|
|
Textverzeichnis
|
|
|
1 2 3 |
| Datum | Ort | Kapitel | Personen | Stichworte | Artikel |
|
28.02.1992
|
Schweiz
|
Personen
|
Bruno Muralt
|
|
Bruno Muralt, während mehr als dreissig Jahren (von 1951-1982) erst Adjunkt, dann Leiter der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale (SABZ), ist kurz vor seinem 75.Geburts-
tag in Bern gestorben. OeD 28.2.1992
|
|
01.02.1988
|
Schweiz
|
Personen
|
Bruno Muralt
|
|
AHV - ein Sieg für die Menschenwürde Bruno Muralt, SABZ. Gewerkschaftliche Rundschau 2/1988
|
|
01.02.1981
|
Schweiz
|
Gewerkschaftliche Rundschau Personen
|
Bruno Muralt
|
Umweltschutz Volltext
|
Zynisches Echo der „Schweiz. Arbeitgeber-Zeitung“... Die Betrachtungen zu den Jugendunruhen in der „Bildungsarbeit“ Nr. 1/81 und ein Ausspruch des Schriftstellers Kurt Marti haben uns eine gesalzene Rüge seitens der Redaktion der „Schweizerischen Arbeitgeber-Zeitung“ beschert. Wir wollen sie auch unsern Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten. Hier ist sie: „Nur“ ein Zitat. (...).
Bruno Muralt
Bildungsarbeit. Mitteilungsblatt der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale. 52. Jg., Nr. 2/1981.
Personen > Muralt Bruno. Umweltschutz. 1981.doc.
Muralt Bruno. Umweltschutz. 1981.pdf
|
|
01.01.1981
|
Schweiz
|
Bildungsarbeit Personen SABZ
|
Bruno Muralt
|
Jugendbewegung Volltext
|
Jugendunruhen. Das Ereignis des Jahres 1980. Splitterhafter Rückblick. Für uns Schweizer waren die Unruhen der sogenannten „Bewegung der Unzufriedenem“ zweifellos das Ereignis des Jahres 1980. Es ist dabei mehr in die Brüche gegangen als nur ein paar Dutzend Schaufensterscheiben und Schnapsflaschen. Brüche abbekommen hat auch ein gewisses „Imag“», das wir uns selber und viele Ausländer sich von der Schweiz machen: ein Land, in dem Milch und Honig fliessen, wo das Klima in jeder Beziehung gemässigt ist, die reichsten Banken stehen und es jedermann gut geht. Eine Insel der Glücklichen also. Seit den „Jugendkrawallen“ des verflossenen Jahres dürfte dieses Bild zumindest ein bisschen schief hangen. Und gerade das ist etwas, was wir ordnungsliebenden Schweizer gar nicht mögen: schief hängende Bilder. Die Versuchung, es ruckzuck wieder grad zu rücken, war und bleibt deshalb gross. Aber vielleicht ist hier die Ruck-Zuck-Methode fehl am Platz. Mir scheint jedenfalls, dass gerade dort, wo man sie „energisch durchgreifend“ angewandt hat, der Scherbenhaufen am grössten geworden ist. Wir täten deshalb wohl gut daran, zuerst einmal darüber nachzudenken, weshalb denn ein Teil unserer Jugend von einer offenbar unwiderstehlichen Lust gepackt worden ist, am idyllischen Bild der Schweiz heftig zu rütteln. Dieser Absicht sollen auch die folgenden Zeilen dienen. Es sind nur „Splitter“, im besten Fall Denkanstösse. Die absolut gültige Lösung des Rätsels habe ich nicht anzubieten. Aber viel/eicht, wenn wir (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Nr. 1, 1981.
Personen > Muralt Bruno. Jugendbewegung, Bildungsarbeit, 1981-01-01.
Ganzer Text
|
|
01.12.1979
|
Bern
|
Bildungsarbeit Gewerkschaftliche Rundschau Personen SABZ
|
Fritz Hug Bruno Muralt Ernst Reinhard Hedi Schaller Anna Siemsen
|
Bibliothek Literatur Volltext Weiterbildung
|
Ein kleines Jubiläum. 50 Jahre „Bildungsarbeit“. Unsere kleine Zeitschrift „Bildungsarbeit“ ist 50 Jahre alt geworden. Streng genommen ist sie zwar ein paar Jahre älter, denn bereits in den Jahren 1919 bis 1926 gab die SABZ unter dem Namen „Sozialistische Bildungsarbeit“ eine eigene Zeitschrift heraus. Mit recht hoch gesteckten Zielen, hoffte man doch, mit ihr Wissen und Information unter die Arbeiterschaft bringen zu können, indem man das achtseitige, in der Regel jeden Monat einmal erscheinende Blatt der Arbeiterillustrierten „Der Aufstieg» beilegte. Wenn wir in ihren ersten Ausgaben blättern, so staunen wir ob dem guten Willen und dem Idealismus ihrer Herausgeber. Der eben zu Ende gegangene Weltkrieg und der Generalstreik vom November 1918 hatten die Arbeiterschaft hart erschüttert. Ihre Organisationen mussten bei uns in der Schweiz wie auch in den umliegenden Ländern gestärkt und zum Teil neu aufgebaut werden. Den führenden Kadern war dabei klar geworden, welch wichtige Rolle in diesem Aufbau der Bewusstseinsbildung innerhalb der Arbeiterschaft zukam. (...). Hedi Schaller.
