|
|
Textverzeichnis
|
|
|
1 2 3 4 |
| Datum | Ort | Kapitel | Personen | Stichworte | Artikel |
|
21.03.2019
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen SGB
|
Thomas Zimmermann
|
Nationalbank Volltext Wechselkurs
|
Nationalbank muss Frankenüberbewertung bekämpfen – Ausschüttung der Negativzins-Einnahmen an die Altersvorsorge. SGB-Kommentar zur SNB-Lagebeurteilung. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) begrüsst es, dass die SNB die Zinsen unverändert tief hält und bereit ist, am Devisenmarkt zu intervenieren. Die Konjunktur im Ausland hat sich etwas eingetrübt. Die Auswirkungen einer Aufwertung des Frankens wären vor diesem Hintergrund für die Schweizer Exportwirtschaft noch schwerwiegender. Der SGB erwartet von der SNB, dass sie stärker gegen die Überbewertung des Frankens vorgeht (kommunikativ und monetär). Ziel muss nun sein, den Frankenkurs so rasch als möglich auf ein Niveau zu bringen, welches der Schweiz nicht schadet. Die SNB sollte sich klarere Ziele vorgeben und diese durchsetzen – insbesondere in Bezug auf den Wechselkurs. Aufgrund der tiefen Zinsen hat sich die finanzielle Lage der Schweizer Altersvorsorge verschlechtert. Das gilt vor allem für die 2. Säule. Gemäss dem heute veröffentlichten Geschäftsbericht nahm die SNB im vergangenen Jahr 2 Mrd. Fr. mit den Negativzinsen ein. Diese Einnahmen sollten an die Vorsorgewerke ausgeschüttet werden. Der Negativzins muss als Lenkungsabgabe aufgefasst werden und nicht als weitere Einnahmequelle der SNB bzw. von Bund und Kantonen. Zudem verlangt der SGB, dass das Konto des AHV-Fonds (Compenswiss) vollumfänglich von den Negativzinsen ausgenommen wird. Thomas Zimmermann.
SGB, 21.3.2019.
Personen > Zimmermann Thomas. Nationalbank. Wechselkurs. SGB, 2019-03-21.
Ganzer Text
|
|
13.12.2018
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen SGB
|
Thomas Zimmermann
|
Nationalbank Volltext Wechselkurs
|
Aktive Geldpolitik der SNB nötig - Franken nach wie vor stark überbewertet. SGB-Kommentar zur Lagebeurteilung der Schweizerischen Nationalbank (SNB). In den letzten Wochen kam die Schweizerische Nationalbank (SNB) vermehrt unter Druck, die Zinsen anzuheben. Ein solcher Schritt wäre jedoch fatal. Denn der Franken ist nach wie vor markant überbewertet. Eine Zinserhöhung würde den bereits vorherrschenden Aufwertungsdruck weiter verstärken. Mit entsprechend negativen Auswirkungen auf Löhne und Arbeitsplätze. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) begrüsst es deshalb, dass die SNB die Zinsen unverändert tief hält und bereit ist, am Devisenmarkt zu intervenieren. Der SGB erwartet von der SNB aber, dass sie stärker gegen die Überbewertung des Frankens vorgeht. Insbesondere wurde die Chance verpasst, den Wert von 1.20 Fr./Euro mit diversen Massnahmen (kommunikativ und monetär) zu stabilisieren. Ziel muss nun sein, den Frankenkurs so rasch als möglich auf ein Niveau zu bringen, welches der Schweiz nicht schadet. Die SNB sollte sich klarere Ziele vorgeben und diese durchsetzen – insbesondere in Bezug auf den Wechselkurs.
Thomas Zimmermann.
SGB, 13.12.2018.
Personen > Zimmermann Thomas. Nationalbank. Wechselkurs. SGB, 2018-12-13.
Ganzer Text
|
|
01.05.2018
|
Schweiz
|
Abstimmungen Schweiz Personen SGB
|
Daniel Lampart
|
Nationalbank Vollgeld-Initiative Volltext
|
Eidgenössische Volksabstimmung. Am 10. Juni: Nein zur riskanten und kaufkraftschädigenden Vollgeld-Initiative. Als Versuchskaninchen ungeeignet. Die Vollgeld-Initiative verlangt eine grundlegende Reform des Schweizer Finanzsystems. Zwar enthält sie einige richtige theoretische Überlegungen - aber in der Praxis ist sie abzulehnen. Wegen unkalkulierbarer Risiken. Und weil sie die Kaufkraft angreift. Die Vollgeld-Initiative würde das Schweizer Finanzsystem völlig umkrempeln. Nur noch die Nationalbank (SNB) soll neues Geld herstellen dürfen. Heute schaffen auch Geschäftsbanken einen Teil des Geldes, indem sie Gelder auf unseren Bankkonten weiterverleihen. Private Banken dürften gemäss Initiative selbst kein Geld mehr erzeugen, aber weiterhin Kredite vergeben und Konten führen. Diese Aufgabenteilung soll vor Finanzkrisen schützen. Ferner muss die Nationalbank, wenn sie die Geldmenge erhöhen will, das von ihr geschaffene neue Geld gratis („schuldfrei“) an die Allgemeinheit ausschütten. Auf dem Papier hat die Initiative ein paar Vorteile: Zahlungsverkehrskonten wären voll durch Nationalbankgeld abgesichert. Bankinsolvenzen, die entstehen, wenn alle Kunden gleichzeitig an ihr Geld wollen, gäbe es so nicht. (Allerdings gälte das nicht für Sparkonten. Und Bankencrashs aufgrund von Kreditkrisen sind weiterhin möglich.) Doch all das ist Theorie. Bisher hat noch kein einziges Land ein Vollgeld- (…). Daniel Lampart.
VPOD-Magazin, Mai 2018.
Personen > Lampart Daniel. Vollgeld-Initiative. SGB, 2018-05-01.
