Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 166

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13.09.2019 Schweiz
Personen
Work
Mario Comensoli
Michael Stötzel
Nachruf
Volltext
Mario Comensoli war Maler und Chronist der Aussenseiter in der Schweiz: der Saisonniers aus Italien, der 68er oder der Punks. Was ist das, ein politischer Maler? Den Tessiner Mario Comensoli kann man nur so bezeichnen. Aufgrund seiner Themen, seiner ständigen Versuche, sich den Zeitproblemen zu stellen, den Zeitgeist in seinen Bildern einzufangen und, klar, aufgrund seiner Freundschaft mit Linken, seiner Verbundenheit zu Gewerkschaftern. Die in diesen Tagen eröffnete neue Ausstellung der Stiftung Comensoli wählte als Motto einen Ausspruch Ezio Canonicas, des ehemaligen Präsidenten des Bau- und Holzarbeiterverbandes (eines Vorläufers der Unia) und des Gewerkschaftsbundes: „Sich vereint fühlen und zusammen kämpfen ist schön.“ Der politische Maler . Nur: War es auch sein Anspruch, ein politischer Maler zu sein? Guido Magnaguagno ist Kunstkritiker, früherer Museumsdirektor in Zürich und Basel und Stiftungsrat der Comensoli-Stiftung. Er erzählt, Comensoli habe ihm einmal erklärt, dass er mit Politik „nichts zu tun“ habe. Magnaguagno hält das allerdings für eine Schutzbehauptung, eine Reaktion auf Lob einerseits, heftige Kritik von links und rechts andererseits, die er nach seiner ersten grossen Einzelausstellung erlebte. Und die dem offenbar höchst dünnhäutigen Mann sehr zusetzte. Das Ende der Lehrzeit. Im Frühjahr 1953 stellte der damals 31jährige im Zürcher Helmhaus eine Serie grossformatiger Bilder aus, die noch ganz in der Tradition seiner Lehrjahre in Paris standen. (…). Michael Stötzel.
Work, 13.9.2019.
Personen > Stoetzel Michael. Comensoli Mario. Nachruf. Work, 2019-09-13.
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12.09.2019 Schweiz
Personen
WOZ
Rea Brändle
Stefan Howald
Nachruf
Volltext
Rea Brändle (1953-2019). Die Einzigartigkeit des Lebens. Sie war eine profilierte Journalistin und schrieb auch für die WOZ. Mit ihren bahnbrechenden Studien zu „Völkerschauen“ hat sie die Diskussion um den Postkolonialismus mitgeprägt. Nun ist die Autorin Rea Brändle mit 66 Jahren gestorben. Wir hatten denselben Jahrgang, 1953, und ich lernte Rea Brändle während des Studiums in Zürich kennen, am Deutschen Seminar. Wir gehörten, wie es sich damals gehörte, zur Basisgruppe Germanistik, und im März 1978 schrieben wir zusammen eine Seminararbeit: „Beobachtungen zu Frauensendungen von Radio DRS“. Gleichberechtigung war Rea Brändle früh ein selbstverständliches Anliegen. So wirkte sie in der Frauengruppe der Schweizerischen Journalisten-Union (SJU) mit, die 1984 die Broschüre „Die Sprache ist kein Mann, Madame“ herausgab. In den achtziger Jahren arbeiteten wir parallel beim „Tages-Anzeiger“. Rea Brändle war schon 1981 in die Kulturredaktion eingetreten, dort traf ich sie einige Jahre später, nach einem Umweg über andere Ressorts. Es waren fordernde Zeiten, die Kultur als fortschrittliche Bastion im Gegenwind des Neoliberalismus. Rea hatte sich neben der Literatur aufs Theater spezialisiert, sie schrieb mit Engagement, mit Empathie oder Empörung, die nicht ins Pathos kippten. Ihre Meinungen waren entschieden, auch in der Kulturpolitik, in der sie sich zunehmend profilierte. Ein Findling. Der Herkunft aus dem Toggenburg blieb sie jederzeit verbunden, in aller Ambivalenz. Ihr erstes (…).  Stefan Howald. WOZ, 12.9.2019.
Personen > Howald Stefan. Rea Braendle. Nachruf. WOZ, 2019-09-12.
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06.09.2019 La Chaux-de-Fonds
Partei der Arbeit
Personen
Vorwärts
Alain Bringolf
Anjuska Weil
Nachruf
Volltext
In Gedenken an Genosse Alain Bringolf. Am Abend des 26. August ist Alain Bringolf von uns gegangen - so wie er gelebt hatte, friedlich und in Würde, ohne Aufheben um seine Person. Während acht Jahren hatte er dem Krebsleiden getrotzt, dann waren seine Kräfte aufgebraucht. Geboren am 22. Januar 1940 als Sohn eines Arbeiters in der Uhrenindustrie hatte der kleine Alain schon am Familientisch viel über soziale Missstände mitbekommen. Seit er im Alter von 24 Jahren der POP (so heisst die PdA im Kanton Neunburg) beigetreten war, verstand Alain sich als Kommunist. Dabei war ihm das .commun" wichtig, das Gemeinschaftliche. Gemeinsam für soziale Gerechtigkeit, für eine bessere Welt zu kämpfen, dafür engagierte er sich bis zuletzt. Alain erlernte zunächst an der Kunstschule den Beruf des Graveurs, wechselte aber - nachdem er in Lausanne die Ausbildung an der Fachhochschule für Sozialpädagogik abgeschlossen hatte - in diesen Beruf, der ihm besser entsprach. Während 13 Jahren arbeitete er im nahe seines Wohnorts gelegenen Jugendheim und vermittelte den Jugendlichen Halt und Werte. 1977 wurde er in den Stadtrat, die Exekutive von La Chaux-de-Fonds gewählt, wo er bis 1995 für das Baudepartement verantwortlich war. Im Kantonsparlament wirkte er während 36 Jahren, zuletzt bei den Sessionseröffnungen als dessen Alterspräsident. Von der partizipativen Demokratie sprach Alain nicht nur, er lebte diese. Das können alle bezeugen, die mit ihm zusammengearbeitet haben, sei dies in seinem(…). Anjuska Weil.
Vorwaerts, 6.9.2019.
Personen > Weil Anjuska. Alain Bringolf. Nachruf. Vorwaerts, 2019-09-06.
