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Textverzeichnis
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20.01.2020
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Biel
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GBLS Biel Generalstreik
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Gedenkstätte Generalstreik Volltext
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Stadt erhält Memorial zum Landesstreik. Der Gewerkschaftsbund Biel-Lyss-Seeland will auf dem Bieler Neumarktplatz eine Gedenkstätte zum Landesstreik 1918 einrichten. Der Gemeinderat unterstützt das Vorhaben finanziell. Mehr als 100 Jahre nach dem Landesstreik von 1918 soll in Biel eine Gedenkstätte eingerichtet werden, die an die damaligen Geschehnisse in der Stadt erinnert. Das Vorhaben geht auf die Initiative des Gewerkschaftsbundes Biel-Lyss-Seeland (GBLS) zurück. Der Gemeinderat hat nun entschieden, das Projekt mit 3000 Franken zu unterstützen. In einer entsprechenden Mitteilung verweist die Stadtregierung darauf, dass der Landesstreik die Entwicklung der Schweiz und der Stadt Biel geprägt habe, weshalb es richtig sei, „eine bleibende Erinnerung im öffentlichen Raum“ zu schaffen. Die Gedenkstätte soll auf dem Neumarktplatz entstehen. Der GBLS plant, am alten Trafohauschen, das schon 1918 auf dem Neumarktplatz stand, zwei Gedenktafeln anzubringen. Zudem soll ein Eisenbahnpuffer aufgestellt werden, um an die bedeutsamen Ereignisse rund um den Bieler Bahnhof während des Landesstreiks zu erinnern. Die Eisenbahner nahmen beim Streik eine entscheidende Rolle ein, in Biel kam es zu Zusammenstössen zwischen Streikenden und der Armee, bei denen es auch zu einer Schussabgabe kam, als in Madretsch ein Zugang erhalten wurde. Aber auch der Neumarktplatz spielte während des Streiks eine Rolle, zudem wurden in der Folge darauf über viele Jahre die1l.-Ma-Kundebungen abgehalten. Der Platz eigne sich laut der Stadtregierung deshalb gut für ein Memorial zum Landesstreik 1918. Dass sich nun auch der Bieler Gemeinderat an der Finanzierung der Gedenkstätte beteiligt, 'sei eine wichtige lsg . (...). Bieler Tagblatt.
GBLS > Generalstreik Biel. Gedenktafel. BT, 2020-01-20.
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13.12.2019
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Frankreich
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Gewerkschaften Personen Work
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Oliver Fahrni
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Generalstreik Volltext
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Generalstreik in Frankreich: Millionen Menschen gegen Macron. Opposition, Klimajugend, Gewerkschaften und Gelbwesten fordern die Regierung zum grossen Kräftemessen. Dabei geht es um viel mehr als um die Rentenreform. Scheiben splittern, ein Kehrichtcontainer brennt. Zündelt da der schwarze Block, oder sind es die Provokateure des Innenministeriums? Sofort beginnen die Polizisten die riesige Menschenmenge, die bunt und laut vom Pariser Boulevard Magenta Richtung Place de la République strömt, mit Reizgas und Sprenggranaten einzudecken. Es sind weit mehr als 100’000, die allein in Paris gegen die Renten¬reform von Präsident Emmanuel Macron demonstrieren. Der Demo-Ordnungsdienst der Gewerkschaften CGT, FO und Sud hat in Sachen Taktik dazugelernt. Eine fliegende Flasche genügt, und die Polizisten treten eine Gewaltorgie los. Mit Kriegsgerät, das anderswo geächtet ist. In den 18 Monaten seit Macrons Machtübernahme haben sie mehr Munition gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt als in den 70 Jahren zuvor, Mai 1968 eingeschlossen. Zuerst, um ein brutales Arbeitsgesetz zu erzwingen. Dann gegen die Eisenbahner und gegen die Schülerinnen. Woche um Woche gegen die Gelbwesten. Oder gegen den 1. Mai. Bilanz: 2 Tote, mehr als 1000 schwer verletzte Demonstrierende. Also plaziert der Demo-Ordnungsdienst diesmal rasch streikende Feuerwehrleute an die Spitze, und die ziehen die Demo aus der Kampfeszone. Furcht vor der Polizei. (…).
Oliver Fahrni.
Work online, 13.12.2019.
Personen > Fahrni Oliver. Frankreich. Gemeralstreik. Work online, 2019-12-13.
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14.11.2019
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Schweiz
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Frauen Generalstreik WOZ
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Frauen Generalstreik Volltext
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Röbi war nicht allein. Mit einem neuen Dokumentarfilm nimmt sich SRF nochmals des Landesstreiks an. Er ist historisch präziser und beleuchtet endlich auch die Rolle der Frauen. Wir erinnern uns: Der Gewerkschaftsführer Robert Grimm sass im Juli 1918 im Zug nach Bern zu einem Treffen mit dem Bundespräsidenten, als er seine zukünftige Frau, Jenny Kuhn, erblickte. Diese tuschelte und kicherte mit einer Freundin in einem Abteil vis-a-vis. Breitbeinig setzte Grimm sich zu den „jungen hübschen Damen“ und erklärte ihnen, weshalb er sich gegen die Erhöhung des Milchpreises wehrte. So gesehen in der Dokufiktion „Generalstreik 1918. Die Schweiz am Rande des Bürgerkriegs“, die SRF letztes Jahr zum Hundert-Jahr-Jubiläum des Landesstreiks ausstrahlte. Als Jenny Kuhn im Film das nächste Mal auftauchte, tischte sie ihrem Mann, im trauten Heim zum „Röbi“ geworden, Suppe und Brot auf. Der aufwendig produzierte Film von Hansjürg Zumstein musste einiges an Kritik einstecken: hölzerne Dialoge, die dem Geschehenen ohnehin oft bloss „nachempfunden“ waren, sowie schablonenartig gezeichnete ProtagonistInnen. Ausserdem bearbeitete er die Ereignisse mit einem eingeengten Fokus: Der dramatische Bogen zielte voll auf den Höhepunkt der Auseinandersetzung zwischen dem Oltener Aktionskomitee und der Armee. Eine Spanne von einigen Wochen, kulminiert in drei Tagen Streik. Das Mittel des Streiks taucht im Film scheinbar aus dem Nichts auf, die sozialen Ursachen bleiben unterbeleuchtet, ebenso komplexere gesellschaftliche Spannungen. (…). Tim Rüdiger.
WOZ. 14.11.2019.
