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Anzahl gefundene Artikel: 4

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 DatumOrtKapitelPersonenStichworteArtikel
16.08.2019 Schweiz
Personen
Work
Anne-Sophie Zbinden
Kolonialismus
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Gegen das Vergessen. Manche Fotos sind brutal konkret. Das von Napalm verletzte, nackte, schreiende Mädchen: die Verkörperung des grausamen Vietnamkrieges. Der kleine Junge im roten T-Shirt, der tot am Strand liegt: das unerträgliche Symbol für das Versagen Europas in der Flüchtlingskrise. Weisse Männer, die in herrischen Posen über halbnackten schwarzen Frauen stehen: verstörende Sinnbilder kolonialistischer Ausbeutung und der sexuellen Gewalt des weissen Mannes. Diese Bilder zeigen uns, dass der Reichtum Europas auf Ausbeutung beruht. Besonders die Sklavenwirtschaft hat den europäischen Kapitalismus angetrieben, wie Work-Autor Oliver Fahrni schreibt. Auch die Schweiz war daran beteiligt. So besass etwa der Staat Bern Aktien der britischen „South Sea Company“, die Sklaven verkaufte. 1723 war der mächtigste Staat der Alten Eidgenossenschaft der mit Abstand grösste Aktionär dieser Gesellschaft, noch vor der „Bank of England“ und König George I. Später profitierte der Schweizer Finanzplatz vom internationalen Ruf, der aus Geschäftsbeziehungen im kolonialen Kontext entstanden war. Darauf ist auch der Boom von Schweizer Banken in der weltweiten Vermögensverwaltung nach dem Zweiten Weltkrieg zurückzuführen. Die Sklavenwirtschaft hat den europäischen Kapitalismus angetrieben. Hinschauen. Und das düstere Erbe des Kolonialismus lebt weiter in den Orbáns oder Trumps dieser Welt. In Rassismus und Sexismus. In der Islamfeindlichkeit, welche die Glarners dieser Schweiz(…). Anne-Sophie Zbinden.
Work online, 16.8.2019.
Personen > Zbinden Anne-Sophie. Kolonialismus. Work online, 2019-08-16.
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16.08.2019 Schweiz
Personen
Work
Oliver Fahrni
Kolonialismus
Sklavenhandel
Volltext
Hehlerei fürs Imperium. Heidiland & die Kolonien. Die Schweiz hatte nie Kolonien. Woher kommt dann unser Wohlstand? Von den Kolonien. Wie jetzt? Die Schweizer Sklavenschiffe „Pays de Vaud“, „Ville de Lausanne“ und „Helvétie“ operierten von Marseille aus. Sie gehörten einer Waadtländer Firma und schafften die Sklaven aus der portugiesischen Kolonie Moçambique über den Atlantik. Auf dem Rückweg nahmen die Schiffe die Produkte der Kolonie, etwa Kaffee und Textilien, mit. Dieses Dreieck der Sklavenwirtschaft zwischen Europa, Afrika und Amerika hat dem europäischen Kapitalismus zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert einen mächtigen Schub verliehen und die ökonomischen Grundlagen der Industrialisierung geschaffen. Die wiederum Europas Aufstieg zur Weltmacht einleitete. Auch das Basler Handelshaus Burckhardt verdiente mit eigenen Schiffen gut an der Sklaverei. Aber Sklavenhandel war mühsam, und manchmal starb bei den erbärmlichen Bedingungen im Bauch der Kähne die halbe menschliche Fracht. Also verlegte man sich auf die Finanzierung der Sklaverei und diverse Dienstleistungen. Rund 20 Schweizer Banken versorgten Sklavenhändler in den französischen Städten Nantes und Le Havre, in Holland und Grossbritannien mit Kapital. Praktisch war, dass die Banken gleichzeitig auf den Antillen und bis ins ferne Indonesien an Sklaverei-Plantagen beteiligt waren. Ebenfalls verlegte man sich auf den Handel mit manchen Produkten wie Textilien aus (…). Oliver Fahrni.
Work online, 16.8.2019.
Personen > Fahrni Oliver. Kolonialismus. Sklavenhandel. Work online, 2019-08-16.
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13.08.2018 Afrika
Junge Welt

