Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 279

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28.01.2020 Schweiz
Personen
SEV Schweiz
Elisa Lanthale
Giorgio Tuti
Interview
Volltext
„Wir lassen keinen Abbau bei Lohn und Rente zu“. Zum Jahreswechsel blicken wir mit SEV-Präsident Giorgio Tuti zurück auf ein ereignisreiches Jubiläumsjahr 2019 und sprechen über die Themen und Herausforderungen, die uns 2020 als Gewerkschaft beschäftigen werden. SEV-Zeitung: 2019 feierte der SEV sein 100-jähriges Jubiläums – schon allein deshalb ein ereignisreiches Jahr. Was waren deine schönsten Momente? Giorgio Tuti: 2019 war ein wahnsinnig befrachtetes Jahr. Denn zusätzlich zum Tagesgeschäft, also zusätzlich zu den GAV-Verhandlungen, den vielen Verhandlungen mit Sozialpartnern, den verkehrs- und sozialpolitischen Fragestellungen, kamen noch der Kongress und das 100-jährige Jubiläum. Über Arbeit konnten wir uns dementsprechend nicht beklagen. Es hat die Organisation von der Arbeitslast her ziemlich an ihre Grenzen gebracht. Trotzdem blicken wir voller Genugtuung, Freude und Stolz zurück. Von der Feier am 3. Juni mit Bundesrätin Sommaruga und vielen Gästen, über die Bustour bis hin zum Fest am 30. November: Was hier alles geleistet wurde, und in welcher Qualität, darauf kann man wirklich stolz sein. Ich möchte auch nochmals die Gelegenheit nutzen und den vielen Menschen Danke sagen, die zum Gelingen beigetragen haben. Ein Highlight waren auch die vielen Treffen und Begegnungen mit unseren Mitgliedern auf der Bustour – auch mit solchen, die man sonst weniger sieht. Das hat mich persönlich besonders gefreut. Und hinsichtlich des Tagesgeschäfts: (…).  Elisa Lanthale.
SEV, 28.1.2020.
Personen > Lanthale Elisa. Tuti Giothio. Interview. SEV, 2020-01-28.
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17.01.2020 Schweiz
Initiativen Schweiz
Mietwesen
Personen
Work
Jacqueline Badran
Ralph Hug
Abstimmung
Interview
Volltext
Wohnungsmieten
Wohnungsmarkt-Expertin Jacqueline Badran (59) schlägt Alarm: „Die Mieten sind 40 Prozent zu hoch: So kann es nicht weitergehen!“ Auf dem Immobilienmarkt herrschen Renditewahn und Mietpreisspirale, sagt die schärfste Kritikerin der Immobilienlobby, die Zürcher Nationalrätin Jacqueline Badran (59). Deshalb brauche es ein Ja zur Wohninitiative, über die wir am 9. Februar abstimmen. Work: Im Zürcher Seefeld muss man für eine Dreizimmerwohnung mit 125 Quadratmetern schon 7350 Franken hilegen. Pro Monat! Jacqueline Badran: Ich habe dieses Inserat auch gesehen. Wahnsinn! Kein Einzelfall. Seit der Finanzkrise sind die Mieten in der Schweiz im Schnitt um 14 Prozent gestiegen, obwohl sie im gleichen Zeitraum hätten sinken müssen. Denn der Hypozins ist um mehr als die Hälfte gesunken, von 3,5 auf 1,5 Prozent. Was läuft schief auf dem Wohnungsmarkt? Dieser Markt ist speziell. Alle müssen wohnen und brauchen Boden. Deshalb herrscht hier Zwangskonsum. Im Immobilienmarkt kann man maximale Renditen abschöpfen, weil wir alle ein Dach über dem Kopf brauchen. Wir müssen also zahlen und machen die Faust im Sack. Der Anstieg der Mieten in letzter Zeit ist enorm. Warum dreht die Spirale unaufhörlich nach oben? Vergessen Sie die Vermieterin oder den Vermieter, die ihre Mieterschaft noch persönlich kannten und Rücksicht nehmen konnten. Heute sind Immobiliengesellschaften im Vormarsch, die nur eines kennen: Rendite bolzen für die Aktionärinnen und Aktionäre. Ihretwegen wird Wohnen immer teurer. (…).  Ralph Hug.
Work online, 17.1.2020.
Personen > Hug Ralph. Wohnungsmieten. Interview. Work online, 2020-01-17.
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15.11.2019 Schweiz
Personen
SGB
Work
Marie-Josée Kuhn
Pierre-Yves Maillard
Interview
SGB
Volltext
Sechs Monate SGB-Chef Pierre-Yves Maillard: Eine Zwischenbilanz . „Wir können nach dem Frauenstreik doch nicht mit Frauenrentenalter 65 kommen!“ Die Überbrückungsrente für Ausgesteuerte angestossen, den BVG-Kompromiss aufgegleist und ein Treffen mit dem Obergegner des Schweizer Lohnschutzes organisiert: Das und mehr hat SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard schon vorzuweisen. Work: Pierre-Yves Maillard, wie gefällt Ihnen Ihr Job als SGB-Chef? Pierre-Yves Maillard: Am Anfang musste ich mich, ich gestehe es, ein wenig daran gewöhnen, dass ich jetzt nicht mehr im Zehnminutentakt Entscheide fällen muss. So wie vorher als Regierungsrat. Entscheidungen beim SGB treffen wir gemeinsam, nach intensiven Diskussionen. Das bedeutet, ich habe jetzt weniger Stress als vorher und mehr Zeit für Gespräche. Ich reise viel an Delegiertenversammlungen der lokalen Sektionen, und wir haben auch die Kontakte mit den europäischen Gewerkschaften intensiviert. Jetzt komme ich grad aus Paris, wo wir bei CGT, CFDT und FO waren. Es ist eine spannende Arbeit. Sie werden auch Zeit brauchen für Ihr Nationalratsmandat. Im Kanton Waadt haben Sie das beste Resultat gemacht, vor allen Bürgerlichen. Warum sind Sie so beliebt? Es stimmt eben nicht, was gewisse Medien nach den Wahlen behauptet haben, dass Gewerkschafter unpopulär seien! Ich habe sicher auch deshalb so gut abgeschnitten, weil ich fünfzehn Jahre lang Waadtländer Gesundheits- und Sozialminister war und unter mir die Krankenkassenprämien für 100‘ 000 Leute sanken, weil wir die Prämienverbilligung erhöhten. Der Kanton Waadt ist (…). Marie-Josée Kuhn.
Work online, 15.11.2019.
Personen > Kuhn Marie-Josée. Maillard Pierre Yvest. Interview. Work online, 2019-11-15.