WOZ > Generalstreik. Frauen. WOZ, 2019-11-14.
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20.12.2018
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Schweiz
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Generalstreik Oltener Aktionskomitee Vorwaerts
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Generalstreik Interview Volltext
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Früchte für die Zukunft? Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs fand vom 12. bis 14. November 1918 auf Veranlassung des Onener Komitees der einzige Generalstreik in der Schweizer Geschichte statt. Ein Gespräch mit dem Dozenten für Zeitgeschichte an der Universität Zürich, Pierre Eichenberger, der das Ereignis erforscht • Was sind die internationalen und nationalen Gründe, die zum Landesstreik geführt haben? Pierre Eichenberger: Der Hauptgrund für den Ausbruch dieses Generalstreiks ist auf die massive Verarmung eines grossen Teils der Bevölkerung während des Ersten Weltkriegs zurückzuführen. Die Preise stiegen schneller als die Löhne. Damit sank der Reallohn gegenüber der Vorkriegszeit um rund dreissig Prozent. Während die Versorgung der Schweiz sowohl durch die Kräfte der Entente (Frankreich, England, das zaristische Russland) als auch durch die Mittelmächte (Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien) stark eingeschränkt war, organisierten der Bundesrat und die Kantone bis 1917 keine Lebensmittelrationierung, um den Schwarzmarkt und die steigenden Preise einzudämmen. Die Armut wurde noch verschärft durch die Tatsache, dass die Männer, die vom Militär aufgeboten wurden, keine Kompensation für ihren Arbeitslohn bekamen. Ihr Sold - der bloss dazu reichte, um eine Schachtel Zigaretten oder ein Bier zu bezahlen - erlaubte es ihnen nicht, ihre Familien zu unterstützen. Die Frauen ihrerseits, die die Männer in den Fabriken oder Werkstätten ersetzten, erhielt (…). Joel Depommier.
Vorwärts, 20.12.2018.
Vorwärts > Generalstreik. Bundesrat. Vorwaerts, 2018-12-20.
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20.12.2018
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Bern
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Generalstreik Personen Vorwaerts
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Damian Bugmann
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Generalstreik Volltext
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Militär besetzt Druckerei. Mit Informativen Texttafeln und zahlreichen zeitgenössische Plakaten, Fotografien, Zeitungsseiten und Schriftstücken gibt das Kornhausforum Bern ein Bild der Novembertage und der Hauptstadt Im frühen 20. Jahrhundert von der Landesausstellung in Bern 1914 bis zur neuen Epoche von Sozialpartnerschaft und sozialem Frieden. Es war relativ ruhig in Bern in diesen bewegten Tagen. Das Militär zeigte Präsenz in Strassen und auf Plätzen, die Bevölkerung sah sich die Behelmten auf Pferden an und posierte für Fotografen. Trotz grossflächiger militärischer Besetzung von Bundeshaus und Hotel Bellevue, wo sich die hohen Offiziere wichtig machten, bis zum Botanischen Garten jenseits der Lorrainebrücke, war es friedlich in der Hauptstadt im November 1918. Andernorts, im Kanton Zürich oder im Kanton Solothurn etwa, dominierte die Linke in der Sozialdemokratischen Partei. Im Bezirk Lebern zwischen. Bellach. und Grenchen war die solothurnische Linke besonders aktiv. Bürgerliche und ihre Zeitungen hatten im Vorfeld Gerüchte gestreut, wonach zum Jahrestag der Oktoberrevolution ein bolschewistischer Umsturzversuch stattfinden solle. In Solothurn sei sogar der Regierungsrat abgesetzt worden, es herrsche Chaos und in Grenchen eine Sowjetdiktatur. Deshalb sah sich das Militär berufen, in Zürich (ein Toter) und Grenchen (drei) besonders hart gegen die vermeintlichen PutschistInnen vorzugehen. „Arbeiterunion hat Leute in der Hand. Ein Eindruck der moderaten, (…). Damian Bugmann.
Vorwärts, 20.12.2018.
Personen > Bugmann Damian. Generalstreik Bern. Vorwaerts, 2018-12-20.
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01.12.2018
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Schweiz
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Generalstreik Personen VPOD-Magazin
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Christoph Schlatter
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Generalstreik Veranstaltung Volltext
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Die Gewerkschaften feiern in Olten das 100-Jahr-Jubiläum des Landesstreiks auf würdige Weise. Klassentreffen. Das eigentliche gewerkschaftliche Streikjubiläum wurde in einer Werkhalle in Olten gefeiert und war ein grosses Treffen der Arbeiterklasse. Mustergültig war der Proporz bei den Redebeiträgen, spritzig bis anrührend das Rahmenprogramm. Der Ort war gut gewählt: Die historischen SBB-Werkhallen versprühen genau den rauen industriellen Charme, den ein solches Event benötigt. Und sie stehen in Olten, wo am 14. Februar 1918 das Oltener Aktionskomitee gegründet wurde, das später den Landesstreik ausrief und diesen drei Tage später abwürgen musste. Der 10. November, Datum des Jubiläumsfests 2018, war 1918 der Tag der vom Militär aufgelösten Kundgebung auf dem Zürcher Münsterhof, bei dem unter immer noch ungeklärten Umständen (Heckenschuss? Querschläger?) ein Soldat ums Leben kam. Es war auch der Tag, an dem das Oltener Aktionskomitee zum unbefristeten landesweiten Streik aufrief. Nie wieder! Rund 1400 Personen versammelten sich 100 Jahre später an einem Samstagnachmittag, um derer zu gedenken, denen wir heute selbstverständliche soziale Errungenschaften mit zu verdanken haben: jener Viertelmillion Arbeiterinnen und Arbeiter, die mit dem Streik nicht nur versorgungs- und wirtschaftspolitische, sondern auch explizit politische Ziele anstrebten. Dass die Niederlage sich doch noch in einen Erfolg gekehrt hat, betonte in Olten Paul Rechsteiner, SGB-Präsident. (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.12.2018.
Personen > Schlatter Christoph. Generalstreik. VPOD-Magazin, 2018-12-01.