Ganzer Text
|
|
11.04.2018
|
Schweiz
|
Abstimmungen Schweiz Personen SGB
|
Thomas Zimmermann
|
Abstimmung Glücksspiele Nationalbank Volltext
|
Nein zur Vollgeld-Initiative – Ja zum Geldspielgesetz. SGB-Parolen für die Abstimmungen vom 10. Juni 2018. Soll die Schweiz ein Vollgeldsystem einführen? Der Schweizerische Gewerkschaftsbund sagt Nein und lehnt die Vollgeld-Initiative ab. Zu gross sind die Risiken und negativen Nebenwirkungen für die Arbeitnehmenden. Das Geldspielgesetz hingegen bejaht er. Die Vollgeld-Initiative verlangt, dass künftig nicht nur die Münzen und Noten einzig von der Nationalbank hergestellt werden, sondern auch das elektronische Geld. Heute tragen dazu auch normale Banken bei. Unbestritten ist, dass bei einem Ja zur Initiative Zahlungsverkehrskonten (nicht aber Sparkonten) vollumfänglich durch Nationalbank-Geld gesichert wären und Bankenpleiten infolge eines Bankruns ausgeschlossen würden. Diese Vorteile werden jedoch durch eine Reihe Nachteile aufgehoben. So drohen bei einer Annahme der Vollgeld-Initiative den Arbeitnehmenden und den Rentnerinnen und Rentnern Kaufkraftverluste. Guthaben auf Zahlungsverkehrskonten würden nicht mehr verzinst, was bei Inflation zu Verlusten führt. Und Guthaben auf Sparkonten dürften nicht mehr frei aufgelöst werden. Sparen würde für Leute mit tiefen Einkommen und Vermögen deutlich schwieriger und damit einzig eine Angelegenheit für Vermögende. Nationalbank nicht einschränken. Weiter schränkt die Initiative die Nationalbank ein, die Ziele der (…). Thomas Zimmermann.
SGB, 11.4.2018.
Personen > Zimmermann Thomas. Abstimmungen Schweiz. Parolen SGB, 2018-04-11.
Ganzer Text
|
|
15.03.2018
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen SGB
|
Daniel Lampart
|
Nationalbank Volltext Wechselkurs
|
Aktive SNB nötig - Franken nach wie vor stark überbewertet. SGB-Kommentar zur SNB-Lagebeurteilung. Die Weltwirtschaft ist auf Erholungskurs. Auch in der Schweiz geht es sukzessive aufwärts. Auch weil sich der Franken tendenziell abgewertet hat. Vor einem Jahr lag der Franken-Euro-Kurs noch bei 1.07 Fr./Euro. Dennoch ist der Franken nach wie vor stark überbewertet. Schätzungen mit verschiedenen Modellen zeigen, dass der faire Franken-Euro-Kurs im Bereich von 1.25 bis 1.35 Fr. pro Euro liegt. Das führt u.a. dazu, dass die konjunkturelle Erholung im Ausland tendenziell stärker ausfallen dürfte als in der Schweiz. Es droht die Gefahr, dass viele Firmen weniger in der Schweiz und mehr im Ausland investieren. Mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung - heute und morgen. Positiv ist, dass die SNB die Zinsen nach wie vor tief hält und bereit ist, am Devisenmarkt zu intervenieren. Der SGB erwartet von der SNB aber, dass sie stärker gegen die Überbewertung des Frankens vorgeht. Ziel muss sein, den Frankenkurs so rasch als möglich auf ein Niveau zu bringen, welches der Schweiz nicht schadet. Die SNB sollte sich klarere Ziele vorgeben und diese durchzusetzen versuchen (z.B. in Bezug auf die Teuerung). (…).
Daniel Lampart.
SGB, 15.3.2018
Personen > Lampart Daniel. Nationalbank. Wechselkurs. SGB, 2018-03-15.
Ganzer Text
|
|
19.01.2018
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen Work
|
Marie-Josée Kuhn
|
Direktion Nationalbank Volltext
|
Die Wende. Vor drei Jahren war er ein einsamer Rufer in der Wüste des ökonomischen Unverstandes: SGB-Chefökonom Daniel Lampart. Niemand mochte damals so richtig in seine Kritik an der Nationalbank einstimmen. Lampart warnte und warnte und warnte. Bereits einen Monat nach der plötzlichen Aufhebung des Frankenmindestkurses erklärte er im Work: „Mit dem Mindestkurs waren die Arbeitnehmenden sicher. Ohne Untergrenze kommen sie unter Druck.“ Und so kam es: Ohne Frankenschock hätte die Schweiz heute 100’000 Arbeitsplätze mehr. Das schätzt der St. Galler Wirtschaftsprofessor Franz Jaeger und fordert einen neuen Mindestkurs. Es stand im Work. Jaeger kritisiert aufgrund von Untersuchungen der Uni St. Gallen die falsche Geldpolitik von Nationalbank-Chef Thomas Jordan. Und nicht nur er. SNB-Kritiker Lampart bekommt Recht. Selbst Jordans oberster Chef, Bundesrat Johann Schneider-Ammann findet, ein fairer Frankenkurs läge „klar über 1.20 Franken“. Zwar hat der Volkswirtschaftsminister nie etwas gegen den überbewerteten Franken getan. Doch seine Kritik an Jordans Kurs ist massiv, wenn auch indirekt. Nach drei Jahren Lohndruck, Arbeitsplatzabbau, und Einkaufstourismus bekommt Lampart, bekommen die Gewerkschaften, Recht. Die Aufhebung des Mindestkurses war ein Riesenfehler und verheerend für die Schweiz. Im grossen Work-Interview (Seite 3) über den Aufschwung gibt Daniel Lampart sich zwar bescheiden, aber der politische Umschwung ist ein, auch sein Erfolg! Krawatte. (…). Marie-Josée Kuhn.
Work online, 19.1.2018.
Personen > Kuhn Marie-Josée. Nationalbank. Wolk online, 2018-01-19.
