Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 11

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 DatumOrtKapitelPersonenStichworteArtikel
21.05.1987 Schweiz
Personen
Walther Kauer
Erzählung
Volltext
Auszüge aus dem „Schachteltraum“. Ein zeitkritischer Roman, der 1974 nicht in der Schweiz erscheinen durfte. Der DDR-Verlag „Volk und Welt Berlin“ hat ihn deshalb 1974 für den damaligen literarischen „Emigranten“ herausgebracht. Schachteltraum. „Hinrichsen zeigte sich gnädig. Die Einweihung der neuen Fabrik und der Wohnblocks und damit die Aufnahme gewinnträchtiger Produktion stand kurz bevor. Das wird ihm die Seele gebuttert haben. So begann ich meine Karriere beim „Volksboten“. Die ersten Wochen verbrachte ich im Telexraum. Ich sollte lernen, aus der Vielzahl der eingehenden Meldungen und Berichte von vier Nachrichtenagenturen das Wesentliche herauszufinden. Chefredaktor Dr. Fritz Bühler hatte eine Maxime - nebst einer ganzen Reihe fester Ansichten darüber, was wesentlich sei und was nicht. Sein Grundsatz lautete: „Es passiert in der Welt immer genau so viel, wie in unserer Zeitung Platz findet!“ Wenn also viele Inserate im Blatt waren, passierte mitunter recht wenig in der Welt. Mit der grossen Politik bekam ich ohnehin wenig zu tun. Aussen- und Innenpolitik im „Volksboten“ waren den Stars vorbehalten, jenen Abgöttern der Journalistik, die ein Ereignis sogar kommentieren durften, was wiederum mir als Angehörigem der Lokalredaktion streng untersagt war. Leitartikel schrieb der Chef meist selber. Überwiegend zu aussenpolitischen Themen. Dr, Bühler war Oberst, eifriger Antikommunist und gewandter kalter Krieger. Berichte im Zusammenhang mit Kommunismus durften nie ohne Adjektive erscheinen - etwa so: „üble kommunistische Hetze“ oder „sattsam bekannte rote Friedensschalmeien“. Das gleiche galt (…).
Die Gewerkschaft, 21.5.1987.
Personen > Kauer Walther. Schachteltraum. Die Gewerkschaft, 1987-05-21.
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10.03.1985 Schweiz
GTCP Schweiz
Personen
Walther Kauer
Erzählung
Volltext
Der Preis… Wir haben den Schriftsteller Walter Kauet angefragt, ob er eine Geschichte zu dieser Abstimmung vom 10. März schreiben könnte. Seine Geschichte ist ein Gleichnis geworden, ist nicht direkt au/ die Ferien-Initiative bezogen. Ihm schien es wichtiger, etwas allgemeineres anzusprechen; etwas überspitzt vielleicht, aber immer wieder die Erfahrung der Arbeiter: Stress, Erholung und Gesundheit, vom Unternehmer kleingeschrieben, wenn es um die Arbeitsbedingungen in der Fabrik geht, anders der Unternehmer als Privatmann. In dem einen Fall geht es um den Profit, im andern um „den grossen Preis“. Walter Kauer, 50jährig, ist bekannt geworden durch seine Romane unter anderem „Spätholz“, „Schachteltraum“, „Abseitsfalle“. Sein neuester Roman „Bittersalz“ ist kürzlich erschienen. Noch stand das kleine Wesen ungelenk und zitternd auf seinen hohen, schlanken Beinen, aber schon spielten die spitzen Ohren lebhaft am schlanken Kopf hin und her, sobald sich der Pfleger der Box näherte. Vor der Box stand sein stolzer Besitzer, zusammen mit dem Trainer, der seine übrigen vier Pferde trainierte. Wagmann, der Besitzer, hörte nur mit einem Ohr auf die Lobeshymnen. Natürlich wusste er selbst, dass aus diesem Fohlen ein Pferd werden musste, dem die Preise nur so zufallen mussten: bei dieser Zucht. Bei diesen Eltern. Vor den Stallungen konnte Wagmann das halblaute Rufen der Jockeis vernehmen, die trainierten. Er streichelte noch einmal das Fohlen und verliess dann die neuen Stallungen, (…). Walter Kauer.