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29.11.2018
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Griechenland
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Armut Generalstreik Gewerkschaften
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Armut Existenzgrundlage Generalstreik Volltext
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Wut auf Armutsdiktat. Griechenland: Generalstreik gegen neuen Haushaltsplan der Regierung. Protest zeigt den wahren Zustand des Landes. Ein Generalstreik legte am Mittwoch das öffentliche Leben in Griechenland weitgehend lahm. Der Protest gegen den neuen Haushaltsplan der Regierung unter Alexis Tsipras zeigt, dass sich die Lage der Griechen seit dem in Brüssel mit falschem Optimismus verkündeten Ausstieg aus dem sogenannten Hilfsprogramm der EU-Kommission nicht einen Deut gebessert hat. Die Masse der elf Millionen Griechen steht auch in diesem Winter unter schwerem finanziellen Druck. Die meisten Wohnungen in den Großstädten werden unbeheizt bleiben, für Nahrung und Kleidung werden die Menschen in den kommenden Monaten noch weniger ausgeben können als in den Vorjahren. Zum Widerstand aufgerufen hatten alle Dachverbände der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und der Privatwirtschaft. Auch die Kommunistische Partei (KKE) sowie der kommunistische Gewerkschaftsverband PAME (Militante Arbeiterfront) forderten die Bevölkerung auf, ihren Zorn auf die Straße zu tragen. Alle öffentlichen Transporte, einschliesslich der Fährschiffe zu den Inseln, stellten ihren Betrieb für 24 Stunden ein. In Athen konzentrierte sich der Protest auf den zentralen Syntagma-Platz vor dem Parlament und den Omonia-¬Platz, wo Tausende Menschen die Anhebung des Mindesteinkommens auf 750 Euro verlangten. Der Mindestlohn war in den vergangenen Jahren im Rahmen des von Brüssel verhängten Massnahmen auf unter 600 Euro im Monat gedrückt worden. (…).
Junge Welt, 29.11.2018.
Junge Welt > Griechenland. Generalstreik. Armut. Junge Welt, 2018-11-29.
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29.11.2018
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Schweiz
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Generalstreik Personen Vorwaerts
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Fritz Brupbacher
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Generalstreik Volltext
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Man wollte handeln. Was geschah nach dem Landesstreik von 1918? Frltz Brupbacher erzählt, wie es in Zürich und Basel zu weiteren Generalstreiks kam. Die Geschichte des Landesstreiks aus Sicht von Fritz Brupbacher aus dem Jahr 1928, zweiter Tell. Redaktion Vorwärts. Nach dem Landesstreik merkte mit Ausnahme der revolutionären FührerInnen kaum jemand, dass die breiten Schichten der Arbeiterschaft wohl noch voll Unwillen und Wut waren, dass aber der frohe Glauben an die nahe soziale Revolution Unwillen und Wut nicht mehr stützen. Diesen festen Glauben hatte der Abbruch des Landestreikes gebrochen; er lebte freilich noch weiter in der ziemlich zahlreichen proletarischen Avantgarde und speziell in den zürcherischen und baslerischen Gewerkschaften. Der Reallohn der ArbeiterInnen erreichte Ende 1918 und Anfang 1919 fast den Tiefstand. Dazu begann schon Ende 1918 eine steigende Arbeitslosigkeit, und im Januar 1919 fand eine Protestversammlung in Zürich statt in Sachen Arbeitslosenunterstützung. Zudem steigerte sich die Wohnungsnot. Immer noch waren Fett, Reis, Mais, Teigwaren, Hafer, Gerste rationiert. Im März erfolgte eine weitere bundesrätliche Einschränkung des Fleischkonsums. Der Milchpreis wurde erhöht. Nirgends trat der erhoffte Preisabbau ein. Bürgerwehr und StreikbrecherInnen. Das Bürgertum bezeugte eine unbändige Freude über den Ausgang des Landesstreiks und begann nun Bürgerwehren zu organisieren. Das Militär blieb noch ein gutes Jahr in und um Zürich. Jeden Augenblick wurde provokatorisch mobilisiert, den Dragonern scharfe Munition verabreicht. (…). Fritz Brupbacher.
Vorwärts, 29.11.2018.
Personen > Brupbacher Fritz. Generalstreik. Vorwaerts, 2018-11-29.
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20.11.2018
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Schweiz
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Personen SEV Schweiz
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Markus Fischer
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Generalstreik Volltext
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Nie mehr Unrecht wie 1914-1918! Im Zentrum der VPT-Tagung vom 10. November in Dürnten (ZH) stand der Generalstreik vor 100 Jahren. SEV-Vizepräsidentin Barbara Spalinger zeigte auf, dass im Ersten Weltkrieg ein Erwerbsersatz für die Soldaten ebenso fehlte wie Massnahmen für eine gerechte Verteilung der knappen Güter. So gerieten viele Arbeiterfamilien in grosse Not. Zudem hatte die Arbeiterschaft wegen dem Majorzwahlsystem und dem Vollmachtenregime kaum noch ordentliche politische Einflussmöglichkeiten. Weil Rationierungen lebenswichtiger Güter erst ab März 1917 eingeführt wurden, kam es bereits 1915 zu massiven Preissteigerungen, die zu Protesten führten. Auf städtischen Märkten taten sich Arbeiterfrauen zusammen, um den Bauern klar zu machen, dass sie keine höheren Preise bezahlen konnten. Es gab auch Streiks für Lohnerhöhungen und gegen die langen Arbeitstage sowie eigentliche Hungerdemonstrationen. Im Juni 1918 lebten von den knapp vier Mio. Schweizer/innen fast 700'000 unter der Armutsgrenze und waren auf Sozialhilfe angewiesen. Vor Suppenküchen und Stellen für Lebensmittelhilfe bildeten sich Schlangen. Die Arbeiter waren zornig, wegen ständigem Aktivdienst ihre Familien nicht mehr ernähren zu können, während Industrielle und Banker gute Kriegsgeschäfte machten und Bauern und Spekulanten von den steigenden Preisen profitierten. Das im Februar 1918 gegründete Oltener Aktionskomitee bestehend aus Sozialdemokraten und (…). Text und Fotos: Markus Fischer
SEV, 20.11.2018.
SEV > Generalstreik. SEV, 2018-11-20.