Bildungsarbeit. Mitteilungsblatt der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale. 50. Jg., Nr. 6/1979.
SABZ > Bildungsarbeit. 1919.doc.
Ganzer Text
|
|
01.11.1979
|
Genf
|
Gewerkschaften Gewerkschaftsschule Personen Université Ouvrière
|
Alexandre Berenstein Michel Bühler Bruno Muralt Jean Sigg Eugen Suter Umberto Tosi
|
Arbeiterschule Jubiläum Volltext
|
75 Jahre Université Ouvrière Genf. Eine einzigartige Universität. Anfangs November hat die „Université Ouvrière de Geneve“ ihren 75. Geburtstag gefeiert. Sie tat es mit einem Festakt ohne Pomp und Gloria, wobei einige Genfer Kollegen kurze Ansprachen hielten, die auch in der schweizerischen Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung einen guten Namen haben: Alexandre Berenstein, Präsident der U.O.G.; Andre Chavanne, Chef des kantonalen Erziehungsdepartements; Eugen Suter, Ehrenpräsident des Genfer Gewerkschaftskartells, und Umberto Tosi, der gegenwärtige „Rektor“ der Arbeiteruniversität.
Im Rahmen dieser Feier wurde auch eine grosse Ausstellung „Der Mensch und die Arbeit“ eröffnet, an der 350 Werke von 157 Arbeiter-Freizeitkünstlern zu sehen waren. Über 6000 Personen haben sie im Verlaufe einer Woche betrachtet, worauf dann die besten Arbeiten prämiert wurden. In der selben Woche haben jeden Abend öffentliche Veranstaltungen stattgefunden, die von einem Forum zum Thema Arbeitsbedingungen über Eisenstein-Filme bis zum engagierten Chansonnier Michel Bühler und einen “bal populaire“ führten. Soviel zum gelungenen 75. Geburtstagsfest dieser einzigartigen Arbeiteruniversität. Bruno Muralt.
Bildungsarbeit. Mitteilungsblatt der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale. 52. Jg., Nr. 1/1981.
Université Ouvrière > Jubiläum 1981.doc.
Université Ouvrière. Jubiläum 1979.pdf
|
|
01.12.1978
|
Deitingen Schweiz
|
Gewerkschaftsschule Personen SABZ SP Schweiz
|
Bruno Muralt Willi Ritschard
|
Volltext
|
Willi Ritschard zum Sechzigsten. Wir gratulieren und danken. Weil unsere „Bildungsarbeit“ nur alle zwei Monate erscheint, kommen wir zu spät. Aber „besser spät als nie“, meinen unsere welschen Miteidgenossen. Wir auch. Darum gratulieren auch wir hier im nachhinein unserem Willi Ritschard recht herzlich zu seinem 60. Geburtstag, den er am 28. September hat feiern dürfen. Wir haben gute Gründe, von „unserem“ Willi zu schreiben. Zwar ist er jetzt Bundespräsident geworden und damit zur höchsten Würde aufgestiegen, die unser Land zu vergeben hat. Er „gehört“ somit allen Eidgenossen. Und ist trotzdem „unser Willi“ geblieben. Darauf sind wir besonders stolz, und das macht an diesem seinem 60. Geburtstag auch uns glücklich. Die Gewissheit, dass er nie, auch nicht einen Augenblick lang, vergessen hat, woher er gekommen ist und wessen Vertrauen ihn schliesslich in sein hohes Amt getragen hat und weiter trägt. (...).
Bruno Muralt
Bildungsarbeit. Mitteilungsblatt der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale. 49. Jg., Nr. 6/1978.
Personen > Ritschard Willi. Gratulation. 1.12.1978.doc.
Ritschard Willi. Gratulation. 01.12.1978.pdf
|
|
01.10.1978
|
Schweiz
|
Personen
|
Bruno Muralt Willi Ritschard
|
Volltext
|
Willi Ritschard zum Sechzigsten. Wir gratulieren und danken. Weil unsere „Bildungsarbeit“ nur alle zwei Monate erscheint, kommen wir zu spät. Aber „besser spät als nie“, meinen unsere welschen Miteidgenossen. Wir auch. Darum gratulieren auch wir hier im nachhinein unserem Willi Ritschard recht herzlich zu seinem 60. Geburtstag, den er am 28. September hat feiern dürfen. Wir haben gute Gründe, von „unserem“ Willi zu schreiben. Zwar ist er jetzt Bundespräsident geworden und damit zur höchsten Würde aufgestiegen, die unser Land zu vergeben hat. Er „gehört“ somit allen Eidgenossen. Und ist trotzdem „unser Willi“ geblieben. Darauf sind wir besonders stolz, und das macht an diesem seinem 60. Geburtstag auch uns glücklich. Die Gewissheit, dass er nie, auch nicht einen Augenblick lang, vergessen hat, woher er gekommen ist und wessen Vertrauen ihn schliesslich in sein hohes Amt getragen hat und weiter trägt. Willi Ritschard ist und bleibt vor allem der Bundesrat der politisch wachen Arbeiter und Lohnverdiener in diesem Land. Ihnen hat er von jeher gedient, in der Gewerkschaft und in der Politik. Ihnen dient er auch heute als Präsident der Eidgenossenschaft. (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Nr. 5, 1978.
Personen > Ritschard Willi. Gratulation. Bruno Muralt. Bildungsarbeit, Nr. 5, 1978.