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16.08.2019 USA
Personen
Work
Toni Morrison
Lotta Suter
Nachruf
Volltext
Das Erbe der afroamerikanischen Schriftstellerin Toni Morrison. Hassrede ist Gewalt. Toni Morrison (1931 bis 2019) wusste, wie viel Schaden Hassprediger anrichten. Es gab sie schon vor Trump, den sozialen Medien oder der SVP. Heute ist das Werk der Nobelpreisträgerin aktueller denn je. Toni Morrison hat immer an die Kraft der Sprache geglaubt, an ihre Möglichkeiten und ihre Gefahren. In ihrer Rede anlässlich der Verleihung des Literaturnobelpreises 1993 sagte sie fast schon prophetisch: „Eine Sprache der Unterdrückung stellt Gewalt nicht nur dar; sie ist Gewalt. Sie zeigt nicht nur die Grenzen des Wissens auf; sie begrenzt Wissen. Die verschleiernde Sprache des Staates und die gekünstelte Sprache gedankenloser Medien. Die stolze, aber verkalkte Sprache der akademischen Welt und die auf Gebrauchswert fixierte Sprache der Naturwissenschaften. Die zersetzende Sprache einer Justiz ohne Ethik und auch die Sprache, die eigens für die Ausgrenzung von Minderheiten gemacht ist und ihren rassistischen Plunder mit literarischem Augenzwinkern präsentiert. All diese Sprachen müssen zurückgewiesen, verändert und blossgestellt werden.“ Ein gewaltiges Programm. Toni Morrison würde das laut lachend zugestehen. Von Selbstmitleid und Panikmache will sie hingegen nichts wissen. „Ich will nichts von eurem kleinen Leben wissen, okay.“ So eröffnete Toni Morrison zuweilen ihre Schreibseminare an Universitäten. Das tönt harscher, als es ist. Die berühmte Schriftstellerin hat sich stets für das Leben anderer (…). Lotta Suter.
Work online, 16.8.2019.
Personen > Suter Lotta. Toni Morrison. Nachruf. Work online, 2019-08-16.
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02.04.2019 Schweiz
Friedensbewegung
Personen
Vorwärts
Martin Schwander
Louise Stebler
Nachruf
Volltext
Louise Stebler und die SFB. Die Welt bewahren. Gut vernetzt: Louise Stebler; am Dreiländer Friedensfest 2002. Foto D. Herrmann. Am 12. Februar 2019 ist unsere Friedensfreundin Louise Stebler im 95. Lebensjahr gestorben. Ein Leben im Dienste des Friedens, der Solidarität, der sozialen Gerechtigkeit und der Völkerfreundschaft ist zu Ende gegangen. Die Ideale, die Louise Stebler Zeit ihres Lebens hochgehalten hat, bleiben Richtschnur für uns alle. Louise ist in einem widerständigen, antifaschistischen Haus aufgewachsen. Als Mädchen schon strikte sie Socken für das repuplikanische Spanien und als junge Frau beteiligte sie sich aktiv an Sabotageaktionen gegen die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten. 1945 schwiegen in Europa zwar endlich die Waffen, ihr Geklirr aber hallte nach und nahm wenig später an Lautstärke wieder zu. Louise war sich deshalb bewusst: Um den Frieden muss täglich neu gerungen werden. Und sie hatte klare Vorstellungen darüber, dass Frieden und soziale Gerechtigkeit einhergehen. Für sie hatte der Friedenskampf auch den Kampf gegen soziale und rassistische Unterdrückung einzuschliessen, gegen Ausbeutung, für die Gleichberechtigung aller Menschen, für die Freiheit, für die Menschenwürde. Mit Joe Stebler, ihrem Ehemann und Kampfesgenossen an allen Fronten, beteiligte sie sich deshalb in den ersten Nachkriegsjahren aktiv an der Organisation „Frieden durch Aufbau“ und opferte Freizeit und Ferien, um 1947 mit anderen Jugendlichen im kriegsversehrten Jugoslawien eine Eisenbahnstrecke wieder herzustellen. Viele dieser Mitstreiter traf Louise zwei (…). Martin Schwander.
Unsere Welt, Nr. 2, 2019-02-04.
Personen > Stebler Louise. Nachruf Martin Schwander. Unsere Welt, Nr, 2019-04-02.
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21.03.2019 Schweiz
Personen
Vorwärts
Martin Schwander
Louise Stebler
Nachruf
Volltext
Im Gedenken an Louise Stebler . Martin Schwander. Ein Leben Im Dienste des Friedens, der Solidarität, der sozia¬len Gerechtigkeit und der V61kerfreundschaft Ist am 12. Februar 2019 im Alter von 94 Jahren zu Ende gegangen. Die Ideale, die Louise Stebler Zelt Ihres Le¬bens hochgehalten hat, diese Ideale aber bleiben Richtschnur für uns alle. Louise ist in einem widerständigen. antifaschistischen Haus aufgewachsen. Als Mädchen schon strickte sie Socken für das republikanische Spanien und als junge Frau beteiligte sie sich aktiv an Sabotageaktionen gegen die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten. 1945 schwiegen in Europa zwar endlich die Waffen, ihr Geklirr aber hallte nach und nahm wenig später an Lautstärke wieder zu. Louise war sich deshalb bewusst: Um den Frieden muss täglich neu gerungen werden. Und sie hatte klare Vorstellungen darüber, dass Frieden und soziale Gerechtigkeit einhergehen. Für sie hatte der Friedenskampf auch den Kampf gegen soziale und rassistische Unterdrückung einzuschliessen, gegen Ausbeutung, für die Gleichberechtigung aller Menschen, für die Freiheit, für die Menschenwürde. Mit Joe Stebler, ihrem Ehemann und Kampfesgenossen an allen Fronten, beteiligte sie sich deshalb in den ersten Nachkriegsjahren aktiv an der Organisation „Frieden durch Aufbau“ und opferte Freizeit und Ferien, um 1947 mit andern Jugendlichen im kriegsversehrten Jugoslawien eine Eisenbahnstrecke wieder herzustellen. Viele dieser Mitstreiter traf Louise zwei Jahre später abermals, als es um die Gründung einer breiten schweizerischen Friedensbewegung ging. (…). Martin Schwander.
Vorwärts, 21.3.2019.
Personen > Stebler Louise. Nachruf Martin Schwander. Vorwaerts, 2019-03-21.
