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24.11.2018
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Deutschland
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Amazon GmbH Junge Welt Verdi
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Amazon GmbH Streik Volltext
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Amazon kann einpacken. Beschäftigte streiken am „Black Friday“. US-Monopol wirbt mit Niedrigpreisen. Arbeiter werden gehetzt und schlecht bezahlt. Am „Black Friday“ warfen Versandhändler mit Rabatten nur so um sich. Der US-Monopolist Amazon warb am Freitag auf seiner Homepage: „Nur bis Mitternacht. Alle fünf Minuten neue Angebote. Nur solange der Vorrat reicht.“ Die Arbeiter des Onlinekonzerns waren allerdings nicht in Shoppinglaune: An mehreren Standorten in Frankreich, Grossbritannien und Spanien traten die Beschäftigten in den Ausstand. In Deutschland rief Verdi die Mitarbeiter im hessischen Bad Hersfeld und im nordrhein-westfälischen Rheinberg zum Streik auf. Die Gewerkschaft kämpft seit Jahren dafür, dass die Amazon-Beschäftigten einen Tarifvertrag bekommen und nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel bezahlt werden. Das Unternehmen lehnt dies bislang ab und vergütet nach dem deutlich schlechteren Tarif der Logistikbranche. Mit der Angebotswoche rund um den Black Friday als Auftakt des Weihnachtsgeschäfts gehe es in den „Jahresendspurt“, erklärte Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke gegenüber „AFP“ Für die Beschäftigten sei das „die stressigste Zeit, Überstunden inklusive“. Die Arbeiter bei Amazon gehörten besonders an einem solchen Tag in den Mittelpunkt gestellt. „Der Einsatz der Beschäftigten muss besser honoriert werden, durch eine höhere Bezahlung und durch ein tarifliches Weihnachtsgeld.“ Silke Zimmer, die für Verdi für den Handel in NRW zuständig ist, erklärte, die Beschäftigten müssten während der Rabattaktion sowohl die Regale für das Weihnachtsgeschäft (…).
Junge Welt, 24.11.2018.
Junge Welt > Amazon. Streik. Junge Welt, 2018.11.24.
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13.09.2018
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Polen
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Amazon GmbH Gewerkschaften WOZ
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Amazon GmbH Arbeitsbedingungen Volltext
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Wichtiger als der Lohn von Jeff Bezos. Eine kleine Basisgewerkschaft kämpft in Polen für faire Arbeitsbedingungen bei Amazon, Volkswagen und anderen ausländischen Konzernen. Zwei AktivistInnen erzählen. Roman Lupinski ist müde. Seit vier Jahren arbeitet der 45-Jährige beim Online- und Versandgiganten Amazon im westpolnischen Poznan. Zusammen mit rund 4000 Festbeschäftigten und etwa 1700 ZeitarbeiterInnen an diesem Standort, einem von fünf Amazon-Lagern in Polen. Doch nicht nur die schwere Arbeit ermüdet. Zusätzlich ist er aktiver Gewerkschafter. Und das bedeutet an der Weichsel einen Kampf sondergleichen. „Der Schutz von Gewerkschaftern ist in Polen kaum mehr als eine Illusion“, sagt Lupinski. Der Aktivist, der schon früher Erfahrungen bei Streiks machte, sitzt heute im kleinen Büro der vor zehn Jahren gegründeten Gewerkschaft namens Arbeiter-Initiative (Inicjatywa Pracownicza, kurz: IP) im Zentrum der Stadt. Nachdem der Firmenleitung bekannt geworden war, dass Lupinski Gewerkschafter ist, wurde er an einen Arbeitsplatz versetzt, an dem er weniger Kontakt mit den MitarbeiterInnen hat. Ein Gegenmodell. „Amazon treibt die Ausbeutung der Beschäftigten immer weiter voran, andere Unternehmen orientieren sich am Konzern“, sagt Lupinski, der bei der IP seit ihrer Gründung aktiv ist. Lange Zeit war der heutige Lagerarbeiter arbeitslos, hat später sieben Jahre in Irland gearbeitet. „In Polen sind die Löhne noch geringer, die Arbeitsbedingungen schlechter, und die Arbeit ist schwerer.“ Dann schiebt er kämpferisch nach: „Wenn es uns gelingt, bei Amazon die Lage zu verbessern, dann gelingt es uns auch in (…).