Ganzer Text
|
|
14.12.2017
|
Schweiz
|
Nationalbank SGB
|
|
Nationalbank Volltext Wechselkurs
|
Franken trotz Abwertung nach wie vor stark überbewertet. SGB-Kommentar zur SNB-Lagebeurteilung. In den letzten Monaten hat der weltweite Aufschwung endlich auch die Schweiz erfasst. Die Franken-Abwertung auf rund 1.17 Fr./Euro hat dabei geholfen. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Franken nach wie vor stark überbewertet ist. Schätzungen mit verschiedenen Modellen zeigen, dass der faire Franken-Euro-Kurs im Bereich von 1.25 bis 1.35 Fr. pro Euro liegt. Das führt u.a. dazu, dass die konjunkturelle Erholung im Ausland tendenziell stärker ausfallen dürfte als in der Schweiz. Es droht die Gefahr, dass viele Firmen weniger in der Schweiz und mehr im Ausland investieren. Mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation - heute und morgen. Positiv ist, dass die SNB die Zinsen nach wie vor tief hält und bereit ist, am Devisenmarkt zu intervenieren. Der SGB erwartet von der SNB aber, dass sie stärker gegen die Überbewertung des Frankens vorgeht. Ziel muss sein, den Frankenkurs so rasch als möglich auf ein Niveau zu bringen, welches der Schweiz nicht schadet. Die SNB sollte sich klarere Ziele vorgeben und diese durchzusetzen versuchen (z.B. in Bezug auf die Teuerung). (…).
SGB, 14.12.2017.
SGB > Nationalbank. Wechselkurs. SGB, 2017-12-14.
Ganzer Text
|
|
01.12.2017
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen Work
|
Oliver Fahrni
|
Industriepolitik Nationalbank Volltext
|
Thomas Jordans heimliche Agenda. Manche glauben, Wirtschaftspolitik habe sich um Jobs, Wohlstand, Industrie und Innovation zu kümmern. Bundesrat Johann Schneider-Ammann weiss es besser: Gesundbeten ist die wahre Politik. Nicht schön, sagt der Milliardär aus dem bernischen LangenthaI, dass der massiv überbewertete Franken Tausende von Jobs zerstört habe und wohl noch zerstören werde: „Doch ich habe volles Vertrauen in die Nationalbank.“ Dieser Satz spiegelt die Machtverhältnisse: Als Nationalbankchef Thomas Jordan im Januar 2015 ohne Not den Mindestkurs von 1.20 Franken für einen Euro kippte, wusste er genau, was er tat. Schon 2011 hatte er die Folgen in einem Papier für die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS Papers Nr. 74) indirekt beschrieben. Benachteiligung der Schweizer Industrie, Einbruch der Exporte, Jobverluste usw. SNB gegen Werkplatz. Jordan ist ein Überzeugungstäter: Er macht die Schweizer Wirtschaftspolitik, nicht Schneider-Ammann. Die Schweiz soll deindustrialisiert und zur Welt-Finanzdrehscheibe umgebaut werden. Diese Vision eines „Alpen-Singapur“ teilt der SNB-Chef mit einem ganzen Rudel von Top-Bankern. Er tut dies diskret, denn immerhin verlangt die Bundesverfassung von der SNB, „im Gesamtinteresse des Landes“ zu handeln (Artikel 99). Manchmal aber entwischt den SNB-Direktoren ein Satz wie jener von Jordans Vize Fritz Zurbrügg im Oktober 2015: „Der starke Franken führt zu einer stärkeren Integration der Schweizer Wirtschaft in die globale Wertschöpfungskette.“ (…). Oliver Fahrni.
Work, 1.12.2017.
Personen > Fahrni Oliver. Nationalbank. Direktion. Work, 2017-12-01.
Ganzer Text
|
|
30.11.2017
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen Work
|
Sabine Reber
|
Industriepolitik Nationalbank Volltext
|
Nationalbank-Chef Jordan killt Jobs. HSG-Studie belegt: Die Nationalbank verhindert durch den Frankenschock die Schaffung von 100 000 Arbeitsplätzen. Und bewirkt Entlassungen, Auslagerungen, Konkurse. Nationalbankpräsident Thomas Jordan, Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann und der Arbeitgeberverband Swissmem haben seit Januar 2015 immer wieder behauptet: Der überbewertete Franken sei ein lösbares Problem. Und die Industrie kenne keine Kreditklemme. Es war eine doppelte Lüge. Das wussten die Arbeitenden, die um ihre Jobs rangen. Das wussten die Gewerkschafterinnen, die in Dutzenden von Betrieben intervenierten. Das wussten auch die Patrons jener KMU, die Leute entliessen, Investitionen stoppten und ihre Kundschaft verloren. Die Gewerkschaften schlugen Alarm. Immer wieder. Doch SNB und Politik stellten sich taub. Die Swissmem genauso. Weckruf für Schneider-Ammann. Da nahmen Unia-Industriechef Corrado Pardini und der KMU-Arbeitgeberpräsident Roland Goethe von Swissmechanic die Sache gemeinsam in die Hand. Eine unerwartete Zusammenarbeit. Sie kannten sich kaum, die Unia und Swissmechanic haben noch nie einen GAV verhandelt. Bei der Hochschule St. Gallen (HSG) und beim Ökonomen Franz Jaeger bestellten sie eine gründliche Studie über die Lage der Industrie-KMU. Eine unverdächtige Adresse, die HSG lehrt neoliberal und gewerkschaftsfern. Umso aufregender das Ergebnis: Die Geldpolitik der Nationalbank, so stellt die Studie fest, hat schweren (…). Sabine Reber.
Work online, 30.11.2017.
Personen > Reber Sabine. Nationalbank. Work online, 2017-11-30.
Ganzer Text
|
|
14.09.2017
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen SGB
|
Daniel Lampart
|
Nationalbank Volltext Wechselkurs
|
Bestimmteres Vorgehen der SNB gegen Frankenüberbewertung erforderlich. SGB-Kommentar zur SNB-Lagebeurteilung. Auch mit der leichten Abwertung auf rund 1.14 Fr./Euro ist der Franken nach wie vor stark überbewertet. Das Wirtschaftswachstum ist schwach. Die Kapazitäten der Schweizer Wirtschaft sind unterausgelastet. Die Beschäftigung stagniert. Die Teuerung ist tief. In dieser Situation braucht unser Land eine expansive Geldpolitik. Wegen dem überbewerteten Franken sind die monetären Bedingungen jedoch eindeutig restriktiv. Das zeigt beispielsweise der von der SNB im Quartalsheft publizierte Monetary conditions index. Positiv ist, dass die SNB nach wie vor am Devisenmarkt aktiv ist und die Zinsen tief hält. Der SGB erwartet von der SNB aber, dass sie stärker gegen die Überbewertung des Frankens vorgeht. Ziel muss sein, den Frankenkurs so rasch als möglich auf ein Niveau zu bringen, welches der Schweiz nicht schadet. Die SNB sollte sich klarere Ziele vorgeben und diese durchzusetzen versuchen (z.B. in Bezug auf die Teuerung). (…).
