn der Trämler den Dienst möglichst  vorschriftswidrig verrichtet, aber doch so, dass es niemand merkt. Arbeitet er nach den Vorschriften, dann ist er zu langsam und unbrauchbar.  Er wird ausgeschifft. Ich glaube;, es ist am besten, wir sehen uns diesen interessanten Menschen etwas genauer  an. Leisten wir uns einmal das Vergnügen und begleiten ihn ein paar Stunden. Es ist kalt und noch stockdunkel. In den obersten Stockwerken der kalten Vorstadthäuserreihen sieht man hie und da ein schlecht beleuchtetes Fenster. (...).

Der öffentliche Dienst, 18.2.1927.

Strassenbahner. 18.2.1927.pdf

17.03.1922 Schweiz
Berufe
Handsticker-Verband
Heimarbeit
Löhne

Handmaschinensticker
Heimarbeit
Lohndumping
Mindestlöhne
Volltext

Die verzweifelte Lage der Handmaschinensticker. (Eingesandt)  Die Entlöhnung in den sog. Heimindustrien war bekanntlich von jeher eine schlechte und ungenügende und ganz besonders in der ostschweizerischen Handmaschinenstickerei, wo männliche und qualitativ hochstehende Berufsarbeiter in Frage kommen, liegt die Sache sehr im argen. Durch die Erscheinungen des Krieges haben sich natürlich die Einkommensverhältnisse dieser Berufsgruppe noch weiter verschlechtert, weil diese Heimarbeiter zu sehr dem „freien Spiel der Kräfte" ausgesetzt sind, indem ein solidarischer Widerstand fast undurchführbar ist. (...).

Der Gemeinde- und Staatsarbeiter, 17.3.1922.
Handsticker-Verband > Handmaschinensticker. Löhne. 17.3.1922.doc.

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30.11.1917 Schweiz
AUST
Berufe
Strassenbahner-Zeitung

Arbeitsbedingungen
Barrierenwärterin
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Die Barrierenwärterinnen. Auf Veranlassung der beiden Zentralvorstände V.S.W.B. und A.U.S.T. fand vorigen Sonntag eine Konferenz statt,  an der über 250 Barrierenwärterinnen erschienen, um sich über ihre trostlose Lage auszusprechen. Mit Tränen in den Augen erklärten einige dieser Frauen, dass sie mit einem Hungerlöhnchen von 30 bis 40 Franken im  Monat, also mit einem durchschnittlichen Tagesverdienst von 80 Rappen bis 1.50 Fr. bei einer durchschnittlichen Arbeitszeit und einer Dienstbereitschaft von 16 Stunden, den für eine Frau immerhin anstrengenden Barrierenwärterdienst versehen müssen. Andere wieder klagten, dass sie entgegen den Bestimmungen des Ruhetagsgesetzes nach 11 Uhr nachts zum Dienst verwendet würden. Wieder andere, dass sie bei den Evakuierten- und Militärtransporten die ganze Nacht, ohne einen Rappen Entschädigung, auf ihrem Posten ausharren mussten. Ja sogar das Petrol zur Beleuchtung der Unterkunftslokale und die Zündhölzchen müssen auf gewissen Strecken von den Wärterinnen selbst geliefert werden. (...).

Strassenbahner-Zeitung, 1917-11-30.
AUST > Barrierenwärterinnen. Arbeitsbedingungen. 1917-11-30.doc.

Barrierenwärterinnen. Arbeitsbedingungen. 1917-11-30.pdf

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