Ganzer Text
|
|
01.09.1976
|
Genf
|
Bildungsarbeit Personen Université Ouvrière
|
Bruno Muralt
|
Ausstellung Université ouvrière Volltext
|
Université Ouvrière Genf - „Ouvrart 76“. Unter dem Titel „Ouvrart 76“ haben unsere Kollegen von der Université Ouvrière (Arbeiter-Universität) in Genf vom 30. April bis 7. Mai künstlerische Werke ausgestellt, die Arbeiter in ihrer Freizeit geschaffen haben. Die Arbeiten wurden unter den folgenden Kategorien präsentiert: Malerei, Skulptur (Stein, Holz, Metall usw.), Photographie, praktische Handwerksarbeiten, dekoratives Handwerk, diverse künstlerische oder kunsthandwerkliche Kreationen. Der Ausschreibung war ein voller Erfolg beschieden. Ein Auswahlkomitee konnte nach getaner Arbeit die Werke von 152 Freizeitkünstlern und -handwerkern zur Ausstellung freigeben. Man hatte mit etwa 50 Ausstellern gerechnet, tatsächlich haben sich dann über 250 eingeschrieben! Ein Beweis dafür, dass lange nicht alle Arbeiter nur passive „Freizeit-Konsumenten“ sind und das Bedürfnis, schöpferisch tätig zu sein, unter den Werktätigen weit verbreitet ist. Dabei hatten die Aussteller erst noch eine kleine Einschreibegebühr zu entrichten. Kurz, ob der Fülle der eingereichten Arbeiten war das Ausstellungskomitee gegen seinen Willen gezwungen, viele Arbeiten auszusieben und als Ort der Ausstellung das bekannte „Palais des Expositions“ zu wählen. Hervorzuheben ist noch, dass die besten Arbeiten mit Preisen in bar und Waren-Gutscheinen ausgezeichnet wurden. Unter den Ausstellern findet man alle erdenklichen Berufe: Hausfrauen, Maler, Magaziner, Maurer, Mechaniker, Krankenschwestern, Büroangestellte, Trämler, Pöstler, Uhrmacher, Typographen, (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Nr. 5, 1976.
Bildungsarbeit > Université Ouvrière Genf. Ausstellung. Bildungsarbeit, Nr. 5, 1976.
Ganzer Text
|
|
01.09.1976
|
Schweiz
|
Bildungsarbeit Personen SRF
|
Bruno Muralt
|
Hofer-Club SRF Volltext
|
Nach dem Eigen-Goal des „Hofer-Clubs“. Mit einer eindeutigen Mehrheit hat die übliche Minderheit der Schweizer, die ihr Stimmrecht benützen, den Verfassungsartikel über Radio und Fernsehen bachab geschickt. Nur vier Kantone haben ihn knapp angenommen: Broger-Appenzell, Freiburg, Tessin und Wallis. Dieses Resultat hat manche Leute erstaunt, denn schliesslich hatten sämtliche bürgerlichen Parteien, Vereinigungen und Wirtschaftsverbände den Bürgern ans Herz gelegt, ein „überzeugtes“ Ja in die Urne zu legen. Bedenkt man zudem, dass die Gegner des Artikels praktisch über keine Propaganda-Mittel verfügten, kann der Ausgang dieser Volksabstimmung tatsächlich erstaunen. Mindestens auf den ersten Blick. Verfolgt man indessen den Werdegang dieses Medienartikels, ist leicht zu erkennen, dass seine Gegner" einen „unbezahlbaren“ Bundesgenossen hatten: die Dummheit der eifrigsten Befürworter. Denn darüber kann kein Zweifel bestehen: Die Totengräber dieses Verfassungsartikels muss man in den Reihen der «Schweizerischen Radio- und Fernsehvereinigung» (SRFV) suchen. Unter der geistigen Führung von Nationalrat Walther Hofer (SVP) hat dieser „Club“ von erzkonservativen Besitzbürgern und ihren Dienern in den letzten Jahren so masslose Angriffe gegen das angeblich von „Linksextremisten“ unterwanderte Fernsehen gerichtet, dass schliesslich auch dem letzten einigermassen wachen Bürger die Augen aufgehen mussten. Dieser Bürger merkte ganz einfach, dass es dem „Hofer-Club“ weniger (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Nr. 6, 1976.
Personen > Muralt Bruno. Hofer-Club. Fernsehen. Bildungsarbeit, Nr. 6, 1976.
Ganzer Text
|
|
13.06.1976
|
Schweiz
|
Abstimmungen Schweiz Gewerkschaftliche Rundschau Personen
|
Bruno Muralt
|
Abstimmung Arbeitslosenversicherung Volltext
|
Nach dem 13.Juni. Was ist jetzt überhaupt noch möglich? Ein schwarzer Tag, dieser 13. Juni. Abergläubische werden sich bestätigt finden! Die stimmberechtigten Schweizer Bürger - oder was jeweils davon an den Urnen noch übrigbleibt! - haben sowohl das Raumplanungsgesetz wie den 200-Millionen-Kredit (IDA) zugunsten der Entwicklungsländer abgelehnt. Akzeptiert wurde die Neuordnung der Arbeitslosenversicherung. Immerhin haben auch hier über 400‘000 Stimmberechtigte ein Nein in die Urne gelegt. Wenn wir die Zahl der „chronischen“ Neinsager „grosszügig“ auf 1000‘00 bis 200‘000 schätzen, verbleiben immer noch über 200‘000 Schweizer, die nicht bereit waren, einen kleinen Beitrag zu entrichten für die Existenzsicherung ihrer Mitbürger. Höchstwahrscheinlich, weil sich diese Bürger ausgerechnet hatten, dass ihr eigener Arbeitsplatz so gesichert ist, dass sie eine Versicherung nie nötig haben würden. Et tant pis pour les autres... Die geheime Urnenabstimmung erlaubt es miesen Zeitgenossen, ihren Egoismus hemmungslos zu manifestieren. Ähnlich war es wohl mit dem IDA-Kredit: Das zweitreichste Volk war nicht bereit, den ärmsten Erdenbürgern aus ihrer Misere zu helfen - nicht einmal mit einem lumpigen Kredit, den diese Armen langfristig hätten zurückzahlen müssen. Sicher kann man die Entwicklungspolitik von IDA und Weltbank kritisieren. Aber wo werden keine Fehler gemacht? Vielleicht bei uns? Abgesehen davon, ich glaube nicht, dass es solche kritische Überlegungen waren, welche (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Nr. 4, 1976.