Daniel Lampart.
SGB, 14.9.2017.
Personen > Lampart Daniel. Nationalbank. Wechselkurs. SGB, 2017-09-14.
Ganzer Text
|
|
14.09.2017
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen Work
|
Peter Bodenmann
|
Nationalbank Volltext
|
Sind wir ein Volk von Prassern? Das reale Bruttoinlandprodukt pro Kopf sinkt, die Krankenkassenprämien steigen. Der Aufschwung kommt nun doch nicht. Der Schweizerfranken ist immer noch massiv überbewertet. Und für UBS-Chef Ermotti sind wir alles Prasser. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) hatte in den letzten Jahrzehnten immer mehr oder minder fähige Ökonomen: - Beat Kappeler kritisierte in jungen Jahren die zweite Säule und trat für die Volkspension der PdA ein. Im Verlauf seines Lebens rutschte er arg nach rechts. - Serge Gaillard war in jungen Jahren Trotzkist. Danach Mitarbeiter bei der Konjunkturforschungsstelle der ETH, der KOF, bevor er zum Gewerkschaftsbund kam. Später wechselte er ins Staatssekretariat für Wirtschaft, das Seco. Und ist jetzt der wichtigste Chefbeamte des Bundes. - Daniel Lampart, der Chefökonom des SGB, der von den Grünen kommt, vertritt ähnliche Positionen wie Serge Gaillard. Serge Gaillard kritisierte in den 1990er Jahren die Hochzinspolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Zusammen mit der SP. Die Geschichte gab ihm recht: Erst als der Bundesrat den damaligen SNB-Chef Markus Lusser in die Pension schickte, konnte die Schweiz die lange Stagnationsphase überwinden. Jordan wie Lusser. Jetzt macht SNB-Chef Thomas Jordan die gleichen Fehler wie einst Lusser. Im Januar 2015 hob Jordan den Mindestkurs auf. Dies unter dem Druck der Währungsspekulanten. SGB-Chefökonom Daniel Lampart hat seither immer (…). Peter Bodenmann.
Work online, 14.9.2017.
Personen > Bodenmann Peter. Nationalbank. Work online, 2017-09-14.
Ganzer Text
|
|
17.08.2017
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen Work
|
Daniel Lampart
|
Nationalbank Volltext Wechselkurs
|
„Der Franken ist immer noch überbewertet“. Keine Entwarnung von SGB-Chefökonom Daniel Lampart. Der Franken-Euro-Kurs pendelt derzeit bei 1,15. Fair aber wäre er erst bei 1,30, rechnet Gewerkschaftsökonom Lampart vor. Ende Juli hat sich der Franken gegenüber dem Euro endlich spürbar abgewertet. Der Franken-Euro-Kurs bewegt sich nun im Bereich von 1.15. Warum der Franken ausgerechnet jetzt etwas schwächer geworden ist, kann niemand genau erklären. Weil die Wechselkurse in hohem Mass von sehr kurzfristigen Spekulationen beeinflusst werden. Geholfen hat aber sicher, dass sich bei den Wahlen in Frankreich oder in den Niederlanden die proeuropäischen Kräfte durchsetzten. Damit wurde das Vertrauen in den Euro gestärkt. Und die Flucht in den Franken geschwächt. Nationalbank muss ran. Doch auch mit 1,15 ist der Franken gegenüber dem Euro nach wie vor deutlich überbewertet. Wir haben im Gewerkschaftsbund Berechnungen zum fairen Franken-Euro-Kurs gemacht. Indem wir die Preise und Lohnstückkosten in der Schweiz mit dem Ausland verglichen. Unsere Berechnungen zeigen, dass der Franken gegenüber dem Euro erst bei einem Kurs von ungefähr 1,30 im Lot wäre. Das bedeutet: Der Franken muss sich auch bei einem Kurs von 1,15 zum Euro weiter abwerten. Die Nationalbank ist nach wie vor gefordert. Sie muss die Zinsen im Negativbereich halten und alles dafür tun, dass die für Löhne und Arbeitsplätze schädliche Überbewertung des Frankens endlich aufhört. Gute Geschäftslage. (…). Daniel Lampart.
Work online, 17.8.2017.
Personen > Lampart Daniel. Nationalbank. Wechselkurs. Work online, 2017-08-17.
Ganzer Text
|
|
11.05.2017
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen Rüstungsindustrie Work
|
Jean Ziegler
|
Nationalbank Rüstungsexporte Volltext
|
Das Geschäft mit dem Tod. Der massive Sandsteinbau aus dem Jahre 1912, Hauptsitz der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am Berner Bundesplatz, wird renoviert. Hohe Palisaden umgeben ihn. Kurz nach acht Uhr am Dienstag, dem 11. April, schrieb eine Frau mit roter Farbe auf die Palisade vor dem Haupteingang: „Geld für Waffen tötet.“ Minuten später waren bewaffnete Stadtpolizisten zur Stelle. Sie verhafteten die 85jährige Louise Schneider. Sie führten sie auf den Posten, liessen sie später wieder frei. „Sachbeschädigung» l“utete der Vorwurf gegenüber der mutigen Frau. „Beihilfe zum Massenmord“ heisst die Anklage von ihr und den übrigen Initiantinnen und Initianten der eidgenössischen Volksinitiative „Für ein Verbot von Kriegsgeschäften“. Im Initiativkomitee sind die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), die SP, die Grünen und 40 weitere Organisationen der Zivilgesellschaft vertreten. Die schlimmsten Geschäfte, die die Nationalbank, manche Pensionskassen und die Grossbanken tätigen, sind die Finanzierung der Produktion von Kriegsmaterial. Profitschöpfung mit verbrannten, verstümmelten und ermordeten Menschen in Syrien, Afghanistan, dem Südsudan, Jemen oder dem Irak. Es ist höchste Zeit, diese Geschäfte zu verbieten. Konkret verlangt die Initiative: Nationalbank und Pensionskassen (für Grossbanken und Versicherungen soll die Eidgenossenschaft später selbst tätig werden) dürfen keine Aktien von Rüstungsfirmen mehr kaufen, auch nicht über Fonds. Wer Bomber oder Kampfdrohnen, Panzer oder Maschinengewehre herstellt, soll zukünftig keine Kredite oder Kapitalbeteiligungen (…). Jean Ziegler.