Ausbeutung
Kolonialismus
Volltext
Kapitalismus und Sklaverei. Ohne den Massenmord an Afrikanern hätten sich die USA und Europa nicht entwickelt. Zwischen der Landung von Christoph Kolumbus und dem Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs wurden fast 20 Millionen Menschen aus Afrika als Sklaven nach Amerika verschleppt. Davon gelangte etwa eine halbe Million in die USA, und fast elf Millionen landeten südlich der US-Grenze in Lateinamerika. Die Toten – es gab zahllose Menschenleben, die auf diesen mörderischen Überfahrten entlang der Mittelpassage verlorengingen – wurden nicht gezählt, sondern über Bord geworfen. Wer an Krankheiten litt oder durch die erbärmlichen und schockierenden Bedingungen der Überfahrt dem Wahnsinn verfiel, wurde entweder lebend über Bord geworfen oder zuerst zu Tode geprügelt und dann über Bord geworfen. Auf der Basis dieses makabren und niederträchtigen Sklavenhandels mit seinem blindwütigen Morden trieben die europäischen Mächte und an ihrer Spitze das Britische Empire ihre vielgepriesene industrielle Revolution voran und entwickelten den Merkantilismus zur göttlichen Ökonomie des Kapitalismus. Es wundert nicht, dass Karl Marx im „Kapital“ schreibt, der europäische Kapitalismus sei dem „blutigen Schoss“ der afrikanischen Sklaverei entsprungen. Im Rückblick auf Marx’ einflussreiche Arbeit als Philosoph, Ökonom und Historiker wird deutlich, dass er die Versklavung der Afrikaner in Amerika als eine wesentliche Kraft des wachsenden Kapitalismus identifizierte, nicht nur in der „Neuen Welt“, sondern (…).
Junge Welt, 13.8.2018.
Junge Welt > Afrika. Kolonialismus. Junge Welt, 2018-08-13.
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19.05.2016 Schweiz
Kolonialismus
WOZ

Kolonialismus
Volltext
Geschichtsschreibung. Die NZZ im Herzen der Unschuld. Das aktuelle Geschichtsheft der NZZ ignoriert aktuelle Forschung, präsentiert falsche Fakten und retuschiert historische Quellen. Das Schweizer Kapital war mitverantwortlich: „Sklavenhandel“, Stich von George Loring Brown nach einer Zeichnung von Joseph Marie Foussereau, 1836. Bild Ullstein. Das Heft „NZZ Geschichte“, das viermal im Jahr erscheint, hat in seiner Aprilausgabe ein relevantes Thema aufgegriffen: die Rolle der Schweiz im Kolonialismus. Gemessen am letztjährigen „Streit“ zwischen Christoph Blocher und einigen Historikern, ist dies ein Riesenfortschritt in der öffentlichen Geschichtsdebatte hierzulande. Schliesslich tendiert die Relevanz von Marignano und Morgarten zum Verständnis des helvetischen Hier und Heute gegen null. Auch im Vergleich zu den vielen neuen Überblickswerken, die in jüngerer Zeit zur Schweizer Geschichte erschienen sind, ist die Themenwahl zu begrüssen. Noch immer wird Kolonialismus in Büchern zur Schweizer Geschichte grossräumig ausgeklammert. Ignorierte Forschung, falsche Fakten. Bedauerlich ist hingegen, wie man diese wichtige Frage angeht. Anstatt aufzuklären, wie die Schweiz ihre Position als globales Finanz-, Rohstoffhandels- und Wissenschaftszentrum mit einer der europaweit höchsten Migrationsquoten auch aus einer langen Beziehung zur kolonialen Welt in Übersee erlangte, wird zunächst gemahnt: Man müsse „immer mit Vorsicht auf die vergangenen Zeiten zurückblicken“. (…). Harald Fischer-Tine, Bernhard C. Schär.
WOZ, 19.5.2016.
WOZ > Kolonialismus. Schweiz. WOZ, 2016-05-19.
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