Gewerkschaftschronik
 Textverzeichnis minimieren

Sie sind hier: Textverzeichnisse > Kapitel > Strassenbahner-Zeitung
Suchen Ortsverzeichnis Kapitelverzeichnis Personenverzeichnis Stichwortverzeichnis  

       
 
   
Anzahl gefundene Artikel: 157

1 2 3 4 5 6 7
 DatumOrtKapitelPersonenStichworteArtikel
07.01.1927 Schweiz
Faschismus
Personen
Strassenbahner-Zeitung
Hans Oprecht
Jahresziele
Volltext
Jahresbeginn. Am Ende des Jahres' stellen wir rückblickend fest, was wir erreicht unter Sorgen und Mühen, und was wir - vollbracht in Freude und Leid. Wenn wir so den Jahresgewinn, den wir dabei erzielt haben, überblicken, so drängt es uns, den Schlussstrich zu setzen unter die alte gefreute und ungefreute Rechnung, um voll Zuversicht neu beginnen zu können, dabei auf besseren Erfolg als im alten Jahre zählend. So wollen auch wir ins neue Jahr treten, voll Vertrauen darauf, dass es uns gelinge, in der Zukunft besser zu machen, was uns bisher misslang. Wenn wir derart an der Schwelle des neuen Jahres, beim Jahresbeginn, - Ausschau halten nach dem, was es uns bringen wird und welche neuen Aufgaben unser darunter harren, so geben wir unserer Arbeit damit zugleich Richtung und Ziel, übersehen dazu Plan und Programm und errichten dafür Weg und Steg. Der gewerkschaftlich und politisch organisierten internationalen Arbeiterbewegung ist eine schwere Aufgabe als Aufgabe der nächsten Zeit überbunden worden, von deren Lösung ihre eigene Fortexistenz weitgehend abhängig gemacht ist: Mit aller Kraft und Stärke international den Kampf gegen den Faschismus zu führen, ist schwerste und grösste Pflicht der internationalen, freiheitlich-sozialistisch orientierten Arbeiterschaft geworden. Zu lange schon hat die internationale Arbeiterbewegung dem blinden Wüten des Faszismus zugeschaut. Nicht länger darf vom I.G.B. und von der S.A.J. mit der Organisierung des internationalen Kampfes gegen den Faszismus zugewartet werden. Nicht länger darf dem Bolschewismus im Kampfe gegen den Faszismus auch nur äusserlich die Führung überlassen werden, denn er ist innerlich dem Faszismus (…). Hans Oprecht.
Strassenbahner-Zeitung, 7.1.1927.
http://www.textverzeichnisse.ch/Portals/7/Personen/Oprecht%20Hans.%20Programm%201927.%20Strassenbahner-Zeitung,%201927-01-07.pdf
27.04.1923 Schweiz
Arbeitsamt
Nahrungsmittel
Strassenbahner-Zeitung

Lebenshaltungskosten
Preise
Teuerung
Volltext

Steigende Preise. Den Behördenmitgliedern, die so gerne vom Preisabbau faseln, um damit die Lohnkürzungen zu begründen, kann der nachstehende Bericht vor Augen gehalten werden. Er ist keineswegs tendenziös aufgebauscht, stammt er doch von einer Amtsstelle, die sicher noch nie in den Verdacht übertriebener Arbeiterfreundlichkeit gekommen ist. Das Eidgenössische Arbeitsamt berichtet nämlich über die Kosten der Lebenshaltung im März folgendes: „Der Berichtsmonat weist eine lebhaftere Preisbewegung auf als der Vormonat. (...).

Der Gemeinde- und Staatsarbeiter, 1923-04-27.
Strassenbahner-Zeitung > Lebenshaltungskosten. 1923-04-27.doc.

Ganzer Text

30.03.1923 Zürich
Löhne
Statistik
Strassenbahner-Zeitung

Lebenshaltungskosten
Lohnstatistik
Statistisches Amt
Volltext

Statistik und Löhne. Es geht der Statistik wie der Bibel: man kann mit ihr alles beweisen. Freilich nur, wenn man's nicht gar so genau nimmt und den guten Willen hat, eine vorgefasste Meinung durch dick und dünn hindurch als allein richtig zu verfechten. Dass ihr Ruf darunter leidet, ist recht wohl zu begreifen. Der Missbrauch der Statistik ändert aber natürlich nichts daran, dass ihr richtiger Gebrauch, der eben mit Verstand und Kritik geschehen muss, die besten Dienste leistet, wenn man sich durch das unübersichtliche Gestrüpp der vielgestaltigen Erscheinungen des modernen gesellschaftlichen Lebens hindurchfinden will. (...).