GTCP-Zeitung, 10.3.1985.
Personen > Kauer Walter. Erzaehlung. GTCP-Zeitung, 1985-03-10.
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01.12.1974 Schweiz
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Edwin Knuchel
Erzählung
Schichtarbeit
Volltext
Schichtarbeit. In der AZ-Tribüne hatte auf den 1. Mai 1973 Edwin Knuchel eine Erzählung veröffentlicht zum Thema Schichtarbeit. Wir übernehmen diesen feuilletonistischen Beitrag als Abrundung unseres Heftes „Arbeitswelt“. Ich fahre aus dem Schlaf auf. Der Wecker schrillt. Es ist 21 Uhr. Um 22 Uhr beginnt meine Schicht. Als ich von der letzten nach Hause kam, fuhren die andern Arbeiter zu ihren Arbeitsplätzen. Die Sonne kündete sich an. Es war Morgen. Morgen um mich herum. Für mich aber gab es diesen Morgen nicht. Ich kam von der Arbeit, müde, abgespannt. Der Arbeitssaal war hell erleuchtet. Es war ein falscher Tag. Die Maschinen liefen. Ich musste sie kontrollieren. Oft hing ich einem Gedanken nach. Doch nur kurze Zeit. Die Maschine rief mich. Sie befahl meinen Arbeitsrhythmus. Ihre Augen leuchteten auf. Sie durchbohrten mich. Sie zwangen mich. Die Kollegen, welche zur Arbeit fuhren, riefen mir, der ich nach Hause fuhr, einen guten Morgen zu. Ich nickte ihnen zu. Sie hatten den neuen Tag vor sich. Sie waren ausgeschlafen. In mir dagegen dröhnte der Rhythmus der Maschine nach. Vor mir leuchteten ihre Messgeräte, ihre Lichter, ihre Augen auf. Ich kam nach Hause. Die Frau stand in der Küche. Sie kochte das Morgenessen. Verschlafen stiegen die Kinder aus ihren Betten. Sie mussten zur Schule. Sie waren munter. Ich aber war müde. Ihr lautes Lachen ärgerte mich. (…). Edwin Knuchel.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 11-12, November-Dezember 2974.
Personen > Knuchel Edwin. Schichtarbeit. Erzählung. Rundschau, Dezember 1974.
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01.07.1974 Schweiz
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Kurt Badertscher
Erzählung
Hilfsarbeiter
Volltext
Der Hilfsarbeiter. Wenn er in die Abteilung kam, stiess er seinen Schubkarren vor sich hin. Darin befand sich immer Schaufel und Besen, seine Arbeitsgeräte. Er arbeitete schon viele Jahre in der gleichen Fabrik und wir kannten ihn alle. Er war meistens freundlich und wünschte jedem dem er vor neun begegnete einen guten Tag. War er missmutig, manchmal sogar übelgelaunt, grüsste er nur wenige, den Meister aber immer. Wenn er in einer Abteilung oder in der Garderobe einen Witz gehört hatte, erzählte er diesen weiter bis ihn die ganze Fabrik kannte. Er war Hilfsarbeiter und reinigte Maschinen, wischte den Boden oder transportierte mit seinem Schubkarren Metallspäne von den Maschinen weg in die grossen rechteckigen Stahlkästen unter dem Vordach, beim Abfallschuppen. Hin und wieder musste er mit Velo und Anhänger für die Spedition mit Paketen zur Post fahren. Wenn er bei seiner Arbeit schwitzte, machte er oft Pause, schlich zu einem seiner Bierflaschenverstecke und trank einen grossen Schluck aus der Flasche. Immer schaute er sich dabei um und vergewisserte sich, dass ihn niemand beobachtete. Dann kam er nicht mehr. Am Morgen vor Arbeitsbeginn sprachen die Arbeiter von ihm. (…). Kurt Badertscher.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 6-7, Juni-Juli 1974.
Personen > Badertscher Kurt. Der Hilfsarbeiter. Rundschau, Juni-Juli 1974.
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23.12.1927 Schweiz
Öffentlicher Dienst
Personen
Emmy Klein
Armut
Erzählung
Volltext

