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| Datum | Ort | Kapitel | Personen | Stichworte | Artikel |
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29.11.2018
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Schweiz
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Personen Printmedien WOZ
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Hansi Voigt
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Printmedien Subvention Volltext
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Auf allen Kanälen. Die Käseblätterunion. CH Media und Tamedia sparen, bauen ab, legen zusammen - und fordern fröhlich, dass ihr Einheitsangebot exklusiv höher subventioniert wird. Der kalauernde Vergleich von Käse und Käseblättern verbietet sich ja eigentlich. Aber die andernorts so stolz und liberal gesinnten Zeitungsverleger rufen inzwischen so laut nach dem Staat, dass, auch angesichts der ständig abnehmenden Angebotsvielfalt, die Parallelen zur unseligen Schweizer Käseunion aus dem letzten Jahrhundert nicht zu übersehen sind. Die Käseunion, ein mächtiger Ableger des Schweizer Milchverbands, hat im Namen der Erhaltung der Schweizer Milchwirtschaft bis in die neunziger Jahre Erstaunliches geleistet: den Absatz von ausschliesslich drei (!) Hartkäsesorten massiv gefördert - Emmentaler, Gruyere und Sbrinz. Alles andere war wurst. Aus KonsumentInnensicht war das Beste am Käsekartell der gelbe Emmentalerdress der gesponserten Skinationalmannschaft. Die Förderung der drei Hartkäsesorten verschlang zuletzt jährlich eine halbe Milliarde an Bundesgeldern. 1994 war Schluss damit. Die Folgen sind bis heute sichtbar: Falls Sie sich mal in Frankreich vor einer Käsetheke über die ausufernde Vielfalt im Vergleich zur Schweiz gewundert haben - der Grund für die hiesige Einfalt liegt bis heute in der Käseunion von damals. Geförderter Einheitsbrei. Ersetzen Sie Emmentaler durch Tamedia und Sbrinz durch CH Media, nehmen Sie noch die „Single Log“-Idee von Ringier dazu, was letztlich ein (…). Hansi Voigt.
WOZ, 29.11.2018.
WOZ > Printmedien. Subventionen. WOZ, 2018-11-29.
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22.03.2018
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BS Kanton
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BaZ Personen WOZ
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Hansi Voigt
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BaZ Besitzverhältnisse Volltext
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Einsamer Minusrekord. Der geplante Verkauf der "BaZ" ist vor allem die Geschichte der publizistischen, politischen und kommerziellen Niederlage des Medienunternehmers Christoph Blocher. Medienunternehmer Christoph Blocher hatte eine klare Strategie: Statt weiterhin Geld in Zeitungsinserate, etwa für SVP-Kampagnen, zu stecken und damit die vermeintlich linken Medien finanziell zu stärken, kaufte er die Titel gleich selber. Lange hiess es, Blocher liege bei der NZZ auf der Lauer. Dann kaufte Blocher die "Weltwoche". Am Anfang funktionierte das Modell sehr gut. Der Chefredaktor verbreitete das Weltbild des Inhabers. Die Mainstreammedien nahmen alarmiert jede noch so routiniert hingeworfene Antithese zur Kenntnis und verbreiteten mit Schnappatmung die rechten Standpunkte. Und die Verluste hielten sich, nicht zuletzt dank regelmässigem Sponsoring des Kreuzworträtsels durch die Ems-Chemie, in engen Grenzen. Um dieses vermeintliche Propaganda-Perpetuum-Mobile noch auszuweiten, stieg Blocher, auf reichlich verwinkelte Weise, bei der "Basler Zeitung" ein. Das Ziel war es, die Verbreitung der rechten Sicht der Dinge, bei minimalen Kosten, auf tägliche und nationale Basis zu bringen. So weit, so schlüssig. Die "BaZ" wurde umgekrempelt. Doch noch schneller, als die Kosten sanken, verschwanden die LeserInnen. Blochers Statthalter Markus Somm hat die Auflage von 83'000 im Jahr 2010 auf 44'000 im Jahr 2017 fast halbiert. Das ist einsamer Schweizer Minusrekord unter den Regionalzeitungen. (…). Hansi Voigt.
WOZ, 22.3.2018.
Personen > Voigt Hansi. BaZ. Besitzverhältnisse. WOZ, 2018-03-22.
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