Der Gemeinde- und Staatsarbeiter, 1923-03-30.
Strassenbahner-Zeitung > Statistik. Löhne. 1923-03-30.doc.

Ganzer Text

12.09.1919 Deutschland
Österreich
Schweiz
Gemeinde- und Staatsarbeiter-Verband
Generalstreik
Grütliverein
Strassenbahner-Zeitung

Generalstreik
Löhne
Preise
Volltext

Generalstreik und Preisabbau. Der verflossene Generalstreik hat zwei Folgen gezeitigt: Das dumme Wüten der Reaktion und eine Menge Vorschläge zur Verbilligung der Lebensmittel. Über den ersten Punkt, insbesondere die vorgenommenen Massregelungen der städtischen Angestellten inklusive Strassenbahner, äussert sich der „Gemeinde- und Staatsarbeiter“ sehr treffend: „Die Reaktion ist immer dumm. Sie rächt sich so oft sie angewendet wird. Je schärfer sie wütet, desto sicherer und bälder wird ihr die Antwort zuteil. Aber sie sieht dies nicht, sie ist blind, hasserfüllt, ohne klaren Kopf. Sie sieht im Streik nur den Rechtsbruch (den Bruch des bürgerlichen Rechts), den Bruch ihrer Anstellungs- und Arbeitsverträge. Sie sieht nicht die grosse Berechtigung, das höhere Recht auf diesen Bruch, den berechtigten Bruch mit den Knechts- und Ausbeutungsverträgen und die tiefe sittliche Berechtigung jedes Versuches ihrer Ersetzung durch den Vertrag der freien Gemeinschaft, wo der Ausplünderung des Schwachen durch den Starken ein Ende gesetzt ist. Die Reaktion ist blind, sie ist doppelt blind gegenüber der städtischen Angestelltenschaft, die ohne Grund (?!) in den Streik eingetreten sei und deshalb die schärfsten Strafen verdiene. Wie verhält es sich damit? (...).

Schweizerische Strassenbahner-Zeitung 12.9.1919.

Ganzer Text

12.09.1919 Zürich
Abstimmungen Zürich
Strassenbahner Zürich
Strassenbahner-Zeitung

Dienst- und Besoldungsordnung
Volltext

Zur Abstimmung über das Lohnregulativ vom 28. September 1919. An die Mitglieder der Sektion Zürich! Noch wenige Wochen trennen uns von einem für alle städtischen Arbeiter bedeutsamen Tag. Am 28. September ist die Abstimmung über das neue Lohnregulativ. Während bis anhin nur die Gehaltsordnung der auf Amtsdauer gewählten Beamten der Gemeinde zur Diskussion und Beschlussfassung dem Volk unterbreitet werden musste, wird an genanntem Tage auch das Lohnregulativ der Arbeiter den Stimmberechtigten zur Annahme oder Verwerfung vorgelegt. Bürgerliche Ratsmitglieder ergriffen gegen die Beschlüsse des Grossen Stadtrates das Referendum. Die Bürgerlichen, die Vertreter der Hochfinanz, der Fabrikbarone und des Gewerbeverbandes, wollen den städtischen Arbeitern ihre Besserstellung zu verhindern suchen. Nicht nur das! Durch Massregelungen unserer Mitglieder, die am Generalstreik teilgenommen haben, durch die in dieser Beziehung vom Stadtrat gefassten unerhörten Beschlüsse, will man unsere Organisation erdrosseln und töten. Unsere blühenden Gewerkschaften, die ihnen längst ein Dorn im Auge waren und deren wachsende Macht sie fürchteten, sollen zertrümmert werden. Wer vermag das nicht zu erkennen? Durch reichliche Geldspenden an die gelben Organisationen sucht man gerade jetzt diese Grüppchen auf unsere Kosten zu festigen. Arbeiter werden zu Schutz- und Söldnertruppen in den Dienst der Unternehmer angeworben. (...). Die Agitationskommission.

Strassenbahner-Zeitung, 12.9.1919.