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26.09.2019 Schweiz
Personen
WOZ
Franco Cavalli
Sarah Schmalz
Interview
Volltext
Wie können Sie Maduro noch verteidigen? Franco Cavalli war 1985 zum ersten Mal in Kuba. Bis heute leitet der Arzt medizinische Hilfsprojekte auf der Insel. Auch ins sozialistische Venezuela pflegt er enge Kontakte. Die Menschenrechtsverletzungen im Land bestreitet er nicht. Doch seine Wut richtet sich weiterhin vor allem gegen die USA. WOZ: Herr Cavalli, was halten Sie eigentlich von Ihrem Tessiner Berufskollegen Ignazio Cassis? Franco Cavalli: Wir haben im Tessin zwanzig Jahre auf einen Bundesrat gewartet. Aber Ignazio Cassis ist nicht sehr behebt bei der Tessiner Bevölkerung. Das liegt wohl vor allem an seiner Aussenpolitik. Die Befindlichkeiten sind hier etwas anders als in der restlichen Schweiz. Wir waren 300 Jahre lang praktisch eine Kolonie der deutschen Schweiz. Ist das nicht übertrieben? Vielleicht. Aber es gibt Parallelen: Wie in den Kolonien hat unser Bürgertum von den kleinen Zuwendungen der Mutternation gelebt und selbst nichts zustande gebracht. Es gab im Tessin nie eine richtige Industrie. Viele Tessiner haben deshalb grosse Sympathien für die Kleinen, die sich gegen eine Übermacht . auflehnen. Cassis aber hat sofort einen sehr USA- und israelfreundlichen Kurs eingeschlagen. Das stört viele Tessiner, weil ihre Sympathien bei den Palästinensern und den Kubanern liegen. Reden wir über Ihre eigenen Sympathien. Wann haben Sie sich zum letzten Mal mit der kubanischen Regierung getroffen? Ich reise fast jedes Jahr nach Kuba, zuletzt diesen Mai. Unsere Hilfsorganisation Medicuba i(…). Sarah Schmalz.
WOZ, 26.9.2019.
Personen > Schmalz Sarah. Cavalli Franco. Interview. WOZ, 2019-09-26.
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20.09.2019 Biel
Personen
Vorwärts
Damian Bugmann
Peter Heiniger
Interview
Nationalratswahlen
Volltext
„35 Stunden arbeiten und mit 60 in Rente“. Zwölf Männer und zwölf Frauen stellen sich im Kanton Bern für die Partei der Arbeit zur Wahl. Der. Bieler Berufsschullehrer Peter Heiniger ist einer von Ihnen. Er schätzt es, als Mitglied des Stadtrats in Biel einer Partei ohne Regierungsbeteiligung unabhängig operieren zu können. Genosse Peter im Gespräch mit dem Vorwärts. Skizziere kurz dein politisches Engagement. Ich setze mich für eine gerechte Gesellschaft ein. Eine Gesellschaft, in der alle den gleichen Zugang zu Ressourcen haben. Dazu gehört natürlich auch die Gleichberechtigung, die nach wie vor nicht umgesetzt wurde, obwohl sie seit Generationen eingefordert wird. Zudem ist mir eine intakte Umwelt sehr wichtig. Denn nur in einer gesunden Umwelt kann eine gesunde Gesellschaft leben. Das heisst, dass ich mich für Massnahmen einsetze, welche die C02-Emissionen reduzieren, Projekte im Bereich erneuerbare Energien unterstütze und Einfluss auf die Verkehrspolitik zu nehmen versuche, indem ich fordere den motorisierten Individualverkehr stark einzuschränken. Im Grundsatz setze ich mich für eine gerechte Gesellschaft in einer intakten Umwelt ein! Was gefällt dir an parlamentarischer Politik, was stört dich? Meist ist es spannend, Argumente anderer Parlamentarier*innen anzuhören. Die Unterschiede rausfinden und auch an meinen Argumenten basteln. Meine Aufgabe ist es allerdings nicht, zu Mehrheiten beizutragen, vielmehr andere Parlamentarier*innen von unseren Argumenten zu überzeugen. Mitunter gelingt (…). Damian Bugmann.
Vorwärts, 20.9.2019.
Personen > Bugmann Damian. Peter Heiniger. Interview. Vorwaerts, 2019-09-20.
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20.09.2019 Biel
Partei der Arbeit
Personen
Vorwärts
Sabine Hunziker
Rolf Zbinden
Interview
Nationalratswahlen
Volltext
„Zückerlipolitik für die Frauen* ist passée“. Acht Jahre Im Amt als Stadtrat In Bern liegen hinter Rolf Zbinden - nun geht er für die PdA bei den Nationalratswahlen ins Rennen. Der Kandidat arbeitete bei Themen Immer eng mit der ausserparlamentarischen Basis zusammen und verfügt dank zlg Jahren Aktivismus über viel Erfahrung. „Wahlen sind kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um wahrgenommen zu werden und der arbeitenden Bevölkerung eine Stimme zu geben“ - das schreibt die PdA Bern auf ihrer Seite. Was denkst du dazu? Es ist offensichtlich, dass die Lösung der drängendsten Fragen nicht an Parlamente delegiert werden kann - erst recht nicht an Regierungen. Lassen wir uns von Wahlversprechen nicht einlullen! Von oben herab sind wir noch nie beglückt worden - es braucht eine laute Stimme und heftig Dampf von unten. Der Titel des Wahlprogramms 2019 lautet: „Es braucht einen radikalen Wechsel“. Kannst du mehr darüber erzählen? Der Raubbau an unseren natürlichen Lebensgrundlagen und die Ausplünderung der gesamten Erde zeigen uns auf, dass ein „weiter so“ nicht mehr verantwortet werden kann. Mit einem „Green New Deal“ und ein bisschen „Entwicklungshilfe“ können wir uns nicht freikaufen. Der Wandel muss so radikal sein, dass wir nicht auf altbackene Rezepte zurückgreifen können. Dieser Wandel ist aber nicht zu machen auf der Basis der Profitwirtschaft. Du kandidierst für den Nationalrat: Welche besonderen Arbeiten stehen jetzt für dich persönlich als Kandidat an? Es gibt Flugblätter, Plakate und das (…). Sabine Hunziker.
Vorwärts, 20.9.2019.
Personen > Hunziker Sabine. Rolf Zbinden. interview. Vorwaerts, 2019-09-20.
