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23.09.2016
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Schweiz
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Bürgerblock Personen Vorwärts
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Thomas Schwendener
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Saisonnierstatut SVP Volltext
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Die Rückkehr des Saisonniers? SVP und BDP wollen das Saisonnierstatut wieder einführen. Geht es nach der rechten Allianz, sollen wieder tausende ArbeiterInnen prekarisiert werden und nach neun Monaten die Schweiz verlassen müssen. Bis 1992 zeigte sich anfangs Frühling vornehmlich an der Südgrenze der Schweiz ein bedrückendes Bild: In langen Schlangen standen Männer mit entblössten Oberkörpern und warteten auf eine medizinische Untersuchung, Wer notgedrungen als Saisonnier in der Schweiz arbeiten wollte, musste an der Grenze die erniedrigende „grenzsanitarische Untersuchung“ über sich ergehen lassen. Weniger gesunde Arbeiter wurden zurückgewiesen. Jene, die es in die Schweiz schafften, genossen einen miserablen sozialen Schutz, durften weder den Wohnkanton noch den Arbeitgeber wechseln und waren meist in engen, schäbigen Baracken untergebracht. Nach maximal neun Monaten mussten sie die Schweiz wieder verlassen und mindestens drei Monate ausser Landes verbringen. Die Saisonniers waren entsprechend leicht erpressbar und der Willkür der UnternehmerInnen ausgeliefert. Unterstützung für die SVP. Die Untersuchungen an der Grenze wurden zwar 1992 aufgehoben, das Saisonnierstatut hatte aber Bestand; bis 2002 die Personenfreizügigkeit mit der Europäischen Union unterzeichnet wurde. Eine Mitte-Rechts-Allianz will nun das Modell wieder einführen. Bei der Debatte des Nationalrats über die „Masseneinwanderungsinitiative“ während der laufenden Herbstsession kommen mehrere entsprechende Anträge der SVP zur Abstimmung. (…). Thomas Schwendener.
Vorwärts, 23.9.2016.
Vorwärts > Saisonnierstatut. SVP. Vorwärts, 2016-09-23.
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17.06.2016
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Schweiz
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Einkommen Personen Vorwärts
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Thomas Schwendener
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Grundeinkommen Volltext
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Faulenzen und Burnout: Über Lohnarbeit und Arbeitsmoral. Wie zu erwarten war, wurde die Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen vom Schweizer Stimmvolk mit fast 80 Prozent abgelehnt. Im Zentrum der Diskussion um das Vorhaben stand die Frage des Zusammenhangs von Arbeit und Einkommen in der kapitalistischen Gesellschaft. Ein Debattenbeitrag zur Senkung der Arbeitsmoral. Darf man einer aktuellen Studie der Universität Oxford glauben schenken, dann wird sich die Ersetzung von menschlicher Arbeitskraft durch Computertechnologie in den nächsten Jahrzehnten nochmals beschleunigen. In zwanzig Jahren wird es Berufe wie TaxifahrerIn, KassiererIn oder BuchhalterIn aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr geben, so die WissenschaftlerInnen. Allein für die Schweiz mit ihren 4,2 Millionen Vollzeitarbeitsplätzen prognostiziert die Studie einen Abbau von mehreren 100‘000 Stellen. Man muss kein Apokalyptiker sein, um bei dieser Perspektive zu befürchten, dass ungemütliche Zeiten auf uns zukommen. Doch wieso? Eigentlich wäre es doch eine gute Nachricht, dass in Zukunft Maschinen mühselige Arbeit übernehmen und darum Zeit für sinnvollere Tätigkeiten freimachen könnten. Dummerweise leben wir im Kapitalismus und in diesem stellt Lohnarbeit für die allermeisten Menschen die einzige Einkommensquelle dar. Nur darum ist die Nachricht vom Verschwinden von Jobs eine Schreckensmeldung. Denn unter den herrschenden Bedingungen bedeuten solche Entwicklungen mehr Arbeitslose, mehr Konkurrenz um (…). Thomas Schwendener.
Vorwärts, 17.6.2016.