Dienst- und Besoldungsordnung. 28.9.1919.doc

29.08.1919 Schweiz
Strassenbahner-Zeitung

Dividenden
Löhne
Preise
Teuerung
Volltext

Gewinn und Verlust der Unternehmer und der Arbeiter. „Preisabbau“ ist die Forderung des Tages, nachdem das Kriegsende die vom Volke mit heisser Sehnsucht erwartete Preisherabsetzung und Verbilligung der Lebenshaltung nicht gebracht, sondern im Gegenteil weitere Preissteigerungen bewirkt hat. Dabei hat die Übergangswirtschaft die Tatsache enthüllt, dass das verbrecherische Spekulantentum von allen Waren riesig grosse Mengen zusammengekauft, dem Konsum entzogen, dadurch künstlich eine Warenknappheit geschaffen hat und so nicht nur die wucherisch hohen Preise aufrechterhalten, sondern auch noch immer höher hinauftreiben konnte. Einheimische und ausländische Vampire haben am lohnarbeitenden Volke eine wahre Raubwirtschaft getrieben, ihm den sauer verdienten Lohn aus der Tasche gestohlen und sich auf diese Weise um Milliarden bereichert. Grossisten und Detaillisten, Fabrikanten (Einzelunternehmungen und Aktiengesellschaften) und kleine Gewerbetreibende sowie die Landwirtschaft haben um die Wette die Preiserhöhungen Schlag auf Schlag diktiert und so unermessliche Gewinne aus dem Volke erpresst. (...). Metallarbeiter-Zeitung.

Schweizerische Strassenbahner-Zeitung, 29.8.1919

Preise. 29.8.1919.doc

29.08.1919 BS Kanton
Schweiz
Zürich
National-Zeitung NZ
Strassenbahner-Zeitung
Tages-Anzeiger

Generalstreik
Lohnerhöhungen
Teuerungsausgleich

Der Generalstreik. Langsam macht nun auch in den gegnerischen Zeitungen das vorher so beliebte Thema „Generalstreik“ andern brennenden Tagesfrage Platz, aber die Hetze gegen die organisierte Arbeiterschaft wird durch neuaufgetauchte Momente weitergeführt. Wenn wir nochmals zurückblicken, so darf besonders in einer Richtung eine erfreuliche Tatsache festgestellt werden: In der scharfen Verurteilung und Missbilligung dieser Aktion waren sich alle bürgerlichen Blätter ohne jegliche Ausnahme einig: vom konservativen „Vaterland“ bis zur demokratischen! „Zürcher Post“, von der „Nationalzeitung“ bis zum neutralen „Tagesanzeiger“. Die Ursache dieser klaren Stellungnahme kennen wir: die aufgestellten Kampfesforderungen sind für einen kapitalistischen Staatsorganismus unerfüllbar. Wir haben damit, wie noch nie, das Herz des Gegners, des bürgerlichen Staates, getroffen und die Bourgeoispresse muss um so lauter heulen und auf uns niederdonnern, je mehr Anklang unsere Bewegung selbst im bürgerlichen Lager findet.

Schweizerische Strassenbahner-Zeitung, 29.8.1919.

Ganzer Text

29.08.1919 Schweiz
Strassenbahner-Zeitung

Generalstreik
Lohnerhöhungen
Preise
Teuerungsausgleich
Volltext

Der Generalstreik. Langsam macht nun auch in den gegnerischen Zeitungen das vorher so beliebte Thema „Generalstreik“ andern brennenden Tagesfrage Platz, aber die Hetze gegen die organisierte Arbeiterschaft wird durch neuaufgetauchte Momente weitergeführt. Wenn wir nochmals zurückblicken, so darf besonders in einer Richtung eine erfreuliche Tatsache festgestellt werden: In der scharfen Verurteilung und Missbilligung dieser Aktion waren sich alle bürgerlichen Blätter ohne jegliche Ausnahme einig: vom konser-vativen „Vaterland“ bis zur demokratischen! „Zürcher Post“, von der „Nationalzeitung“ bis zum neutralen "Tagesanzeiger“. Die Ursache dieser klaren Stellungnahme kennen wir: die aufgestellten Kampfesforderungen sind für einen kapitalistischen Staatsorganismus unerfüllbar. Wir haben damit, wie noch nie, das Herz des Gegners, des bürgerlichen Staates, getroffen und die Bourgeoispresse muss um so lauter heulen und auf uns niederdonnern, je mehr Anklang unsere Bewegung selbst im bürgerlichen Lager findet. (...).