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19.09.2019 Schweiz
Personen
WOZ
Franco Cavalli
Sarah Schmalz
Gesundheitswesen
Interview
Volltext
Den Notstand ausrufen, ist das nicht utopisch? Franco Cavalli setzt sich als Krebsarzt langsam zur Ruhe. In der Politik aber bleibt die Gesundheitspolitik sein grösstes Anliegen: Sollte er in den Nationalrat gewählt werden, will er für eine Einheitskrankenkasse und gegen die mächtige Krankenkassenlobby kämpfen. WOZ: Franco Cavalli, Ihr Forum Alternativo tritt bei den Wahlen auf einer gemeinsamen Liste mit der SP an. Fürchten Sie nicht, dass Sie damit einfach der SP zu einem Sitzgewinn verhelfen? Franco Cavalli: Die Tessiner Linke war immer zersplittert. Nun treten wir zum ersten Mal mit einer gemeinsamen Liste an - wir, die Grünen, die PDA, die KP und die SP. Nur die Trotzkisten machen nicht mit, aber die grenzten sich ja schon immer von allen ab. Wir sind überzeugt, dass wir geeint jene fünf Prozentpunkte zulegen, die für einen zweiten linken Sitz nötig sind. Sollte die SP diesen Sitz machen, könnten wir damit leben. Aber es ist viel wahrscheinlicher, dass wir ihn gewinnen. Auch weil ich im Tessin als Krebsarzt ein bekanntes Gesicht bin, das hilft in einem so kleinen Kanton. Ich will der Lega diesen Sitz abjagen - das wäre nach der Wahl 1995 schon das zweite Mal. Auch das ist ein bisschen mein Antrieb. Warum denken Sie, dass Sie die Schweizer Politik noch braucht? Mit fast 77 könnte man sich ja auch langsam zur Ruhe setzen. Ich trete schon langsam kürzer. Bis im Juni hatte ich als Arzt eine regelmässiget (…). Sarah Schmalz.
WOZ, 19.9.2019.
Personen > Schmalz Sarah. Cavalli Franco. Gesundheitswesen. WOZ, 2019-09-19.
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12.09.2019 Schweiz
Personen
WOZ
Franco Cavalli
Sarah Schmalz
Interview
Nationalratswahlen
Volltext
Ernsthaft, Sie wollen eine Revolution? Im Tessin herrsche ein Sozialdumping wie im Wilden Westen, sagt Franc Cavalli. Der Tessiner Nationalratskandidat kämpft deshalb nicht nur für besseren Lohnschutz. Er will auch eine Debatte über Europa und Migration. WOZ: Herr Cavalli, Sie haben einen Grossteil Ihres bisherigen Lebens im Tessin verbracht. War es Ihnen nicht manchmal zu eng in dieser zwischen der Deutschschweiz und Italien eingeklemmten Provinz? Franco Cavalli: Oh doch! Ich habe einmal in einem Interview gesagt, was mein ideales Lebenskonzept wäre: sechs Monate hier, sechs Monate in New York. Die Antiimperialisten kritisierten mich dafür: Warum sagst du nicht Peking oder Havanna? Aber im Ernst: das Tessin wandelt sich, Lugano, Bellinzona, Locarno wachsen zu einem städtischen Raum zusammen. Ich glaube, ich bin geblieben, weil ich beweisen wollte, dass man hier so viel zustande bringen kann wie ennet der Alpen. Und ich mag die Mentalität der Tessiner, sie sind schneller und kreativer als die übersättigten Deutschschweizer. Auch das meinte ich, als ich die SP damals eine Funktionärspartei nannte. Was sind vor den Wahlen im Tessin die grossen Themen? Im Tessin gibt es circa 10‘000 Leute, die ihre Krankenkassenprämien nicht bezahlen können. Ihnen droht, dass man sie nicht behandelt. Für 51 Prozent der Leute sind die Prämien doppelt so hoch wie alle Steuern zusammengerechnet. Sie fallen hier viel mehr ins Gewicht, weil die Löhne viel tiefer sind als in der Deutschschweiz. (…). Sarah Schmalz.
WOZ, 12.9.2019.
Personen > Schmalz Sarah. Cavalli Frano. Nationalratswahlen. WOZ, 2019-09-12.
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05.09.2019 Schweiz
Personen
WOZ
Franco Cavalli
Sarah Schmalz
Interview
Volltext
Sie wollen also einen linken Populismus? Der Tessiner Krebsarzt Franco Cavalli will zurück in den Nationalrat. Der 76-Jährige tritt bei den Wahlen mit dem neu gegründeten „Forum Alternativo“ an. Der SP wirft der Marxist Cüplisozialismus vor, er selbst fordert eine Politik der klaren Feindbilder. WOZ: Franco Cavalli, Ihr Sohn hat mich eben mit einer Ausgabe der „Jungen Welt“ unter dem Arm von der Bushaltestelle abgeholt. War das eine bewusste Provokation? Franco Cavalli: Was soll ich sagen? Ich bin vom Charakter her schon ein bisschen ein Provokateur. Ich bin zwar überhaupt nicht mit allem einverstanden, was so in der Zeitung steht. Aber sie interessiert mich, weil sie als einziges deutsches Medium die Debatte innerhalb der Partei Die Linke abbildet. Die „Junge Welt“ titelte zum Fünfzig-Jahre-Jubiläum des Mauerbaus: „Wir sagen einfach mal Danke“. Ja, im Fall der DDR sind sie viel zu nostalgisch. Die Zeitung nimmt auch bei anderen Themen befremdliche Haltungen ein. Sie verteidigt etwa aus ihrer antiimperialistischen Logik heraus das Assad- Regime in Syrien. Natürlich muss man mit Assad kritisch sein! Es gab aber in Syrien ab einem gewissen Zeitpunkt nur zwei Möglichkeiten: entweder Assad oder die islamischen Terroristen, und da konnte man sich doch nicht einfach enthalten. Man musste hoffen, dass Assad sie schlägt. Wer nun sagt, man hätte Assad stürzen müssen, der vergisst, dass der Westen im Nahen Osten seit fünfzig Jahren nur Desaster anrichtet. Weil er nicht an Demokratie interessiert ist, sondern im Grunde nur an Öl und Macht. Mich stört einfach - und das kritisiere ich manchmal auch an der WOZ, dass (…). Sarah Schmalz.
WOZ, 5.9.2019.
Personen > Schmalz Sarah. Cavalli Franco. Interview. WOZ, 2019-09-05.