Vorwärts > Grundeinkommen. Lohnarbeit. Vorwärts, 2016-06-17.
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06.05.2016
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Schweiz
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Initiativen Schweiz Personen Vorwärts
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Thomas Schwendener
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Grundeinkommen Volltext
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Bedingungslose Kapitalsubvention. Unter radikaleren Linken ist das bedingungslose Grundeinkommen populär. Was würde eine Annahme der kommenden Initiative In der Schweiz bedeuten? Und wie argumentieren die Befürworterinnen? Die Schweizer StimmbürgerInnen werden am 5. Juni 2016 über die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) abstimmen. Sollte die Initiative wider Erwarten angenommen werden, wird künftig die ganze Schweizer Bevölkerung, vom armen Schlucker bis zur Milliardärin, ohne Auflagen Geld vom Staat erhalten. Die betreffende Verfassungsänderung ist sehr vage gehalten. Es soll lediglich verankert werden, dass der Bund ein bedingungsloses Einkommen einführt, das „der ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am öffentlichen Leben“ ermöglicht. Zudem besagt der Artikel: „Das Gesetz regelt insbesondere die Finanzierung und die Höhe des Grundeinkommens.“ Alles andere wird offen gelassen. Alle Erläuterungen des Initiativkomitees im Abstimmungskampf sind unverbindliche Vorschläge. Die konkrete Umsetzung der Vorlage würde letztlich vom Schweizer Parlament bestimmt. Vage Vorschläge. Als Richthöhe für das BGE schlägt das bunt gemischte Initiativkomitee 2500 Franken für Erwachsene und 625 Franken für Kinder vor. Das klingt erst mal nach viel. Man muss sich aber vor Augen führen, dass der Schweizer Medianlohn für Männer über 6000 Franken beträgt und man heute im Falle der Arbeitslosigkeit als Alleinstehender 70 Prozent Lohnfortzahlung für rund 400 Tage erhält. Das BGE soll einen Teil der heutigen Institutionen (…). Thomas Schwendener.
Vorwärts, 6.5.2016.
Personen > Schwendener Thomas. Grundeinkommen. Vorwärts, 2016-05-06.
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26.03.2016
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EU
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Europäische Zentralbank Personen Vorwärts
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Thomas Schwendener
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Europäische Zentralbank Kreditwesen Volltext
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Verzweiflung und billiges Geld. Die Europäische Zentralbank versucht, mit einer Ausweitung ihrer Politik des billigen Geldes, die Eurozone aus dem ökonomischen Sumpf zu ziehen. Seit dem 16. März können sich Geschäftsbanken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) gratis Geld leihen. Die Senkung des Leitzinses von 0,05 Prozent auf 0,00 Prozent ist Teil eines grösseren Massnahmenpakets, das die EZB kürzlich bekannt gab. Zum Paket gehört auch die Erhöhung des Strafzinses von -0,3 Prozent auf -0,4 Prozent auf Einlagen bei der Zentralbank. Wer also Geld bei der EZB parkieren will, wird künftig mehr bezahlen müssen. Auch das Quantitative Easing, den Ankauf von Anleihen, will die Bank ausdehnen. Monatlich sollen nicht mehr 60, sondern 80 Milliarden Euro ins Finanzsystem gepumpt werden. Das Gesamtprogramm erhöht sich damit auf rund 1,74 Billionen Euro bis Ende März 2017. Ausserdem wird die Massnahme künftig auf Unternehmensanleihen ausgeweitet. Das he isst, dass die EZB den Unternehmen billiges Geld in grossem Umfang direkt zur Verfügung stellen wird, statt wie bisher zu hoffen, dass sich dies vermittelt über die Geschäftsbanken bewerkstelligen lies se. Schliesslich plant die Zentralbank ab Juni 2016 Darlehen zu Nullzinsen an Banken zu vergeben und ihnen einen Bonus zu bezahlen, wenn es diesen gelingt, das Geld weiter zu verleihen. Sie bekommen dann also Geld dafür, dass sie sich Geld bei der EZB leihen. Der Zweck der Übung. (…). Thomas Schwendener.