Personen > Muralt Bruno. Abstimmungen 13. Juni 1976. Bildungsarbeit. Nr. 4, 1976.
Ganzer Text
|
|
01.03.1976
|
Schweiz
|
Gewerkschaftliche Rundschau Personen
|
Bruno Muralt
|
Demokratie Mitbestimmung Volltext
|
Politische und wirtschaftliche Demokratie. Die meisten Unternehmer lehnen die Mitbestimmungsinitiative der Gewerkschaften und damit die Demokratisierung der Wirtschaft ab. Wen wundert's? Haben nicht einst die Könige von Gottesgnaden, die Fürsten, Grafen und gnädigen Herren aller Schattierungen das allgemeine Stimmrecht und damit die politische Demokratie auch abgelehnt? Und haben die gnädigen Herrschaften nicht auch schon damals den Untergang der menschlichen Gesellschaft prophezeit, für den Fall, dass dem „gemeinen Plebs“ ein politisches Mitbestimmungsrecht eingeräumt werde? Genauso, wie ihn die Unternehmer heute prophezeien, für den Fall, dass „ihren“ Arbeitern und Angestellten ein Mitbestimmungsrecht am Arbeitsplatz und in der Wirtschaft zugesichert werde. Was ist dann damals wirklich passiert? Genau das Gegenteil. Ausgerechnet jene Länder, in denen die politische Demokratie verwirklicht wurde, erlebten einen geradezu phantastischen Aufschwung und erwarben sich eine wissenschaftliche und technische Überlegenheit über den Rest der Welt. Weshalb? Zweifellos nicht zuletzt, weil Freiheit und Demokratie es unzähligen Menschen aus dem Schosse des Volkes endlich möglich machten, ihre Tatkraft und ihre Ideen zu entfalten. Zurückgeblieben aber sind jene Länder, wo politische Diktatur und geistige Unfreiheit die schöpferische Phantasie der Menschen erstickten. Sie kämpfen heute noch um den Anschluss an die neue Zeit. Macht der Wirtschaft, Ohnmacht der Politik. (…). Bruno Muralt.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 3, März 1976.
Personen > Muralt Bruno. Mitbestimmungs-Initiative. Abstimmung. Rundschau, März 1976.
Ganzer Text
|
|
01.03.1976
|
Schweiz
|
Bildungsarbeit Personen
|
Bruno Muralt
|
Mitbestimmung Volltext
|
Mitbestimmung. Wen wundert's? Die meisten Unternehmer lehnen die Mitbestimmungsinitiative der Gewerkschaften und damit die Demokratisierung der Wirtschaft ab. Wen wundert's? Haben nicht einst die Könige von Gottesgnaden, die Fürsten, Grafen und gnädigen Herren aller Schattierungen das allgemeine Stimmrecht und damit die politische Demokratie auch abgelehnt? Und haben die gnädigen Herrschaften nicht auch schon damals den Untergang der menschlichen Gesellschaft prophezeit, für den Fall, dass dem „gemeinen Plebs“ ein politisches Mitbestimmungsrecht eingeräumt werde? Genau so, wie ihn die Unternehmer heute prophezeien, für den Fall, dass „ihren“ Arbeitern und Angestellten ein Mitbestimmungsrecht am Arbeitsplatz und in der Wirtschaft zugesichert werde. Was ist dann damals wirklich passiert? Genau das Gegenteil. Ausgerechnet jene Länder, in denen die politische Demokratie verwirklicht wurde, erlebten einen geradezu phantastischen Aufschwung und erwarben sich eine wissenschaftliche und technische Überlegenheit über den Rest der Welt. Weshalb? Zweifellos nicht zuletzt, weil Freiheit und Demokratie es unzähligen Menschen aus dem Schosse des Volkes endlich möglich machten, ihre Tatkraft und ihre Ideen zu entfalten. Zurückgeblieben aber sind jene Länder, wo politische Diktatur und geistige Unfreiheit die schöpferische Phantasie der Menschen erstickten. Sie kämpfen heute noch um den Anschluss an die neue Zeit. Macht der Wirtschaft, Ohnmacht der Politik. (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Nr. 2, 1976.
Personen > Muralt Bruno. Mitbestimmung. Bildungsarbeit, Nr. 2, 1976.