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01.09.2019 Zürich
Personen
VBZ
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Interview
Uniformen
Volltext
Interview mit Jürg Widmer, Leiter Betrieb und Vizedirektor VBZ. „Niemand mit offenem Hosenknopf“. Mit VBZ-Vizedirektor Jürg Widmer hat sich das VPOD-Magazin über theoretische und praktische Aspekte der neuen Uniform unterhalten. Für den Umgang mit falsch gewaschenen oder infolge Gewichtsveränderung unpassend gewordenen Teilen signalisiert die VBZ Kulanz. VPOD-Magazin: Warum, Jürg Widmer, braucht das VBZ-Fahrpersonal eigentlich überhaupt eine Uniform? Es soll ja nicht in erster Linie schön aussehen, sondern sicher und möglichst pünktlich durch die Stadt fahren. Jürg Widmer: VBZ-Direktor Guido Schoch hat das an der Medienkonferenz sehr gut auf den Punkt gebracht: Es geht um Identifikation des Personals mit dem Betrieb. Es geht aber auch um eine Botschaft gegenüber den Fahrgästen. Eine Uniform zeigt: Diese Person gehärt zur VBZ. Und darauflegen auch unsere Fahrgäste grossen Wert. Der SBB-Lokführer kommt auch in zivil. Der Lokführer steht, anders als der VBZ-Trampilot oder die -Busfahrerin, nicht direkt im Publikum. Zwischen ihm und den Fahrgästen sind einige Tonnen Lokomotive und eine Kupplung. Jene Mitarbeitenden, die direkt mit der Kundschaft zu tun haben, tragen auch bei den SBB eine Uniform. Bei unserem Personal spüre ich vielerorts Stolz: Stolz, die VBZ-Uniform tragen zu dürfen. Und dann gibt es noch jene Mitarbeitenden, die einfach froh darüber sind, dass die morgendliche Frage „Was ziehe ich heute an?“ entfällt. Fälle von verbaler und sogar körperlicher Gewalt gerade (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.9.2019.
Personen > Schlatter Christoph. Uniformen. VBZ. VPOD-Magazin, 2019-09-01.
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30.08.2019 Bern
Gewerkschaftsbund Bern
Personen
Work
Hans-Rudolf Blatter
Fredi Lerch
Interview
Volltext
Gewerkschafter und Sozialdemokrat Hansruedi Blatter: „Heute noch stolzer Bümplizer“. Das rote Bümpliz präge den Westen Berns immer noch, sagt Hansruedi Blatter. Dies, obwohl sein „Dorf“ heute eine SVP-Hochburg sei. Work: Hansruedi Blatter, war das rote Bümpliz wirklich mehr als rote Folklore? Hansruedi Blatter: Auf jeden Fall. Aber zuerst muss man sagen, wie es entstehen konnte: Bereits die Gründung der SP Bümpliz wurde massgeblich von Gewerkschaftern angestossen. Es gab immer eine sehr enge Zusammenarbeit. sowohl im Arbeiterkarteil als auch in all den Arbeitersport- und -kulturvereinen. Und zwar sehr lange: Noch Anfang der 1980er Jahre hat die SP Bümpliz eine eigene 1.-Mai-Feier organisiert. Erst danach ist man gemeinsam hinter der Arbeitermusik her, die fünf Kilometer bis auf den Bundesplatz gezogen zur Feier in der Stadt. Du betonst die kulturelle Zusammenarbeit. Wie war es in der Politik? Obschon sich die Gewerkschaften als konfessionell neutral und parteipolitisch unabhängig verstehen, ist man jahrzehntelang zusammen mit der SP in die Wahlen gezogen. Bei städtischen Wahlen war es zum Beispiel so, dass die Gewerkschaften auf der SP-Liste die Hälfte der Linien bekamen. Wer aus den Branchengewerkschaften kandidierte, bestimmte danach der Gewerkschaftsbund der Stadt. Voraussetzung für diese Kandidatinnen und Kandidaten war stets, dass sie SP-Mitglied waren. Wegen des hohen Organisationsgrads im Westen, hat das manchmal dazu geführt, dass Bümpliz-Bethlehem im Stadtparlament fast die Mehrheit der SP-Fraktion gestellt hat. Seit den siebziger Jahren i(…). Fredi Lerch.
Work online, 30.8.2019.
Personen > Lerch Fredi. Blatter Hansruedi. Interview. Work online, 2019-08-30.
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13.06.2019 Schweiz
Frauen
Personen
WOZ
Ruth Dreifuss
Noemi Landolt
Interview
Volltext
Wahlen
„Wir müssen wohlwollende Bürokratinnen sein“. Altbundesrätin Ruth Dreifuss ist in die AHV verliebt, hat aber nichts gegen eine Rentenaltererhöhung bei den Frauen. Lohn für Hausarbeit begegnet sie mit Skepsis und den Status von Sans-Papiers hält sie für ein Problem, das man nicht negieren könne – ausser man heisse Mario Fehr. WOZ: Frau Dreifuss, wie haben Sie den 14. Juni 1991 erlebt? Ruth Dreifuss: Ich war unter den Organisatorinnen des Streiks, seit morgens um fünf waren wir gespannt, haben Informationen ausgetauscht, wo etwas passiert. Und wie Sie wissen, war dieses Etwas sehr bestimmt, mit klaren Forderungen, und andererseits sehr fröhlich und fantasievoll. Es war ja eine Wette, ob auch ausserhalb der Gewerkschaftskreise Frauen und Männer mobilisiert werden können. Später am Tag war ich als Vertreterin der Arbeiterinnen und Arbeiter an der Internationalen Arbeitskonferenz in Genf. Zu meiner grossen Freude waren mehrere internationale Sekretärinnen da, ebenfalls in lila Kleidung. Während der Pause von 13 bis 15 Uhr gingen wir spontan zu einer Quartierdemo. Zwei Jahre später war Christiane Brunner Bundesratskandidatin der SP, das Parlament wählte jedoch Francis Matthey an ihrer Stelle. Nach einer Woche mit lautstarken Protesten aus der Frauenbewegung zog sich Matthey zurück. Die SP stellte Sie als zweite Kandidatin auf, und Sie wurden schliesslich zur zweiten Schweizer Bundesrätin in der Geschichte gewählt. Hatten Sie Ihre Wahl Christiane Brunner zu verdanken? Ich wäre (…). Noëmi Landolt.
WOZ, 13.6.2019.
Personen > Landolt Noemi. Dreifuss Ruth. Interview. WOZ, 2019-06-13.