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01.02.2019 Deutschland
Die Linke
Personen
Work
Michael Stötzel
Nachruf
Todesfall
Volltext
Deutschlands kämpferischste Putzfrau Susanne Neumann ist tot. „Das ist die verdammte Ungerechtigkeit“. Sie wirbelte jahrzehntelang mächtig Staub auf: „Putze“ und Gewerkschafterin Susanne Neumann. Nun hat sie den Kampf gegen den Krebs verloren. Der Linken wird sie fehlen. Vor gut zwei Jahren schien Susanne Neumann im Gespräch mit Work zuvesichtlich. Und machte eine für sie typische Bemerkung zu ihrer Krankheit: „Der Krebs ist männlich, und von einem Mann habe ich mir noch nie was sagen lassen» Am 13.Januar ist sie verstummt. Mit 59 Jahren. In ihren letzten Wochen hat die „Putze“, wie sie sich selbst bezeichnete, noch aufgeräumt: Sie trat Anfang Dezember aus der SPD aus. Diese Partei der „Schlipsträger“ habe ihr «von Anfang an nicht so recht gepasst“, sagte sie in einem Interview. Vergebens hatte sie wohl gehofft, mitzuhelfen, dass die Sozialdemokratie sich auf ihre Wurzeln besinne. Dass die Partei versuchen würde, die Arbeitsmarktreformen des SPD-Bundeskanzlers Gerhard Schröder, der „die eigenen Leute verraten“ habe, zurückzudrehen. Und wenn das nicht gelinge, dass sie zumindest die Grosse Koalition mit der CDU aufkündigen würde. Nach ihrem Tod schrieben praktisch alle deutschen Zeitungen noch einmal über sie. Und noch einmal kamen ihre Themen zur Sprache. Die 16 Millionen, die von Armut bedroht sind, weil sie nur befristete Arbeitsverträge haben oder als Leiharbeitende mit Tiefstlöhnen abgespeist werden. Die Missachtung der Putzfrauen, auf die alle herabschauen. Neumann hatte das vor ihrer Erkrankung 38 Jahre lang selbst erlebt. Minister „Schweinepriester“. (…). Michael Stötzel.
Work, 1.2.2019.
Personen > Stoetzel Michael. Die Linke. Todesfall. Work, 2019-02-01.
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23.01.2019 Zürich
Gewerkschaftsbund ZH Kanton
Personen
Remo Schädler
Nachruf
Volltext
Trauer um Remo Schädler. Mit Bestürzung haben wir vom Tod unseres langjährigen Freundes und Kollegen Remo Schädler erfahren. Er ist am Morgen des 15. Januars nach längerer Krankheit von uns gegangen. Seine Beisetzung findet am Mittwoch, dem 30. Januar 2019, ab 14 Uhr auf dem Friedhof Affoltern statt. Remo arbeitete seit dem Jahre 2003 für die Gewerkschaftsbewegung, bis zur Fusion beim SMUV und anschliessend bei der Unia. Wie so viele Gewerkschafter seiner Generation war auch Remo ein Generalist. In Zeiten sich stark wandelnder Aufgaben war auf ihn stets Verlass, sei es als Verantwortlicher für die Industrie, die Zürcher Theater, als regionaler Rechtsverantwortlicher und nicht zuletzt als Vollzugsverantwortlicher der Region Zürich-Schaffhausen. Für den kantonalen Gewerkschaftsbund nahm er das Mandat in der Tripartiten Kommission für arbeitsmarktliche Aufgaben (TPK) wahr. Und für viele Jahre war Remo eine der tragenden Säulen im Organisationskomitee des Zürcher Lauf gegen Rassismus. Wir hätten es ihm so sehr gegönnt nach den vielen Jahren gewerkschaftlichen und antirassistischen Engagements auch noch ein wenig mehr Zeit für sich und seine Familie zu haben. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau, seinen Kindern. Wir wünschen Ihnen viel Kraft und Zuversicht in diesen schweren, dunklen Stunden. In tiefer Trauer . Mit Foto.
Gewerkschaftsbund ZH Kanton, 23.1.2019.
Personen > Schädler Remo. Nachruf. GBKZ, 2019-01-23.
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20.12.2018 Schweiz
Personen
Vorwaerts
Hans-Peter Gansner
Alexander J. Seiler
Nachruf
Volltext
Adios y Salud, Xandi Seiler! Das letzte Buch von Alexander J. Seiler war wie ein Testament der Schweizer Linken. Er verstarb 90-Jährlg am 22. November 2018. Er wurde als Freund und Genosse sehr geschätzt. Es ist bestimmt dem Filmemacher und Kinotheoretiker Georg Radanowicz, einem langjährigen Freund von Seiler, zu verdanken, dass der über 300-seitige Reader „Daneben geschrieben“, der als Manuskript ursprünglich das dreifache Volumen aufwies, noch vor seinem Tod in dieser perfekten, handlichen Form im Verlag „Hier + Jetzt“ herauskommen konnte. Daneben geschrieben. ist dabei aber nur die bildliche Ausdrucksweise für die Tatsache, dass Xandi Seiler das Schreibhandwerk eigentlich nie, nämlich seit er die alte, unbenutzte Underwood im Zimmer seiner Mutter entdeckte, als Hauptberufung betrachtete, sondern immer „à part“, oder wie die EngländerInnen sagen „by the way“, geschrieben hat: Denn die Texte, seien es Essays, Interviews, Reden, Aufsätze usw. sind literarisch äusserst präzis und treffen politisch immer ins Schwarze. Grosser Denker und Dichter. Die Anthologie, die ein halbes Jahrhundert Publizistik umfasst, bildet zudem für den Filmspezialistinnen und Schweizer Linken wie einen Rahmen um seine grossen filmischen Werke, welche das politische Klima der Schweiz eingefangen und auch tief geprägt haben: „Siamo Italiani. Die Italiener“ (1964), die Zeit, in der wir Wohlstandskinderchen eben in die Vorort-Einfamilienhäuschen. „aui glych“, eingezogen sind, dann „Die Früchte der Arbeit“ (…). Hans Peter Gansner.
Vorwärts, 20.12.2018.
Personen > Gansner Hans Peter. Alexander J. Seiler. Nachruf. Vorwaerts, 2018-12-20.