Work online, 11.5.2017.
Personen > Ziegler Jean. Rüstungsindustrie. Nationalbank. Work, 2017-05-11.
Ganzer Text
|
|
28.04.2017
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen SGB
|
Daniel Lampart
|
BIP Nationalbank Volltext
|
SNB-Jordan kostet uns 3500 Franken pro Kopf und Jahr. Die Schweizer Wirtschaft wurde durch die Finanzkrise und die Frankenüberbewertung stärker getroffen, als viele wahrhaben wollen. Die acht Jahre Finanzkrise zwischen 2008 und 2016 sind wirtschaftlich betrachtet die längste Stagnationsphase seit Messbeginn im Jahr 1950. Das zeigt die Entwicklung des Bruttoinlandprodukts pro Einwohnerin und Einwohner, das Pro-Kopf-Bruttoinlandprodukt. Schweiz hängt. Das BIP beziffert die Wertschöpfung aller im Land hergestellten Güter und erbrachten Dienstleistungen. Das Pro-Kopf-BIP ist in diesen Jahren kumuliert um nur rund 0,5 Prozent gestiegen. Auch im Jahr 2016 stand einem Bevölkerungswachstum von 1,1 Prozent nur ein bescheidenes BIP-Wachstum von 1,3 Prozent gegenüber. Dass es auch anders geht, zeigt die Wirtschaftsentwicklung in Ländern, die nicht von einer überbewerteten Währung gebremst wurden. Am besten ist ein Vergleich mit Deutschland. Denn die deutsche Wirtschaft hat eine ähnliche Struktur wie die schweizerische. In normalen Zeiten ohne Frankenüberbewertung wächst das Pro-Kopf-BIP der Schweiz und Deutschlands weitgehend im Gleichschritt. Doch seit 2010, dem Anfang der Frankenüberbewertung, hat sich eine markante Schere geöffnet. Während das Schweizer BIP pro Kopf bis 2016 nahezu stagniert hat, ist die deutsche Wirtschaft – ebenfalls pro Kopf – um 5 Prozent gewachsen. Das stärkere gesamtwirtschaftliche Einkommenswachstum in Deutschland schlägt sich mittlerweile auch in den (…). Daniel Lampart.
Work, 28.4.2017.
Personen > Lampart Daniel. Nationalbank. BIP. Work, 2017-04-28.
Ganzer Text
|
|
16.03.2017
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen SGB
|
Daniel Lampart
|
Nationalbank Volltext
|
SNB hat klare Ziele nötig. SGB-Kommentar zur SNB-Lagebeurteilung. Der Franken ist nach wie vor stark überbewertet. Die Beschäftigung stagniert (Vollzeitäquivalente) - im Gegensatz zur aufwärtsgerichteten Entwicklung in anderen Ländern. In der Industrie und im Gastgewerbe werden weitere Stellen abgebaut; die Arbeitslosigkeit bei den Personen über 55 Jahren steigt. Die Kernteuerung ist negativ. Die Kapazitäten der Schweizer Wirtschaft sind unterausgelastet. In dieser Situation braucht unser Land eine expansive Geldpolitik. Wegen dem überbewerteten Franken sind die monetären Bedingungen jedoch ausgesprochen restriktiv. Das zeigt beispielsweise der von der SNB im Quartalsheft publizierte Monetary conditions index deutlich. Positiv ist, dass die SNB in jüngster Zeit wieder aktiv geworden und mit Interventionen gegen die Aufwertung vorgegangen ist. Doch die Kommunikation in Bezug auf die geldpolitischen Ziele ist nach wie vor zu wenig klar. Niemand weiss, ob und wie die SNB in Zukunft gegen weitere Aufwertungen ankämpfen wird. Der SGB erwartet von der SNB, dass sie sich deutlich stärker gegen die Überbewertung des Frankens wehrt. Ziel muss sein, den Franken in der sehr kurzen Frist im Bereich von mindestens 1.10 Fr./Euro zu stabilisieren und danach rasch für einen angemessenen Wechselkurs zu sorgen, der der Schweiz nicht schadet. Die SNB sollte sich klarere Ziele vorgeben und diese durchzusetzen versuchen (z.B. in Bezug auf die Teuerung).
Die Behauptung der SNB, die Geldpolitik sei expansiv, ist nicht zutreffend. Zwar sind die Zinsen tief. Doch der stark überbewertete Franken hat eine ausgesprochen negative ökonomische (…). Daniel Lampart.
SGB, 16.3.2017.
Personen > Lampart Daniel. Nationalbank. SGB, 2017-03-16.
Ganzer Text
|
|
16.03.2017
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen SGB
|
Daniel Lampart
|
Nationalbank Preise Volltext
|
Für das Ziel der Preisstabilität muss die SNB auf den Euro schauen - der Dollarkurs ist irrelevant. Bereits bei der Aufgabe des Mindestkurses am 15. Januar 2015 hat das Direktorium der Schweizerischen Nationalbank SNB signalisiert, dass die SNB künftig vermehrt auch andere Währungen als den Euro – insbesondere den Dollar – in die geldpolitischen Überlegungen einbeziehen wird. Im Dezember 2016 hat sie diesen Kurswechsel explizit gemacht. Die SNB würde neu „die gesamte Währungssituation berücksichtigen“. Übersetzt heisst das wahrscheinlich: Der sich einigermassen in der Nähe der Kaufkraftparität bewegende Dollar enthält in den Überlegungen ein stärkeres Gewicht – auf Kosten des Franken/Euro-Kurses. Doch die starke Berücksichtigung des Dollars ist kritisch zu betrachten. Die Bedeutung des Dollars für die Schweizer Wirtschaft ist im Vergleich zum Euro relativ gering. Der Dollar hat im Gegensatz zum Euro keinen messbaren Einfluss auf die Schweizer Preisentwicklung. Während eine Abwertung des Frankens gegenüber dem Euro mit einer höheren Teuerung einhergeht (steigende Importpreise), ist die Korrelation zwischen dem Dollarkurs und der Entwicklung des Landesindexes der Konsumentenpreise phasenweise sogar negativ (steigende Teuerung bei Dollarabwertung). (…). Daniel Lampart.