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31.05.2019 Biel
Personen
Work
Beat Schaffer
Interview
Volltext
Unermüdlicher Kämpfer. Er ist das historische Gedächtnis der Gewerkschaften: Beat Schaffer, gelernter Schriftsetzer, Marxist, Gewerkschaftstexte-Sammler und Leiter der Rentnergruppe der Unia Biel. Wo anfangen bei diesem Leben, das genügend Stoff für einen Roman bieten würde? Vielleicht beim Wunsch des kleinen Buben, vom Lehrer auch mal einen farbigen Einband für die Schulhefte zu bekommen. Er bekommt nie einen, irgendeinen Fehler macht er immer. Es war vielleicht seine erste Lektion in Sachen „Arm» und „Reich“, „Oben“ und „Unten“. Trotzdem setzen sich seine Lehrer später für ihn ein, holen mit ihm in der neunten Klasse den Sekundarschulstoff nach, damit der aufgeweckte Bub eine Schriftsetzerlehre machen kann. Denn die Eltern haben kein Geld, um ihn in die kostenpflichtige Sekundarschule zu schicken. „Wir waren nicht armengenössig, aber Vater und Mutter mussten immer auf alle mögliche Art und Weise Geld verdienen“, erzählt Beat Schaffer und taucht in die Vergangenheit ein. So arbeitete die ¬Mutter mal als Putzfrau oder half beim Bahnwärter aus, der Vater durchforstete die Ghüder-Deponien nach verwertbaren Metallstücken, hielt Kaninchen, von denen er ab und zu eins schlachtete. „Meine Mutter war mein grosses Vorbild. Sie ist immer für unsere Sache eingestanden“, sagt der 77jährige mit Hochachtung in der Stimme. Die Mutter und Beats Götti, SP-Gemeindepräsident in Worben BE, versorgten den jungen Schaffer mit Lesestoff, der „Berner Tagwacht“ etwa. Der Götti nahm ihn auch mit an die ersten gewerkschaftlichen Versammlungen. So wurde Beat Schaffer schon früh politisiert, er las das „Kommunistische Manifest“ von Karl Marx und bald auch andere kommunistische Literatur, ging auf die (...). Astrid Tomczak-Plewka.
Work online, 31.5.2019.
Personen > Schaffer Beat. Interview. Work online, 2019-05-31.
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31.05.2019 Zürich
Frauen
Vorwärts
Sabine Hunziker
Frauenstreik
Interview
Volltext
Trage rot am Freitag. Erkennungszeichen haben eine unglaublich grosse Wirkung und unterstützen den Frauen*streik. Im Sinne eines Countdowns bis zum 14. Juni lancierte das Streikkomitee „Bildung“ und der VPOD. Zürich eine spannende Kampagne. Anna-Lea Imbach vom VPOD erklärt die Aktion. Der Aufruf fand sich in den „sozialen Medien“ rund um den Prauen*streik: „Um mit Kolleg*innen ins Gespräch zu kommen und uns als Streikunterstützer-innen zu outen, tragen wir ab sofort jeden Freitag rot. Unterstütze auch du den Frauen*streik. Zeige dich am Freitag in rot und poste dein Foto unter #frauenstreik2019 und #roterfreitag. Wirklich fanden sich bald viele Fotos im Netz, wo Frauen und Männer sich mit roten Schals, Shirts oder Pullovern und so weiter Solidarität zeigten. Sichtbarkeit schaffen. Doch was genau steht hinter der Kampagne? Warum zeigen sich viele Aktivist*innen mit roten Kleidern? Anna-Lea Imbach vom VPOD erklärt es in einem Kurzinterview: Jeden Freitag rote Kleider tragen: um was geht es bei der Kampagne? Die Aktion ist beim zweiten Treffen des Streikkomitees Bildung am 14. Januar entstanden. Wir hatten Dana Blanchard zu Besuch. Sie ist ehemalige Lehrerin und Aktivistin in den Lehrer*innenstreiks in den USA. Wir haben sie am 11. und 12. Januar im Volkshaus getroffen, wo sie im Rahmen einer Veranstaltung am Anderen Davos einen Workshop leitete. Spontan luden wir sie ein, an unsere Sitzung des Streikkomitees Bildung zu kommen, um von ihren Streikerfahrungen zu berichten. Hier ein Auszug (…). Sabine Hunziker.
Vorwärts, 31.5.2019.
Vorwärts > Frauenstreik. Vorwaerts, 2019-05-31.
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01.05.2019 Schweiz
Funke, Der
Personen
Beat Schaffer
Interview
Volltext
Über meine Arbeit als Archivar der Schweizer Arbeiterklasse. "Letzte Meldungen aus China berichten vom erneuten Aufflammen erbitterter Kämpfe. Die Zahl der Streikenden wächst mit jedem neuen Tage. Im bedeutendsten Bergwerksgebiet, in Kai-Loin, wo 40'000 Arbeiter beschäftigt sind, ist wegen Lohnforderungen ein allgemeiner Streik losgebrochen." Dieses Zitat stammt aus einem Aufruf der Internationalen Arbeiterhilfe geschrieben von Willi Münzenberg im Jahr 1925 und ist an die Schweizer und Deutsche Arbeiterinnenbewegung gerichtet, um Geld zur Unterstützung der chinesischen Arbeiterinnen zu sammeln; eine kleine Episode aus der Geschichte der Arbeiterinnenbewegung. Das einleitende Zitat führt uns beispielsweise vor Augen, wie konkrete internationale Solidarität aussehen kann. Die Geschichte der Arbeiterinnenbewegung ist ein Erbe, das wir hüten, verteidigen und bewahren müssen. Sie ist reich an Lektionen und Erfahrungen, von welchen wir täglich lernen können. Der langjährige Aktivist Beat Schaffer hat sich zum Ziel gesetzt das historische Erbe der Arbeiterklasse zu bewahren und zugänglich zu machen. Seit 1985 arbeitet er täglich mehrere Stunden am Aufbau seines Archivs, der „Gewerkschaftschronik". Beat Schaffer ist ein Urgestein der Schweizer Arbeiterinnenbewegung und heute noch als Protokollführer des Gewerkschaftsbundes Biel Lyss Seeland (GBLS) und in der Unia Biel-Seeland bei den Pensionierten aktiv; begonnen hat er seine politische Aktivität als Leiter der Jungbuchdrucker-Gruppe (…).
Die Gewerkschaftschronik findest du unter folgendem Link: http://www.textverzeichnisse.ch
Das Interview führte: Jonas Gerber, Marxistischer Verein Uni Bern.
Der Funke, Heft 80, Mai 2019.
Personen > Schaffer Beat. Interview. Der Funke, Heft 80, 2019-05-01.