Vorwärts, 26.3.2016.
Vorwärts > EZB. Kreditwesen. Vorwärts, 2016-03-26.
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09.10.2015
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Schweiz
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Arbeitslosigkeit Personen Vorwärts
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Thomas Schwendener
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Jugendarbeitslosigkeit Volltext
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Jung, proletarisch, arbeitslos. Eine aktuelle Studie konstatiert eine wachsende Arbeitslosigkeit unter jungen Proletarisierten in der Schweiz. Die WissenschaftIerInnen der ETH Zürich warnen vor langfristigen negativen Auswirkungen. Vor ziemlich genau zehn Jahren war das Thema Jugendarbeitslosigkeit in aller Munde. Die SVP forderte, die Schulen sollten wieder mehr auf „Leistungsbereitschaft und Zielstrebigkeit“ trimmen und die Lehrstellensuchenden sich „nicht an Wünschen“ ausrichten. Die SozialdemokratInnen wollten Integrationsprojekte einführen und die Handelszeitung war sich nicht zu schade, Gebühren für Lehrstellen zu fordern; von den potenziellen Lehrlingen versteht sich. Am 5. November 2005 schliesslich gab es in Zürich eine linke Demonstration gegen Jugendarbeitslosigkeit mit einigen hundert TeilnehmerInnen. Laut Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) ist die Jugendarbeitslosigkeit von 2006 bis August 2015 um etwas über ein Prozent gestiegen. Eine aktuelle Studie der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) kommt gar zum Schluss, dass die Arbeitslosigkeit von 15- bis 24- Jährigen seit den 90er Jahren kontinuierlich steigt. Dennoch scheint sich das Thema nicht mehr allzu grosser Beliebtheit zu erfreuen, längst haben andere Themen die Traktandenliste der etablierten politischen Kräfte abgelöst. Abweichende Zahlen. (…). Thomas Schwendener.
Vorwärts, 9.10.2015.
Vorwärts > Jugendarbeitslosigkeit. Vorwärts, 9.10.2015.
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22.05.2015
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Schweiz
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Nationalrat Personen Vorwärts
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Thomas Schwendener
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Lobbysmus Nationalrat Volltext
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Gedränge in der Wandelhalle. Seit einigen Tagen wird das Thema Lobbyismus in den Schweizer Medien breitgetreten. Auslöser waren die zweifelhaften Machenschaften rund um eine Interpellation der FdP-Nationalrätin Christa Markwalder. Einmal mehr führt der Widerspruch zwischen Ideal und Wirklichkeit bürgerlicher Staatsgeschäfte zu hitzigen Diskussionen. Die Geschichte ist schnell erzählt: Am 21. Juni 2013 reichte die Berner FdP-Parlamentarierin Christa Markwalder im Nationalrat eine Interpellation ein. Darin stellte sie dem Bundesrat Fragen über das Verhältnis der Schweizer Regierung zum „Demokratisierungsprozess“ in Kasachstan. Geschrieben hatte sie den parlamentarischen Vorstoss nicht selbst, sondern die PR-Firma Burson-Marstaller. Vermittelt wurde die Sache von einer Angestellten dieser Firma, der Lobbyistin Marie-Louise Baumann, die in der Wandelhalle, der Lobby des Bundeshauses, ein und aus geht. Soweit alles wie gehabt: Es ist keine Seltenheit, dass LobbyistInnen mit ihrem Expertenwissen Vorstösse für ParlamentarierInnen verfassen. Dummerweise hat die NZZ durch Recherchen herausgefunden, dass sich Baumanns Unternehmen für die Verfassung des Textes über 7000 Franken von einer vermeintlichen kasachischen Oppositionspartei auszahlen liess. Nur ist jene Partei gar keine waschechte Opposition im autoritär regierten Land und frisierte die Interpellation. (…). Thomas Schwendener.
Vorwärts, 22.5.2015.
Vorwärts > Lobbysmus. Nationalrat. Vorwärts, 22.5.2015.