Ganzer Text
|
|
01.03.1976
|
Schweiz
|
Bildungsarbeit Personen SABZ
|
Bruno Muralt
|
Kurse SABZ Volltext
|
Kampf mit „müden Kriegern“. Mein Pech, dass ich erst am Nachmittag „drankam“. Punkt 15 Uhr, hatte mir der Kollege Sekretär gesagt. Aber als ich im Wirtshaussaal eintraf, sassen die 40 Kolleginnen und Kollegen noch beim Dessert und warteten auf den Kaffee. „Wir haben am Morgen etwas überzogen“, entschuldigte sich der Tagespräsident. Dafür gab es dann ein währschaftes, „klassisches“, das heisst schweres Wirtshausessen und Wein dazu und „Kaffee fertig“. Leider war der Service etwas „Iamaschig“, und so lag denn auch keine Verdauungspause mehr drin. Mit gut 20 Minuten Verspätung auf den Kursplan konnte ich mein Referat vom Stapel lassen. Genauer: ich musste. Denn eigentlich hatte ich gar kein Referat halten wollen. Mit dem Sekretär hatte ich zum voraus abgemacht, dass wir die Teilnehmer in vier Diskussionsgruppen aufteilen würden. Zu diesem Zweck hatte ich Fragebogen vorbereitet - aber kein Referat. Jede Gruppe sollte, nach gründlicher Diskussion, anschliessend im Plenum über ihre Ergebnisse rapportieren. Diesen Gruppenrapporten hätte dann eine abschliessende Plenumsdiskussion über die wichtigsten Argumente und Ansichten folgen sollen. Hätte. Jetzt aber stellte sich heraus, dass das nicht möglich war. Einmal, weil die Zeit knapp geworden war und zum andern, weil die für die Gruppenarbeit nötigen Lokale nicht existierten. Zu allem Überfluss herrschte auch noch subtropische Schwüle im Saal. Mir wurde heiss, und die Kolleginnen und Kollegen „dauerten“ mich. (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Nr. 2, 1976.
Personen > Muralt Bruno. Kurse. Bildungsarbeit, Nr. 2, 1976.
Ganzer Text
|
|
01.02.1976
|
Schweiz Spanien
|
Fernsehen DRS Personen Spanischer Bürgerkrieg SVP
|
Richard Dindo Bruno Muralt
|
Repression Volltext Zensur
|
Zensur am Bildschirm. Sind wir ein Volk von „Griessbreifressern“? Am 11. Dezember hat das Deutschschweizer Fernsehen den Film „Schweizer im Spanischen Bürgerkrieg“ von Richard Dindo ausgestrahlt. Nachdem Dindos Film bereits 1973 entstanden war und inzwischen Franco, der Diktator und Würger des spanischen Volkes, mit der Absolution des Papstes, endlich gestorben war, bedurfte es dazu keines besonderen Mutes mehr. Trotzdem durfte das Schweizer Fernsehvolk nicht den ganzen Film sehen. Offensichtlich aus innenpolitischen Gründen, und nach langen, peniblen Verhandlungen mit Filmautor Dindo glaubten sich die für unser TV-Programm Verantwortlichen verpflichtet, eine Sequenz von rund zwei Minuten zu unterschlagen. (...). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit. Mitteilungsblatt der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale. 47. Jg., Nr. 1/1976.
Spanischer Bürgerkrieg > Zensur am Bildschirm. 1981.doc.
Ganzer Text
|
|
01.01.1976
|
Verscio TI
|
Personen SAB Z-Verlag
|
Jakob Bührer Bruno Muralt
|
Nekrolog Volltext
|
Jakob Bührer. Die Arbeiterbewegung hat einen Freund verloren. Am vorletzten November-Wochenende ist der Schriftsteller Jakob Bührer in Verscio (Tessin) gestorben. „Als wärs ein Stück von mir“ – so habe ich seinen Tod empfunden. Dabei habe ich ihn nie persönlich gekannt oder gesehen und ausser einigen Briefzeilen hatte ich auch sonst keinen Kontakt mit ihm. Aber mit 18 Jahren hatte ich seine Roman-Trilogie „Im roten Feld“ gelesen. Sie zählt zu jenen werken, die mich geformt haben. „Im roten Feld“ – das mich für viele langweilige Geschichtsstunden in der Schule so reich entschädigt hat - lehrte mich Bührer das Entstehen und Werden der neuen Schweiz nach der Französischen Revolution begreifen. Zum erstenmal erlebte ich Geschichte, lernte erkennen, wie soziale und wirtschaftliche Verhältnisse und Entwicklungen den Lauf der Dinge beeinflussen. Es war wie eine Offenbarung für mich. (...). Mit Foto von Jakob Bührer.
Bruno Muralt
Bildungsarbeit. Mitteilungsblatt der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale. 47. Jg., Nr. 1/1976.
Personen > Bührer Jakob. Nachruf von Bruno Muralt. 1976.doc.