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30.11.2018 Schweiz
Personen
Work
Ralph Hug
Alexander J. Seiler
Nachruf
Volltext
Filmemacher Alexander J. Seiler ist tot. Pionier des sozial engagierten Films. Mit „Siamo Italiani“ setzte Alexander J. Seiler den italienischen Migrantinnen und Migranten in der Schweiz ein Denkmal. 1964 entstand der Dokumentarfilm. der Alexander J. Seiler berühmt machte. Er drehte ihn zusammen mit seiner Frau June Kovach und Kameramann Rob Gnant. Ein Werk. das gegen eine selbstzufriedene und fremdenfeindliche Schweiz gerichtet war. Noch heute aktuell. zeigt es Leben und Kultur von Leuten. die nach Max Frisch nur als Arbeitskräfte kamen. aber Menschen waren. Fast vierzig Jahre später holte Seiler die gleichen Leute wieder vor die Kamera. Er wollte wissen. was aus ihnen geworden war. „Septemberwind“ aus dem Jahr 2002 zeigt. wie er den Dingen auf den Grund gehen wollte. Simple Heroisierungen lehnte er ab. Unbeugsamer Linker. Mit dieser Haltung wurde „Xandi“, wie ihn die Freunde nannten, zu einer Ikone der kritischen Schweiz. Wie Peter Bichsel oder Niklaus Meienberg: ein trotziger. unbeugsamer Linker, der sich nie mit den Mächtigen arrangierte. Als seinen wichtigsten Film sah er „Die Früchte der Arbeit“ von 1977 an. Dies ist ein zweieinhalbstündiger Dokumentarfilm über die Geschichte der schweizerischen Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert. Erzählt anhand eines Bohrwerkarbeiters bei der BBC. Während andere noch brave Unterhaltungsfilme drehten. wurde Seiler zum Pionier des sozial engagierten Films. Stachel im Fleisch. Sein letztes Werk war „Geysir und Goliath“ aus dem Jahr 2010. (…). Ralph Hug.
Work, 30.11.2018.
Personen > Hug Ralph. Seiler Alexander J. Nachruf. Work, 2018-11-30.
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07.11.2018 Schweiz
Personen
SGB
Fritz Reimann
Thomas Zimmermann
Nachruf
SGB
Volltext
Der SGB trauert um Fritz Reimann. Mit Reimann geht einer der prägendsten Gewerkschafter seiner Generation. Fritz Reimann, ehemaliger Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds SGB, ist heute in Thun im Alter von 94 Jahren gestorben, wie seine Familie mitteilte. Damit verliert der SGB einen der prägendsten Gewerkschafter der 1970er bis 90er Jahre. Der 1924 in Oberhof (Fricktal) geborene Fritz Reimann arbeitete nach seiner Lehre als Werkzeugmacher in seinem Beruf und war im Schweizerischen Metall- und Uhrenarbeiterverband (SMUV) organisiert. 1951 wurde er Berufsgewerkschafter, 1973 SMUV-Zentralsekretär, und von 1980-1988 wirkte er als SMUV-Präsident. In diese Jahre fällt auch seine Tätigkeit als SGB-Präsident (1982-1990). Politisch war Fritz Reimann in der SP zuhause, die er von 1979 bis 1991 im Nationalrat vertrat. Fritz Reimann repräsentiert eine ganze Generation Schweizer Gewerkschafter, die in den „goldenen Jahren" der Schweizer Gewerkschaftsgeschichte für den Glauben in Vertragspolitik, Sozialpartnerschaft und die Sicherung steten materiellen Fortschritts der Arbeiterklasse standen. Der SGB trauert um Fritz Reimann und spricht dessen Familie sein Beileid aus. Mit Foto. (…).
Thomas Zimmermann.
SGB, 7.11.2018.
Personen > Reimann Fritz. Praesident SGB. SGB, 2018-11-07.
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21.03.2018 Schweiz
Personen
Syndicom
Erwin Gerster
Konradin Kreuzer
Nachruf
Volltext
Der ehemalige Präsident Erwin Gerster ist von uns gegangen. Am 12. März ist Erwin Gerster im Alter von 98 Jahren gestorben. Erwin machte 1935 in der Buchfabrik Bodan die Setzerlehre, und er konnte den Beruf des Handsetzers bis zu seiner Pensionierung ausüben. Erwin war Initiant der Büchergilde der Schweiz, für die er jahrelang Hausbesuche machte. Bildung der Arbeiter und Lehrlingsausbildung waren für ihn immer wichtige Anliegen in seinem langen Berufsleben, das er bei der Druckerei des "Bund" in Bern beendete. Mit dem Eintritt in die Lehre trat Erwin der Lehrlingsgruppe des damaligen Schweizerischen Typographenbunds (STB) bei, und nach der Lehre wurde er Mitglied des STB. Er hielt seiner Gewerkschaft über alle Fusionen zur Gewerkschaft Druck und Papier (GDP), zu Cmedia und zu Syndicom 83 Jahre die Treue. 22 Jahre lang war Erwin Präsident seiner Gewerkschaft: 1967 bis 1980 im STB und ab 1980 der erste Präsident der GDP. Die internen Auseinandersetzungen um den Wandel der Gewerkschaft zu einer kämpferischen Organisation, die vor dem Streik nicht mehr zurückscheute, vielen in Erwins Präsidialzeit. Die Debatten wurden hart geführt und oft flogen die Fetzen – ruhig war's nie! Auch wenn wir oft unterschiedlicher Meinung waren, welches der richtige Weg ist, sagen wir Erwin alle "danke und tschou": Du warst ein engagierter Vollblutgewerkschafter! (…). Roland Kreuzer
Syndicom, 21.3.2018
Personen > Gerster Erwin. Nachruf Roland Kreuzer. Syndicom, 2018-03-21.
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20.03.2018 Schweiz
Personen
SGB
Ewald Ackermann
Benno Hardmeier
Nachruf
Volltext
Zum Tode von Benno Hardmeier. Während 30 Jahren die Geschicke des SGB mitbestimmt. Am 14. März 2018 ist Benno Hardmeier gestorben. Benno war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine prägende Figur des SGB. 1960 bis 1990 war er SGB-Zentralsekretär. Benno, 1930 geboren, entstammte einer sozialdemokratischen Familie aus Winterthur. Sein wirtschaftswissenschaftliches Studium schloss er mit einer Dissertation über die "Geschichte der sozialdemokratischen Ideen in der Schweiz 1920 bis 1945" ab. Ab 1957 war Benno auf der Sozialabteilung der Hoesch-Werke in Dortmund beschäftigt. 1959 wurde er als Zentralsekretär der SP gewählt. Dort warb ihn ein gutes Jahr später der SGB ab. Benno folgte dem Ruf, er wollte - in seinen Worten - "die Möglichkeiten wirtschaftspolitischer Gestaltung" nutzen. In seinen 30 Jahren beim SGB war Benno für allgemeine Wirtschaftspolitik zuständig. Er betreute und prägte insbesondere die Bereiche Agrar-, Konsumenten- und Energiepolitik. Er war einer der führenden Köpfe in der Kampagne für die Mitbestimmungsinitiative, die 1976 vom Volk verworfen wurde. Lange Zeit befürwortete er die Kernenergie, angesichts der Katastrophe in Tschernobyl trat er dann im SGB für eine energiepolitische Wende ein. Benno war zudem ein gewandter Publizist. 10 Jahre amtete er als Redaktor der "Gewerkschaftlichen Rundschau". Zudem verfasste er mehrere Beiträge zur Geschichte der Gewerkschaften. Er schrieb leichtfüssig, verständlich und solid, mit einem guten (…). Ewald Ackermann.