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24.04.2015
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Schweiz
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Arbeitszeit Personen Vorwärts
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Thomas Schwendener
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Arbeitszeitverlängerung Gewerkschaften Volltext
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45-Stunden-Woche? Rund vier Monate ist es nun her, seit die Schweizer Nationalbank die Euro-Untergrenze öffentlich aufgekündigt hat. Nebst der Neuformierung eines bürgerlichen Blocks mit einem krisenpolitischen Gruselprogramm haben auch grosse Teile der Unternehmen vehement darauf reagiert. Allenthalben heisst es: Lohnkürzungen, längere Arbeits-zeit, Entlassungen, Kurzarbeit. Die häufigste Reaktion war die Anhebung der Arbeitsstunden. Mit wenigen Ausnahmen haben die Gewerkschaften bisher keine Gegenwehr gezeigt, sondern in die Verlängerung der Arbeitszeit eingewilligt. Zwar sprach sich etwa die Unia öffentlich dagegen aus, doch ihre Praxis sieht etwas anders aus. Mit der Stadler Rail von SVP-Politiker Spuhler etwa hat man kürzlich einen „Krisendeal“ geschlossen, der Entlassungen zwar ausschliesst, aber die Arbeitszeit auf 45 Stunden erhöht. Im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der MEM-Industrie ist die Jahresarbeitszeit so festgelegt, dass im Schnitt eine 40-Stunden-Woche daraus resultiert. Die Erhöhung der Arbeitszeit ist aber kein Bruch des GAV. (…).
Thomas Schwendener.
Vorwärts, 24.4.2015.
Vorwärts > Arbeitszeitverlängerung. Gewerkschaften. Vorwärts, 24.4.2015.
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13.03.2015
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Mendrisio
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Exten SA Personen Vorwärts
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Thomas Schwendener
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Exten SA Lohndumping Streik Volltext
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Ein kleiner Lichtblick. Es ist noch nicht ganz zwei Monate her, seit die Schweizer Nationalbank die Euro-Untergrenze öffentlich aufgekündigt und damit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hat. Die Politik war sich damals einig: Jetzt kommen schwere Zeiten auf die Schweizer Exportindustrie und den Tourismus zu. Uneinjg war man sich bloss darin, wie darauf zu reagieren sei und wie gravierend die Auswirkungen sein würden. Mittlerweile haben viele Unternehmen - nicht nur in den Randregionen - entsprechende Schritte unternommen: Einstellungsstopp, Entlassungen, Lohnkürzungen, Arbeitszeitverlängerung. Man kann den Inhalt der Massnahmen in einem einfachen Satz zusammenfassen: Das Kapital versucht, sich auf Kosten der Proletarisierten schadlos zu halten. Das ist ein altes und bekanntes Spiel, das einem grundlegenden Muster folgt. Alles was die Unternehmen einsacken können, fehlt den Arbeitenden und alles was die Arbeitenden sich erkämpfen können, geht zu Lasten der Profite der Unternehmen. Wer in diesem Kampf momentan leider am längeren Hebel sitzt, liegt auf der Hand. Allerdings gibt es einen kleinen Lichtblick im Tessin: (…).
Thomas Schwendener.
Vorwärts, 13.3.2015.
Vorwärts > Exten SA. Streik. Vorwärts, 13.3.2015.