Bührer Jakob. Nachruf von Bruno Muralt. 1976.pdf
|
|
01.01.1976
|
Schweiz
|
Personen SABZ
|
Richard Dindo Bruno Muralt
|
Zensur
|
Film. Sind wir ein Volk von "Griessbreifressern?". Zensur am Bildschirm. Am 11. Dezember 1975 hat das Deutschschweizer Fernsehen den Film "Schweizer im Spanischen Bürgerkrieg" von Richard Dindo ausgestrahlt. Nachdem Dindos Film bereits 1973 entstanden war und inzwischen Franco, der Diktator und Würger des spanischen Volkes, mit der Absolution des Papstes, endlich gestorben war, bedufte es dazu keines besonderen Mutes mehr. Trotzdem durfte das Schweizer Fernsehen nicht den ganzen Film sehen. Offensichtlich aus innenpolitischen Gründen, und nach langen, peniblen Verhandlungen mit Filmautor Dindo glaubten sich die für unser TV-Programm Verantwortlichen verpflichtet, eine Sequenz von rund zwei Minuten zu unterschlagen. Bruno Muralt. SABZ Bildungsarbeit Nr. 1/1976
|
|
01.01.1976
|
Schweiz
|
Bildungsarbeit Personen
|
Jakob Bührer Bruno Muralt
|
Nachruf Volltext
|
Jakob Bührer gest. Die Arbeiterbewegung hat einen Freund verloren. Am vorletzten November-Wochenende ist der Schriftsteller Jakob Bührer in Verscio (Tessin) gestorben. „Als wär's ein Stück von mir“ - so habe ich seinen Tod empfunden. Dabei habe ich ihn nie persönlich gekannt oder gesehen und ausser einigen Briefzeilen hatte ich auch sonst keinen Kontakt mit ihm. Aber mit 18 Jahren hatte ich seine Roman-Trilogie „Im roten Feld“ gelesen. Sie zählt zu jenen Werken, die mich geformt haben. „Im roten Feld“ - das mich für viele langweilige Geschichtsstunden in der Schule so reich entschädigt hat, lehrte mich Bührer das Entstehen und Werden der neuen Schweiz nach der Französischen Revolution begreifen. Zum erstenmal erlebte ich Geschichte, lernte erkennen, wie soziale und wirtschaftliche Verhältnisse und Entwicklungen den Lauf der Dinge beeinflussen. Es war wie eine Offenbarung für mich. Hätte Jakob Bührer nur dieses eine Werk geschrieben, er würde es verdienen, als einer der besonders Verdienstvollen in unsere Literaturgeschichte einzugehen. Es hat zwar Kritiker gegeben, die an ihm bemängelten, dass er pedantisch-„Iehrhaft“ schreibe und darunter die künstlerische Gestaltung leide, dass er mehr belehre als entzücke. Wohlan, gibt es denn eine edlere Aufgabe für einen Schriftsteller als die, seine Leser zu belehren und aufzuklären? (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Nr. 1, 1976.
Personen > Bührer Jakob. Nachruf Bruno Muralt. Bildungsarbeit, Nr.1, 1976.
Ganzer Text
|
|
01.01.1976
|
Schweiz
|
Bildungsarbeit Personen Spanischer Bürgerkrieg
|
Bruno Muralt
|
Fernsehen Spanischer Bürgerkrieg Volltext Zensur
|
Zensur am Bildschirm. Sind wir ein Volk von „Griessbreifressern“? Am 11. Dezember hat das Deutschschweizer Fernsehen den Film „Schweizer im Spanischen Bürgerkrieg“ von Richard Dindo ausgestrahlt. Nachdem Dindos Film bereits 1973 entstanden war und inzwischen Franco, der Diktator und Würger des spanischen Volkes, mit der Absolution des Papstes, endlich gestorben war, bedurfte es dazu keines besonderen Mutes mehr. Trotzdem durfte das Schweizer Fernsehvolk nicht den ganzen Film sehen. Offensichtlich aus innenpolitischen Gründen, und nach langen, peniblen Verhandlungen mit Filmautor Dindo glaubten sich die für unser TV-Programm Verantwortlichen verpflichtet, eine Sequenz von rund zwei Minuten zu unterschlagen. Diese Sequenz hat mit dem Spanischen Bürgerkrieg an sich nichts zu tun. Am Schluss seines Streifens, der zu einem grossen Teil aus Interviews mit den Schweizer Spanienkämpfern besteht, hatte Dindo die alten Kämpfer gefragt, was sie heute von der Demokratie hielten. Eine, wie uns scheint, durchaus berechtigte Frage. Die alten Männer und Frauen haben sie denn auch beantwortet, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Sie sagten einfach, was sie dachten, in Formulierungen, die vielleicht nicht besonders geschliffen, aber doch recht verständlich sind. (Offenbar haben die guten Leute trotz vielen bösen Erfahrungen noch nicht gelernt, ihre Sprache so fernsehgerecht „auszuwiegen“, dass keine Ecken und Kanten mehr übrigbleiben!) Hier einige der „schlimmen“ Sätze, die das Schweizer dürfen: (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Nr. 1, 1976.
Personen > Muralt Bruno. Zensur. Fernsehen. Bildungsarbeit, Nr. 1, 1976.
