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 DatumOrtKapitelPersonenStichworteArtikel
01.11.2014 Schweiz
Kinder
SGB
VPOD-Magazin

Illegalität
Saisonnierstatut
Volltext
Versteckte Kinder. Es war einer der emotionalsten Momente des SGB-Kongresses, als sich der Saal für die Projektion eines Filmes mit Zeugnissen ehemaliger versteckter Kinder verdunkelte. Sie waren illegal mit ihren Eltern in die Schweiz gekommen, damals, als das Saisonnierstatut noch galt und den Familiennachzug verbot. Sie verbrachten den Tag versteckt zu Hause und durften nur Spiele spielen, die keinen Lärm machen. Es waren berührende Zeugnisse - und beschämende: für eine offizielle Schweiz, die dieses familien- und lebensfeindliche Statut bis 2002 aufrechterhielt. Die Botschaft des knapp 10-minütigen, im Auftrag des SGB von Karin Bachmann gedrehten Filmes war klar: Es darf keinen Rückfall in diese Zeiten geben! Mit anderen Worten: Kein neues Saisonnierstatut - und damit Nein zu allen Vorhaben, die wieder solche Massnahmen wollen. Klar ist für den SGB auch nach dem Volks-Ja zur SVP-Initiative: (…). (SGB/VPOD).
VPOD-Magazin, 1.11.2014.
VPOD-Magazin > Kinder. Illegalität. VPOD-Magazin, November 2014.
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19.09.2014 Schweiz
Kinder
Personen
Syndicom-Zeitung
Suleika Baumgartner
Illegalität
Kinder
Saisonarbeit
Saisonnierstatut
Volltext
Die Kinder der italienischen Saisonniers. Wie fühlt sich das an als Kind, die meiste Zeit eingeschlossen daheim und ohne Kontakt zu anderen Kindern? Was macht eine solche Situation mit einer Familie, und wie findet sie trotzdem ihren Weg? Geschichten eines humanitären Skandals. Leben im Schrank. Der dunkelrote Alfa Romeo hält an einem Waldrand an der Strasse von Marchirolo zum Grenzübergang Ponte Tresa. Der Mann steigt vorsichtig aus und öffnet den Kofferraum. Die Frau schiebt das Mädchen, dem die Angst ins Gesicht geschrieben steht, zum Kofferraum, es schlüpft hinein. Die beiden Erwachsenen setzen sich wieder ins Auto und überqueren die Grenze mit versteinerten Mienen, die Normalität markieren sollen. Für das Mädchen aus Florenz beginnt eine weitere Saison im Schrank. „Ich fühle mich moralisch verpflichtet, über meine Erfahrungen als verstecktes Kind zu sprechen“, sagt die 1950 geborene Fotografin und Sozialpädagogin Catia im neuen Buch von Marina Frigerio. Das Saisonnier-Statut wurde 1934 in der Schweiz eingeführt. Es stellte Eltern vor eine schwierige Entscheidung: Entweder hörten sie ihre Kinder am Telefon aufwachsen oder sie brachten sie illegal mit in die Schweiz. In den 1960er- und 70er-Jahren gingen Kinder ohne Aufenthaltsbewilligung in der Regel nicht zur Schule - sie sind es, von denen dieses Buch berichtet. Aber auch von jenen, die nach Como, Novara oder Domodossola in Internate geschickt wurden, wo ihre Eltern sie einmal im Monat besuchen konnten. (…).
Suleika Baumgartner, freie Journalistin.
Syndicom-Zeitung, 19.9.2014.
Syndicom-Zeitung > Saisonarbeit. Kinder. Syndicom-Zeitung, 2014-09-19.
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30.04.2014 Schweiz
Kinder
Personen
Work
Ralph Hug
Illegalität
Kinder
Saisonnierstatut
Volltext
Versteckte Kinder in der Schweiz: Ein Buch bringt Licht ins Dunkel. Die verdrängte Tragödie. Sie durften nicht zur Schule gehen und lebten in Angst und Schrecken vor der Fremdenpolizei. Und dies mitten in der Schweiz: die versteckten Kinder der Saisonniers. Die SVP will wieder zurück zum Saisonnierstatut. Dieses regelte bis 2002 die Zuwanderung in die Schweiz. Mit verheerenden Auswirkungen auf die Saisonniers und ihre Kinder: Das Statut verbot ihnen etwa den Familiennachzug. Wer nicht jahrelang getrennt von seinem Kind leben wollte, musste es verstecken. Die Zürcherin Aurora Lama (58) war so ein verstecktes Kind. Im letzten Work hat sie das Schweigen gebrochen: Die gebürtige Spanierin lebte in den 1960ern vier Jahre als verstecktes Kind in Lausanne. Aurora war eines von Tausenden Kindern in der Schweiz, die isoliert aufwuchsen, nicht zur Schule gehen durften, von Ängsten geplagt waren. Die Berner Psychologin und Therapeutin Marina Frigerio widmet diesem wohl dunkelsten Kapitel in der Schweizer Geschichte der letzten fünfzig Jahre nun ein Buch. Sie hat Interviews mit den Betroffenen gemacht, mit heute Erwachsenen, die als Kinder im Untergrund leben mussten, in ständiger Angst vor der Fremdenpolizei, der Frepo, vor Denunziationen, vor Ausweisungen. Und Frigerio zeigt auf, wie diese seelische Pein sie für immer geprägt hat. (…). Ralph Hug.
Work, 30.4.2014.
Personen > Hug Ralph. Kinder. Illegalität. Work. 30.4.2014.
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03.04.2014 Schweiz
Emigranten
Kinder
Personen
Work
Ralph Hug
Aurora Lama
Illegalität
Saisonnierstatut
Volltext

Die Zürcher Aurora Lama (58) durchbricht das Schweigen: „Ich war ein verstecktes Kind“. Sie durften nicht zur Schule und mussten tagsüber in der Wohnung bleiben: die illegal anwesenden Kinder der Saisonniers. Aurora Lama war eines von ihnen. Die Eltern kommen 1960 als Saisonniers in die Schweiz. Da ist Aurora Lama gerade mal vier Jahre alt. Die Kleine muss bei der Grossmutter im spanischen Galicien bleiben. Das Saisonnierstatut, das bis 2002 die Zuwanderung in die Schweiz regelte, verbietet den Familiennachzug. Aurora wird Vater und Mutter die nächsten sechs Jahre kaum mehr sehen. Warum? Die heute 58jährige schweizerisch-spanische Doppelbürgerin erzählt: „Meine Eltern kehrten nach neun Monaten Saisonarbeit nicht zurück, sondern blieben in der Schweiz - schwarz und mit dem Einverständnis des Arbeitgebers, der sie im Winter weiterbeschäftigte.“ Der Vater arbeitet in Olten auf dem Bau, die Mutter in einem Hotel. Es spielen auch politische Gründe mit, weshalb Auroras Vater nicht mehr nach Spanien zurückkehren will: Als engagierter Gewerkschafter fürchtet er sich vor Diktator Francos Schergen. So zerriss das Saisonnierstatut Auroras Familie. Das war bei vielen Migranten so. „Doch damals hat man nicht darüber gesprochen“, sagt sie. (…). Ralph Hug.

Work online, 3.4.2014.

Personen > Hug Ralph. Kinder Saisonnierstatut. Work. 2014-04-03.

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