1 |
| Datum | Ort | Kapitel | Personen | Stichworte | Artikel |
|
01.03.2019
|
Algerien
|
Syndicom
|
|
Pressefreiheit Volltext
|
15 Medienschaffende in Algerien verhaftet. In Algerien werden mindestens 15 Medienschaffende verhaftet, während sich der schwerkranke Präsident Abdelaziz Bouteflika, in der Schweiz pflegen lässt. Seit in Algerien bekannt ist, dass der 81 jährige, schwerkranke Präsident Abdelaziz Bouteflika nochmals für die Präsidentschaftswahl am 18. April kandidieren will, gehen hunderttausende Menschen friedlich auf die Strasse. Abdelaziz Bouteflika klammert sich nunmehr 21 Jahre an die Macht. Am 28. Februar versammelten sich fast 100 Journalistinnen und Journalisten aus staatlichen und privaten Medien auf der „Place de la liberté de la presse“ in Algier und protestierten gegen die Zensur, die das Regime um den greisen Präsidenten Bouteflika ausübt. Die Zahl von 100 JournalistInnen, die sich gegen das Regime auf die Strasse wagten ist beachtlich. In Algerien wurden Medienschaffende während des Bürgerkriegs in den 90er Jahren gezielt getötet und auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen belegt das Land Platz 136 von 180 Ländern. Die protestierenden Medienschaffenden werfen den algerischen Behörden vor, nicht frei über die Protestbewegung gegen die fünfte Amtszeit von Bouteflika berichten zu können. Die algerische Polizei verhaftete 15 von ihnen, darunter auch drei Auslandskorrespondenten. 2013 erlitt Bouteflika seinen ersten Schlaganfall. Seit Jahren sitzt er im Rollstuhl und kann kaum noch sprechen. Dass er sich jeweils im Ausland behandeln lässt, ist bezeichnend für die schlechte Gesundheitsversorgung in Algerien. Zur Zeit lässt er sich in Genf behandeln.
Syndicom, 1.3.2019.
Syndicom > Algerien. Pressefreiheit. Syndicom, 2019-03-01.
Ganzer Text
|
|
18.07.2018
|
Algerien
|
Gewerkschaften WOZ
|
|
Gewerkschaften Streik Volltext
|
Wer protestiert, wird angeklagt. ArbeiterInnen mehrerer Branchen gehen im Maghrebstaat für menschenwürdige Arbeitsbedingungen auf die Strasse. Die Behörden reagieren vor allem mit Repression. „Wir befinden uns in einer Krise, die jederzeit explodieren kann“, sagt Rachid Malaoui, Präsident des staatlich nicht anerkannten Gewerkschaftsbunds Confederation generale autonome des travailleurs en Algerie. Derzeit protestieren in Algerien viele der 87‘000 Angestellten des staatlichen Elektrizitäts- und Gasunternehmens Sonelgaz. Es ist das zweitgrösste Unternehmen Algeriens nach der ÖIförderfirma Sonatrach. Für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen seit Monaten auch die AssistenzärztInnen, die Gemeindeangestellten, das Lehrpersonal, die Armeeveteranen, die StudentInnen der Pharmazie. „Die Bevölkerung ist wütend“, sagt Yamina Maghraoui, Frauenpräsidentin der unabhängigen Gewerkschaft des staatlichen Verwaltungspersonals. Der niedrige Ölpreis habe die schlechten Arbeitsbedingungen allgemein verschärft. Zahlreiche Aushilfskräfte, darunter viele Frauen, verdienten bei befristeten Arbeitsverträgen nur achtzig Euro im Monat, die Hälfte des Mindestlohns. Und vier Fünftel der HochschulabgängerInnen müssten sich von Praktikum zu Praktikum hangeln, ohne je fest angestellt zu werden. In Algerien sind 4,5 der 11 Millionen Beschäftigten im informellen Sektor tätig. Algerien hat mehrere internationale Konventionen zu Gewerkschaftsfreiheiten und den Menschenrechten ratifiziert. (…). Annegret Mathari.
WOZ, 18.7.2018.
WOZ > Algerien. Streik. WOZ, 2018-07-19.