Ganzer Text
|
|
01.01.1976
|
Schweiz
|
Bildungsarbeit Personen Spanischer Bürgerkrieg
|
Richard Dindo Bruno Muralt
|
Fernsehen Spanischer Bürgerkrieg Zensur
|
Zensur am Bildschirm. Sind wir ein Volk von „Griessbreifressern“? Am 11. Dezember hat das Deutschschweizer Fernsehen den Film „Schweizer im Spanischen Bürgerkrieg“ von Richard Dindo ausgestrahlt. Nachdem Dindos Film bereits 1973 entstanden war und inzwischen Franco, der Diktator und Würger des spanischen Volkes, mit der Absolution des Papstes, endlich gestorben war, bedurfte es dazu keines besonderen Mutes mehr. Trotzdem durfte das Schweizer Fernsehvolk nicht den ganzen Film sehen. Offensichtlich aus innenpolitischen Gründen, und nach langen, peniblen Verhandlungen mit Filmautor Dindo glaubten sich die für unser TV-Programm Verantwortlichen verpflichtet, eine Sequenz von rund zwei Minuten zu unterschlagen. Diese Sequenz hat mit dem Spanischen Bürgerkrieg an sich nichts zu tun. Am Schluss seines Streifens, der zu einem grossen Teil aus Interviews mit den Schweizer Spanienkämpfern besteht, hatte Dindo die alten Kämpfer gefragt, was sie heute von der Demokratie hielten. Eine, wie uns scheint, durchaus berechtigte Frage. Die alten Männer und Frauen haben sie denn auch beantwortet, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Sie sagten einfach, was sie dachten, in Formulierungen, die vielleicht nicht besonders geschliffen, aber doch recht verständlich sind. (Offenbar haben die guten Leute trotz vielen bösen Erfahrungen noch nicht gelernt, ihre Sprache so fernsehgerecht „auszuwiegen“, dass keine Ecken und Kanten mehr übrigbleiben!) Hier einige der „schlimmen“ Sätze, die das (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, 1.1.1976.
Personen > Muralt Bruno. Spanischer Buergerkrieg. Fernsehen. Bildungsarbeit, 1976-01-01.
Ganzer Text
|
|
01.01.1976
|
Schweiz
|
Bildungsarbeit Personen
|
Jakob Bührer Bruno Muralt
|
Nachruf Volltext
|
Jakob Bührer. Die Arbeiterbewegung hat einen Freund verloren. Am vorletzten November-Wochenende ist der Schriftsteller Jakob Bührer in Verscio (Tessin) gestorben. „Als wär's ein Stück von mir“ - so habe ich seinen Tod empfunden. Dabei habe ich ihn nie persönlich gekannt oder gesehen und ausser einigen Briefzeilen hatte ich auch sonst keinen Kontakt mit ihm. Aber mit 18 Jahren hatte ich seine Roman-Trilogie „Im roten Feld“ gelesen. Sie zählt zu jenen Werken, die mich geformt haben. „Im roten Feld“ - das mich für viele langweilige Geschichtsstunden in der Schule so reich entschädigt hat, lehrte mich Bührer das Entstehen und Werden der neuen Schweiz nach der Französischen Revolution begreifen. Zum ersten Mal erlebte ich Geschichte, lernte erkennen, wie soziale und wirtschaftliche Verhältnisse und Entwicklungen den Lauf der Dinge beeinflussen. Es war wie eine Offenbarung für mich. Hätte Jakob Bührer nur dieses eine Werk geschrieben, er würde es verdienen, als einer der besonders Verdienstvollen in unsere Literaturgeschichte einzugehen. Es hat zwar Kritiker gegeben, die an ihm bemängelten, dass er pedantisch-„lehrhaft“ schreibe und darunter die künstlerische Gestaltung leide, dass er mehr belehre als entzücke. Wohlan, gibt es denn eine edlere Aufgabe für einen Schriftsteller als die, seine Leser zu belehren und aufzuklären?! Das hat Jakob Bührer immer getan, in allen seinen Werken. Auch in „Yolandas Vermächtnis“, im autobiographischen „Aus Konrad Sulzers Tagebuch“, im „Sturm über (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Nr. 1,1976.
Personen > Buehrer Jakob. Nachruf Bruno Muralt. Bildungsarbeit, 1976-01-01.
Ganzer Text
|
|
01.03.1975
|
Schweiz
|
Bildungsarbeit Personen
|
Bruno Muralt
|
Lehrkräfte Volltext
|
„Neutrale“ oder engagierte Lehrer? Geleitwort: Beim hier folgenden Text handelt es sich um ein Referat von Bruno Muralt. Er hat es am 8. April 1975 im Rahmen einer Studienwoche für Mittelschullehrer in Montreux gehalten. Für den Abdruck haben wir einige unwesentliche Kürzungen vorgenommen. Der zweite und abschliessende Teil folgt in der nächsten Nummer. Redaktion „Bildungsarbeit“. Es gibt weder neutrale Lehrer noch neutrale Schulen. Es wäre hingegen schön, wenn es unabhängige Lehrer und Schulen geben könnte, politisch und konfessionell unabhängige, meine ich. Ein Lehrer, der sich peinlich bemühen wollte, zu den Vorgängen und Zuständen in unserer Gesellschaft keinerlei Stellung zu beziehen, würde es, wenn auch unbeabsichtigt, trotzdem tun. Er würde damit einfach den Status quo bestätigen helfen. Hier wage ich eine Behauptung: Ich glaube, dass unsere Schulen im allgemeinen eine eher konservative Macht sind, dass sie das, was ist, zementieren helfen und dem, was sein könnte oder anders sein müsste, mindestens nicht gerade förderlich sind. Ich werde später auf diese Behauptung zurückkommen. Der ideale Lehrer. Lassen Sie mich aber zuerst einige Worte über den idealen Lehrer sagen, wie ich ihn mir vorstelle: Er müsste zu allererst Ehrfurcht empfinden vor den jungen Menschen, die ihm anvertraut werden. Ja, er sollte sie lieben. Das schliesst Manipulation, Dressur und Intoleranz aus. (…). (Fortsetzung und Schluss folgt). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Nr. 3, 1975.
Personen > Muralt Bruno. Lehrkräfte. Bildungsarbeit, Nr. 3, 1975.