SGB, 20.3.2018.
Personen > Hardmeier Benno. Nachruf Ewald Ackermann. SGB, 2018-03-20.
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01.02.2018 Schweiz
Bildarchiv zur Geschichte der Arbeiterbewegung
Personen
WOZ
Roland Gretler
Stefan Howald
Nachruf
Volltext
Roland Gretler (1937-2018). Wie ein Magier durch die Bilder in die Welt sehen. Er war ein Fotograf mit scharfem Blick, ein unermüdlicher Sammler und Chronist. Am 22. Januar ist Roland Gretler gestorben. Sein „Panoptikum zur Sozialgeschichte“ muss als Erbe bewahrt werden. Das Panoptikum als Sammlung von Sehenswürdigkeiten kann barocke Wunderkammer oder aufklärerisches Wissenskabinett sein. „Gretlers Panoptikum zur Sozialgeschichte“ verband die überbordende Fülle mit dem didaktischen Anspruch. Den Grundstein dafür hatte Roland Gretler Ende der siebziger Jahre unter dem Namen „Bildarchiv zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ gelegt. Das erwies sich bald als zu eng. Gretler interessierte sich über die Arbeiterbewegung im engeren Sinne hinaus für alle sozialen Bewegungen, ja die Sozialgeschichte generell. Und das Archiv als Ort verstaubender Erinnerung wurde der Sache ebenfalls nicht gerecht. In Gretlers Sammelstil und den Erzählungen über seine Sehenswürdigkeiten belebten sich diese zu Geschichtslektionen. Denn darum ging es ihm auch: Wie lesen wir Fotografien und andere visuelle Dokumente? Und wie liest sich die Geschichte via Fotografien? Roland Gretler wurde 1937 in St, Gallen geboren, in einem Milieu, das er als kleinbürgerlich charakterisiert hat und in dem ihm ein Onkel als währschafter Arbeiter imponierte. Er absolvierte zuerst die Handelsschule und begann dann aufgrund künstlerischer Interessen eine Lehre als Fotograf, unter anderem beim renommierten (…). Stefan Howald.
WOZ, 1.2.2018.
Personen > Gretler Roland. Nachruf Stefan Howald. WOZ, 2018-02-01.
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20.10.2017 Schweiz
Initiativen Schweiz
Personen
Work
Thomas Adank
Marie-Josée Kuhn
99-Prozent-Initiative
Nachruf
Volltext
Geld zurück! Allein dieses Jahr garnieren Ems-Chefin und Blocher-Tochter Magdalena Martullo und ihre Schwester Miriam Blocher sagenhafte 250 Millionen Franken. Die beiden sind die Mehrheitsaktionärinnen des Bündner Chemiekonzerns. Letztes Jahr strich Martullo über 106 Millionen Franken aus Dividenden ein. Damit es nicht so auffällt, lässt sie sich als CEO einen vergleichsweise bescheidenen Lohn von 1,3 Millionen Franken pro Jahr auszahlen. Und kassiert dafür via Anteile umso kräftiger ab. Was auch steuerlich viel interessanter ist, weil Einkommen aus Dividenden stark steuerbegünstigt sind. Ganz im Gegensatz zum Einkommen aus Arbeit: Wir müssen unseren Lohn zu 100 Prozent versteuern. 1 Prozent. Die Blochers gehören zu den Superreichen. Die „Bilanz“ schätzt Martullo-Blochers Vermögen auf rund 4 Milliarden. Seit 1989 haben die reichsten 300 in der Schweiz ihre Vermögen von 82 auf 589 Milliarden Franken versiebenfacht. Heute besitzt 1 Prozent mehr Nettovermögen als 90 Prozent der Bevölkerung. Das sagen nicht die Linken, das sagt die Credit Suisse. Umgekehrt sind in der Schweiz 145‘000 Männer und Frauen trotz Erwerbstätigkeit arm. Tendenz steigend. Seit Beginn der Finanzkrise 2007 hat sich die Umverteilung von unten nach oben rabiat beschleunigt. Ungleichheit explodiert. (…). In eigener Sache. Am 1. Oktober ist work-Mitarbeiter Thomas Adank viel zu früh gestorben. Seit 2014 schrieb er die Kolumne „workwort“ auf Seite 15. Im Gedenken an ihn wiederholen wir unten das workwort „Zeit“, das er im Juli 2016 verfasste, (…).
Work, 20.10.2017.
Personen > Kuhn Marie-Josée. 99-Prozent-Initiative. Work, 2017-10-20.
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14.09.2017 BS Kanton
Partei der Arbeit
Personen
Grosskopf Kurt
Nachruf
Volltext
Kurt Grosskopf zu Ehren. Kurt Grosskopf, ein liebenswerter Genosse, ist am 25. Juni mit 88 Jahren in Basel gestorben. Am 3. September trafen sich am Rheinufer bei herrlichem Wetter gut hundert GenossInnen, FreundInnen und Verwandte zu einem recht weltlichen Gedenkanlass mit Speise und Trank, wie Kurt es gewünscht hatte. In den geselligen Gesprächen kam die Hochachtung vor ihm und die Sympathie für ihn zum Ausdruck. So soll zum Beispiel ein ehemaliger Arbeitskollege gesagt haben: Kurt hat mir das linke Auge geöffnet. Oder eine ehemalige Aktivistin des 1988er Kulturexperiments „Alte Stadtgärtneret“: „Das war ein cooler Alter, er hat mir als Jugendliche aufgezeigt, dass nicht alle Alten reaktionär und nicht alle Jungen progressiv sind. Kurt war und bleibt ein beispielhafter Kommunist. Gebildet und interessiert, mitfühlend und mitdenkend wie er war, entspricht er fast dem Idealbild eines Protagonisten der ArbeiterInnenbewegung. Er hat sich auf vielen Ebenen für unsere Sache eingesetzt: im Parlament, basisdemokratisch und. auch, oft als Schreibender für den Vorwärts. Er war als Mitglied des Vorwärts-Forums einer der ArchitektInnen der Neuen PdA Basel und als aktiver Genosse ein tragender Pfeiler dieser Sektion der PdA Schweiz. Peter Flubacher hielt eine kurze Rückschau auf die letzten dreieinhalb Jahrzehnte des politischen Wirkens von Kurt. Zum Glück hat Kurt vor knapp einem Jahr in einem umfassenden Buch sein Leben dargestellt, sowohl das private als auch das gesellschaftspolitische. Das Buch zeigt authentisch die ehrliche, (…). Mit Foto. Guido Nussbaum.