SGB, 16.3.2017.
Personen > Lampart Daniel. Preise. Nationalbank. SGB, 2017-03-16.
Ganzer Text
|
|
15.01.2017
|
Schweiz
|
Nationalbank Unia Schweiz
|
|
Nationalbank Stellenabbau Volltext Wechselkurs
|
Nationalbankpolitik kostet weiterhin Tausende von Arbeitsplätzen – Unia fordert eine Kurskorrektur. Zwei Jahre unverantwortliche Währungspolitik sind genug! Vor genau zwei Jahren hat die Nationalbank völlig unvermittelt den Mindestkurs des Frankens gegenüber dem Euro aufgegeben Der fatale Entscheid hat Zehntausende von Arbeitsplätzen gekostet und die Arbeitslosigkeit in der Schweiz verschärft. Die Gewerkschaft Unia fordert die Nationalbank auf, alles zu unternehmen, um weiteren Schaden zu vermeiden. Dazu muss der Franken rasch bei mindestens 1,15 pro Euro stabilisiert werden. Der Entscheid des Nationalbank-Direktoriums vom 15. Januar 2015, Hals über Kopf den Euromindestkurs aufzugeben, hatte und hat für die Schweizer Wirtschaft gravierende Folgen. Zehntausende von Arbeitsplätzen sind deswegen ausgelagert, abgebaut oder nicht geschaffen worden. Betroffen ist vorab die Exportindustrie, insbesondere die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, aber auch der Detailhandel und der Tourismus. Gemäss Schätzungen der Unia sind allein in der Industrie rund 30‘000 Arbeitsplätze ausgelagert worden. Im Gastgewerbe und Tourismus gab es im 3. Quartal 2016 rund 4‘000 Stellen weniger als im Vorjahresquartal. Die arbeitsplatzvernichtende Politik der Nationalbank zeigt sich auch bei der Arbeitslosenzahl. Die Erwerbslosenquote gemäss Internationaler Arbeitsorganisation (ILO) ist mit 4,8% hoch; vor der Aufhebung des Mindestkurses lag sie noch bei 4,1%. Die Schweiz gehört zu den wenigen Ländern weltweit mit steigender Arbeitslosigkeit, und erstmals ist die Erwerbslosenquote deutlich höher als in Deutschland (…).
Unia Schweiz, Medienmitteilung, 15.1.2017.
Unia Schweiz > Nationalbank. Wechselkurs. Unia Schweiz, 2017-01-15.
Ganzer Text
|
|
15.01.2017
|
Schweiz
|
Nationalbank Unia Schweiz
|
|
Nationalbank Stellenabbau Volltext
|
Nationalbank: 2 Jahre unverantwortliche Politik sind genug! Die arbeitsplatzvernichtende Politik der Nationalbank zeigt sich auch bei der Arbeitslosenzahl. Vor genau zwei Jahren hat die Nationalbank den Euro-Mindestkurs des Frankens aufgehoben. Der Entscheid hat Zehntausende von Arbeitsplätzen gekostet und die Arbeitslosigkeit verschärft. Die Unia fordert die Nationalbank auf, ihre Politik endlich zu ändern, um weiteren Schaden zu vermeiden. Betroffen ist insbesondere die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie. Aber auch der Detailhandel und der Tourismus leiden nach wie vor. Massive Arbeitsplatzverluste. Gemäss Schätzungen der Unia sind allein in der Industrie rund 30‘000 Arbeitsplätze ausgelagert worden. Im Gastgewerbe und Tourismus gab es im 3. Quartal 2016 rund 4‘000 Stellen weniger als im Vorjahresquartal. Arbeitslosigkeit wächst. Die arbeitsplatzvernichtende Politik der Nationalbank zeigt sich auch bei der Arbeitslosenzahl. Die Schweiz gehört zu den wenigen Ländern weltweit mit steigender Arbeitslosigkeit. Erstmals ist die Erwerbslosenquote mit 4,8% deutlich höher als in Deutschland (4,1%). Unwirksame Nationalbank-Politik. Ursprünglich hoffte die Nationalbank, der Kurs des Frankens werde sich rasch wieder auf einem angemessenen Kurs einpendeln. Das ist nicht eingetreten. Seit letztem Oktober ist der Frankenkurs sogar wieder merklich tiefer und bewegt sich um 1.07 Franken/Euro. Die Interventionen (bzw. der Wille) der Nationalbank sind offensichtlich ungenügend. Kurskorrektur dringend nötig. Die Unia fordert das Nationalbank-Direktorium dringend auf, seine Politik zu korrigieren. (...).
Unia Schweiz, 15.1.2017.
Unia Schweiz > Nationalbank. Stellenabbau. Unia Schweiz, 2017-01-15.
Ganzer Text
|
|
15.09.2016
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen SGB
|
Daniel Lampart
|
Nationalbank Volltext Wechselkurs
|
Frankenüberbewertung bekämpfen – für unsere Löhne und Arbeitsplätze! Der SGB zur SNB-Lagebeurteilung. Der Franken ist nach wie vor stark überbewertet. Die Arbeitslosigkeit steigt (saisonbereinigt). Die Kapazitäten der Schweizer Wirtschaft sind unterausgelastet. In dieser Situation bräuchte unser Land eine expansive Geldpolitik. Wegen dem überbewerteten Franken sind die monetären Bedingungen jedoch ausgesprochen restriktiv. Dazu kommt die Unsicherheit in Bezug auf den Wechselkurs. Niemand weiss, ob die SNB in Zukunft weitere Aufwertungen zulassen wird oder nicht. Die Frankenüberbewertung hat schmerzhafte Spuren hinterlassen. In der Exportwirtschaft sind Zehntausende von Arbeitsplätzen verschwunden. Seit Beginn der Aufwertung im Jahr 2008 gingen im Gastgewerbe und in der Industrie fast 10 Prozent der Stellen verloren. Der SGB erwartet von der SNB, dass sie den Franken in der sehr kurzen Frist im Bereich von mindestens 1.10 Fr./Euro stabilisiert und danach rasch für einen angemessenen Wechselkurs sorgt, der der Schweiz nicht schadet. Darüber hinaus braucht es Vorkehrungen, mit denen wir unsere Löhne und Arbeitsplätze gegen Ausschläge auf den Devisenmärkten schützen können. Fast alle kleinen, offenen Volkswirtschaften auf der Welt tun das in irgendeiner Form. (…). Daniel Lampart.