Schweizerische Strassenbahner-Zeitung, 29.8.1919

Generalstreik.29.8.1919.doc

01.08.1919 Schweiz
Personen
Strassenbahner-Zeitung
Wilhelm Weitling
Moral
Volltext
Die philosophische Heilkunde. Eine gut geordnete Gesellschaft kennt weder Verbrechen noch Gesetze und Strafen. Alles, was wir heute Verbrechen nennen, sind Folgen der gesellschaftlichen Unordnung. Schaffen wir diese Unordnung weg, so bleibt uns noch ein natürlicher Rest menschlicher Krankheiten und Schwächen; diese beseitigt man aber nicht durch Gesetze und Strafen, sondern durch Heilmittel. Wenn man den Wirrwarr der Ideen und Handlungen der heutigen Gesellschaft vom sozialen Standpunkt aus betrachtet, so verdunkelt sich diese so oft gerühmte Aufklärung unseres Jahrhunderts stark genug, um die Sache nicht zu blenden. Manchmal handeln wir unter Gebärden des Ernstes und mit dem Scheine des Rechts wie Wahnsinnige und Narren. Einen armen Teufel, welcher dem Nachbar ein Hemd stiehlt, weil er keines und der Nachbar sie dutzendweise hat, sperren wir eine Zeitlang ein, füttern ihn für ein gezwungenes Nichtstun und vernichten durch die Verachtung, die wir auf ihn werfen, sein und seiner armen Familie ganzes künftiges Lebensglück. Dem Geschäftsmann steht es frei, seinen Kunden eine übertriebene Rechnung zu machen, aber unterstehe sich der Arbeiter nur einmal, eine Erhöhung eines Lohnes zu fordern, wie die Herren dann mit ihren Polizeimassregeln auf ihn losdonnern, um ihm das bisschen Männerstolz wieder aus dem Hirn zu treiben, damit ja nichts drin bleibt als das Haferstroh des ergebenen Sklaven! So geht es zu in unserer gesellschaftlichen, sogenannten Ordnung: Ein buntes, verrücktes Durcheinander! Ein böses fluchbeladenes Wesen! Gibt es wohl ein einziges (…). Wilhelm Weitling.
Strassenbahner-Zeitung, 1.8.1919.
Personen > Weitling Wilhelm. Moral. Strassenbahner-Zeitung, 1919-08-01.
Ganzer Text
31.07.1919 Zürich
Generalstreik
Strassenbahner-Zeitung

Propaganda
Volltext

Neutrale Propaganda. Korrespondenz aus Zürich. Es liegt sonst nicht in unsere Art, auf die Schmutzartikel der sogenannten „neutralen“ Strassenbahner zu reagieren. Doch einige lügenhafte Angaben in ihrer kürzlich versandten Propagandaschrift zwingt mich zur Richtigstellung. Jedesmal nach einer Aktion glaubten die Herren „Neutralen“, das Stündlein unserer auf dem Boden der modernen Gewerkschaftsbewegung stehenden Organisation hätte geschlagen. Jedesmal aber waren sie die Enttäuschten. Umso mehr sollte dann unsere Organisation mit Kot beworfen werden, wobei selbst das Mittel der Lüge Anwendung findet. Aber der Zweck heiligt ja die Mittel, auch bei sich christlich nennenden Mitgliedern. Es wurde behauptet, es hätten Mitglieder unseres Zentralvorstandes kurz vor dem Ausbruch des Streiks vom 1. bis 3. August reservierte Ruhetage verlangt, um sich so der eigenen Verantwortung zu entziehen. (...).

Schweizerische Strassenbahner-Zeitung, 12.9.1919.

Propaganda. 12.9.1919.doc

20.06.1919 Schweiz
Arbeiterpresse
Strassenbahner-Zeitung

Gewerkschaftspresse
Propaganda
Volltext

Für unsere Presse. Die grösste Umwälzung, die je die Weltgeschichte gesehen, bereitet sich vor. Vier Jahre Kriegsnot und -elend und ein halbes Jahr Nachkriegszeit haben das Ihrige getan, um den Proletarier sehend zu machen, haben ihm gezeigt, welches Los ihm beschieden ist, wenn er sich nicht ermannt und mit aller Kraft, die ihm noch verblieben ist, seine Fesseln sprengt. Es waren vier Jahre des furchtbarsten Betruges an der Arbeiterklasse aller Länder und ein halbes Jahr der schrecklichsten Enttäuschungen, wie sie die Nachkriegszeit gebracht hat, nötig, um die Proletarier allüberall zu der Erkenntnis zu bringen, in welchen Abgrund sie gestürzt worden sind und welcher Not uns Sklaverei sie entgegengehen, wenn sie sich nicht zu erheben und sich ihrer Peiniger zu entledigen vermögen. Das ganze verbrecherische, fluchwürdige System des Kapitalismus liegt heute vor dem Proletariat enthüllt. Er kennt heute seinen Feind, weiss, woher der ungeheure Druck, unter dem er zu ersticken droht, herrührt, er kennt die Quelle seiner Not und die Zusammenhänge zwischen seinem Elend und dem üppigen Reichtum der andern. Er kennt die Triebfeder all des Wuchers, der Preistreiberei, des Wohnungselends, deren Opfer er war. Er weiss, dass es die kapitalistische Wirtschaft, die auf der Ausbeutung seiner Klasse beruht, ist, die seine traurige Lage verursacht hat und ohne deren Beseitigung ihm das Los einer unerträglichen Sklaverei beschieden sein wird in alle Zukunft. (...).