Traurige Weihnachten oder Zwei Franken. Ein Weihnachtserlebnis von Emmy Klein. Traurig, sehr traurig sind die Erinnerungen an die Weihnachtsfeste meiner Kindheit. Fast jedes Jahr um diese Zeit war der Vater krank; oft schon wochenlang bettlägerig. Am Weihnachtsabend bemühte sich die Mutter ganz besonders um ihn.  Sie half ihm mit schwerer Anstrengung aus dem Bett, setzte ihn auf einen bereitgestellten Stuhl, und wir Kinder zogen und schoben ihn dann hinüber in die Stube. Immer um die Weihnachtszeit erinnere ich mich an jene traurigen Tage. (...).

Der öffentliche Dienst, 23.12.1927.
Personen > Klein Emmy. Traurige Weihnachten oder Zwei Franken. 1927.doc.

Klein Emmy. Traurige Weihnachten oder Zwei Franken. 1927.doc

21.12.1927 Schweiz
Oeffentlicher Dienst, Der
Personen
Emmy Klein
Erzählung
Volltext
Traurige Weihnachten oder Zwei Franken. Ein Weihnachtserlebnis von Emmy Klein. Traurig, sehr traurig sind die Erinnerungen an die Weihnachtsfeste meiner Kindheit. Fast jedes Jahr um diese Zeit war der Vater krank; oft schon wochenlang bettlägerig. Am Weihnachtsabend bemühte sich die Mutter ganz besonders um ihn. Sie half ihm mit schwerer Anstrengung aus dem Bett, setzte ihn auf einen bereitgestellten Stuhl, und wir Kinder zogen und schoben ihn dann hinüber in die Stube. Immer um die Weihnachtszeit erinnere ich mich an jene traurigen Tage. Eine dieser traurigen Weihnachten liegt mir ganz besonders im Sinne. Es war um Vortage des Festes. Der Vater lag wieder einmal krank im Bett. Da kam einer unserer Pfarrer, sich nach seinem Befinden zu erkundigen. Der Vater liebte es gar nicht, wenn ihm von dieser Seite Besuche gemacht wurden. Auch an diesem Tage sah er dem Herrn nicht gerade erfreut entgegen und gab auch nur kurze Antworten auf alle Fragen. Nach knapp einer Viertelstunde verabschiedete sich der Pfarrer denn auch wieder. Unter der Türe kehrte er sich nochmals um und wünschte dem Vater nochmals baldige Genesung. „Ist schon recht“, brummte der Vater. „Jetzt mach aber, dass hinaus kommst, du...“ Das andere verschluckte er. AIs der Pfarrer wieder in die Stube trat, sprang die Mutter vom Stuhle auf und liess die Arbeit, die sie gerade in den Händen hatte, fallen. Teilnehmend erkundigte sich der Pfarrherr nun bei ihr nach den Verhältnissen. (…). Emmy Klein.
Der öffentliche Dienst, 21.12.1927.
Personen > Klein Emmy. Weihnachten. Erzählung. OeD, 1927-12-21.
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25.11.1927 Frankreich
Öffentlicher Dienst
Personen
Henri Barbusse
Antimilitarismus
Erzählung
Todesstrafe
Volltext

Der eine weint, der andere lacht. Von Henri Barbusse. Über Martin musste man immer lachen. Es war unmöglich, seinen Spässen zu widerstehen. In einem kleinen vergitterten Verschlag hielt er Briefmarken feil und verbrachte die schönste Zeit seines Lebens zwischen wagrechten Fachkasten mit Stössen von Drucksorten und (...).

Der öffentliche Dienst, 1927-11-25.
Personen > Barbusse Henri. Der eine weint, der andere lacht. 1927.doc.

Barbusse Henri. Der eine weint, der andere lacht. 1927.doc.

07.10.1927 Deutschland
Öffentlicher Dienst
Personen
August Bebel
Ernst Glaeser
Ferdinand Lassalle
Sacco und Vanzetti
Erzählung
Volltext

Krieg im Friseurladen. Draussen im Norden eine jener kalkgrauen Strassen des Proletarierviertels, die von Kindern und Radfahrern wimmeln. Die Häuserfronten sind mit Geranien betupft, aus manchen Fenstern, die offen sind, schlägt der Wind eine billige Gardine. In militärischer Ordnung stehen ein paar Linden herum, mager und etwas verkrüppelt wie in einem Schulhof. Dazwischen geht ein Polizist in jenem Schritt, (...). Ernst Gläser.