WOZ, 13.9.2018.
WOZ > Polen. Gewerkschaften. Amazon. WOZ, 2018-09-13.
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24.07.2018
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Deutschland
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Amazon GmbH Junge Welt
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Amazon GmbH Strukturreform Volltext
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Bezos Nimmersatt. Amazon greift etablierte Logistiker mit neuem Zustelldienst an. DHL, UPS und Co. sind alarmiert. Druck auf Beschäftigte wächst. In der Geschäftswelt läuft „Vernichtung“ unter neuem Namen: „to be amazoned“. Wo Unternehmen, Konzerne oder gleich ganze Branchen ins Visier des weltweit führenden Internethändlers geraten, lösen sich gewachsene Besitzverhältnisse über Nacht in nichts auf. Für die Bedrängten bleiben in der Regel zwei Möglichkeiten: Entweder machen sie den Laden dicht oder sie verkaufen ihn. Als Amazon Ende Juni die Übernahme des Online-Arzneivertreibers Pillpack bekanntgab, stürzten die Börsenwerte der Konkurrenz ins Bodenlose. Auf einen Schlag um zwölf Milliarden Dollar (10,2 Milliarden Euro) gaben die Kurse der drei grössten US-Apothekenketten nach. Das war so etwas wie der vorweggenommene Todesstoss. Der Technologiegigant aus dem Silicon Valley duldet keine Nebenbuhler auf einem Markt, der allein in den USA auf 400 Milliarden Euro jährlich taxiert wird. Auch hierzulande verbreitet der nimmersatte Amazon-Boss Jeffrey Bezos Angst und Schrecken. Weil die Paketzusteller von Post-DHL, DPD und UPS angesichts des rasant wachsenden Onlinehandels längst an ihre Grenzen stossen, ist der Konzern drauf und dran, eine hauseigene Vertriebsinfrastruktur aufzubauen. Wie die „Frankfurter Neue Presse“am Montag schrieb, wurden dazu in den vergangenen drei Jahren im gesamten Bundesgebiet neun Verteilzentren hochgezogen, darunter eines im hessischen Raunheim. (…).
Junge Welt, 24.7.2018.
Junge Welt > Amazon GmbH. Logistik. Junge Welt, 2018-07-24.
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14.12.2017
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Deutschland
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Amazon GmbH Junge Welt Verdi
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Amazon GmbH Streik Volltext
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Alle Jahre wieder. Erneut treten Amazon-Beschäftigte in der Weihnachtszeit in den Streik. Der US-Konzern weigert sich noch immer, in Verhandlungen mit Verdi einzusteigen. Der Arbeitskampf bei Amazon ist am Mittwoch in eine neue Runde gegangen. Etwa 600 Beschäftigte der Standorte Rheinberg und Werne in NRW legten die Arbeit nieder. Auch an diesem Donnerstag soll der Streik fortgeführt werden. Und so stehen die Beschäftigten wie bereits in den Jahren zuvor nicht im, sondern vor ihrem Werk. „Für viele Kollegen ist es nicht der erste Streik in der Weihnachtszeit“, sagte Verdi-Sekretär Nils Böhlke am Mittwoch gegenüber JW. Noch immer seien sie entschlossen, den Kampf weiterzuführen. Geblieben ist aber auch die Weigerung des US-Giganten, sich auf Verhandlungen für einen Tarifvertrag einzulassen – und die Arroganz, mit der er das begründet. Gerungen wird bei Amazon um einen Tarifvertrag, den es im Konzern bislang nicht gibt. Die Presseagentur „dpa“ zitierte das Unternehmen am Mittwoch damit, dass es in den Logistikzentren „am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist“, zahle. Tatsächlich lehnt Amazon mit der Aussage gleich zwei Anliegen der Gewerkschaft ab: Zunächst, überhaupt eine verbindliche Regelung für die Entlohnung zu finden; dann aber auch, diese entlang des Tarifvertrags für den Einzelhandel zu gestalten und nicht nach den schlechteren Regelungen für die Logistik. Für Verdi-Mann Thomas Voss prägt vor allem Willkür das Handeln des Konzerns. Je nach Standort bezahle Amazon seine Beschäftigten mal besser, (…).