Ganzer Text
|
|
01.03.1975
|
Schweiz
|
Bildungsarbeit Personen
|
Bruno Muralt
|
Lehrkräfte Referate Volltext
|
„Neutrale“ oder engagierte Lehrer? Fortsetzung und Schluss. Geleitwort: Beim hier folgenden Text handelt es sich um ein Referat, das Bruno Muralt im April 1975 im Rahmen einer Studienwoche für Mittelschullehrer in Montreux gehalten hat. Zum besseren Verständnis wiederholen wir hier die letzten Zeilen aus „Bildungsarbeit“ Nr.3/1975: Im übrigen sollten Technik und Wirtschaft für den Menschen da sein. Seit wohl bald einem Jahrhundert ist es eher umgekehrt. Die Folgen sind verheerend; Sie können sie auf Schritt und Tritt beobachten, wenn Sie mit offenen Augen durchs Land gehen. Es ist höchste Zeit, dass sich Technik und Wirtschaft wieder dem Geist unterwerfen, wenn die Menschen den Zerfall dieser Zivilisation überleben sollen. Technik und Wirtschaft wozu? muss auch hier die Frage lauten! Schule und Wirklichkeit. Mit dem weiter oben Gesagten meine ich nicht, die Schule habe sich von der Wirklichkeit zu isolieren. Ganz im Gegenteil. Ich möchte wünschen, dass die Schüler mehr von der Wirklichkeit erfahren könnten. Gerade auch von der Wirklichkeit in der Wirtschaft, in der industriellen Produktion. Ich möchte wünschen, dass ein Gymnasiast auch weiss, was das ist: ein Arbeiter, der im Akkord oder Stücklohn schuftet, ein menschlicher Roboter am Fliessband, eine Uhrmacherin an einer halbautomatischen Maschine, mit ihrem Saridonverbrauch (nicht der Maschine!). (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Nr. 4, 1975.
Personen > Muralt Bruno. Lehrkräfte. Schluss. Bildungsarbeit, Nr. 3, 1975.
Ganzer Text
|
|
02.12.1974
|
Schweiz
|
Bildungsarbeit Personen SABZ
|
Bruno Muralt Max Weber
|
Nachruf Volltext
|
Max Weber, gest. Zu eines Unermüdlichen letzter Reise. „Bruno, ich telefoniere Dir wegen der Arbeiterschule. Du musst mich ersetzen... Ich habe ein ,Schlägli' gehabt... Jetzt habe ich Mühe... mit dem Sprechen... Ich bin nicht sicher, ob ich bis zum Beginn des nächsten Kurses wieder auf dem Damm sein werde... Es ist klüger, umzudisponieren... Es sind ja Kollegen da, die mich gut ersetzen können. Es tut mir leid - aber es ist besser so...“ Das war anfangs Oktober. Ein neuer Lehrgang der Arbeiterschule sollte im November beginnen. Über 30 Kollegen, Vertrauensleute unserer Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung, hatten sich angemeldet. Max Weber hatte mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, dass sein „Kind“, die Arbeiterschule, sich erfreulich weiterentwickelte. Es sollte unser letztes Gespräch sein. Max sprach stockend; ich fühlte, wie ihm das Sprechen Mühe bereitete. Etwas in ihm schien zerbrochen zu sein. Nicht dass er sich beklagt hätte. Das wäre auch nicht seine Art gewesen. Ein Max Weber, der sich selbst bedauert hätte - unvorstellbar. Aber nach jenem Telefongespräch wusste ich, dass er nie mehr an der Arbeiterschule sprechen würde. Im November begann der neue Lehrgang der Arbeiterschule. Zum ersten mal seit ihrer Gründung im Jahre 1946 zählte Max Weber nicht zu ihrem Lehrkörper. Die Teilnehmer schickten ihm eine Karte mit herzlichen Grüssen und besten Wünschen für eine baldige Genesung. (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Nr. 1, 1975.
Personen > Weber Max. Nachruf Bruno Muralt. Bildungsarbeit, Nr. 1, 1975.
Ganzer Text
|
|
01.07.1974
|
Schweiz
|
Bildungsarbeit Personen SABZ
|
Bruno Muralt Hans Oprecht
|
Gratulation Volltext
|
Hans Oprecht zum 80. Geburtstag. Hans Oprecht ist kürzlich 80 Jahre alt geworden. Auch wir von der SABZ wollen uns unter die Gratulanten reihen. Nicht nur weil Hans Oprecht viele Jahre lang im Vorstand unserer SABZ mitgewirkt hat und an unzähligen Kursen, Versammlungen usw. praktisch als Arbeiterbildner tätig war, sondern vor allem auch, weil wir uns ihm auch heute noch in Freundschaft verbunden fühlen. Zwar ist es - wie könnte es anders sein? - ruhiger geworden um den ruhelosen „Dynamiker“ Oprecht, und wir hatten in den letzten Jahren auch weniger oft Gelegenheit, mit ihm zusammenzutreffen, Aber wenn es geschah, waren stets wir die Gewinnenden. Freund Hans ist zwar älter geworden, aber geblieben sind seine erstaunliche geistige Neugierde und seine Anteilnahme an allem, was die Menschen unserer Zeit bewegt. (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Heft 4, Juli 1974.
Personen > Oprecht Hans. Gratulation SABZ. Bildungsarbeit, Juli 1974.
Ganzer Text
|
1 2 3 |
|
|
|