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15.11.2018
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Schweiz
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Generalstreik Personen SGB
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Matthias Preisser
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Generalstreik Veranstaltung Volltext
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Das Rad lässt sich nicht zurückdrehen. Stimmungs- und würdevolle Gedenkfeier zu 100 Jahren Landesstreik in Olten. Es wird still, als Antonio erzählt, wie es damals war, vor 15 Jahren: „Wir wollten die Frühpension, wir haben uns dafür gewehrt und dieses Ziel erreicht. Jetzt bin ich froh, dass ich in Frührente bin und das Leben geniessen kann.“ Tosender Applaus nach dieser Videosequenz. Damals, das war die grosse Mobilisierung, der nationale Streiktag für Rentenalter 60 auf dem Bau. Heute, das ist der 10. November 2018, ein kalter Novembersamstag. Und Streik ist das Thema, die Klammer, die in den ehemaligen SBB-Werkstätten in Olten über 1400 Menschen versammelt hat. Der Versammlungsort ist nicht zufällig gewählt: Vor noch längerer Zeit wurde hier gestreikt, und Olten spielte eine zentrale Rolle: Hier tagte das Oltener Aktionskomitee, welches vor genau 100 Jahren für den 12. November 1918 den landesweiten Generalstreik ausgerufen hatte, nachdem vorher Zürich und Bern militärisch besetzt worden waren. Über 250'000 Arbeiterinnen und Arbeiter streikten bis zum 14. November 1918. Gegen Ausbeutung. Für eine sozialere Schweiz. Und für mehr politische Mitsprache. Sie forderten unter anderem den Achtstundentag und das Proporzwahlrecht, das Frauenwahlrecht und eine Alters- und Invalidenversicherung. Nicht feiern, sondern gedenken, das wollten der Schweizerische Gewerkschaftsbund SGB, die SP Schweiz und die Robert-Grimm-Gesellschaft mit (…). Matthias Preisser.
SGB, 15.11.2018.
Personen > Preisser Matthias. Generalstreik. Veranstaltung. SGB, 2018-11-15.
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15.11.2018
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Schweiz
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Generalstreik Personen Vorwaerts
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Damian Bugmann
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Generalstreik Volltext
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Massive Verlustängste des Bürgertums. Der Generalstreik in der Schweiz im November 1918 und die gleichzeitige Novemberrevolution in Deutschland nutzten den politischen Massenstreik im Kampf gegen das Ancien Régime. In der Eidgenossenschaft strebte die ArbeiterInnenbewegung Reformen an, im Reich war sie gespalten zwischen Reform und Revolution. Im auslaufenden Deutschen Reich und im schweizerischen freisinnig dominierten Staat ging es um die Disziplinierung der selbstbewussten, antikapitalistischen und radikaldemokratischen Arbeiterschaft. In Deutschland stützten die Führungen von Sozialdemokratie und Gewerkschaften den feudalen Militarismus und die liberalen Wirtschaftsmächtigen gegen die revolutionären Soldaten und ArbeiterInnen. In der Schweiz forderte die Arbeiter-Innenbewegung den bürgerlichen Staat und die Armeeführung heraus, die während des Krieges starke Präsenz und Dominanz in Staat und Gesellschaft zeigte. Der Forderungskatalog des Oltener Komitees verlangte Proporz-Wahlrecht (das Majorzsystem sorgte dafür, dass der Freisinn über- und die Sozialdemokratie unterrepräsentiert war), Frauenstimmrecht, 48-Stunden-Woche, AHV, bessere Lebensmittelversorgung, Tilgung der Staatsschulden durch die Besitzenden und die Armee als Volksheer ohne Soldatenschinderei und Einsätze gegen ArbeiterInnen. Das war den Herrschenden schon Bolschewismus und Revolution genug. Das Bürgertum in der Schweiz hatte Angst vor einem massiven Verlust (…). Damian Bugmann.
Vorwärts, 15.11.2018.
Personen > Bugmann Damian. Generalstreik. Vorwaerts, 2018-11-15.
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15.11.2018
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Schweiz
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Generalstreik Personen Vorwaerts
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Fritz Brupbacher
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Generalstreik Volltext
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Voll Begeisterung und Glauben. Im November vor genau hundert Jahren streikten die ArbeiterInnen der Schweiz. Die unsichere SP-Führung brachte die Niederlage und nachhaltig den Glaubensverlust an die Revolution unter der Arbeiterschaft. Die Geschichte des Landesstreiks aus Sicht von Fritz Brupbacher* aus dem Jahr 1928, erster Teil. Die Redaktion. 400’000 ArbeiterInnen streikten am 12., 13. und 14. November in der schweizerischen Eidgenossenschaft. Lange verhaltene Wut, der Wille zur Vergeltung, der Traum von einer Welt, wo Recht und Gerechtigkeit herrscht, wanderten vom Hirn in die Glieder und stellten alle Räder still. Endlich hatte das längst ersehnte Signal des immer wieder zögernden Oltener Aktionskomitees erklungen und wenn einmal das blosse Niederlegen der Arbeit zum Sieg des Proletariats hätte führen müssen, wäre es im November 1918 gewesen. Wenn einmal das blosse passive Verweigern der Arbeit an die bürgerliche Gesellschaft den Sieg bringen konnte, hätte ihn der Novemberstreik gebracht. ie fast restlos der Streik war, sieht man aus der lächerlich kleinen Anzahl von Nötigungs- und Sabotageprozessen, die dem Landesstreik folgten. Auch der unorganisierte Arbeiter, der in den Teilstreiken nur auf Drängen seiner organisierten KollegInnen die Arbeit verliess, streikte von sich aus, aus seinem eigenen Interesse heraus, begeistert mit. Was wäre wenn… In friedlichen Zeiten, wo der Kapitalist nur an sein tägliches Äufnen von Mehrwert denkt, da mag ihn der Streik erschrecken, als grad den Tagesgewinn (…). Fritz Brupbacher.
Vorwärts, 15.11.2018.
Personen > Brupbacher Fritz. Generalstreik. Vorwaerts, 2018-11-15.
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13.11.2018
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Grenchen
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Generalstreik Unia Schweiz
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Armee-Einsätze Generalstreik Volltext
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Unia-Gewerkschafter/innen gedenken den Opfern der Armee in Grenchen am 14. November 1918. Erschiessung von Arbeitern in Grenchen: Nie wieder! Vor hundert Jahren, am 14. November 1918, wurden drei Uhrmacher in Grenchen von der Schweizer Armee erschossen, obwohl das Ende des Generalstreiks bereits angekündigt war. Die Unia gedenkt dieses tragischen Ereignisses und ehrt die unschuldigen Opfer. Am 14. November 1918 wurden Hermann Lanz (29), Marius Noirjean (17) und Fritz Scholl (21) von Soldaten aus dem Waadtland, die in Grenchen stationiert waren, ermordet. Die drei jungen Uhrmacher zahlten den Preis für die staatliche Repression am letzten Tag des Generalstreiks. Von hinten erschossen. Am 12. November 1918 traten schweizweit rund 250'000 Arbeiterinnen und Arbeiter in den Streik, um gegen die soziale Ungleichheit und die prekären Lebensbedingungen zu protestieren. In Grenchen wurde die Armee gegen die Streikenden aufgeboten, obwohl das Streikende bereits angekündigt war. Die drei jungen Arbeiter gerieten in die Schusslinie, als eine Waadtländer Armeeeinheit das Feuer auf die Menge eröffnete. Zwei starben durch Schüsse in den Rücken, als sie zu fliehen versuchten. Der Dritte wurde in den Kopf getroffen. Nie wieder! Unia-Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter haben heute in Bern an diese Ereignisse erinnert. Die drei unschuldigen Opfer wurden von der Schweizer Armee ermordet, die verblendet war durch ihren Hass auf die Arbeiterklasse und ihre Angst vor einem (…).