SGB, 15.9.2016.
Personen > Lampart Daniel. Nationalbank. Wechselkurs. SGB, 2016-09-15.
Ganzer Text
|
|
18.03.2016
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen SGB
|
Daniel Lampart
|
Nationalbank Teuerung Volltext
|
Schwächere Wachstumsaussichten wegen Frankenüberbewertung - EZB-Forscher widerlegen Stahlbad-These der SNB. Die SNB hat bei der Begründung, warum sie sich geldpolitisch zurückhält, in letzter Zeit einen Zacken zugelegt. Das Direktoriumsmitglied Zurbrügg ging am 13. Januar 2016 sogar so weit, die Frankenüberbewertung als eine Art kräftigendes Stahlbad für die Schweizer Wirtschaft zu betrachten : Die Frankenüberbewertung dürfte zu höheren Invetitionen führen, wodurch die betroffenen Branchen im Laufe der Zeit „insgesamt produktiver werden“. Gegen diese These würden die momentan wohl spannendsten Forscher zum Thema Wettbewerbsfähigkeit, das Compnet, protestieren. Aufwertungen können mittel- und langfristigen Schaden anrichten. Das europäische Compnet, welches von der EZB zur Analyse der Eurokrise ins Leben gerufen wurde, untersucht die Frage der Wettbewerbsfähigkeit und der wirtschaftlichen Ungleichgewichte mittlerweile seit Jahren und kommt zu sehr differenzierten Resultaten, welche die wirtschaftspolitischen Doktrinen z.B. der mangelnden preislichen Wettbewerbsfähigkeit der Euro-Krisenstaaten in Frage stellen. In diesem Blog wurde schon verschiedentlich auf die interessanten Untersuchungen hingewiesen. Die Untersuchungen zeigen, dass die Firmen mit einer tieferen Produktivität stärker unter Aufwertungen leiden als die produktivsten. Das klingt zunächst banal - ist es aber nicht. Denn unter den so genannt weniger produktiven sind viele Firmen, die noch jung sind. Beispielsweise Startups. Sie sind auf ihren Märkten noch nicht voll etabliert. Sie entwickeln neue Produkte etc. (…). Daniel Lampart.
SGB, 18.3.2016.
Personen > Lampart Daniel. Nationalbank. Teuerung. SGB, 2016-03-18.
Ganzer Text
|
|
17.03.2016
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen SGB
|
Daniel Lampart
|
Arbeitslosigkeit Nationalbank Volltext
|
Lohndruck und steigende Arbeitslosigkeit wegen restriktiver Geldpolitik. SGB-Kommentar zur SNB-Lagebeurteilung. Mehr als ein Jahr nach Aufhebung des Mindestkurses bewegt sich der Franken nach wie vor unter einem Kurs von 1.10 Fr./Euro. Die Teuerung ist stark negativ. Die Arbeitslosigkeit steigt. In der Exportwirtschaft sind in kurzer Zeit Tausende von Arbeitsplätzen verschwunden. Seit Beginn der Aufwertung im Jahr 2008 gingen im Gastgewerbe und in der Industrie fast 10 Prozent der Stellen verloren. Da es keine Untergrenze mehr gibt, sind erneute Aufwertungsschocks nicht ausgeschlossen. Heute muss man konstatieren, dass sich die Hoffnung der SNB auf eine Frankenabwertung im Laufe von 2015 nicht realisiert hat. Die bisher ergriffenen geldpolitischen Massnahmen (Negativzinsen, Devisenmarktinterventionen) wirken zwar in die richtige Richtung. Doch sie reichen nicht aus. Es ist zunehmend unklar, welches Ziel unsere Nationalbank mit welchen Instrumenten genau verfolgt. Die Behauptung der SNB, die Geldpolitik sei expansiv, ist unzutreffend. Zwar sind die Zinsen tief. Doch der stark überbewertete Franken hat eine ausgesprochen negative ökonomische Wirkung, so dass die monetären Rahmenbedingungen in unseren Land eindeutig als restriktiv einzustufen sind. Das zeigt auch der von der SNB im Quartalsheft publizierte Monetary conditions index deutlich. (…). Daniel Lampart.
SGB, 17.3.2016.
Personen > Lampart Daniel. Nationalbank. Arbeitslosigkeit. SGB, 2016-03-17.
Ganzer Text
|
|
29.01.2016
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen SGB
|
Daniel Lampart
|
Nationalbank Volltext Wechselkurs
|
Diskussion über SNB-Bilanz lenkt vom Überbewertungsproblem ab, wie Erfahrungen in anderen Ländern zeigen. Ende 2015 hat der Umfang der SNB-Bilanz ungefähr das Niveau des Schweizer BIP erreicht. Ursache dieser Entwicklung ist einerseits die Abwertung des Frankens (Fremdwährungsbestände sind in Franken ausgedrückt mehr wert) und andererseits die (unbekannte) Interventionsaktivität der SNB im Devisenmarkt. Fremdwährungsbestände in dieser Grössenordnung sind international gesehen nichts Aussergewöhnliches. Hongkong und Singapur, welche ihre Währungen an den Dollar bzw. an einen Währungskorb gekoppelt haben, weisen Fremdwährungsreserven von rund 130 Prozent bzw. 85 Prozent des BIP auf. Probleme ergeben sich dadurch nicht. In der Schweiz gibt der Bilanzumfang zu reden. Das ist grundsätzlich gut so. Denn unser Land leidet darunter, dass es im Gegensatz zu fast allen anderen Ländern kaum eine öffentliche Diskussion zur Geldpolitik gibt. Doch das Problem ist nicht die Grösse der Bilanz, sondern der überbewertete Franken, der wirtschaftlich grossen Schaden anrichtet. Überraschenderweise soll die UBS gemäss Medienberichten dennoch vor „enormen Risiken“ aufgrund des Umfang der SNB-Bilanz warnen. Genannt werden die Gefahr von Inflation und von Verlusten (negatives Eigenkapital). Diese Warnungen sind nicht nachvollziehbar. Denn der Franken ist stark überbewertet. (…). Daniel Lampart.