Redaktion "Schweizerische Strassenbahner-Zeitung", 20.6.1919

Ganzer Text

22.12.1918 Schweiz
Oltener Aktionskomitee
Personen
SGB
Strassenbahner-Zeitung
Johann Siegenthaler
Arbeiterkongress
Generalstreik
Opportunismus
Volltext

Zum Arbeiterkongress. Wohl die bedeutendste Tagung, die je von der schweizerischen Arbeiterschaft abgehalten wurde, wird der am 22. und 23. Dezember in Bern stattfindende Arbeiterkongress sein. Dem hinter uns liegenden Generalstreik entsprungen, soll er in erster Linie die Lehren aus letzterer Aktion zusammenfassen, um kommenden neuen Kämpfen gerüsteter  gegenüberzustehen. Im besonderen wird der Kongress die Aufgabe haben, die der Neuzeit entsprungene, aber noch in der Luft hängende Kampfesorganisation, welche durch das sogenannte Oltener Aktionskomitee verkörpert wird, feste Gestalt zu geben. Sodann wird sich der Kongress darüber auszusprechen haben, ob die schweizerische Arbeiterschaft ihre bisherigen Kampfesmethoden, das heisst unablässiges Organisieren der Massen und  das systematische Kämpfen auf politischem und gewerkschaftlichem Gebiet, um so durch das Mittel des Stimmzettels und des disziplinierten Streiks den Sozialismus zu erringen, weiter beibehalten will, oder ob dieses Ziel durch die Empörung der Massen, die zur Gewalt greifen, erreicht werden soll. (...).

Strassenbahner-Zeitung, 1918-12-20. Standort: Sozialarchiv.
Arbeiterkongress > Generalstreik. 1918-12-22.doc.

 

Ganzer Text

20.12.1918 Schweiz
NZZ
Strassenbahner-Zeitung

Arbeitszeit
Volltext

Vor dem Achtstundentag. Nur grosse Pessimisten können heute Zweifel an dem baldigen Kommen des Achtstundenarbeitstages hegen. Selbst in den Kreisen der Unternehmer weiss man jetzt, dass dieser Forderung der Arbeiterschart nicht mehr auszuweichen ist, und die Einsichtigeren oder Schlaueren unter ihnen bekennen sich nun als Anhänger der Arbeitszeitverkürzung. Zur Abwechslung wollen wir hier einmal die Meinung eines Industriellen erwähnen, die er in der „Neuen Zürcher Zeitung" unter dem recht sozialistisch tönenden Stichwort „Vorwärts!" veröffentlicht. Es ist fast belustigend, nachzulesen, was dieser durch die Gebote der Zeit erleuchtete Industrielle in folgenden Zeilen ausspricht: (...).

Strassenbahner-Zeitung, 1918-12-20. Standort: Sozialarchiv.
Strassenbahner-Zeitung > Arbeitszeit. 1918-12-20.doc.

Ganzer Text

20.12.1918 Schweiz
Oltener Aktionskomitee
Strassenbahner-Zeitung

Generalstreik
Volltext

Einigkeit macht stark. Diese Worte sind durch den Generalstreik aufs neue als eine wahre Tatsache bekräftigt worden. Erinnern wir uns an den Moment der Bekanntgabe vom Abbrechen des Kampfes durch das Oltener Aktionskomitee. Hat dieser Beschluss nicht manchem Genossen Schmerzenstränen hervorgelockt? Hat nicht der grösste Teil unserer Kameraden im Bewusstsein, der Kampf sei nicht verloren, sondern nur verschoben, den ehrlichen Willen in sich empfunden, dass wir „trotz alledem" treu zur roten Fahne halten und für alle Zukunft vereint mit dem Proletariat kämpfen? Unsere Kraft ist nicht besiegt. Nein. Aber an Erfahrungen sind wir reicher geworden. Jetzt gilt es, diese Lehren für die Zukunft zu bewerten. (...).

Strassenbahner-Zeitung, 1918-12-20. Standort: Sozialarchiv.
Strassenbahner-Zeitung > Generalstreik. 1918-12-20.doc.

Ganzer Text

20.12.1918 Schweiz
Strassenbahner-Zeitung

Redaktion
Volltext

Verheissungsvolle Festtage. In einer Zeit wie der gegenwärtigen, in der es den Besitzlosen nur dank der Teuerungszulagen möglich ist, zu vegetieren, will die Feder protestieren, wenn sie das Mittel sein soll, einen Festartikel aufs Papier zu bringen. Es Ist in der Tat nichts Süssliches vorhanden, das dazu verleiten könnte, der kalendermässigen Festtage wegen in jene Stimmung zu kommen, die zu Weihnachten und Neujahr die Menschen in Beschlag nehmen will. Zwar ist der Krieg in sein Endstadium getreten und der winkende Friede lässt die Weihnachtsbotschaft wahrer erscheinen als in den schrecklichen Mordjahren, aber noch liegen die peinigenden Folgen des Krieges auf der Welt und halten die Menschen ganzer Länder unter dem Druck unsäglichen Elends. (...).