Junge Welt, 14.12.2017.
Junge Welt > Amazon GmbH. Streik. Verdi. Junge Welt, 2017-12-14.
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14.12.2017
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Deutschland
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Amazon GmbH Personen Work
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Ralph Hug
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Amazon GmbH Streik Volltext
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David ritzt den Goliath. Amazon: Erste Streik-Erfolge für die Gewerkschaft Verdi. Doch die deutsche Gewerkschaft Verdi hält dagegen. Wie das geht, erklärt Verdi-Mann Thomas Voss. Zuständig bei der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für den Versand- und Onlinehandel. Er koordiniert den Arbeitskampf bei Amazon. Work: Der „Black Friday“ war für Sie ein guter Tag. Amazon konnte erst verspätet ausliefern. Was haben Sie getan? Thomas Voss: Amazon musste am „Black Friday“ die Kundschaft informieren, dass sie erst später liefern können. Natürlich sagten sie nichts vom Streik. Aber an diesem Tag nahmen 2400 Beschäftigte an Streikaktionen teil. Auch jetzt finden Streiks abwechslungsweise in allen sechs Verteilzentren statt. Wir verfolgen da eine flexible Streiktaktik, die auf Amazon zugeschnitten ist. In allen Zentren gibt es Streikleitungen im engen Kontakt mit den Tarifkommissionen. Wir sind in der Lage, am gleichen Tag über einen Streik zu entscheiden und ihn durchzuführen. So sind wir unberechenbar und dadurch wirksam geworden. Und wie reagiert „Goliath Amazon“ auf „David Verdi“? Sie verdoppeln im Weihnachtsgeschäft die Beschäftigtenzahl mit kurzfristigen Saisonkräften, um Ausfälle zu ersetzen und rechtzeitig liefern zu können. Müssen Streikende die Entlassung fürchten? Nein, das geht bei unserer Rechtslage in Deutschland nicht. Streiken ist ein Recht der Arbeitnehmenden. Man kann (…). Ralph Hug.
Work online, 14.12.2017.
Personen > Hug Ralph. Amazon GmbH. Streik. Work online, 2017-12-14.
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25.11.2017
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Deutschland Italien
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Amazon GmbH
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Amazon GmbH Streik Volltext
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Bei Amazon wird wieder gestreikt. Kampf um Tarifvertrag beim Onlinehändler geht weiter. Arbeitsniederlegung auch in Italien. Beim Versandhändler Amazon ist erneut bundesweit gestreikt worden. Der Ausstand wurde von der Gewerkschaft Verdi auf den Rabatt-Tag „Black-Friday“ gelegt. Beschäftigte der sechs grossen Amazon-Standorte Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Rheinberg, Werne (beide Nordrhein-Westfalen), Graben (Bayern) und Koblenz (Rheinland-Pfalz) legten am Freitag die Arbeit nieder. Nach Angaben von Verdi haben sich 2‘300 Amazon-Mitarbeiter an den Streiks beteiligt. An einzelnen Standorten streikte demnach am Donnerstag bereits die Nachtschicht. Ausser in Koblenz sollen die Arbeitskämpfe am Sonnabend fortgesetzt werden. Am einzigen Amazon-Standort in Italien in Piacenza traten nach Agenturangaben rund 500 Beschäftigte am Freitag ebenfalls in den Ausstand. Bis Ende des Jahres würden zudem Überstunden verweigert, heisst es. Verdi fordert einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. „Amazon lehnt bisher die rechtliche Absicherung der Beschäftigten durch einen Tarifvertrag rigoros ab und versucht erfolglos, weitere Streiks durch unverbindliche Zahlungen und Gratifikationen zu unterbinden“, kommentierte dies die Gewerkschaft in einer Erklärung. Verdi bekommt Unterstützung von vielen Seiten: „Amazon glaubt allein über Arbeitsbedingungen und Bezahlung entscheiden zu können. In Deutschland sind Tarifverträge und Verhandlungen mit Gewerkschaften (…).
Junge Welt, 25.11.2017.
Junge Welt > Amazon GmbH. Streik. Junge Welt, 2017-11-25.