SGB, 29.1.2016.
Personen > Lampart Daniel. Nationalbank. Wechselkurs. SGB, 2016-01-29.
Ganzer Text
|
|
22.01.2016
|
Schweiz
|
Personen Work
|
Corrado Pardini
|
Finanzplatz Schweiz Nationalbank Volltext
|
„Die Rechte will ein Alpen-Monaco“. Hinter dem starken Franken und der Politik der Nationalbank steckt eine heimliche Agenda, sagt Unia-Industriechef Corrado Pardini. „Dieser Tage liess Kurt Schiltknecht tief blicken. Wir trafen in einer TV-Debatte aufeinander. Schiltknecht war zehn Jahre lang Chefökonom der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Damals, in den Siebzigern, tat die SNB einiges dafür, mehr als 300‘000 Jobs zu vernichten. Später hat Schiltknecht mit dem Blocher-Banker Martin Ebner ein paar Dutzend Millionen gemacht, meistens durch Ausschlachtung von Schweizer Unternehmen. Auch 2016 sagt der Mann noch ‚wir‘, wenn er von der Nationalbank spricht. Jetzt brach, in der Hitze der Debatte, aus ihm heraus: ‚Aber da sind die Gesamtarbeitsverträge... Sie sind verheerend. Diese Verträge behindern die Anpassung der Löhne nach unten, und wir müssen die Anpassung eben erleichtern.‘ Heimliche Agenda. Aha. Seit SNB-Chef Thomas Jordan vor einem Jahr den Franken in die Hände der Spekulanten legte, werden ihm Fehleinschätzungen vorgeworfen. Denn Industrie, Exporte, Tourismus, Detailhandel crashen. Das Bruttoinlandprodukt pro Kopf sinkt. Und die hausgemachte Krise läuft erst gerade an. Doch Jordan Inkompetenz vorzuwerfen ist naiv. Er wusste, was er tat, als er den Franken massiv aufwertete. (…). Corrado Pardini.
Work, 22.1.2016.
Personen > Pardini Corrado. Finanzplatz. Work, 22.1.2016.
Ganzer Text
|
|
21.01.2016
|
Schweiz
|
Nationalbank Personen Work
|
Christina Scheidegger
|
Nationalbank Präsident Rücktritte Volltext
|
Duo Infernale. Editorial von Christina Scheidegger, stv. Chefredaktorin Work. Der eine gab vor einem Jahr den Euro-Franken-Mindestkurs auf und riss damit die Schweizer Industrie in die Krise. Nationalbankpräsident Thomas Jordan. Der Zerstörer. Der andere agiert nicht, reagiert nur. Irgendwo zwischen ohnmächtig und unbeholfen. Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann hat Verständnis. Für die US-Manager von General Electric (GE) natürlich, nicht für die Wut jener 1300, die jetzt im Aargau ihren Job verlieren sollen. Allzu einfach. Der Schweiz fehlt eine eigenständige Industriepolitik. Das zeigt das Beispiel GE/Alstom exemplarisch. Mit dem überbewerteten Franken sind die Rahmenbedingungen hierzulande schwierig. Und das liberale Schweizer Arbeitsrecht - der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse preist es an als „wesentlichen Trumpf des Wirtschaftsstandorts Schweiz“ - macht es internationalen Konzernen allzu einfach, ihre Stellen gerade hier abzubauen. Auf solche Trümpfe kann man getrost verzichten. Firmen lagern Stellen aus, lassen länger arbeiten. Gewerkschaftsbund- Chefökonom Daniel Lampart schreibt in diesem Work: „Auf der Strecke bleiben die Berufstätigen in der Schweiz“. Und zwar so richtig: 140 Millionen Franken Lohn kostete die Politik der Nationalbank die Angestellten in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie bisher. Mindestens. Gratis arbeiten für die Marge - ein Lohnklau sondergleichen. Jetzt reicht’s. (…).
Christina Scheidegger.
Work online, 21.1.2016.
Personen > Scheidegger Christina. Jordan Thomas. Editorial. Work online, 21.1.2016.
Ganzer Text
|
|
14.01.2016
|
Schweiz
|
Nationalbank Unia Schweiz
|
|
Direktion Nationalbank Rücktritte Volltext
|
Ein Jahr verfehlte Politik ist genug: Unia fordert Rücktritt des Nationalbank-Direktoriums. Am 15. Januar jährt sich der Entscheid des Nationalbank-Direktoriums, die Frankenbindung an den Euro aufzugeben. Der unverständliche Entscheid hat die Konjunktur abgewürgt und bereits über 10‘000 Arbeitsplätze vernichtet. Da das SNB-Direktorium offenbar nicht bereit ist, seinen Auftrag zu erfüllen, muss es die Konsequenzen ziehen und zurücktreten. Am Freitag ist es ein Jahr her, seit das Direktorium der Nationalbank den Franken-Mindestkurs gegenüber dem Euro aufhob, und noch immer zeigt sich Nationalbank-Präsident Thomas Jordan uneinsichtig. Dabei ist der Schaden für die Realwirtschaft offensichtlich: Der überbewertete Franken verteuert nach wie vor die Schweizer Produkte und Dienstleistungen. Statt einem kurzen Überschiessen des Euro-Franken-Kurses, wie vom Nationalbank-Präsident erhofft, und einem Einpendeln bei 1.10 hat sich der Franken-Euro-Kurs im Durchschnitt des letzten Jahres weit unter diesem Wert, nämlich bei 1.06 bewegt. Dabei wäre auch ein Wechselkurs von 1.10 noch viel zu tief. Statt wie prognostiziert um 1,9 % (KOF) wuchs die Schweizer Wirtschaft 2015 bloss um die Hälfte (0,7%, KOF). Die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie erlitt bis November einen Einbruch ihrer Exporte um happige 6,4%. Der Tourismus zählte 13 Prozent weniger Gäste aus der EU. (…).
Unia Schweiz, 14.1.2016.
Unia Schweiz > Nationalbank. Direktion. Unia Schweiz, 2016-01-14.
Ganzer Text
|
1 2 3 4 |
|
|
|