Strassenbahner-Zeitung, 1918-12-20. Standort: Sozialarchiv.
Strassenbahner-Zeitung > Redaktion. 1918-12-20.doc.

Ganzer Text

06.12.1918 Schweiz
Personen
Strassenbahner-Verband
Strassenbahner-Zeitung
Karl Marx
Johann Siegenthaler
Armee-Einsätze
Generalstreik
Volltext

Zum Generalstreik. Obwohl der Landesstreik schon in der letzten Nummer unseres Organs besprochen wurde, erscheint uns die Angelegenheit wichtig genug, um unsere Auffassung über die Aktion an dieser Stelle ebenfalls zum Ausdruck zu bringen. Als vor einiger Zeit die Frage des Generalstreiks akut wurde, haben wir dazu ebenfalls Stellung bezogen. Wir sagten damals, Massenaktionen seien ein durchaus legales gewerkschaftliches Kampfmittel und können angewendet werden, sobald in unserem Lande die Vorbedingungen dafür geschaffen seien. Die Frage, ob diese  Vorbedingungen schon damals vorhanden, wurde von uns verneint, und zwar in der Hauptsache, weil wir die Zahl der organisierten Arbeiter als noch zu klein betrachteten. Dieser Übelstand hätte zur Folge, dass bei einer Massenaktion die organisierten Arbeiter die vielen unorganisierten mit Gewalt von der Arbeit abhalten müssten, was der bewaffneten Staatsgewalt den Vorwand liefern würde, die Aktion  mit Waffengewalt zu unterdrücken. (...).

Strassenbahner-Zeitung, 1918-12-06. Standort: Sozialarchiv.
Strassenbahner-Verband > Generalstreik. 1918-12-06.doc.

Strassenbahner-Verband. Generalstreik. 1918-12-06.pdf

06.12.1918 Schweiz
Konsumgenossenschaft
Strassenbahner-Zeitung

Lebenshaltungskosten
Preise
Teuerung
Volltext

Die Verteuerung der Lebensmittel. An der Preisstatistik des Verbandes Schweiz. Konsumvereine vom 1. September 1918 beteiligten sich 270 Vereine und rund 289‘000 Haushaltungen durch Übermittlung von 8403 Preisberichten über Artikel, die etwa drei Viertel des laufenden täglichen Bedarfs darstellen. Die Liga für die Verbilligung der Lebenshaltung rechnet auf Grund des Normalverbrauchs einer fünfköpfigen Familie im Jahr 1912 die Kosten der Beschaffung für den erwähnten Teil des Bedarfs diese Preisberichte  zu, einer Indexziffer um und kommt auf folgenden nominellen Stand der Lebenskosten am (...).

Strassenbahner-Zeitung, 1918-12-06. Standort: Sozialarchiv.
Strassenbahner-Zeitung > Lebenshaltungskosten. 1918-12-06.doc.

Lebenshaltungskosten. 1918-12-06.pdf

23.11.1918 Zürich
Generalstreik
Strassenbahner-Zeitung
Vorwärts

Oltner Aktionskomitee
Strassenbahner
Sitzungsbericht der Gruppe Fahrpersonal vom 23.11.1918. Obmann Schnyder eröffnete die Sitzung um 1/2 9 Uhr. Die Traktanden waren: 1. Protokoll, 2. Mitteilungen und Anträge, 3. Referat über Generalstreik von Genosse Redakteur Schneider, 4. Interne Angelegenheiten, 5. Verschiedenes. Unter Punkt 2 berichtet der Obmann über die laufenden Geschäfte, speziell über den Vorschlag der Materialverwaltung über Abänderung der Uniform nach bekanntem "Muster". Punkt 3: In 1/2 stündigem Referat schilderte Genosse Schneider die Gründe, warum das Aktionskomitee gezwungen war, Gefechtsabbruch zu blasen. Das Referat sei auch hier bestens verdankt. Anschliessend beschloss die Gruppe, dem Verein B.St.B. den Antrag einzureichen, das Abonnement für den "Basler Vorwärts" als obligatorisch zu erklären. (…). Strassenbahner-Zeitung 6.12.1918
22.11.1918 Bern
BS Kanton
Schweiz
Zürich
Oltener Aktionskomitee
Personen
SGB
Strassenbahner-Zeitung
Ledebour
Gustav Müller
Generalstreik
Sozialistenkongress
Volltext