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30.09.2017
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Deutschland
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Amazon GmbH Junge Welt
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Amazon GmbH Tarifvertrag Volltext
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Wieder Arbeitskampf bei Amazon. Beschäftigte des Onlineversandhändlers treten an vier Standorten in den Streik, um für einen Tarifvertrag zu kämpfen. In den Amazon-Versandzentren in Rheinberg, Werne, Leipzig und in Graben bei Augsburg haben am Freitag erneut Hunderte Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt und sind damit einem Streikaufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gefolgt. Bereits am Donnerstag waren an den genannten Standorten des Onlineriesen Beschäftigte in den Ausstand getreten, um weiter für einen Tarifvertrag zu kämpfen. In Leipzig beteiligten sich in der Frühschicht nach Angaben von Verdi rund 250 Mitarbeiter. Wie die Gewerkschaft mitteilte, sollten die Streiks bis zum heutigen Samstag anhalten. Wie bereits des Öfteren in der nunmehr seit über vier Jahren andauernden Auseinandersetzung nimmt Verdi eine aktuelle Verkaufsaktion des Konzerns zum Anlass, um auf die Situation der Beschäftigten bei dem US-Unternehmen aufmerksam zu machen. „Wenn heute bundesweit das neue FIFA-Spiel erscheint, will sich Amazon erneut als Freund der Spieler präsentieren und garantiert eine Lieferung am Erscheinungstermin. Das wollen wir in Frage stellen. So wie viele Spieler auf die Auslieferung des neuen FIFA-Spiels warten, warten die Beschäftigten auf faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen“, so die Verdi-Fachbereichsleiterin für den Handel in Nordrhein-Westfalen, Silke Zimmer, in einer Mitteilung der Gewerkschaft am Donnerstag. Amazon weigert sich nach wie vor, mit Verdi über einen Tarifvertrag auch nur zu verhandeln. (…).
Junge Welt, 30.9.2017.
Junge Welt > Amazon GmbH. Tarifvertrag. Junge Welt, 2017-09-30.
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22.12.2016
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Deutschland
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Amazon GmbH Junge Welt
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Amazon GmbH Arbeitsbedingungen Streik Tarifvertrag Volltext
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Amazon blockiert weiter. Versandhändler verweigert Tarifvertrag. Gewerkschaftsstreik soll Konzern „treffen“. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di ruft vor Weihnachten zum Streik bei Amazon auf. Am Mittwoch protestierten etwa 1000 Mitarbeiter des Onlineversandhändlers gegen schlechte Arbeitsbedingungen. Kernforderung der Gewerkschaft ist der Abschluss eines Tarifvertrags, den der Konzern vehement verweigert. Seit Mittwochmorgen legten Beschäftigte in den nordrhein-westfälischen Logistikzentren Rheinberg und Werne sowie im bayerischen Graben die Arbeit nieder, teilte ver.di mit. Die Ausstände dauerten „vorläufig bis zum 24. Dezember“. Das gelte auch für den schon seit Montag bestreikten Standort Koblenz. Amazon hatte am Dienstag darauf verwiesen, in diesem Jahr bereits 800 neue unbefristete Stellen geschaffen zu haben. Der Konzern bezahle „wettbewerbsfähige Löhne“ von 10,30 Euro brutto pro Stunde. Gegenüber Junge Welt erklärte Ver.di-Sekretär Thomas Voss am Mittwoch, die Neueinstellungen benötige das Unternehmen zur Expansion an den drei neuen Standorten Dortmund, Winsen und Frankenthal. „Die Kollegen werden nicht entlastet“, sagte Voss. Es werde dezentral protestiert, der Streik soll von den Chefs nicht einkalkuliert werden können. „Wir wollen Amazon treffen“, sagte Voss. Die Ausstände entfalten ihre Wirkung. Weil das Management nicht planen könne, müssten Arbeiter „tagelang rumsitzen, Pakete bleiben liegen, das Kundenpensum kann nicht bewältigt werden“. Das Unternehmen müsse „seine Blockadehaltung aufgeben“, verlangte auch ver.di- Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. (…). Simon Zeise.
Junge Welt, 22.12.2016.
Junge Welt > Amazon. Arbeitsbedingungen. Streik. Junge Welt, 2016-12-22.
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