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24.04.2019 Schweiz
Personen
SGB
Syndicom-Zeitung
Pierre-Yves Maillard
Interview
SGB
Volltext
Fragen an den neuen SGB-Präsidenten. Pierre-Yves Maillard, Verteidiger des Service public. Pierre-Yves Maillard wird am 6. Mai Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes. Er ist überzeugt, dass sich Lohngleichheit nur über „effektive öffentliche Kontrolle“ erreichen lässt. Die grosse Herausforderung der Gewerkschaften in den nächsten 20 Jahren bilden die vor allem von Frauen besetzten, prekären Arbeitsplätze im Bereich der Betreuung älterer Menschen oder von Menschen mit Behinderung. Die Zahl dieser Stellen wird künftig noch wachsen. „Wenn wir unsere Kräfte bündeln, können wir hier eine sehr nötige Wirkung erzielen“, hofft der neue SGB-Präsident. Man kennt dich als Sozialdemokrat, dem der Service public besonders wichtig ist und der dessen Abbau stets bekämpft hat. Was sagst du zur schleichenden Schliessung von Bahnhofschaltern und Poststellen? Pierre-Yves Maillard: Dies bestätigt leider die Analyse, die einige von uns zu Beginn dieser Entwicklung in den 1990er-Jahren gemacht hatten. Schon vor der erfolgreichen Referendumsabstimmung von 2002 gegen die Liberalisierung des Strommarktes gehörte ich 1996 zu den Wenigen, die die Liberalisierung des Post- und Telecom-Marktes zu verhindern versuchten, jedoch erfolglos, weil unsere Unterschriftensammlung keine Unterstützung fand. Damals galt es plötzlich als überholt, Service-public-Aufgaben einem öffentlichen, integrierten Monopolbetrieb anzuvertrauen, und diese Idee fand durch Indoktrination den Weg in alle Köpfe, sogar in linken Parteien und in Gewerkschaften. Zu dieser Tendenz trug auch die europäische Integration über (…).
Syndicom-Magazin, 24.4.2019.
Personen > Maillard Pierre-Yves. SGB. Interview. Syndicom-Zeitung, 2019-04-24.
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12.04.2019 BE Kanton
Personen
Unia Berner Oberland
Vania Alleva
Interview
Präsidium
Unia Berner Oberland
Volltext
Wirren im Berner Oberland: Was nun, Frau Alleva? Unia-Chefin Vania Alleva zu den neusten Entwicklungen in der Unia-Region Berner Oberland. Work: Frau Alleva, ist der Konflikt im Berner Oberland mit der Abwahl von Hansueli Balmer gelöst? Vania Alleva: Nein. Es wäre falsch zu glauben, das Problem liege nur bei einzelnen Personen. Für mich ist der Konflikt Ausdruck einer grundsätzlichen Herausforderung, der wir uns stellen müssen. Was meinen Sie damit? Wir sind eine breit aufgestellte ¬Organisation mit gegen 200’000 Mitgliedern aus über 100 verschiedenen Branchen. Unsere Basismitglieder mit all ihren vielfältigen Interessen sollen die Orientierung der Unia bestimmen. Dafür haben wir eine komplexe Struktur von Milizgremien mit starken demokratischen Rechten. Gleichzeitig müssen wir für ein professionelles Funktionieren sorgen. Nur so können wir die von unserer Basis gesetzten Ziele auch erreichen. Es ist kein Zufall, dass der Konflikt im Berner Oberland an der Nachfolgefrage um die Leitung der Region aufgebrochen ist. Eine Regiosekretärin, ein Regiosekretär muss beides können: die demokratischen Ambitionen der Basis verstehen und das professionelle Funktionieren der Unia-Mitarbeitenden sicherstellen. Darum gibt es jeweils eine Auswahlkommission, die die besten Kandidatinnen und Kandidaten nach professionellen Kriterien vorschlägt. Und eine Wahl durch die regionale Delegiertenversammlung (DV), welche die Verankerung in der Basis sicherstellt. Die notwendige Anstellung durch die nationale Geschäftsleitung sollte dann eigentlich nur noch eine Form¬sache sein. Für all das braucht es eine optimale Verständigungsleistung aller (…).
Work online, 12.4.2019.
Personen > Alleva Vania. Unia Berner Oberland. Interview. Work online, 2019-04-12.
Ganzer Text
20.03.2019 EU
Schweiz
Löhne
Personen
SGB
Daniel Lampart
Interview
Lohnschutz
Volltext
SGB: „Ein Rahmenabkommen muss den Arbeitnehmenden nützen“^. Ja zu einem sozialen Europa, nein zu Verschlechterungen beim Lohnschutz und den flankierenden Massnahmen. Für SGB-Sekretariatsleiter und Chefökonom Daniel Lampart ist in der Position zur EU vor allem eines wichtig: Die Europapolitik muss den Arbeitnehmenden nützen. (SGB) Daniel Lampart, dem SGB wird vorgeworfen, er fahre das Rahmenabkommen und damit die Bilateralen an die Wand. Haben die Gewerkschaften neu etwas gegen die EU? Daniel Lampart: Ein kleines Land wie die Schweiz braucht gute und geregelte Beziehungen zur EU. Deshalb haben wir uns für eine Öffnung gegenüber Europa und die Personenfreizügigkeit eingesetzt, aber immer gesagt, dass dies den Arbeitnehmenden nützen muss. Unsere Flankierenden gehören zu den besten in Europa. Nun verfolgt Bundesrat Ignazio Cassis eine Europapolitik gegen die Arbeitnehmenden. Das geht in die völlig falsche Richtung. Könnte es Ihnen nicht egal sein, wieviel ein Entsandter verdient? Daniel Lampart: Die Personenfreizügigkeit brachte Fortschritte wie die Abschaffung des Saisonnierstatuts. Aber mit den Entsendungen wurde eine neue prekäre Arbeitsform angelegt. Ausländische Firmen können viel einfacher ihre Dienstleistungen in die Schweiz erbringen. Im deutschen Gewerbe ist der Durchschnittslohn bei rund 3700 Franken, in Polen sogar bei 900 Franken. Wir hingegen haben die höchsten Löhne in Europa, einen Handwerkerlohn von 5000 bis 6000 Franken. Hier sind die (…).
Daniel Lampart.
SGB, 20.3.2019.
Personen > Lampart Daniel. Lohnschutz. Interview. SGB, 2019-03-20.
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20.03.2019 EU
Schweiz
Löhne
Personen
Syndicom
Daniel Lampart
Flankiierende Massnahmen
Interview
Lohnschutz
Volltext
SGB: „Ein Rahmenabkommen muss den Arbeitnehmenden nützen“^. Ja zu einem sozialen Europa, nein zu Verschlechterungen beim Lohnschutz und den flankierenden Massnahmen. Für SGB-Sekretariatsleiter und Chefökonom Daniel Lampart ist in der Position zur EU vor allem eines wichtig: Die Europapolitik muss den Arbeitnehmenden nützen. (SGB) Daniel Lampart, dem SGB wird vorgeworfen, er fahre das Rahmenabkommen und damit die Bilateralen an die Wand. Haben die Gewerkschaften neu etwas gegen die EU? Daniel Lampart: Ein kleines Land wie die Schweiz braucht gute und geregelte Beziehungen zur EU. Deshalb haben wir uns für eine Öffnung gegenüber Europa und die Personenfreizügigkeit eingesetzt, aber immer gesagt, dass dies den Arbeitnehmenden nützen muss. Unsere Flankierenden gehören zu den besten in Europa. Nun verfolgt Bundesrat Ignazio Cassis eine Europapolitik gegen die Arbeitnehmenden. Das geht in die völlig falsche Richtung. Könnte es Ihnen nicht egal sein, wieviel ein Entsandter verdient? Daniel Lampart: Die Personenfreizügigkeit brachte Fortschritte wie die Abschaffung des Saisonnierstatuts. Aber mit den Entsendungen wurde eine neue prekäre Arbeitsform angelegt. Ausländische Firmen können viel einfacher ihre Dienstleistungen in die Schweiz erbringen. Im deutschen Gewerbe ist der Durchschnittslohn bei rund 3700 Franken, in Polen sogar bei 900 Franken. Wir hingegen haben die höchsten Löhne in Europa, einen Handwerkerlohn von 5000 bis 6000 Franken. Hier sind die (…).