Vorwärts, 14.9.2017.
Personen > Grosskopf Kurt. Nachruf. Vorwärts, 2017-09-14.
Ganzer Text
01.09.2017 Schweiz
Personen
VPOD-Magazin
Eric Décarro
Doris Schüepp
Bundespersonalgesetz
Nachruf
Volltext
Der ehemalige VPOD-Präsident Eric Deccaro ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Unverbesserlich für eine bessere Welt. Am 4. August ist Eric Deccaro, VPOD-Präsident von 1995 bis 2003, im Alter von 77 Jahren nach langer Krankheit gestorben. Ein an- und manchmal aufregender Kollege, beharrlicher Kämpfer für eine bessere Welt, ist von uns gegangen. Eric Deccaro war die Verkörperung des „animal politique“. Während über drei Jahrzehnten hatte er Einsitz in regionalen und nationalen Gewerkschaftsgremien. Unter anderem war er Präsident der VPOD-Sektion Genf und Vorsitzender des Genfer Gewerkschaftsbundes. Vor seiner Wahl zum VPOD-Präsidenten gehörte er während 12 Jahren dem VPOD-Verbandsvorstand und während vier Jahren der Geschäftsleitung an. Seine Ämter bekleidete er mit überdurchschnittlichem kämpferischem Engagement. So auch während seiner Präsidentschaft, in der die Herausforderungen für en VPOD zahlreich waren. Swissair-Grounding, Sparbeschlüsse der öffentlichen Hand, Referendum gegen das Bundespersonalgesetz und gegen das Elektrizitätsmarktgesetz… Soziale Werte. Mit Vehemenz wehrte sich Eric Decarro gegen die Attacken auf den Service public. „Es ist vollkommen falsch und einseitig, die öffentlichen Dienste nur als Kostenfaktor darzustellen, wo sie doch materielle oder soziale Werte erbringen, die weit über die effektiv entstehenden Kosten hinausgehen“, sagte er. Von der „New Public Management“-Welle der 1990er Jahre (...). Doris Schüepp, VPOD-Generalsekretärin von 1994 bis 2007.
VPOD-Magazin, September 2017.
Personen > Deccaro Erich. Nachruf Doris Schüepp. VPOD-Magazin, 2017-09-01.
Ganzer Text
31.08.2017 Schweiz
Partei der Arbeit
Personen
Vorwärts
Rösli Weber
Anjuska Weil
Nachruf
Volltext
Rösti Weber. Im Gedenken an Genossin Rösti. Es ist immer traurig, von einem Menschen Abschied zu nehmen, mit welchem man über weite Wegstrecken, ja Jahrzehnte verbunden war. Doch wer Rösti in den letzten Monaten gesehen hat, weiss, dass der Tod für sie eine Erlösung von ihrem sich ständig verschlimmernden Leiden war. Bei meinem Abschiedsbesuch am Tag bevor sie starb, habe ich ihr eine gute Reise gewünscht, denn seit Jahren stand für sie fest, dass sie auf Wolke sieben fliegen würde, wo ihr geliebter Charly sie erwartet. Vor ein paar Monaten hat Rösti mir erzählt, Charly hätte sie besucht. Er habe sie um etwas Geduld gebeten, denn bevor sie, die eine so Ordentliche sei, kommen könne, müsse zuerst noch aufgeräumt werden. Am 17. August um 6 Uhr in der Frühe war es dann so weit: Genossin Rösti ist auf Wolke sieben zu ihrem Charly und hat uns im stolzen Alter von 93 Jahren verlassen. Rosis Kindheit war geprägt durch die Zwischenkriegsjahre. Ihr Vater Luigi Daniele Brunei war nach dem 1. Weltkrieg als sogenannt illegaler Immigrant in die Schweiz gekommen. Hier hat er Rosa Schneider kennengelernt und mit ihr eine Familie gegründet. Zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Luigi wuchs Rösti in einem offenen Klima, gleichzeitig jedoch in bescheidenen Verhältnissen auf. Als Tochter eines Italieners lehnte der Wollen-Keller ihren Wunsch, dort eine Lehre zu machen, ab. Der Vater brachte sie dann in der MFO, der Maschinenfabrik Oerlikon, unter. Dort lernte Rösti den harten Arbeitsalltag kennen und verdiente als (…). Anjuska Weil.
Vorwärts, 31.8.2017.
Personen > Weil Anjuska. Rösli Weber. Nachruf. Vorwärts, 2017-08-31.
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28.06.2017 Schweiz
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Syndicom
Uschi Laug
Nachruf
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Uschi Laug zum Gedenken. Am 1. Juni verstarb Kollegin Ursula Laug Pfander im 74. Lebensjahr. Wir als langjährige Wegbegleiter/innen sind sehr traurig über diesen Verlust. Uschi ist 1970 als Mitarbeiterin in die damaligen PTT- und Zollbeamtenverbände (ab 1999 Gewerkschaft Kommunikation, heute Gewerkschaft Syndicom) eingetreten. Im Jahre 2004 trat Uschi vorzeitig in den Ruhestand. Uschi Laug Pfander war vorzüglich ausgebildet und bewältigte die vielseitigen Aufgaben kompetent, effizient, zielstrebig und oft selbstständig. Und vor allem: Nie war ihr eine Arbeit zu viel und nie klagte sie, wenn der Arbeitsdruck einmal über das Normale hinausging. Sie blieb hilfsbereit, kollegial, freundlich, eben aufgestellt. So kannten nicht nur die unmittelbaren Kolleginnen und Kollegen Uschi, sondern auch viele Mitglieder, die sich in Zentralvorständen, Sektionen, an Tagungen oder Delegiertenversammlungen engagierten. Unvergessen bleiben auch Uschis Loyalität und Freundschaft: Dafür gehört ihr für immer unser Dank. Ehemalige Kolleginnen und Kollegen.
Syndicom, 28.6.2017.
Personen > Laug Uschi. Nachruf. Syndicom, 2017-06-28.