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13.02.2015
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Griechenland
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Personen Syriza Vorwärts
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Thomas Schwendener
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Syriza Volltext Wirtschaftspolitik
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Herz und Hirn. Dem ehemaligen britischen Premierminister Winston Churchill wird ein Ausspruch zugeschrieben, den bestimmt jeder Kommunist schon mal hören musste: „Wer mit 20 Jahren nicht Sozialist ist, der hat kein Herz, wer es mit 40 Jahren noch ist, hat kein Hirn.“ Das Zitat lässt sich auf einen recht bekannten Irrtum über die klassenlose Gesellschaft zurückführen. Sie sei halt nur eine schöne Idee, die sich in der harten Realität kaum umsetzen liesse. Was die Syriza momentan in Griechenland umsetzt, kann man nicht Sozialismus nennen. Die Partei als Ganzes ist aber auch spätestens nach dem Programm von Thessaloniki nicht mehr mit einem sozialistischen Anspruch angetreten und so sollte man sie nicht an Idealen messen, die sie nicht teilt. Die ersten Massnahmen sind aber für Teile der Proletarisierten in Griechenland bestimmt erst mal eine Verbesserung ihrer kläglichen ökonomischen Existenz; wenn sie denn tatsächlich eingeführt werden. Fraglich ist, ob die Partei diese Verbesserungen längerfristig durchsetzen kann, ohne die nationale Ökonomie ganz an die Wand zu fahren und ohne die notwendigen internationalen Verbündeten ganz zu vergraulen. Mittlerweile hat sie ja bereits etwas versöhnlichere Töne angeschlagen und ist etwa vom „Schuldenschnitt“ abgerückt. (…). Thomas Schwendener.
Vorwärts, 13.2.2015.
Vorwärts > Griechenland. Syriza. Vorwärts, 13.2.2015.
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13.02.2015
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Schweiz
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Einkommen Personen Vorwärts
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Thomas Schwendener
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Einkommensverhältnisse Volltext
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Umverteilung als Skandal. Eine kürzlich erschienene Studie legt dar, dass in der Schweiz die untersten Einkommen nach der staatlichen Umverteilung mehr Geld zur Verfügung haben als mittlere Saläre. Die Initlantlnnen der Untersuchung wollen den „Mittelstand“ auf Kosten der Ärmsten sanieren. Eine neue Studie der Ökonomin Monika Engler sieht für den in der Schweiz so innig geliebten „Mittelstand“ düstere Zeiten. Diese strebsame und fleissige politische Zielgruppe habe nach dem staatlichen Transfer von Geld und Sachleistungen weniger zur Verfügung als die untersten Einkommensschichten. Nach der staatlichen Umverteilung verfüge eine Person mit einem Jahreslohn von rund 12‘000 Franken über ein Einkommen von 66‘800 Franken und sei damit stärker aufgestellt als eine Person, die ein Einkommen zwischen 35‘000 und 100‘000 Franken erziele. Stark wirke die Umverteilung auch zwischen Teilzeit- und Vollzeitstellen. Ein kinderloser Haushalt mit einem Vollzeitsalär von 105‘000 Franken verfüge über ein Einkommen von 66‘000 Franken, während ein Haushalt mit einem Teilzeitsalär von 32‘000 Franken nach dem staatlichen Eingriff über 72‘000 Franken verfüge. Die Fondation CH2048. In Auftrag gegeben hat die Studie die Fondation CH2048, die sich als Reaktion auf die Abzocker- und die Zuwanderungsinitiative gegründet hat. (…). Thomas Schwendener.
Vorwärts, 13.2.2015.
Vorwärts > Einkommensverhältnisse. Vorwärts, 13.2.2015.
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31.10.2014
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Schweiz
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Kapitalismus Personen Vorwärts
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Thomas Schwendener
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Ausbeutung Stress Volltext
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Stress mit System. Um die psychische Gesundheit der ArbeiterInnen in der Schweiz ist es nicht besonders gut bestellt. Das legt zumindest eine kürzlich erschienene Studie nahe, die den Stress am Arbeitsplatz untersucht - und sich dabei den Kopf für die Wirtschaft zerbricht. Die repräsentative Studie, die die Universität Bern und die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften im Auftrag der Gesundheitsförderung Schweiz veröffentlicht hat, fördert zutage, dass weit über eine Million der 4,9 Millionen ArbeiterInnen in der Schweiz im Job übermässig gestresst sind. Etwa sechs Prozent oder rund 300‘000 seien so stark belastet, dass sie nach wissenschaftlichen Kriterien am Rande eines Burnouts stehen. In der entsprechenden Broschüre der Gesundheitsförderung Schweiz kann man nachlesen: „Innerhalb von nur zehn Jahren hat der Stress bei Erwerbstätigen in der Schweiz um 30 Prozent zugenommen“. Die Zahlen sind erschreckend, wenn auch für die meisten wohl nicht sonderlich überraschend. So liegen die Betroffenen vermutlich auch mit ihrer Einschätzung der künftigen Entwicklung richtig: 80 Prozent der ArbeiterInnen in der Schweiz sind der Überzeugung, dass der arbeitsbedingte Stress in den nächsten Jahren zunehmen wird. Objektivierung von Stress? (…).