Daniel Lampart.
SGB, 20.3.2019.
Personen > Lampart Daniel. Lohnschutz. Interview. SGB, 2019-03-20.
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02.02.2019 Schweiz
Personen
SDA Schweizerische Depeschenagentur
Work
Matthias Aebischer
Sabine Reber
Interview
Sda
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SP-Nationalrat Matthias Aebischer fordert: Bundesrat soll SDA retten. Der Bund muss eingreifen, damit die Presseagentur SDA unabhängig erhalten bleibt. Das fordert der SP-Mann Matthias Aebischer. Work: Bei der SDA sind die über 200 angestellten Journalisten in einen unbefristeten Streik getreten. Sie forderten in einem Vorstoss den Bundesrat auf zu handeln. Was soll die Regierung denn machen? Matthias Aebischer: Der Bundesrat muss primär einen Marschhalt einlegen. Er will eigentlich im Februar entscheiden, ob er zu den Abonnementskosten von 2,7 Millionen Franken der SDA ab nächstem Jahr noch zusätzliche zwei Millionen bezahlt. Solange die SDA eine Dividende ausbezahlen will, bin ich dagegen. Der Bundesrat muss sich zudem grundsätzlich entscheiden, ob und wie er die Qualität der SDA sichern will. Der Bund könnte zum Beispiel den Aktienteil der österreichischen Investoren kaufen und im Gegenzug eigene Bedingungen definieren. Die wären? Der Bund könnte bestimmen, dass den ¬Aktionären weiterhin keine Dividenden ausbezahlt werden. Und er könnte sicherstellen, dass die SDA ein Non-Profit-Unternehmen bleibt. Sie brachten die Zahl von 20 Millionen Franken Bundessubventionen für die SDA ins Spiel. Das ist enorm viel. Wir haben in der Schweiz eine der besten Medienkulturen der Welt, wir haben eine grosse Vielfalt und Meinungsfreiheit. Zudem haben wir eine hohe Qualität der Medien, und daran hat die SDA einen grossen Anteil. Fast alle Zeitungen, Onlineportale, Fernseh- und Radiosender verwenden (…). Sabine Reber.
Work online, 2.2.2018.
Personen > Reber Sabine. Sda. Matthias Aebischer. Intrerview. Work, 2018-02-02.
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01.02.2019 Schweiz
Frauen
Personen
SGB
Pierre-Yves Maillard
Interview
SGB
Volltext
„Gewerkschaftliche Organisation der prekären frauendominierten Branchen – die Aufgabe für den SGB“ Pierre-Yves Maillard wird am 6. Mai Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes. Bereits jetzt redet er Klartext: «Ohne Kontrollmechanismus bleibt das Gleichstellungsgesetz ein Papiertiger.» Die grosse Herausforderung der Gewerkschaften in den nächsten 20 Jahren bilden die hauptsächlich von Frauen besetzten, prekären Arbeitsplätze im Bereich der Betreuung älterer Menschen oder von Menschen mit Behinderung. Deren Zahl dürfte künftig noch wachsen. Mit ihrem gut ausgebauten Service-public-Netz könnte die Post auch hier eine neue Rolle übernehmen. Syndicom Magazin: Was sagst du als Sozialdemokrat, dem besonders viel am Service public liegt und der gegen den Abbau bei der Post gekämpft hat, dazu, dass jeden Tag mindestens eine Poststelle verschwindet? Es ist passiert, was wir Ende der 90er-Jahre gesagt hatten. Diese Reformen hätten dank mehr Wettbewerb auch mehr Qualität bringen sollen. Aber der Service public ist schlechter, und die Preise sind weder bei Post noch Swisscom tief. Kantonal werden Privatisierungen bei Abstimmungen Regelmässig abgelehnt. Der Bund aber hat sich daran gewöhnt, Einnahmen zu erzielen, und macht Druck, damit die Gewinne noch steigen. Zudem erfolgt die Aufteilung der Kosten und Einnahmen, so zwischen Post und PostFinance, ohne Kontrolle und ohne Garantie. Anhand einer externen Überprüfung sollte festgestellt werden, was das Poststellennetz der PostFinance bringt, denn dieses ist nicht einfach nur ein Kostenfaktor. (…).  Sylvie Fischer.
Syndicom, 1.2.2019.
Personen > Maillard Pierre-Yves. SGB. Frauen. Interview. Syndicom, 2019-02-01.
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29.01.2019 Schweiz
Personen
SEV Schweiz
Chantal Fischer
Giorgio Tuti
Bilanz
Interview
Volltext
Jahresinterview mit Giorgio Tuti. „GAV sind das Filetstück der Gewerkschaftsarbeit“. Der Jahresbeginn bietet die Gelegenheit, zusammen mit SEV-Präsident Giorgio Tuti das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und auf die nächsten Wochen und Monate zu blicken. 2018 war ein vollbepacktes Jahr mit GAV-Verhandlungen, Lohngleichheitsdiskussionen, Unstimmigkeiten auf EU-Ebene und vielem mehr. Welche Bilanz ziehst du? Ich habe noch nie ein Jahr erlebt, das gewerkschaftlich gesehen absolut ruhig verlief. Das vergangene Jahr war aber doch eine kleine Ausnahme. In diesem enorm intensiven Jahr sind wir auch an gewisse Grenzen gestossen. Hier vorneweg deshalb schon mein grosser Dank an die Mitarbeitenden, Unterverbände und Sektionen für den aussergewöhnlichen Effort, den ihr geleistet habt. Insbesondere der GAV-Prozess bei den SBB hat unsere Organisation ziemlich strapaziert – wir haben neun Monate lang verhandelt. Ganz viele Leute haben hier riesige Arbeit geleistet, auch diejenigen, die im Hintergrund mitgewirkt haben. Wir hatten daneben auch andere Gesamtarbeitsverträge, die 2018 erneuert werden mussten. Das gehört zu unserem Kerngeschäft. Ende Jahr waren wir wirklich alle ziemlich müde. Wenn wir zurückblicken, können wir aber auch sagen: Wir waren erfolgreich! Was ist dein persönliches Highlight 2018? Für mich sind die Ausarbeitung und Erneuerung von Gesamtarbeitsverträgen das «Filetstück» der Gewerkschaftsarbeit. Der SEV hat eine GAV-Situation, die ich als sehr gut beurteile: In unserem (…).