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23.02.2017 Schweiz
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WOZ
Bettina Dyttrich
Al Imfeld
Lotta Suter
Nachruf
Volkszählung
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Al Imfeld (1935-2017). Blitz und Liebe. Der Journalist, Schriftsteller, Agroexperte, Religionswissenschaftler und Alltagsseelsorger Al Imfeld ist kurz nach seinem 82. Geburtstag gestorben. Er hinterlässt Ideen und Geschichten voller Leben und Esprit. Gäbe es das Leben nach dem Tod, an das der geweihte Priester Imfeld im Übrigen nicht geglaubt hat, würde Al jetzt schmunzelnd dasitzen. Vielleicht schmauchte er wie in jüngeren Jahren eine Pfeife, oder er genehmigte sich seinen allabendlichen Whisky. Jedenfalls hätte es ihn gefreut, dass er seine Biografin ein letztes Mal zu überraschen vermochte. Denn sein Tod trifft mich unterwegs, on the road. Fernab von der reichen Lebensdokumentation, die sich im Lauf der Jahrzehnte bei mir angesammelt hat. Ich habe keinen Zugriff auf all die unveröffentlichten Texte, die mir Al Imfeld regelmässig zusandte. Und es fehlen mir auch seine kleinen Gedichtbändchen: Gedanken über dünnhäutige Elefanten oder schrille Sonnen, seine Mandalas oder seine „Reis Blues“ – Gedichte über Reis –, alles kleine Gesamtkunstwerke, die mir der vielseitige Schreiber Jahr für Jahr anlässlich seines gross und gemeinschaftlich gefeierten Geburtstags überreichte.Die Sturzgeburt. Al Imfeld würde mich ermuntern, sein Leben doch einfach aus dem Stegreif neu zu erfinden oder zu erzählen. Seine Geburt am 14. Januar 1935 im Spital von Lachen würde er vermutlich wieder dramatisch vorverlegen wollen. Das Ehepaar Imfeld, sie hochschwanger, unterwegs mit dem Velo auf tief verschneiter Strasse (…). Bettina Dyttrich, Lotta Suter.
WOZ, 23.2.2017.
Personen > Imfeld Al. Nachruf. WOZ, 2017-02-23.
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03.02.2017 Schweiz
Personen
Syndicom-Zeitung
Daniel Suter
Nachruf
Volltext
Daniel Suter, 1949-2016. Sein Auftreten war ruhig und überlegt, was seiner Empörung nur noch mehr Kraft verlieh. Ungerechtigkeit war ihm unerträglich. Darum ist er wahrscheinlich Jurist geworden und später Journalist, wo er sich immer für die kleinen Leute einsetzte - und für seine KollegInnen, als langjähriger Präsident der Personalkommission des „Tages-Anzeigers“. Am 31. Dezember 2016 ist der Journalist und Buchautor Daniel Suter nach über zweijähriger Krankheit gestorben. Er arbeitete mehr als zwei Jahrzehnte beim „Tages-Anzeiger“, bevor er beim grossen Stellenabbau im Mai 2009 zusammen mit über 50 KollegInnen entlassen wurde. Seit 1979 war Daniel Suter Gewerkschaftsmitglied, anfänglich in der SJU, dann bei Comedia und schliesslich Syndicom. Parallel dazu engagierte er sich von 2011 bis 2015 beim Journalistenverband Impressum als Präsident. Davor war er 12 Jahre lang Mitglied des Schweizer Presserats und setzte sich dafür ein, dass die ethischen Standards in den Medien eingehalten werden. 2009 kämpfte Daniel Suter mit der Belegschaft des „Tagi“ und den Gewerkschaften gegen den Stellenabbau. Im Juli konnte die Verhandlungsdelegation unter seiner Leitung einen wesentlich verbesserten Sozialplan erreichen. Seine Stelle aber war weg. Auf rechtlicher Ebene machte er sich in der Folge dafür stark, dass PersonalvertreterInnen besser vor Kündigung geschützt werden. Die Klage, die er mit Unterstützung von Syndicom führte, hat das Bundesgericht zwar abgewiesen. Sein prominenter Fall hat aber dazu beigetragen, den in der Schweiz mangelhaften Kündigungsschutz auf die politische (...). (nis/svo/rk/sb/sk). Mit Foto.
Syndicom-Zeitung, 3.2.2017.
Personen > Suter Daniel. Nachruf Syndicom. Syndicom-Zeitung, 2017-02-03.
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01.02.2017 Zürich
Personen
VPOD-Magazin
Jim Sailer
Daniel Vischer
Nachruf
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Daniel Vischer, langjähriger Präsident von VPOD Luftverkehr, ist 67jährig gestorben. Erinnerung an einen Furchtlosen. Am Tag nach seinem 67. Geburtstag ist Daniel Vischer, Gewerkschafter, Rechtsanwalt, Kantonsrat und später Nationalrat, an den Folgen seiner Krebserkrankung gestorben. In den Tagen des Swissair-Groundings hat er Unglaubliches geleistet. Daniel Vischer wuchs in Basel auf Sein Vater war ein berühmter Arbeitsrechtler; es war in der Familie völlig klar, dass man an einer Uni studiert. Die Matura hat der schulisch nicht übertrieben fleissige Daniel mit Ach und Krach geschafft, mit dem Jus-Studium hat er erst 1980 begonnen. Es war dem jungen Mann nicht wohl in seiner Heimatstadt, diesem von protestantischem Arbeitsethos geprägten Zentrum. Er biwakierte auf Bäumen, um sie vor einem Bauprojekt zu retten, er protestierte gegen Trampreis-Erhöhungen. Von der Poch zu den Grünen. Dann breitete sich die 68er-Bewegung sogar in Basel aus. Daniel Vischer arbeitete damals als Regieassistent am Basler Theater. Ab 1969 engagierte er sich bei den Progressiven Organisationen (Poch). Er wurde Sekretär dieser Partei in Zürich. 1970 kämpfte er gegen die Schwarzenbach-Initiative und betei¬ligte sich an der Kaiseraugst-Besetzung. 1974 ging es nach Kuba, wo er mit dem Pressluft-hammer arbeiten und auch Beeren pflücken musste. Anlässlich einer Reise nach Nordkorea erlebte er den irrwitzigen Personenkult; immerhin musste er Kim Il-sung nicht die Hand reichen. In der DDR gingen ihm die naiv gläubig und pfadfinderhaft agierenden Realsozialismusvertreter auf die Nerven. (…). Jim Sailer, bis 2011 Sekretär VPOD Luftverkehr.