Thomas Schwendener.
Vorwärts, 31.10.2014.
Vorwärts > Stress. Ausbeutung. Vorwärts, 31.10.2014.
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19.09.2014
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Schweiz
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Löhne Personen Unia Schweiz Vorwärts
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Thomas Schwendener
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Lohnerhöhungen Volltext
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Kollektive Lohnerhöhungen. Die Gewerkschaften haben ihre Forderungen für die Lohnrunde 2015 vorgelegt. Laut Unia steht die Schweizer Wirtschaft gut da und es sei demnach an der Zeit, den Lohnabhängigen einen grösseren Anteil am florierenden Geschäft zuzugestehen. Die Löhne hätten mit der positiven wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre nicht Schritt gehalten und entsprechend bestehe in den meisten Branchen dringender Nachholbedarf. Dies kann man in der Pressemitteilung der Unia lesen. „Es ist nur fair, die Arbeitnehmenden angemessen am Wachstum und den Unternehmensgewinnen zu beteiligen. Denn sie sind es mit ihrem tagtäglichen Einsatz, die das massgeblich erarbeitet haben - dafür verdienen sie Anerkennung und eine anständige Belohnung“, erklärte die Unia-Co-Präsidentin Vania Alleva an der Lohn-Medienkonferenz. Man kann sich fragen, was denn angemessen wäre, wenn man voraussetzt, dass die LohnarbeiterInnen die einzigen sind, die überhaupt einen Mehrwert erzeugen und damit die Profite in den produzierenden Sektoren überhaupt erst ermöglichen. Davon abgesehen ist die Forderung der Gewerkschaften ein Lehrstück in Sachen Widerspruch zwischen Kapital und ArbeiterInnen: (…). Thomas Schwendener.
Vorwärts, 19.9.2014.
Vorwärts > Lohnerhöhungen. Gewerkschaften. Vorwärts, 2014-09-19.
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09.05.2014
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Schweiz
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Avenir-Suisse Löhne Personen Vorwärts
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Thomas Schwendener
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Grundeinkommen Volltext
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Ein bisschen was für alle? Das Schweizer Stimmvolk wird vermutlich in den nächsten Jahren über ein Bedingungsloses Grundeinkommen abstimmen. In gut schweizerischer Manier hat sich das Komitee für das Einkommen auf einen „vernünftigen“ Betrag geeinigt und fordert 2500 Franken pro Monat und Person. Dem wirtschafts-liberalen Think- Tank „Avenir-Suisse“ gefällt das überhaupt nicht und so hat er sich kürzlich öffentlich dazu geäussert: Die Eigenverantwortung, auf die noch jeder schäbige Verteidiger des Kapitalismus pocht, gehe damit flöten. Der Arbeitsanreiz werde unterhöhlt und alle lägen nur noch auf der faulen Haut herum; was soll auch sonst Ansporn zur Lohnarbeit sein, wenn nicht der schnöde Mammon? Und schliesslich würden die wirklich Hilfsbedürftigen, um die sich „Avenir Suisse“ bekanntlich tagein, tagaus den Kopf zerbricht, durch das Bedingungslose Grundeinkommen benachteiligt. (…). Thomas Schwendener.
Vorwärts, 9.5.2014.
Vorwärts > Grundeinkommen. Avenir-Suisse. Vorwärts, 9.5.2014.