Unia Schweiz, 13.11.2018.
Unia Schweiz > Generalstreik. Armee-Einsatz. Unia Schweiz, 2018-11-13.
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10.11.2018
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Schweiz
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Generalstreik SGB
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Generalstreik Veranstaltung Volltext
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Rund 1400 Personen gedenken in Olten des Landesstreiks. Grossanlass 100 Jahre später in den damals bestreikten SBB-Werkstätten. Am 10. November vor 100 Jahren beschloss das Oltener Aktionskomitee den landesweiten Generalstreik und bis zum 14. November stand die Schweiz still. Über 250'000 Arbeiterinnen und Arbeiter streikten. Gegen Ausbeutung. Für eine sozialere Schweiz. Und für mehr politische Mitsprache. 100 Jahre danach haben am Samstag in Olten der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB), die SP Schweiz und die Robert-Grimm-Gesellschaft an den Landesstreik erinnert. In den historischen SBB-Werkhallen, die damals auch bestreikt wurden, versammelten sich 1'400 Menschen zu einer grossen Manifestation. Sie erinnerten an die Ereignisse, die den grossen Aufbruch für eine soziale und gerechtere Schweiz einläuteten. In Reden erinnerten SGB-Präsident Paul Rechsteiner, SP-Präsident Christian Levrat, Unia-Präsidentin Vania Alleva und SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga daran, dass dank dem Mut und der Entschlossenheit der Streikenden und trotz des Streikabbruchs nach drei Tagen rasch erste Erfolge erzielt werden konnten. Etwa mit Einführung des 8-Stunden-Tages in den zwei Jahren direkt nach dem Landesstreik ¬- eine Forderung, der sich die Arbeitgeber und bürgerlichen Parteien vehement widersetzt hatten. Oder mit der beschleunigten Einführung des Proporzwahlrechts. Mit dem Landesstreik wurde auch das Fundament für die Einführung der AHV oder des Frauenstimmrechts gelegt. (…).
SGB, 10.11.2018.
SGB > Generalstreik. Veranstaltung. SGB, 2018-11-10.
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02.11.2018
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Uster
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SVP Vorwaerts
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Generalstreik SVP Volltext
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Uster bleibt solidarisch. Christoph Blocher wird in Uster gegen den Landesstreik hetzen. Wer die Geschichte der Arbeitenden für rechte Propaganda missbraucht, hat mit Widerstand zu rechnen: Demo am 13. November in Uster! „Ein Dank an Bevölkerung, Behörden und Soldaten“ das ist Christoph Blochers Position zum Landesstreik von 1918 und dient als Titel seiner Veranstaltung am 13. November im Stadthofsaal in Uster. Seine Intervention zum Landestreik zeigt die Politik der SVP unter dem Brennglas: Hetze gegen . ArbeiterInnen im Interesse der Reichen. In einer Zeit, in der rechte und rechtsextreme Parteien auf dem Vormarsch sind, ist es wichtig, deren arbeiterInnenfeindliche Politik zu entlarven und sie zu bekämpfen. Dass die SVP, und die Rechte überhaupt, Politik für die Besitzenden betreibt, zeigt Blocher mit seinem Dank ans Militär sehr deutlich. Die über 250‘000 Streikenden mit linken Forderungen wurden vom Militär mit Gewalt unterdrückt. In Grenchen wurden am 14. November 1918 drei Arbeiter von Soldaten erschossen, in Zürich wurde der Handgranatenbefehl erlassen und ebenso auf Demonstrierende gefeuert. Diese Gewalt ist ein Beispiel dafür, was Staat und Kapital bereit sind zu tun, wenn sich ArbeiterInnen zusammenschliessen, um für ihre Interessen zu kämpfen. Blocher zieht nun über die Bewegung her, welche für die AHV, die 48-Stunden-Woche und das Frauenstimmrecht auf die Strasse ging - wir (…).
Vorwärts, 2.11.2018.
Vorwaerts > Generalstreik. SVP. Vorwaerts, 2018-11-02.
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02.11.2018
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Schweiz
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Generalstreik Personen Work
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Hans-Ulrich Jost
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Armee-Einsätze Generalstreik Volltext
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Darum suchte die Armeeführung die Konfrontation. Generalstab verwechselte Streik mit Krieg. General Ulrich Wille und seine Hardliner-Obersten waren für den Ausbruch des Landesstreiks mindestens mitverantwortlich, sagt der Historiker Hans Ulrich Jost. „Ein Generalstreik ist ein dem Aufruhr gleichzustellendes Verbrechen und darf nur mit Belagerungszustand (Militär) beantwortet werden,“ Dies schrieb 1907 Carl Hilty, Berner Rechtsprofessor und Oberauditor der Militärjustiz. Seine Ansicht war im Bürgertum weit verbreitet. Vor allem im Generalstab der Armee und unter den höheren Offizieren. Der Landesstreik von 1918 war ein solcher Generalstreik. Verantwortlich gemacht für dieses Ereignis wurden allein die Führer der Arbeiterschaft und der Sozialdemokratischen Partei (SP). Endlich mal aufräumen. Während des Ersten Weltkriegs war die Versorgungslage prekär: Kartoffeln und Kohle wurden knapp in der Schweiz. Der Brotpreis verdoppelte sich innert weniger Jahre. Tausende Familien drohten zu verarmen, viele litten Hunger. Gleichzeitig strichen Unternehmer und Aktionäre sagenhafte Renditen ein. Diese scharfen sozialen Gegensätze liessen die Verbitterung unter den Arbeiterinnen und Arbeitern, aber auch unter Angestellten rapid wachsen. Angesichts dieser gespannten sozialpolitischen Lage schuf der Sozialdemokrat Robert Grimm Anfang 1918 das Oltener Aktionskomitee (OAK). Um dem bürgerlichen Bundesrat gegenüber wirkungsvoll aufzutreten, schlug Grimm vor, wenn nötig mit einem Generalstreik zu drohen. Doch mit dem Generalstreik beschäftigte sich nicht nur das Oltener (…). Hans Ulrich Jost.