VPOD-Magazin, Februar 2017.
Personen > Vischer Daniel. Nachruf Jim Seiler. VPOD-Magazin, Februar 2017-02-01.
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01.02.2017 Schweiz
Personen
VPOD-Magazin
Jim Sailer
Daniel Vischer
Nachruf
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Daniel Vischer, langjähriger Präsident von VPOD Luftverkehr, ist 67jährig gestorben. Erinnerung an einen Furchtlosen. Am Tag nach seinem 67. Geburtstag ist Daniel Vischer, Gewerkschafter, Rechtsanwalt, Kantonsrat und später Nationalrat, an den Folgen seiner Krebserkrankung gestorben. In den Tagen des Swissair-Groundings hat er Unglaubliches geleistet. Daniel Vischer wuchs in Basel auf. Sein Vater war ein berühmter Arbeitsrechtler; es war in der Familie völlig klar, dass man an einer Uni studiert. Die Matura hat der schulisch nicht übertrieben fleissige Daniel mit Ach und Krach geschafft, mit dem Jus-Studium hat er erst 1980 begonnen. Es war dem jungen Mann nicht wohl in seiner Heimatstadt, diesem von protestantischem Arbeitsethos geprägten Zentrum. Er biwakierte auf Bäumen, um sie vor einem Bauprojekt zu retten, er protestierte gegen Trampreis-Erhöhungen. Von der Poch zu den Grünen. Dann breitete sich die 68er-Bewegung sogar in Basel aus. Daniel Vischer arbeitete damals als Regieassistent am Basler Theater. Ab 1969 engagierte er sich bei den Progressiven Organisationen (Poch). Er wurde Sekretär dieser Partei in Zürich. 1970 kämpfte er gegen die Schwarzenbach-Initiative und beteiligte sich an der Kaiseraugst-Besetzung. 1974 ging es nach Kuba, wo er mit dem Pressluft-hammer arbeiten und auch Beeren pflücken musste. Anlässlich einer Reise nach Nordkorea erlebte er den irrwitzigen Personenkult; immerhin musste er Kim Il-sung nicht die Hand reichen. In der DDR gingen ihm die naiv gläubig und (…). Jim Sailer.
VPOD-Magazin, Februar 2017.
Personen > Sailer Jim. Daniel Fischer. Nachruf. VPOD-Magazin, 2017-02-01.
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26.01.2017 Schweiz
Personen
WOZ
Thomas Heilmann
Daniel Vischer
Nachruf
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Daniel Vischer (1950-2017). Das Mittelmeer hat auch ein Südufer. Ein Freund erinnert sich an den am Dienstag vergangener Woche verstorbenen ehemaligen Nationalrat. Mit Daniel Vischer hat uns eine der markantesten Persönlichkeiten der schweizerischen Linken der Jahre nach 1968 verlassen. Seine charakteristischste Eigenschaft war, unverblümt seine Meinung zu äussern - vor wem auch im¬mer. Er schielte nicht darauf, was anderen, auch seinen FreundInnen, missfallen könnte oder was sie von ihm hören wollten. Oft standen auch mir zunächst die Haare zu Berg ob dem, was er verkündete. Die Diskussionen darüber gehörten dann zum Spannendsten und Erhellendsten, voller Überraschungsmomente und unerwarteter gedanklicher Voten. Ein „Enfant terrible“. Dani war einer der belesensten Menschen in meiner Umgebung; aber er hat auch immer gegen den Strich gelesen und nicht einfach die gängigsten Meinungen aus dem Feuilleton oder den Talkshows übernommen. Dabei war Dani keiner dieser so oft und oft zu Unrecht gelobten unabhängigen Linken, die sich ihrer Parteilosigkeit rühmen. Dani war ein „Enfant tejrible“, sowohl im organisatorischen Rahmen der Progressiven Organisationen Schweiz (Poch), für die er 1973 von Basel nach Zürich kam, um am gesamtschweizerischen Aufbau der sich als revolutionär verstehenden Partei an zentraler Stelle mitzuwirken, als auch später bei den Grünen. Aber er war kein Rosinenpicker oder gar eine Politdiva, sondern leistete etwa als Fraktionspräsident der Grünen im Zürcher Kantonsrat politische Kärrnerarbeit.  (…). Thomas Heilmann. Thomas Heilmann, Geschäftsleiter des Rotpunktverlags.
WOZ, 26.1.2017.
Personen > Vischer Daniel. Nachruf Thomas Heilmann. WOZ, 2017-01-26.
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05.01.2017 Schweiz
Personen
WOZ
Stefan Howald
Daniel Suter
Nachruf
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Daniel Suter (1949–2017). Der kämpferische Brückenbauer. Gerechtigkeit und Anstand: Daran hat sich der Journalist, Gewerkschafter und Schriftsteller Daniel Suter orientiert. An Silvester ist er 67-jährig in Zürich gestorben. Daniel Suter war einer der aufmerksamsten Menschen, die ich gekannt habe. Wenn er gelegentlich bei grösseren Einladungen bei uns zu Besuch weilte, half er immer, wo gerade Hilfe nötig war, und wusste schon bald, wo sich unsere eigenwillig eingeordneten Küchenutensilien befanden. Aufmerksam gegenüber Menschen und aufmerksam gegenüber Dingen: Seine Texte und Romane waren in allen Details minutiös recherchiert. Das mochte auch mit seiner Ausbildung als Jurist zusammenhängen. An dieser schätzte er allerdings vor allem die Genauigkeit, während ihm anderes profund missfiel. Verbindlich, freundlich, hartnäckig. 1949 in Berlin geboren, aufgewachsen im Kanton Zürich, war er nach dem Jusstudium zuerst Sekretär beim Arbeitsgericht, wollte dann aber, wie er der WOZ im Jahr 2009 in einem Interview erklärte, nicht so werden wie andere JuristInnen, denen die Menschen nur noch zu Fällen gerieten. Deshalb ging er zu einer Beratungszeitschrift und kam 1987 zum „Tages-Anzeiger“. Dort lernte ich ihn kennen und schätzen. In schwierigen Situationen konnte man sich auf ihn verlassen, 1989 bei der Entlassung des Korrektors und Gewerkschafters Roland Kreuzer, 1991 bei der Absetzung von Chefredaktor Viktor Schlumpf. Anstand, Gerechtigkeit: Das waren die Tugenden, an denen sich Daniel Suter (…). Stefan Howald.
WOZ, 5.1.2017.
Personen > Suter Daniel. Nachruf Stefan Howald. WOZ, 2017-01-05.
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