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| Datum | Ort | Kapitel | Personen | Stichworte | Artikel |
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24.05.2017
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Schweden
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Personen SEV Schweiz SJ Schwedische Staatsbahn
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Markus Fischer
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Infrastruktur SJ Schwedische Staatsbahn Volltext
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Rückfall ins Marktchaos des 19. Jahrhunderts. Wenn das Bahnsystem auseinanderfällt. Der schwedische Journalist und Buchautor Mikael Nyberg berichtete am SEV-Kongress über die Folgen der Bahnmarktöffnung und der Trennung von Betrieb und Infrastruktur in seinem Land. Wenn Besteller, Operateure und Unterhaltsfirmen alle nur für sich schauen, leidet die Qualität von Angebot, Rollmaterial, Infrastruktur und Service bis hin zu Sicherheitsproblemen. Und die Bürokratie floriert. „Das schwedische Bahnexperiment mag für die EU ein Vorbild sein, doch bei uns ist es ein Desaster“, erklärte Mikael Nyberg. „Wir sind als erstes Land Europas ins Marktchaos des 19. Jahrhunderts zurückgekehrt.“ Nachdem im Bahnwesen zuerst der Markt regiert hatte, sei Ende 19. Jahrhundert klar geworden, dass es viel Koordination und Planung braucht, damit ein Netz richtig funktioniert. Deshalb wurden Monopole geschaffen: In den USA wurden alle Systemkomponenten vertikal in private Bahngesellschaften integriert, in Europa eher verstaatlicht. Die schwedische Staatsbahn SJ, die ab Mitte 19. Jahrhundert Linien betrieb, vergrösserte ihren Anteil am gesamten Bahnverkehr bis 1931 auf 40% und bis 1960 auf 95%. 1988 aber lagerte das schwedische Parlament die Infrastruktur in die Gesellschaft Banverket aus, die 2010 mit der Strassenbaubehörde zu Trafikverket zusammengelegt wurde. Bis heute gehört die Infrastruktur dem Staat, doch ihr Unterhalt wird ausgeschrieben. Jeder optimiert seine Kosten. 2001 wurden die SJ-Divisionen Personenverkehr und Cargo in die selbstständigen Unternehmen SJ AB und Green Cargo AB umgewandelt und (…). Markus Fischer.
SEV, Aktuell, 24.5.2017.
Personen > Fischer Markus. SJ Schwedische Staatsbahn. Infrastruktur. SEV, 2017-05-24.
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