Work, 2.11.2018.
Personen > Jost Hans Ulrich. Generalstreik. Armee-Einsatz. Work, 2018-11-02.
Ganzer Text
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02.11.2018
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Schweiz
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Generalstreik Personen Work
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Ralph Hug
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Generalstreik Juso Volltext
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Ohne kämpferische Jusos hätte der Generalstreik anders ausgesehen. Die „Jungburschen“ machten Dampf. Die kampfbereiten Jusos verliehen dem Landesstreik Durchschlagskraft. Ein Wink im Chefbüro genügte. und die Fabrik ging zu. Johann Högger, der Präsident der Arbeiterunion Rorschach SG. drohte nämlich: Wenn der Betrieb nicht sofort eingestellt werde. so könne man „wegen der Jungburschen da draussen“ für nichts. garantieren. Die Feldmühle, Rorschachs grösster Industriebetrieb. schloss sofort die Tore. Der Chef befürchtete kaputte Scheiben. die ihm niemand ersetzen würde. Diese Episode mit der Jungburschen-Drohung ist bezeichnend. Mit „Jungburschen“ war die sozialistische Jugend gemeint. Die damaligen Jusos waren revolutionär, antimilitaristisch und zum Teil auch anarchistisch gesinnt. Ihnen ging der Ruf als aktionsbereite Truppe voraus, für die die Überwindung des Kapitalismus nicht bloss Theorie war. Ihr Chef war der spätere Kommunist Willi Münzenberg, ein genialer Propagandist. Münzenberg war aus Deutschland in die Schweiz gekommen. baute in der Weimarer Republik einen linken Medienkonzern auf und geriet dann mit den Stalinisten in Konflikt. Im jungsozialistischen Organ „Freie Jugend“ verdammte er den Kapitalismus und rief zum „Krieg gegen den Krieg“ auf. Z’Frässe vüre. Waren die Jungburschen bei Demos dabei. so konnte sich die Polizei auf „Äkschen“ einstellen. So auch in Biel. Dort spitzte sich im Streikjahr 1918 der Groll der Bevölkerung zu. Und die Jungburschen ergriffen die Initiative. Im Juni 1918 organisierten sie eine Demo vor dem Bieler Rathaus. Man verlangte mehr Lohn (…). Ralph Hug.
Work, 2.11.2018.
Personen > Hug Ralph. Generalstreik. Juso. Work, 2018-11-02.
Ganzer Text
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02.11.2018
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Schweiz
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Generalstreik Personen Work
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Ralph Hug
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Falschmeldungen Generalstreik Publikation Volltext
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Neues Standardwerk. Bollwerk gege FakeNews. Jetzt ist er da, der neue Klassiker, kiloschwer und schön aufgemacht: „Der Landesstreik. Die Schweiz im November 1918“. 50 Jahre mussten wir warten. Die Studie „Der Landesstreik 1918“ von Willi Gautschi aus dem Jahr 1968 war das Referenzbuch zum Thema. Seither gab es keine neue Gesamtdarstellung dieses epochalen Ereignisses. Diese Lücke schliesst das soeben erschienene Werk der Historiker Roman Rossfeld, Christian Koller und der Historikerin Brigitte Studer. Zusammen mit 15 Autorinnen und Autoren bohren sie in die Tiefe und analysieren den Streik und seine Folgen bis in die Gegenwart. Gautschi machte damals Schluss mit der Mär vom bolschewistischen Umsturz. Das neue Standardwerk ruckt jetzt noch weit stärker die vielfältigen sozialen und politischen Ursachen des Landesstreiks ins Licht. Überraschend. Da ist zum Beispiel der Hunger in der Bevölkerung und die prekäre Versorgung mit Kohle und Milch, aber auch die Wohnkrise in Mn Städten und die fatale Grippe-Epidemie. Bisher unbeleuchtete Aspekte kommen hinzu: das Engagement von Frauen im Streik, die Revolutionsängste des Bürgertums oder die Streikabwehr der Arbeitgeber. Wie die rachsüchtige Militärjustiz urteilte und welche Rolle die paramilitärischen Bürgerwehren spielten - das alles wird transparent. Es gibt auch überraschende Recherchen. Woher stammt die Vorstellung. dass Lenins Agenten den Landesstreik angezettelt hätten? Es waren radikalisierte russische Emigranten. die in den Gazetten von Lausanne und Genf unermüdlich Fake News verbreiteten. Sie hatten vor der Oktoberrevolution (…). Ralph Hug.
Work, 2.11.2018.
Personen > Hug Ralph. Generalstreik. Publikation. Work, 2018-11-02.
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02.11.2018
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Schweiz
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Generalstreik Personen Work
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Ralph Hug
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Armee-Einsätze Generalstreik Reaktion Volltext
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Der Landesstreik: Die Mutter aller Streiks. Suppenküchen, Handgranaten und ein dreifacher Mord. Das hatte die Schweiz noch nie erlebt: Plötzlich herrschte Aufruhr im ganzen Land. Die drei Streiktage im November 1918 veränderten die Schweiz. Für immer. Es war an einem Dienstag. einem grauen Novembertag: 250‘000 Frauen und Männer legten ihre Arbeit nieder. Und stiessen in den Strassen auf die Armee. Am dritten Streiktag erschossen Soldaten im solothurnischen Grenchen die drei Arbeiter Marius Noirjean (17). Fritz Scholl . (21) und Hermann Lanz (29). Von hinten und aus nächster Nähe. Schliesslich blies die Streikführung die Aktion ab. weil ein Bürgerkrieg drohte. War der Landesstreik nun eine Niederlage für die Arbeiterbewegung? Oder doch ein Sieg? Beides. sagt Adrian Zimmermann. Der Historiker spricht von „Geschlagenen. die siegten“. Zu Recht. denn ein Teil der Streikforderungen wurde bald erfüllt. andere erst später. Und so kam es zu diesem ersten Generalstreik in der Schweiz. der sich 2018 zum hundertsten Mal jährt: 1. Hunger und Elend: Während des Ersten iiI Weltkriegs (1914-1918) ging es mit der Versorgung bergab. Kartoffeln und Kohle wurden knapp. Der Brotpreis verdoppelte sich innert weniger Jahre. Während die Löhne stagnierten, stieg die Teuerung unerbittlich an. Wer ins Militär musste. bekam keinen Ausgleich für den Lohnausfall. Tausende Familien drohten zu verarmen. viele litten Hunger. Die Historikerin Maria Meier hat die prekäre Lage im Sommer 1918 am Beispiel von Basel untersucht. Die Stadt musste Suppenküchen einrichten. schnell waren sie überfüllt. Kinder waren unterernährt. (…). Ralph Hug.