Ganzer Text
|
|
03.08.2017
|
Algerien
|
Personen WOZ
|
Frantz Fanon Mischa Suter
|
Publikation Volltext
|
Frantz Fanon, der Arzt im Kampf gegen die pathologischen Identitäten. Erstmals edierte Schriften werfen ein neues Licht auf Frantz Fanon: Er war Philosoph und Revolutionär, vor allem aber Psychiater. Seine Aufmerksamkeit galt den Wegen der Selbstveränderung, die Kolonisierte im Befreiungskampf einschlugen. Frantz Fanon, der Wortführer einer Revolution der Dritten Welt, hatte viele Gesichter. „Les Damnés de la Terre“ von 1961, sein berühmtestes Buch, ist ein donnerndes Manifest, das die politischen Sixties einläutete. Es verkündete den globalen Aufstand der unterdrückten Massen gegen Kolonialismus und Imperialismus. Für die einen versprach Fanon Aufruhr, Guerilla, Strassenkampf – von den palästinensischen Flüchtlingslagern bis zu den Favelas in Rio, von den Townships um Johannesburg bis zu den Banlieues von Paris. Für andere, nicht nur in Frankreich, war der Mann ein Hassprediger. Sein Kampf für den algerischen Front de Liberation Nationale (FLN) entspringe, heisst es, dem heftigsten Nationalismus und einer manichäischen Weitsicht. Wieder andere sehen in Fanon einen Vordenker des Postkolonialismus. Für diese war er ein Philosoph, der eine Existenzweise von Schwarzen in einer Welt erforschte, die von Weissen definiert worden war. Vor allem aber war Frantz Fanon Psychiater. Fast sein ganzes, kurzes Erwachsenenleben lang therapierte er PatientInnen. Bedeutete der Kolonialismus für ihn einen albtraumhaften Wahnsinn auf Weltebene, hatte das damit zu tun, dass er als Arzt (…). Mischa Suter.
WOZ, 3.8.2017.
Personen > Fanon Frantz. Publikationen. WOZ. 2017-08-03.
Ganzer Text
|
|
26.03.2013
|
Algerien Schweiz
|
Gewerkschaften Personen Solifonds
|
Urs Sekinger
|
Menschenrechte Repression Volltext
|
Der Solifonds feiert Geburtstag: Ein Bericht aus dem-Maghreb. Ein Volk ohne Grenzen. ln Nordafrika sind tiefgreifende Umwälzungen im Gang. Volksbewegungen kämpfen für eine soziale und egalitäre Gesellschaft. Aus Anlass seines 30-jährigen Bestehens berichtet der Solifonds von aktuellen Entwicklungen im Maghreb, basierend auf jahrzehntelanger Solidaritätsarbeit. Für 96 Algerierinnen und Algerier endete die Reise an das diesjährige Weltsozialforum, das vom 26. bis 30. März in Tunis stattfand, in der Frühe des 25. März. Am Grenzübergang zu Tunesien beschieden ihnen die algerischen Grenzbehörden, es gebe für sie keine Ausreise. (...). Urs Sekinger.
VPOD-Magazin, 1.5.2013.
Solifonds > Algerien. Solifonds. VPOD-Magazin 2013-05-01.
Ganzer Text
|
|
06.03.2013
|
Algerien Marokko Tunesien
|
Gewerkschaften Personen SGB Solifonds
|
Luca Cirigliano
|
Gewerkschaften Repression Volltext
|
Situation eskaliert. Verstärkte Repression gegen Gewerkschaften in Nordafrika. Der SGB und die von ihm mitgetragene Stiftung SOLIFONDS beobachten mit grösster Sorge die weitere Eskalation der Gewalt gegen Gewerkschaften und progressive Kräfte in Nordafrika. Am Morgen des 20. Februar verhaftete die algerische Polizei elf Erwerbslose aus Mauretanien, Marokko und Tunesien, die nach Algerien gereist waren, um am Forum von maghrebinischen Erwerbslosen teilzunehmen. Die Polizei schaffte sie aus dem Land. (...).
Luca Cirigliano.
SGB, 6.3.2013.
Personen > Cirigliano Luca. Nordafrika. Gewerkschaften. 2013-03-06.
Ganzer Text
|
|
23.09.1970
|
Algerien Frankreich
|
Personen
|
Paul Thalmann
|
Geschichte Volltext
|
Die Rolle der Gewalt in der Geschichte Frankreichs. 100 Jahre Republik. In diesen Tagen feierte das offizielle Frankreich das 100jährige Bestehen der Republik. Die Feiern fielen bescheiden aus, sie erreichten nicht den Umfang der Festivitäten zum 200jährigen Geburtstag von Napoleon Bonaparte, dem Totengräber der ersten bürgerlichen Republik. Für den Kaiser bemühte sich Herr Pompidou nach Korsika, um in einer schwülstig gewundenen Rede die verlogenen Schulbuchweisheiten auf den Markt zu bringen. Zum Geburtstag der Republik überliess er seinem Ministerpräsidenten die Festrede. Vor der III. Republik gab es die erste und die zweite. Merkwürdigerweise wird davon keine Notiz genommen. Immerhin entstand die erste Republik der Jakobiner als Resultat der grossen Revolution, die dem Feudalismus den Garaus machte. Da die zweite, kurzlebige Republik von 1848 bis 1852 auch durch eine revolutionäre Bewegung entstand, wird das schamhaft verschwiegen. Die wechselnden Staatsformen in Frankreich: Monarchie – Republik- Bürgerkönigtum – Republik – Kaiserreich waren immer das Resultat von Bürgerkriegen, Staatsstreichen, Aufständen und Putschen bis in die neuere Zeit.
Paul Thalmann
Helvetische Typographia, 23.9.1970.
Personen > Thalmann Paul. Frankreich. 23.9.1970.doc.
Thalmann Paul. Frankreich. 23.9.1970.pdf
|
1 |