Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 4

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 DatumOrtKapitelPersonenStichworteArtikel
31.10.2017 Schweiz
SBB
SEV Schweiz

Betriebsunfälle
Prozesse
Volltext
Die SBB ist am Drama mitschuldig. Der Prozess gegen den Lokomotivführer, dem die Schuld an der Zugskollision vom 29. Juli 2013 gegeben wurde, ist mit der Verurteilung zu einer bedingten Strafe von 90 Tagessätzen zu Ende gegangen. Der SEV, die Gewerkschaft des Verkehrspersonals, ist der Meinung, dass der Lokomotivführer nicht als Einziger auf die Anklagebank gehört hätte. Zwar hat er ein Rotlicht missachtet; doch wegen Sparmassnahmen und Sicherheitsmängeln hat auch das Management der SBB seinen Anteil am Drama. Das Strafgericht des Bezirks Broye und Waadt-Nord hat heute sein Urteil verkündet. Der Lokomotivführer wird zu einer bedingten Geldstrafe von 90 Tagessätzen verurteilt. Es ist unbestritten, dass dieser mitverantwortlich für das Drama ist, doch die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV ist der Meinung, dass auch die SBB mitverantwortlich sind. Verschiedene Elemente, von denen einige im Dunkel geblieben sind, zeigen, dass die Sparmassnahmen des ehemaligen Bundesbetriebs dieses Drama erst möglich gemacht und nicht verhindert haben. „Trapezkünstler ohne Netz“. Während früher drei Personen an der Abfertigung eines Zuges beteiligt waren, hat die SBB die Kontrolleure mehr und mehr abgeschafft und das Erteilen des Abfahrbefehls dem Stationsvorsteher entzogen. Der SEV geisselt diese „Entmenschlichung der Züge und Bahnhöfe“ seit langem. Während diese Politik der SBB Einsparungen ermöglicht, überlastet sie den Lokomotivführer, der nun allein die Arbeit von drei Personen übernehmen muss. „Man hat sie zu (…).
SEV, Medienmitteilung, 31.10.2017.
SEV > Betriebsunfälle. SBB. SEV, 2017-10-31.
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01.07.2017 Genf
Mieter- und Mieterinnen-Verband
Personen
Ralph Hug
Mietzinse
Nebenkosten
Prozesse
Volltext
Gewonnen! Genf ist für Mietende ein besonders hartes Pflaster. Aber auch eines, wo sie gewinnen können. Die Mieter der Rhônestadt sind rebellisch, wenn es sein muss. Das zeigen neue Gerichtsurteile, die in der MV-Fachzeitschrift mp/Mietrechtspraxis publiziert werden. In allen Fällen erhielten die Mietenden Recht. Worum ging es? Ein Streit drehte sich um die Nebenkosten bei einer Neuvermietung. Nennen wir den Mieter Monsieur Blanchard. Er mietete neu eine Wohnung für 3295 Franken netto pro Monat. Zusätzlich sollte er 330 Franken „Nebenkosten“ und zudem noch 175 Franken an unbestimmten „Kosten“ bezahlen. Beides stand unter dem Titel „Indexklausel“. In Genf muss der Vermieter den alten Mietzins des Vorgängers angeben. Dieser betrug 3600 Franken netto. Die Begründung für den Aufschlag lautete „Anpassung an die orts- und quartierüblichen Verhältnisse“. Blanchard focht diesen Anfangsmietzins als missbräuchlich an. Und zwar bis zum Bundesgericht, wo er durchdrang. Er beanstandete die neuen Nebenkosten. Man habe sogar den Eindruck einer Mietreduktion (3295 gegenüber 3600 Franken) erhalten können. Das Bundesgericht folgte ihm und vermisste auf dem Formular eine Begründung für die Ausscheidung neuer Nebenkosten. Der Mieter könne so nicht überprüfen, ob diese kostenneurral erfolgt ist oder ob sie zu einer Erhöhung des Mietzinses oder der Nebenkosten führt. Zudem habe eine Indexklausel mit den Nebenkosten nichts zu tun. Daher ist die Anzeige des Anfangsmietzinses nichtig. (…). Ralph Hug.
Mieterverband Genf, 2017, Nr. 3.
Personen > Hug Ralph. Mietwesen. Prozesse. MW, Juli 2017.
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06.07.2012 Italien
Niederurnen
Payerne
Area
Gesundheitsschutz
Holcim AG
Personen
Work
Zementindustrie
Claudio Carrer
Matthias Preisser
Asbest
Prozesse
Volltext

Asbest: Italien nimmt die Schweizer Eternit-Fabriken ins Visier. Turiner Justiz ermittelt erneut.  Der Schweizer Zementmilliardär Stephan Schmidheiny bekommt es erneut mit der italienischen Justiz zu tun. Der Turiner Staatsanwalt Raffaele Guariniello ist ein unauffälliger Mann. Klein, ruhig, mit Halbglatze und einem spitzbübischen Lachen. Doch der 71jährige ist ein Mann, der hartnäckig verfolgt, was seinem Rechtsempfinden widerspricht. Erst ging es um Doping im italienischen Fussball. Jetzt folgt er schon seit Jahren den tödlichen Spuren von Asbest. Liest Dossier um Dossier über verstorbene Asbestarbeiter. Und will die Betreiber ehemaligen Asbestfabriken zur Rechenschaft ziehen. Zum Beispiel den Schweizer Zementmilliardär Stephan Schmidheiny. (...). Claudio Carrer Redaktor „Area“, Matthias Preisser.

Work. Freitag, 6.7.2012.
Zementindustrie > Asbest. 2012-07-06.doc.

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22.05.1912 BS Kanton
Strassenbahner Basel

Direktion
Prozesse
Gemütsmenschen. Innerhalb der Verwaltung der Basler Strassenbahnen befinden sich Funktionäre, die das Prädikat Gemütsmensch mit vollem Recht verdienen. Wir wollen schweigen davon, dass bei jeder geringfügigen Kollision das Personal rücksichtslos dem Strafrichter überwiesen wird und wir wollen schweigen davon, dass den armen Teufeln von Wagenführern bei solchen Gelegenheiten, bevor der Richter die Schuldfrage bejaht hat, Abzüge für Materialschäden in der Höhe von 20, 30, 40 und mehr Prozent gemacht werden. Aber schweigen können wir nicht mehr, wenn das Alter in einer so skrupellosen Art verhöhnt wird, wie das gegenüber einem bald 65-jährigen Wagenführer geschehen ist. Dieser alte Mann erlaubte sich an der Endstation während des Aufenthaltes, in den leeren Wagen zu sitzen. Ein anwesender Aufsichtsbeamter, auch ein Gemütsmensch, wusste nichts anderes zu tun, als den alten Mann zu rapportieren. (…). Kein Gemütsmensch. Strassenbahner-Zeitung 22.5.1912
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