Work, 2.11.2018.
Personen > Hug Ralph. Generalstreik. Reaktion. Work, 2018-11-02.
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02.11.2018
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Schweiz
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Generalstreik Personen Vorwaerts
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Marino Bodenmann
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Generalstreik Volltext
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Ruhmreiche Tage des grossen Streiks. Vom 12. bis 14. November 1918 fand der Landesgeneralstreik statt. Dieser Streik war der grösste und bedeutungsvollste Kampf seit dem Bestehen einer organisierten ArbeiterInnenbewegung in der Schweiz. Während dem Streik fehlte es der ArbeiterInnenklasse jedoch an einer ihr ergebenen und kampfentschlossenen Führung. Der Landesgeneralstreik wuchs aus einer Stimmung der Unzufriedenheit, die die gesamte Arbeiterschaft erfasste. Diese Unzufriedenheit hatte ihre Hauptursache in den ständig sich verschlechternden Lebensbedingungen des werktätigen Volkes. Die Teuerung stieg am laufenden Band, von Juli 1914 bis im Sommer 1918 um mehr als das Doppelte, während der Bundesrat den Schwarzmarkt gewähren liess. Der Reallohn sank immer tiefer. Für Familien mit kleinem Einkommen waren selbst Kartoffeln kaum mehr erschwinglich. Auch die Mietpreise gingen ungehindert in die Höhe. Während grosse Teile des Volkes in eine immer schwierigere Lage gerieten, führten die KriegsgewinnlerInnen und SpekulantInnen ein Prasserleben. Dem Generalstreik gingen eine grosse Zahl von Kampfaktionen voraus. Teuerungsdemonstrationen, halbtägige Generalstreiks mit grossen Kundgebungen in den wichtigsten Städten, Streiks in Zürich, im Tessin, in Genf, in Chippis (VS) und vielen anderen Orten fanden Zustimmung und Sympathie im ganzen Lande. Die Zürcher Frauen marschierten unter der Führung der Genossin Rosa Bloch in einer mächtigen Demonstration (…). Marino Bodenmann.
Vorwärts, 2.11.2018.
Personen > Bodenmann Marino. Generalstreik. Vorwaerts, 2018-11-02.
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01.11.2018
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Schweiz
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Funke, Der Generalstreik
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Generalstreik Volltext
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Landesstreik und Faschismus. Der Landesstreik hatte bei den Bürgerlichen Angst und Paranoia ausgelöst. Dies trieb Teile des Klein- und Grossbürgertums in den Faschismus. Für diese Entwicklung steht ein Name besonders exemplarisch: Emil Sonderegger. Erdrückt von den Entbehrungen des Ersten Weltkriegs rufen die Zürcher ArbeiterInnen für den 10. November 1918 zu einem Streik zur Feier des ersten Jubiläums der Russischen Revolution auf. Obwohl ein Versammlungsverbot herrscht, finden sie sich am besagten Tag auf dem Fraumünsterplatz ein. Lange wird der Ungehorsam nicht toleriert. Mit Kriegsgerät bewaffnete Truppen laufen auf. Angeführt vom unzimperlichen Emporkömmling Oberst Emil Sonderegger wird die Versammlung mit Drohungen und Warnschüssen aufgelöst. Schon am nächsten Tag wird von Oberst Sonderegger eine Botschaft in Zürich verbreitet, worin er den Zürcher ArbeiterInnen androht, beim nächsten Mal nicht in die Luft, sondern direkt auf streikende ArbeiterInnen zu schiessen. Dieses Ereignis sollte zu einem kritischen Faktor für den späteren Ausbruch des Landesstreiks werden. Sozialdemokratische Parlamentarier brüskieren sich über die ruchlose Art Sondereggers, bürgerliche schützen ihn. Nach dem Streik wird er vom gesamten Bürgertum als «Retter des Vaterlandes» gefeiert. Die Angst vor einem erneuten Aufbegehren der ArbeiterInnen sitzt jedoch tief im bürgerlichen Bewusstsein. In manchen Kreisen sollte sie sich zu einer Paranoia steigern, die Idealvorstellungen eines autoritären Staates Auftrieb gibt. (…). Sonu Sabris.
Der Funke, 1.11.2018.
Funke, Der > Generalstreik. Faschismus. Der Funke, 2018-11-01.
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01.11.2018
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Nigeria
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Funke, Der Generalstreik
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Generalstreik Gewerkschaften Volltext
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Generalstreik! Revolution in Nigeria? Während Nigeria in bürgerlichen Medien oft nur im Zusammenhang mit den Verbrechen von Boko Haram genannt wird, toben im Land schon länger heftige Arbeitskämpfe. Die Situation ist angespannt. Viele Menschen fordern tiefgreifende Veränderungen. Ende September kam es in Nigeria zu einem viertägigen Generalstreik. Millionen Menschen gingen auf die Strasse, um der Forderung nach einer lebensnotwendigen Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns Nachdruck zu verleihen. Dieser wurde seit 2011 nicht angepasst, obwohl der nigerianische Naira seit damals eine fast 140% Inflation erlitten hat. Beinahe drei Viertel der Bevölkerung lebt in Armut oder ist akut davon bedroht. Misswirtschaft Nigerias. Die Bevölkerung ist auf Lebensmittelimporte angewiesen, da der Staat die Landwirtschaft jahrelang stark vernachlässigt hat. Nigeria produziert kaum eigene Lebensmittel, was die Situation der Bevölkerung seit Jahren immer weiter verschlechtert. Sowohl der Staat als auch die Privatwirtschaft sind ausschliesslich von der Ausbeutung fossiler Ressourcen abhängig. Beinahe 95% aller Exporte stehen in direktem Zusammenhang mit Erdöl und über 80% der staatlichen Einnahmen werden dadurch generiert. Die Entwicklungskredite des Internationalen Währungsfonds zwangen den nigerianischen Staat zu einer Öffnung des nationalen Marktes für das internationale Kapital. Die Folge davon sind Privatisierungen staatlicher Betriebe, hauptsächlich im Erdölgeschäft. So konzentriert sich immer mehr Profit in (…).