Weltenwende! In wenigen Tagen - am 24. November - vollenden sich sechs Jahre, seit im Basler Münster der weihevollste Teil des damaligen internationalen Sozialistenkongresses stattfand. Jener denkwürdige Kongress wurde in Eile veranstaltet, weil man befürchten musste, die herrschenden Gewalten wollen den grossen Krieg entfesseln, der alle Länder in seine verheeren den Flammen schlagen werde. Die Gefahr ging damals wieder für einmal vorüber, vermutlich deshalb, weil die kriegslüsternen Mächte ihren Rüstungen noch nicht trauten, denn das Rüsten trat um jene Zeit sein rasendstes Tempo an. Wenn wir an den Basler Kongress gegen den Krieg erinnern, so geschieht es nicht, um näher auf die eindrucksvolle Kundgebung einzutreten, sondern um an ein Wort zu erinnern, das der damalige Basler Regierungspräsident, Genosse Blocher, in seiner Begrüssungsrede von  der Münsterkanzel herab gesprochen hat. Er erklärte nämlich: „Wir Sozialisten verabscheuen einen europäischen Krieg, aber wir fürchten ihn nicht." (...).

Strassenbahner-Zeitung, 1918-11-22. Standort: Sozialarchiv.
Strassenbahner-Zeitung > Generalstreik. 1918-11-22.doc.

Strassenbahner-Zeitung. Generalstreik. 1918-11-22.pdf

22.11.1918 Schweiz
Regierung Schweiz
Strassenbahner-Zeitung

Disziplinarverfahren
Generalstreik
Lohnausfall
Lohnkürzungen
Volltext

Lohnabzug für die Generalstreiktage. Aus Bern wird berichtet: Der schweizerische Bundesrat, nach Einsicht und Vernehmlassung der Generaldirektion der S.B.B., der kriegstechnischen Abteilung des Militärdepartements und der Oberpostdirektion, in Erwägung, dass der Lohnausfall ausschliesslich die zivilrechtlichen Folgen des Verlassens der Arbeit darstellt - denn es fällt bei Nichtleistung der Arbeit ohne weiteres auch der Anspruch auf die Gegenleistung, den Lohn dahin -, dass somit die Nichtbezahlung des Lohnes nicht den Charakter einer Strafe hat und keine Massregelung bedeutet, beschliesst: (...).

 

Strassenbahner-Zeitung, 1918-11-22. Standort: Sozialarchiv.
Strassenbahner-Zeitung >Generalstreik. Disziplinarmassnahmen. 1918-11-22.doc.

Generalstreik. Disziplinarmassnahmen. 1918-11-22.pdf

22.11.1918 Schweiz
Arbeitersekretariat
Personen
Strassenbahner-Zeitung
Hermann Greulich
Arbeiterklasse
Geschichte
Lohnamt
Volltext

Aus der Geschichte der Arbeit. Bericht an das Schweizerische Volkswirtschafts-Departement zur Errichtung von Lohnämtern.) Von Nationalrat Hermann Greulich. Teil 1. Noch vor nicht langer Zeit wurde bei uns in der Schweiz jeder Eingriff des Staates in die Lohnverhältnisse bei Privatbetrieben entschieden von der Hand gewiesen. Nur zur Beilegung von Streitigkeiten durfte er eintreten. Erst das Vorgehen anderer Länder, die Erscheinungen der Kriegszeit und das Erstarken der Arbeiterbewegung im Land erzeugten die Einsicht, dass in einer bewussten Lohnpolitik eine wichtige und dringliche Aufgabe des Staates liege. (...).

 

Strassenbahner-Zeitung, 1918-11-22. Standort: Sozialarchiv.
Personen > Greulich Hermann. Lohnämter. 1918-11-22.doc.

Greulich Hermann. Lohnämter. 1918-11-22.pdf

22.11.1918 Frankreich
Personen
Strassenbahner-Zeitung
Jean Jaurès

Der wahre Mut. Mut haben, heisst seinen Willen nicht dem Zufall der Eindrücke des Augenblicks und der Kräfte ausliefern, heisst in den unvermeidlichen Stunden der Mattigkeit den Willen zur Arbeit und zur Aktion beibehalten. Mut haben, heisst in der grenzenlosen Unordnung des Geschäftslebens irgendeinen Beruf wählen und darin tüchtig werden, heisst den Widerwillen überwinden, vor dem Eindringen in die kleinlich und eintönig scheinenden Einzelheiten einer Sache, es heisst so gut man kann, ein vollendeter Techniker werden, jenes Gesetz der Arbeitsteilung, das die Vorbedingung der nützlichen Tat ist. Annehmen und verstehen, und doch noch Zeit finden, um seinem Blick, seinem Geist einige Abstecher zu gönnen in die weite Welt und in erweiterte Aussichten von höheren Standpunkten aus. (...). Jean Jaurès.