Der öffentliche Dienst, 1927-10-07.
Personen > Glaeser Ernst. Krieg im Friseurladen. 1927-10-07.doc.

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23.09.1927 Schweiz
Öffentlicher Dienst
Personen
Upton Sinclair
Erzählung
Volltext

Mamie erhält Zutritt in die gute Gesellschaft. Upton Sinclair. Liebe Mutter, Du beklagst Dich, dass meine Briefe zu wenig Neuigkeiten enthalten, diesmal jedoch bringt Dir der Briefträger eine ganze Wagenladung voll. Deine Mamie hat in der grossen politischen Komödie eine Rolle erhalten, und die Kutsche wartet vor der Tür des Aschenbrödels. Es kam so: Das Geschäft war (...).

Der öffentliche Dienst, 1927-09-23.
Personen > Sinclair Upton. Erzählung. 1927-09-23.doc.

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27.05.1927 Deutschland
Verdun
2. Weltkrieg
Personen
Ernst Glaeser
Erzählung
Volltext

Vaux. Von Ernst Glaeser. Verdun, wie es heute ist, hat schätzungsweise 15‘000 Einwohner: Beamte, Militärs und Kleinbürger, die sich vom Verkauf von Postkarten und „Kriegsandenken“ ernähren - ein Provinznest mit aufdringlichen Geräuschen und schlechten Strassen. Diejenigen, denen es seinen Weltruf verdankt, liegen unter der Erde: eine Million. (...).

Der öffentliche Dienst, 1927-05-27.
Personen > Glaeser Ernst. Vaux. 1928.doc

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21.12.1923 Schweiz
Gemeinde- und Staatsarbeiter, Der
Personen
Charles-Louis Phillipe
Arbeiter
Erzählung
Volltext
Ein Leben. Novelle von Charles-Louis Philippe. Als Vater Bonnet vierzig Jahre alt war, fragte man ihn wohl noch manchmal: „Warum habt Ihr eigentlich nicht geheiratet, Bonnet?" Er antwortete: „loh habe immer sagen hören, dass man bleiben soll, was man ist, wenn's einem halbwegs gut geht." Dies war der Grund, weshalb er ein für allemal auf das Vergnügen verzichtete, für sich ganz allein eine Frau zu haben. Auch die Kinderfrage hatte ihm zu denken gegeben. Kinder sind zu nichts gut. Er hatte Lomet, den Holzschuhmacher, gekannt, der eine Tochter grossgezogen und dann verheiratet hatte. Als ihn auf seine alten Tage der Rheumatismus packte und er nicht mehr seiner Arbeit nachgehen konnte, wollte er sich doch nicht von seinem Schwiegersohn ernähren lassen. Er war ins Wasser gegangen. Mathieu, der Maurer, der einen Sohn besass, hatte sich aufgehängt. Sein Sohn war Zimmermann in Paris und hatte dort nur sein knappes Auskommen. Kinder kosten viel Geld, weil man sie grossziehen muss. Wenn sie erwachsen sind, haben sie ihrerseits wieder Kinder und können daher den Eltern Ihre Ausgaben nicht zurückerstatten. Entschlossen schlug Bonnet den Weg der Arbeit ein, denn dies ist der einzige, auf dem man mit Sicherheit vorankommt. Beim Arbeiten verliert man nichts; man kommt sogar so weit, dass man zu leben hat. Und dann kam da noch etwas in Betracht. Ein Arbeiter, der zu sparen versteht, braucht weder Krankheit noch Alter zu fürchten; er kann bis zur Todesstunde dem Leben so fest ins Auge sehen, wie die Gutspächter den Spitzbuben, vor denen treue Hunde sie schützen. Bonnet führte dieses. Leben (…). Charles-Louis Philippe.
Der Gemeinde- und Staatsarbeiter, 21.12.1923.
Personen > Philippe Charles-Louis. Ein Leben. Novelle. Gemeindearbeiter, 1923-12-21.
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