Der Funke, 1.11.2018.
Funke, Der > Nigeria. Generalstreik. Der Funke, 2018-11-01.
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01.11.2018
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Schweiz
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Gewerkschaftsbund ZH Kanton Personen
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Christian Koller
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Generalstreik Volltext
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Wie und wozu den Landesstreik erinnern? Gewerkschaftliche Gedanken in der P.S. In den kommenden Tagen wird der Hype um den Landesstreik seinen Höhepunkt erreichen. Nach der Ausstrahlung einer SRF-Docufiction im Frühling, dem zum Publikumsrenner avancierten Laientheater in Olten im Sommer und dem Erscheinen mehrerer neuer Bücher zum Thema eröffnet am 2. November der Bundespräsident die Landesstreik-Ausstellung des Landesmuseums und des Schweizerischen Sozialarchivs. Am 10. November findet in Olten ein grosser Anlass des SGB, der SP und der Robert-Grimm-Gesellschaft statt, am 13. November dankt ein Altbundesrat in Uster der Armee für ihren Einsatz, am Folgetag gedenkt die Stadt Grenchen der drei Todesopfer dieses Einsatzes. Daneben gibt es unzählige regionale Veranstaltungen. Offensichtlich bewegt das Ereignis, das vom 12. bis 14. November 1918 eine Viertelmillion Menschen mobilisiert hat, die Gemüter immer noch. Ideologisch motivierte Verdrehungen treiben dieser Tage bunte Blüten: Einige ziehen alte, von der Geschichtswissenschaft seit Jahrzehnten widerlegte Verschwörungstheorien der Zwischenkriegszeit aus der Mottenkiste. Andere versuchen – etwa unter Verweis auf die stabile Entwicklung der „allwissenden“ Finanzmärkte – die Versorgungs- und Verteilungskrise der letzten Kriegsjahre zu verharmlosen, den Landesstreik zu einem „irrtümlichen“ Ereignis ohne gesellschaftliche Ursachen umzudeuten und dadurch seine sozialpolitischen Forderungen (…).
Gewerkschaftsbund ZH Kanton, 1.11.2018.
Personen > Koller Christian. Generalstreik. GBKZ, 2018-11-01.
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01.10.2018
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Schweiz
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Generalstreik Personen VPOD-Magazin
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Adrian Zimmermann
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Falschmeldungen Generalstreik Volltext
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Längst widerlegte Verschwörungstheorien vernebeln bis heute den Blick auf den Landesstreik. Fake News: Bomben aufs Bundeshaus. Der unmittelbare Auslöser des Landesstreiks war der Beschluss des Bundesrats vom 6. November 1918, Zürich und Bern als Präventivmassnahme gegen angebliche Putschpläne militärisch zu besetzen. Die Antwort des Oltener Aktionskomitees auf diese Provokation war der Proteststreik vom 9. November und - nach gescheiterten Verhandlungen mit dem Bundesrat - der Landesstreik vom 12. bis 14. November. Weder damalige polizeiliche Untersuchungen noch die historische Forschung haben je eine Spur irgendwelcher Umsturzpläne gefunden. Nicht Fakten waren es, die Armeeleitung und Bundesrat zu ihrem verhängnisvollen Entscheid bewegten, sondern der mehr oder weniger blinde Glaube an fantasievolle, aber einer seriösen Überprüfung nicht standhaltende Verschwörungstheorien. Einen entscheidenden Anstoss für das Truppenaufgebot gab das Schreiben von General Ulrich Wille vom 4. November 1918 an den Bundesrat. Wille schrieb darin unter anderem, er glaube an die „Möglichkeit eines plötzlichen und unerwarteten Ausbruchs einer Revolution“. Dies schon deshalb, weil er überzeugt sei, dass „in Zimmerwald und Kiental beschlossen worden sei, mit dem Umsturz der staatlichen Ordnung in der Schweiz den Anfang zu machen“. Typisches Beispiel einer unhaltbaren Verschwörungstheorie: Zum einen war an den beiden internationalen sozialistischen Konferenzen im September 1915 und April 1916 nichts Derartiges diskutiert, geschweige denn (…). Adrian Zimmermann.
VPOD-Magazin, 1.10.2018.
Personen > Zimmermann Adrian. Falschmeldungen. Generalstreik. VPOD-Magazin, 2018-10-01.
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01.10.2018
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Schweiz
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Generalstreik Personen
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Ralph Hug
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Generalstreik Volltext
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Vor hundert Jahren kam es zum bisher einzigen Landesstreik in der Schweiz. Zu seinen Ursachen zählte auch die akute Wohnkrise. Vier Matratzen pro Zimmer. Diese drei Tage veränderten die Schweiz: Vom 11. bis 14. November 1918 legten 250'000 Werktätige aus Protest gegen die allgemeine Misere die Arbeit nieder. Das Militär beendete den Streik, der in einen Bürgerkrieg auszuarten drohte. Die vermeintliche Niederlage entpuppte sich für die Protestierenden im Nachhinein jedoch als Sieg. Reformen wie der Achtstunden-Tag oder das Proporzwahlrecht, das die bürgerliche Dominanz im Parlament beendete, brachten klare Fortschritte. Andere Sozialreformen wie die AHV oder das Frauenstimmrecht liessen länger auf sich warten. Die Historikerinnen und Historiker sind sich einig: Dieser Streik war ein Schlüsselereignis der modernen Schweiz. Bisher wenig beachtet wurde, dass die Wohnkrise in den Städten eine wichtige Ursache der damaligen Unrast war. Viele Mietende gerieten nach Kriegsausbruch 1914 in Not. Die Männer, die Militärdienst leisteten, erhielten damals noch keinen Erwerbsersatz. So wurde das Geld für die Miete knapp oder fehlte ganz. Es kam zu Kündigungen, ganzen Familien drohte Obdachlosigkeit. Wegen der kriegsbedingten Inflation explodierten die Mieten. Profiteure strichen hohe Gewinne ein, selbst für Bruchbuden und feuchte Zimmer ohne Licht. In den Städten herrschte Wohnungsmangel, weil man es versäumt hatte, rechtzeitig günstige Wohnungen zu bauen. Der Bundesrat wollte (…). Ralph Hug.
Mieten+Wohnen, Oktober 2018, Nr. 5.
Personen > Hug Ralph. Generalstreik. Wohnungsbau. Mieten+Wohnen, 2018-10-01.
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