 

Strassenbahner-Zeitung, 1918-11-22. Standort: Sozialarchiv.
Personen > Jaurès Jean. 1918-11-22.doc.

Ganzer Text

08.11.1918 AG Kanton
Schweiz
FdP
SGB
SP Schweiz
Strassenbahner-Zeitung

Gewerkschaften
Meinungsfreiheit
Politische Neutralität
Volltext

Gewerkschaften und Politik. G.K. So sehr die Notwendigkeit der Geschlossenheit der Gewerkschaftsbewegung allgemein anerkannt wird und darum erfreulicherweise immer mehr Organisationen den Anschluss an den Gewerkschaftsbund suchen, wird doch immer wieder die Frage nach der politischen Neutralität in der Gewerkschaft aufgeworfen und versucht, Verwirrung in die Reihen der Arbeiterschaft zu tragen mit der Behauptung, der Gewerkschaftsbund sei identisch mit der sozialdemokratischen Partei und wer sich ihm anschliesse, sei mit Haut und Haar verkauft und seiner politischen Freiheit verlustig. Mit Vorliebe treiben dieses Spiel die Organe der katholischen Gewerkschaften und der Unternehmer. Die ersteren können sich nicht genug tun in sittlicher Entrüstung über die Interessengemeinschaft zwischen der sozialdemokratischen Partei und dem Gewerkschaftsbund, die, wir bestreiten es nicht, tatsächlich besteht. Die Presse der „Christlichen" übersieht dabei ganz, dass sie selber trotz der neutralen „christlichen" Etikette ganz im Fahrwasser der katholisch-konservativen Partei segelt. (...).

Strassenbahner-Zeitung, 1918-11-08. Standort: Sozialarchiv.
Strassenbahner-Zeitung > Gewerkschaften. 1918-11-08.doc.

Strassenbahner-Zeitung. Gewerkschaften. 1918-11-08.pdf

08.11.1918 Schweiz
Strassenbahner-Zeitung

Gewerkschaften
Gewerkschaften und Politik. So sehr die Notwendigkeit der Geschlossenheit der Gewerkschaftsbewegung allgemein anerkannt wird und darum erfreulicherweise immer mehr Organisationen den Anschluss an den Gewerkschaftsbund suchen, wird doch immer wieder die Frage nach der politischen Neutralität in der Gewerkschaft aufgeworfen und versucht, Verwirrung in die Reihen der Arbeiterschaft zu tragen mit der Behauptung, der Gewerkschaftsbund sei identisch mit der sozialdemokratischen Partei und wer sich ihm anschliesse, seit mit Haut und Haar verkauft und seiner politischen Freiheit verlustig. Mit Vorliebe treiben dieses Spiel die Organe der katholischen Gewerkschaften und der Unternehmer. (…). Strassenbahner-Zeitung 8.11.1918
08.11.1918 Zürich
Gemeinderat Zürich
Personen
SP Zürich
Strassenbahner-Zeitung
VBZ
Hermann Greulich
Fahrpreise
Löhne
Volltext
Wahlgesetz
Wahlrecht

Grosser Stadtrat Zürich. Der Grosse Stadtrat hat am Samstag eine neue Verordnung für die städtische Strassenbahn genehmigt.  An Stelle des bisherigen Zonentarifes tritt eine Einheitstaxe für das gesamte Strassenbahnnetz von 20 Cts., die zur einmaligen ununterbrochenen Fahrt zwischen zwei beliebigen Punkten berechtigt. Von freisinniger Seite wurde in der gleichen Sitzung darüber interpelliert, wie die oberen Beamten, die kürzlich durch eine Volksabstimmung von weiteren Gehaltszulagen ausgeschlossen wurden, nun bessergestellt werden könnten. Der Finanzvorsteher Dr. Streuli gab im Namen des Stadtrates die Erklärung ab, dass derselbe eine Vorlage einbringen werde, die dem in der Motion  zum Ausdruck gebrachten  Gedanken Rechnung trage. (...).

Strassenbahner-Zeitung, 1918-11-08. Standort: Sozialarchiv.
Strassenbahner-Zeitung > Gemeinderat Zürich. 1918-11-08.doc.

Strassenbahner Zürich. Gemeinderat. 1918-11-08.pdf

1 2 3 4 5 6 7


  
Copyright 2007 by Beat Schaffer   Nutzungsbedingungen  Powered by dsis.ch    anmelden
soap2day