Chantal Fischer.
SEV, 29.1.2019.
Personen > Tuti Giorgio. Bilanz. Interview. SEV, 2019-01-29.
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18.01.2019 Schweiz
Personen
Work
Patricia D Incau
Marie-Josée Kuhn
Interview
Volltext
^Exklusiv: Das grosse Work-Interview mit Rosa Luxemburg. „Jetzt rede ich!“ Zum hundertsten Todestag von Rosa Luxemburg gelang es Work, ein Interview mit der grossen Revolutionärin zu führen. Exklusiv! Das war möglich, weil wir ihre Schriften studierten und das Interview gleich selber schrieben. Work: Rosa Luxemburg, wir dachten, Sie seien schon lange tot?! Rosa Luxemburg: Nein, nein, ich bin allzeit auf dem Posten und werde bei der nächsten Möglichkeit wieder dem Weltklavier mit allen zehn Fingern in die Tasten fallen, dass es dröhnt. Erstaunlich, immerhin werden Sie am 5. März 148 Jahre alt. Wie halten Sie sich fit? Also, morgens vor acht werde ich wach, hopse ins Vorzimmer, schnappe Zeitungen und Briefe, dann schwupp unter das Federbett, und lese die wichtigsten Sachen. Dann reibe ich mich kalt ab (regelmässig, -jeden Tag), dann kleide ich mich an, trinke auf dem Balkon ein Glas heisse Milch mit Butterbrot. Dann ziehe ich mich ordentlich an und gehe für eine Stunde in den Tiergarten spazieren (regelmässig, jeden Tag, bei jedem Wetter). Dann gehe ich wieder nach Hause, ziehe mich um und schreibe meine Notizen oder Briefe. Wer macht bei Ihnen eigentlich den Haushalt? Sie meinen die kümmerliche Geistlosigkeit und Kleinlichkeit des häuslichen Waltens? Ja, Kochen zum Beispiel. Am Mittag esse ich um 12.30 zu Hause bei meiner Wirtin für 60 Pfennige in meinem Zimmer, das Mittagessen ist ausgezeichnet und äusserst gesund. Nach dem Mittagessen schwupp auf das Kanapee, schlafen! Gegen drei stehe ich auf, trinke Tee, um acht esse ich Abendbrot: drei weiche Eier, Brot mit Butter, mit Käse (…). Patricia D'Incau, Marie-Josée Kuhn.
Work online 18.1.2019 .
Personen > Kuhn Marie-Josée. Rosa Luxemburg. Work online, 2019-01-18.
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20.12.2018 Schweiz
Nationalbank
Personen
WOZ
Daniel Stern
Gian Trepp
Finanzkrise
Interview
Volltext
Durch den Monat mit Gian Trepp (Teil 3). Macht die Nationalbank ihren Job richtig? Der Ökonom und Buchautor Gian Trepp über das Wesen der Finanzkrisen, den Blindflug der Nationalbank und eine nötige Debatte. WOZ: Gian Trepp, Sie setzen sich als Journalist und Buchautor seit den siebziger Jahren mit dem Finanzplatz auseinander. Wie sind Sie auf das Thema gekommen? Gian Trepp: Mich hat das schon immer interessiert. Ich habe mich in meinem Volkswirtschaftsstudium auf politische Ökonomie, Geld- und Einkommenspolitik spezialisiert. Abends sassen wir in unseren marxistischen Zirkeln zusammen. Wir erkannten die Produktion als zentrale Sphäre des Kapitalismus. Später glaubten Sie das nicht mehr? In den siebziger Jahren wandelte sich der Industriekapitalismus fundamental. Die Dynamik des Systems verschob sich von der Warenproduktion in die Kapitalzirkulation. 1973 wurden die fixen Wechselkurse des Bretton-Woods-Währungssystems durch flexible Kurse ersetzt. Später deregulierten die Regierungen der USA unter Reagan und Grossbritannien unter Thatcher den grenzüberschreitenden Kapitalverkehr, und es entstanden die globalisierten Kapitalmärkte. Ungefähr gleichzeitig begann nach wirtschaftlichen Reformen in China die Verlagerung der Produktion nach Asien. Die Funktion der Banken veränderte sich? Sie wurden von der Magd der nationalen Industrie zur supranationalen Akteurin des globalisierten Finanzkapitalismus. Investmentbanken erfanden ständig neue Wertpapiere, mit denen sie die computerisierte (…). Daniel Stern.
WOZ, 20.12.2018.
Personen > Trepp Gian. Nationalbank. WOZ, 2018-12-20.
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20.12.2018 Schweiz
Generalstreik
Oltener Aktionskomitee
Vorwaerts

Generalstreik
Interview
Volltext
Früchte für die Zukunft? Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs fand vom 12. bis 14. November 1918 auf Veranlassung des Onener Komitees der einzige Generalstreik in der Schweizer Geschichte statt. Ein Gespräch mit dem Dozenten für Zeitgeschichte an der Universität Zürich, Pierre Eichenberger, der das Ereignis erforscht • Was sind die internationalen und nationalen Gründe, die zum Landesstreik geführt haben? Pierre Eichenberger: Der Hauptgrund für den Ausbruch dieses Generalstreiks ist auf die massive Verarmung eines grossen Teils der Bevölkerung während des Ersten Weltkriegs zurückzuführen. Die Preise stiegen schneller als die Löhne. Damit sank der Reallohn gegenüber der Vorkriegszeit um rund dreissig Prozent. Während die Versorgung der Schweiz sowohl durch die Kräfte der Entente (Frankreich, England, das zaristische Russland) als auch durch die Mittelmächte (Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien) stark eingeschränkt war, organisierten der Bundesrat und die Kantone bis 1917 keine Lebensmittelrationierung, um den Schwarzmarkt und die steigenden Preise einzudämmen. Die Armut wurde noch verschärft durch die Tatsache, dass die Männer, die vom Militär aufgeboten wurden, keine Kompensation für ihren Arbeitslohn bekamen. Ihr Sold - der bloss dazu reichte, um eine Schachtel Zigaretten oder ein Bier zu bezahlen - erlaubte es ihnen nicht, ihre Familien zu unterstützen. Die Frauen ihrerseits, die die Männer in den Fabriken oder Werkstätten ersetzten, erhielt (…). Joel Depommier.
Vorwärts, 20.12.2018.
Vorwärts > Generalstreik. Bundesrat. Vorwaerts, 2018-12-20.
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