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14.03.2014
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Ukraine
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Personen Vorwärts
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Thomas Schwendener
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Berichterstattung Propaganda Volltext
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Vierte Macht. Während
sich in der Ukraine das von den westlichen Mächten mitverursachte Unheil
zusammenbraut, vermelden die hiesigen Medien kaum Kritisches zur Rolle von EU,
USA oder IWF. Stattdessen wird die Schuld allein auf Russland verschoben;
welches natürlich seinerseits geopolitische Interessen in Osteuropa vertritt
und von seinen Medien nicht weniger hofiert wird. Besonders deutlich wird diese
Tendenz, wenn man sich die aktuelle Webpräsenz der NZZ anschaut: „Ein
russisches Husarenstück zu viel“, „Unglaubwürdiges Säbelrasseln" oder
„Putin zeigt sein wahres Gesicht“ wird dort getitelt. Klar, andernorts ist das
nicht so deutlich, wie beim Leib- und Magenblatt der hiesigen aufgeklärten
Bourgeoisie. Und so belässt man die Parteinahme in anderen Medien teilweise bei
der unkritischen Zitierung des politischen Personals von EU-Staaten und der
USA. Doch einmal mehr entpuppen sich die meisten Medien, vielleicht von einem
kritischen Artikel im Feuilleton abgesehen, als das, was sie tatsächlich sind:
Die vierte Macht des Staates. Dabei muss man überhaupt nicht auf
Verschwörungstheorien zurückgreifen, auch wenn die Chefredaktorlnnen in der
Regel gut Freund mit allerhand Politikerlnnen sind. Es reicht die banale
Feststellung, dass die Objektivität, auf die die Medien so schwören, immer die
Objektivität des nationalen Standorts ist. Thomas Schwendener.
Vorwärts, 14.3.2014.
Vorwärts >
Ukraine. Medien. Propaganda. Vorwärts. 2014-03-14.
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14.02.2014
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Schweiz
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IV Personen Vorwärts
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Thomas Schwendener
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IV IV-Renten Volltext
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„Wir sind doch keine kranke Gesellschaft“. In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Zahl der jungen lV-BezügeInnen beinahe verdreifacht. Expertlnnen schlagen Alarm und rechnen vor allem die Kosten vor, statt nach den gesellschaftlichen Ursachen zu fragen. Anerkennend vermerkt der „Tages-Anzeiger“ kürzlich, dass die Invalidenversicherung die Zahl der neuen Renten seit 2003 von Jahr zu Jahr hätte reduzieren können. Die Zeitung rechnet den interessierten Leserlnnen vor: „Insgesamt ging (die) Zahl (der Renentenbezügerlnnen) von 2008 bis 2012 um 7 Prozent zurück, bei den Jungen nahm sie hingegen um 13 Prozent zu“. Diese Zunahme bei den jungen Neurentnerlnnen sei ein Problem, wie selbst die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) festgestellt habe. Bei den Jugendlichen in der Schweiz belaufen sich die psychischen Ursachen bei Neurenten in der Invalidenversicherung (IV) auf 70 bis 80 Prozent. Schuld sind meistens ADHS oder eine sogenannte Persönlichkeitsstörung. Viele der jungen Rentnerlnnen haben keine Stelle in der Arbeitswelt gefunden und erhalten deshalb bereits mit 18 Jahren staatliche Leistungen. (…). Die Aussagen der betreffenden Stellen zeigen das übliche Muster: Auf eine Zunahme der Rentenleistungen wird damit reagiert, dass man die Zulassungsschwelle erhöht und die Bezügerlnnen strenger behandelt. Das ist im Dienste des nationalen Standortes auch folgerichtig: Die Sanierung der Staatsfinanzen auf dem Buckel bestimmter Segmente der Proletarisierten war noch immer die adäquate Reaktion auf vermeintliche Probleme. Stattdessen müsste man sich fragen, wie ein solcher Anstieg an psychischen Erkrankungen zustande kommt. Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht, aber der Zusammenhang zwischen einer Gesellschaft, die ihre Mitglieder ständig in Konkurrenz gegeneinander wirft und die permanente Einsatzbereitschaft einfordert, muss aufgezeigt werden. Thomas Schwendener.
Vorwärts, 14.2.2014.
Vorwärts > IV. IV-Renten. Jugend. Vorwärts. 2014.02-14.
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